Bilder gibt es unter anderem in der DSO:Präsentation des neuen S-Bahn-Triebzuges
fri. Er wirkt eleganter, schmaler und geschmeidiger als sein Vorgänger: Mit dem «Desiro- Doppelstocktriebzug RABe 514» verkehrt ab Mai 2006 einer der modernsten Regionalzüge im Zürcher S-Bahn-Netz. Bis Anfang 2008 sollen insgesamt 35 neue Züge in Betrieb sein. Am Freitag haben SBB und der Zürcher Verkehrsverbund den Zug im Hauptbahnhof Zürich vorgestellt.
Vom automatischen Schiebetritt . . .
Der Triebzug verfügt über keine Lokomotive; die Führerkabine ist in den vordersten Wagen integriert, und die Antriebstechnik ist auf alle vier Wagen verteilt. Doch den Fahrgästen werden vermutlich eher die Komfort-Details auffallen. So kann der Zug praktisch ebenerdig betreten werden: Gerade einmal fünf Zentimeter über der Perronkante befindet sich der Niederflureinstieg, was für behinderte Passagiere von grossem Vorteil ist. Wenn sich eine der neuerdings acht statt sechs Türen öffnet, schiebt sich eine Trittfläche bis an die Perronkante; ein ausgeklügeltes System verhindert Lücken zwischen Bahnsteig und Zug an Stationen mit Neigung und Kurven wie beim Bahnhof Stadelhofen. Der Schiebetritt wurde probehalber an einem alten Zug montiert und auf dem S-Bahn-Netz erfolgreich getestet, wie Hubert Keller von Siemens Schweiz, die zum ersten Mal für die SBB einen Reisezug gebaut hat, bei der Präsentation versicherte.
... bis zur neuen Klimaanlage
Über 378 Sitzplätze, davon 74 in der 1. Klasse, verfügt der Zug. Insgesamt finden 1000 Passagiere Platz. Das sind zwar ungefähr gleich viele wie bei den alten S-Bahn-Modellen. Trotzdem besticht das Intérieur durch grosszügigere Raumgestaltung. Statt möglichst viele Sitzplätze unterzubringen, wurde laut Keller Wert auf grosszügige Stehflächen gelegt. Die Sitze sind wie bis anhin in Viererabteilen angeordnet; der Abstand zwischen den Reihen beträgt in der 2. Klasse 170 Zentimeter, in der 1. Klasse 2 Meter. Die sitzenden Passagiere haben somit mehr Platz für ihre Beine als in den bisherigen Kompositionen.
Ein Informationssystem mit Leuchtanzeigen und Flachbildschirm orientiert die Passagiere über Endstation und nächste Halte. Die Toiletten sind rollstuhlgängig. Und schliesslich erhöht eine neue Art Klimaanlage den Komfort: Die klimatisierte Luft wird zuerst in den Zwischenwänden auf Idealtemperatur erwärmt bzw. gekühlt, bevor sie ohne Durchzug in die Innenräume strömt.
Ab Mai nächsten Jahres werden die Züge vorübergehend auf der S 14 (Zürich-Hinwil), ab Fahrplanwechsel auf der S 5 (Niederweningen- Pfäffikon SZ) eingesetzt. Sobald im Januar 2008 alle 35 neuen Triebzüge ausgeliefert sind, verkehren 20 davon auf der S 5 und 15 auf der S 7 (Winterthur-Rapperswil). Dies wird gemäss SBB bis Januar 2008 der Fall sein. Für die neuen Kompositionen investieren die SBB 447 Millionen Franken. Die Triebzüge werden die bestehenden 115 Doppelstockzüge ergänzen.
Passagierzahlen in 15 Jahren verdoppelt
Die Neuanschaffung steht in Zusammenhang mit der im November 2003 beschlossenen 3. Teilergänzung der S-Bahn. Dank dieser sollen einige Engpässe entschärft werden, wie Regierungsrätin Rita Fuhrer ausführte. Der Pendelverkehr sei ohne öffentlichen Verkehr nicht mehr zu bewältigen. Seit Einführung der S-Bahn im Jahr 1990 hätten sich die Passagierzahlen auf heute 340 000 pro Tag verdoppelt. In den vergangenen Jahren habe der Kanton aus seinen Mitteln über 130 Millionen Franken in den öffentlichen Verkehr investiert, bis in einem Jahr werde sich der Betrag auf 200 Millionen erhöht haben. Der nächste Schritt ist laut Fuhrer der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs Löwenstrasse. Die Zusage für die Bundesmittel fehle nach wie vor; die Diskussion über die Finanzierung werde in den kommenden Monaten in die entscheidende Phase kommen, führte Fuhrer aus.
http://s134260722.online.de/drehscheibe ... 4&t=205404
und http://www.bahnpics.com/nil/gallery.php ... u&show=all
Gruss, Michael