? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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Miri
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Re: ? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

#21 Beitrag von Miri »

- Wird die Verbindung zwischen den Stellwerken elekrich oder Mechanisch gemacht, oder gab es beides?
Beim Einheit elektrisch.
- Wo wird das Vorsignal des Asigs am jeweiligen Esig bedinnt, nur am Stellwerk des Esigs (wie oben Geschrieben) oder auch am Stellwerk des Asigs oder beide in Kopplung?
I.d.R. ist der Signalhebel für das Avsig im Stellwerk für das ESig.
Es geht letzendlich darum wie viel Zugdrähte/Rollenhalteplätz zwischen den Stellwerken ggf. vor zu sehen sind, und ob der Drathverlauf durch das jeweilig Hauptsignal geht, oder getrennt läuft.
Beim elektrischen Bahnhofsblock gibts i.d.R. keine Drahtzüge zwischen den Stw. Sowas gibts eigentlich nur beim mechanischen Bahnhofsblock, den gibts aber eigentlich nur bei den "Altbauformen" (also vor Einheit).
Theoretisch brauch ich für ein Vorsignal ja nur eine Drahtpaar vom Stellwerk des Asigs wenn es angesteuert wird, dann stellt sich aber die Frage wie es zur Unterscheidung der Gleise bei mehreren Bfgleisen kommt, da ja auch die Einfahrt berücksichtigt werden muß.
Das wird elektrisch gemacht, meist über die Fahrstrassenhebelkontakte.
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Ronny
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Re: ? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

#22 Beitrag von Ronny »

Mal noch zur Verständnis, wie das mit dem Ausfahrvorsignal am Standort des Einfahrsignals funktioniert:
Der Hebel des Ausfahrvorsignals (im Stellwerk, welches das Einfahrsignal stellt) hat eine elektrische Hebelsperre. Stehen das Ausfahr- und das Einfahrsignal beide auf Fahrt, ist diese Hebelsperre unwirksam und der Hebel kann umgelegt (das Avsig auf Fahrt) gestellt werden.
Das Ausfahrvorsignal hat eine Scheibenkupplung, kommt also das Einfahr- oder das Ausfahrsignal (oder beide) in Haltstellung, dann fällt das Avsig in die Warnstellung zurück.

Da bei der Alttechnik in der Regel Durchfahrten nicht in den "Ecken", sondern nur in den durchgehenden Hauptgleisen möglich sind, gibt es nicht sehr viele Fälle, bei denen das Ausfahrvorsignal mehr als ein Ausfahrsignal ankündigen muss.

F(R)S-Bauer
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Re: ? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

#23 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Danke für die Infos,

das heist aber im Umkehrschlus auch, wenn ich in die Alttechnik gehe, muß ich für jeder Fahrstrasse prinzipell 1 Seilleitung legen, bzw, beim sächsichen Kugelkop(?) Bf Block und Verwante sind 2 pro Seil möglich.
Bei Elektik bin ich fein Raus weil Riegelhebel in die Meschanik eingreifen und ggf. Blockieren/freigeben.
Da braucht es nur ein "Dickes" Kabel.

mfg

Ralf
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Ronny
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Re: ? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

#24 Beitrag von Ronny »

Nein, jedes Signal hat genau eine Doppeldrahtzugleitung - es hat ja nicht jede Fahrstraße ihren eigenen Signalbegriff. Bei dreibegriffigen Signalen wird die Richtung, in die die Stellleitung bewegt wird, nur umgekehrt.
Bei zweibegriffigen Signalen ist ein Hebel vorhanden. Bei dreibegriffigen Signalen sind zwei Hebel vorhanden, die beide in der selben Stelleitung hängen. Wird eine Fahrstraße für Hp 1, bzw. Vr 1 gestellt wird der erste Hebel bedienbar, wird eine Fahrstraße für Hp 2, bzw. Vr 2 gestellt, wird der zweite Hebel bedienbar. Die Hebel sind so konstruiert, das sich die Seilscheibe des jeweils unbenutzten Hebels rückwärts verdrehen kann, wenn der andere Hebel bedient wird (nennt sich "gekuppelte Hebel", gibts auch bei Riegelhebeln wenn eine Weiche in beiden Stellungen geriegelt werden kann); dadurch kann eine Leitung für drei Signalbegriffe verwendet werden.

BorisM
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Re: ? Ansteuerung Vorsignalwiederholer an mech. Stellwerke

#25 Beitrag von BorisM »

F(R)S-Bauer hat geschrieben: Wie ist die Ansteuerung wenn ein Bf 2 mechanische Stellwerke hat, und die Vorsignale jeweils an den ESig stehen.

- Wird die Verbindung zwischen den Stellwerken elekrich oder Mechanisch gemacht, oder gab es beides?
Es gibt drei grundlegende Varianten:
1) vollelektrisch: Das Vorsignal hat einen elektrischen Antrieb. Zumindest in Bayern heutzutage gefühlt die häufigste Form
2) mechanisch bedient, elektrische Abhängigkeit:
Wenn sowohl das Einfahrsignal als auch das Hauptsignal auf Fahrt stehen läutet einen Wecker, der den Wärter, der das Einfahrsignal bedient, auffordert, das Ausfahrvorsignal auf Fahrt zu stellen. In Haltstellung kommt das Signal über die Scheibenkupplung, wie hier schon erwähnt wurde.
3) Per Feder:
Der Wärter, der das Einfahrsignal stellt, stellt auch das Ausfahrvorsignal direkt anschließend auf Fahrt. Über den Hebel wird eine Feder vorgespannt, die dann bei Fahrstellung des Ausfahrsignals ausgelöst wird. Wie diese Auslösung funktioniert, habe ich leider noch nicht in Erfahrung gebracht. Das ganze findet man heute fast gar nicht mehr - ich weiß genau einen Bahnhof der so was noch hat. Früher muss das aber mal recht gängig gewesen sein. Wie die Abhängigkeit erfolgt bin ich momentan unsicher - ich habe in btreffendem Bahnhof keinen Hinweis für Drahtzugleitungen zwischen den Stellwerken gefunden, von daher vermute ich auch hier eher eine elektrische Auslösung.

Für Deinen Nachbau: Entweder eine Doppeldrahtzugleitung für das Vorsignal zwischen dem Stellwerk das das Einfahrsignal bedient und dem Vorsignal, oder eben ein Kabel :-)

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