Vielen Dank für deine Rückmeldung. Die LZB zwischen Celle und Bardowick (- Hamburg-Harburg) macht dem Fahrplanersteller einige Probleme, die es auf Strecken ohne LZB nicht gibt.
Bei den Personenzügen sind für meinen Geschmack etwas zu viele alternative Fahrmöglichkeiten vorhanden.
Bei Probefahrten habe ich den Chaosfaktor immer auf 0,2 % eingestellt. Damit dürfte der Wert für alternative Fahrten, Fahrten auf Zs 1 oder Zs 7 und andere Unregelmäßigkeiten immer noch höher sein, als der statistische Mittelwert bei der realen Bahn. Bisher habe ich noch keine gehäuften, unnötigen Fahrten durch Überholungsgleise festgestellt. Ich will da mit meinen Fahrplänen nah an der Wirklichkeit bleiben. In der Regel sollen die Züge immer das durchgehende Hauptgleis benutzen, aber Ausnahmen sollen möglich sein. Seit es Abhängigkeiten gibt benutze ich auch diese um dieses Ziel zu erreichen.
Ich fahre genau pünktlich mit dem ICE 1689. Vor mir (jedoch noch nicht in der LZB-Anzeige erkennbar) ist der KT 50283, der in Suderburg überholt werden soll. In Uelzen muss ich jedoch mit 40 km/h durch den Gbf schleichen und wenige Kilometer später in Klein Süstedt geht es mit 60 km/h aufs Überholgleis. Dadurch entstehen fast 5 Minuten Verspätung, die der KT unnötig länger warten muss.
Das ist natürlich ein Fall, den ich zu vermeiden suche. Bei einer Probefahrt mit dem ICE 1689 (durch Uelzen Gbf auf dem Hauptgleis -2) wurde der Zug auch in Klein Süstedt durch die Überholung geleitet. Dem Zug werde ich in Klein Süstedt fest das Hauptgleis vorschreiben. Züge in ähnlichen Zeitlagen muss ich noch mal überprüfen. Gelegentliche kleinere Verspätungen finde ich durchaus realistisch und sorgen für einen abwechslungsreichen Betrieb. Bei den meisten Güterzügen können 5 Minuten Verspätung auch wieder rausgeholt werden. Jedenfalls wenn noch eine ausreichend lange Reststrecke zu fahren ist.
Der virtuelle Fdl geht bei einem vorausfahrenden Zug offenbar dazu über, unbedingt einen alternativen Fahrweg finden zu wollen.
Wie oben schon geschrieben, die LZB ist das Problem. Normalerweise haben die Züge eine Priorität, in deren Rahmen rechtzeitig vorher die Fahrstraße gestellt wird. Bei meinem Fahrplan habe ich für IC/ICE 4000 Meter eingestellt. Nur mit der LZB erhöht sich der Wert mindestens auf die LZB-Vorschau. Das heißt die Züge holen sich teilweise 7000 Meter bis 12000 Meter vorher die Fahrstraße. Fährt ein anderer Zug in diesem Entfernungsbereich davor durch das Hauptgleis eines Bahnhof, so stellt der Zusi-Fdl dem nachfolgenden Zug direkt die Fahrstraße ins Überholungsgleis. Das würde ich zwar gerne verhindern, aber es gibt dafür noch keine Abhängigkeit über mehrere Signale hinweg. So bleibt in dem Fall nur die Alternativ-Gleise für diesen Bahnhof zu entfernen.
Einmal hatte ich sogar den Fall das der etwas vor Plan fahrende DGS 89185 im Hauptgleis Uelzen Gbf (16.21 Uhr) nicht direkt Durchfahrt bekam. Als dann kurz vor seiner Planzeit das Signal in Fahrtstellung gehen konnte, bekam statt dessen im Überholungsgleis ein Zug Fahrt. Dieser Zug fuhr dann nach rund 7 Minuten (ca. 16.28 Uhr) am DGS 89185 vorbei. Es war der DGS 52770 der erst um 16.30 Uhr in Uelzen Gbf Plan hat. Daraufhin habe ich mehrere Probefahrten mit dem DGS 89185 gemacht und so passierte es fast jedes Mal. Da der DGS 52770 später noch in Lüneburg Gbf mehrere Überholungen hat, brachte das den Zugverkehr natürlich etwas durcheinander. Jetzt habe ich dem DGS 52770 eine Abhängigkeit eingebaut, die das frühe stellen des Zwischensignal in Uelzen verhindert, ihm aber auch kurzzeitig ein Vr 0 beschert. Das ist aber in meinen Augen das kleinere Übel. Eigentlich rechnet man als Fahrplanbauer nicht damit, dass Züge die 9 Minuten auseinander liegen sich trotz pünktlicher Fahrt ungewollt überholen.
Grundsätzlich kann man solche Fälle zwischen Celle und Uelzen nur schlecht verhindern. Hier haben wir die Ks-Signale die ca. alle 1500 Meter stehen. Jede eingebaute Abhängigkeit führt da zu einem Halt erwarten an einem Signal. Besser im Griff hat man die LZB zwischen Uelzen und Lüneburg. Hier stehen H/V-Signale im Abstand von rund 2 km bis 3 km. In diesem Streckenabschnitt habe ich fast jedem Zug der bis 140 km/h Höchstgeschwindigkeit hat am letzten Sbk vor den Einfahrsignalen eine Abhängigkeit eingebaut, die das frühzeitige auf Fahrt stellen des Einfahrsignal verhindert. Dadurch verhindere ich, dass durch vorausfahrende Züge (die gibt es bei der dichten Zugfolge reichlich) zu oft eine Fahrstraße durch das Überholungsgleis gestellt wird. Das funktioniert auch einwandfrei. Bei schnelleren Zügen funktioniert das nicht, weil die natürlich früher anfangen zu bremsen und das ist natürlich auch nicht gewünscht.
Ein regelmäßiger Fall, in welchem diese unpraktischen Entscheidungen auftreten können, ist RE 2 und IC Richtung Norden. Der RE 2 trifft planmäßig kurz vorm IC in Uelzen ein, wenn der IC zu nah kommt oder der RE Verspätung hat, gibt es wahrscheinlich ebenfalls in Klein Süstedt einen Ausflug ins Überholgleis für den Fernverkehr.
Das ist mir auch klar und ich habe den Süd - Nord IC auch keine alternativen Fahrmöglichkeiten für Suderburg und Klein Süstedt eingetragen. Beim IC 2374 hatte ich noch Suderburg übersehen. Das wird dann demnächst geändert.
Beim Metronom kann man durchaus etwas flexibler agieren, wobei ich da auch ein paar Fahrmöglichkeiten ausschließen würde, das wären Garßen, Klein Süstedt und Deutsch Evern. Außer vielleicht Streckensperrung wüsste ich keinen Grund, warum man dort den Nahverkehr aufs Nebengleis stellen würde, zumal es wenige km später die Möglichkeit gibt, an einem Planhalt eine Überholung durchzuführen.
Da knapp vor dem ME in der Regel kein Zug fährt, habe ich noch keine Probleme mit abweichenden Fahrten durch Überholungsgleise gehabt. Es gibt beim Vorbild schon einige Gründe, warum Reisezüge und Güterzüge auch mal abweichend durchs Überholungsgleis fahren. Da wären z.B. Weichenstörung, Rotausleuchtung im durchgehenden Hauptgleis, Befahrbarkeitszyklus, Verdacht auf eine Unregelmäßigkeit an der Fahrleitung oder Oberbau, kurzfristige Änderung der Disposition (Abbruch einer Überholung).
Ich versuche die Züge so fahren zu lassen, wie es auch im realen Betrieb der Fall ist. Deshalb will ich in der Regel auch bei den alternativen Gleisvorgaben bleiben. Wie oben geschrieben muss ich bei einzelnen Zügen auch davon abweichen. Mit einem niedrigen Chaoswert bleibt man normalerweise auch von unnötigen Fahrten durch Überholungsgleise verschont.
Holger