Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

Über alles nicht so Wichtige was aber irgendwie mit Bahn und Zusi zu tun hat. Viel Spaß beim Plaudern.
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Maik Feller
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Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#1 Beitrag von Maik Feller »

Hallo zusammen.

Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand.
Das es doch noch so was giebt.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/mi ... nd,RSRCtPk

Ich würde als Anwohner auch nicht dauernd auf eine
Lärmschutzwand schauen wollen. Hoffentlich haben
die Bürger hier mit ihrem Anliegen Erfolg!

Gruß Maik
Der Blog zum Streckenbauprojekt Augsburg-Donauwörth: https://www.zusi-team-sued.de

Lucian Berndt
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#2 Beitrag von Lucian Berndt »

Falls sie keinen Erfolg haben, haben wir den Vorteil, weniger Gebäude in der Zusi-Welt dort zu verbauen und schneller voran zu kommen^^

Lg Lucian

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Thomas U.
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#3 Beitrag von Thomas U. »

Lucian Berndt hat geschrieben:Falls sie keinen Erfolg haben, haben wir den Vorteil, weniger Gebäude in der Zusi-Welt dort zu verbauen und schneller voran zu kommen^^
Ach, du bist da schon am bauen? Sehr schön :P

Ich kann sie verstehen, diese Wände sind alles andere als ansehnlich und zumindest hier im Raum auch schneller beschmiert wie aufgestellt. Würde ich auch nicht vor'm Haus stehen haben wollen.

Ich weiß aber ehrlicherweise auch nicht, wie lärmempfindlich manche Leute sein müssen. Wir haben im Urlaub jahrelang in verschiedenen Ferienwohnungen in direkter Bahnstreckennähe gewohnt (und das Inntal ist nun wirklich nicht wenig befahren), aber wenn uns Geräusche störend vorkamen, dann waren es die der Autobahn, denn dieses penetrante Brummrauschen liegt wirklich 24/7 über dem Tal. Die Züge haben nie gestört, auch nachts nicht.

Lucian Berndt
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#4 Beitrag von Lucian Berndt »

Hab bewußt "Wir" (die Zusi-Community) geschrieben statt "Ich" Bild


Mich stören die Lärmschutzwände viel mehr durch ihre Hässlichkeit als das bischen Lärm von (bei uns damals) 10 Zügen pro Stunde... also würde ich da wohnen wäre ich teil der Anti-Lärmschutzwand-Gruppierung ;)

Lg Lucian

F. Lehmann
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#5 Beitrag von F. Lehmann »

Kein neues Thema.
Im Bereich der ABS zwischen Nürnberg und Südende der VDE 8.1 wollten die Leute auch keine LSW vor ihrem Haus. Die wäre nämlich 8 oder 9 Meter hoch geworden.
Die Gesetzeslage (BImSchG) hat die Bahn dennoch zum Bau der LSW gezwungen...

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Thomas B
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#6 Beitrag von Thomas B »

Die Sache ist ja auch die: wenn die Leute die Wände nicht wollen und dafür den Lärm in Kauf nehmen würden, wäre es ja gut. Aber das tun sie ja dann nicht. Als nächstes würde dann wohl die Bahn wegen dem Lärm verklagt. Ist glaube ich an mehreren Stellen im Moment genau die Diskussion beim Bau des Rhein-Ruhr-Express. Ich kann es ja auch irgendwie verstehen: ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera...
Grüße,
Thomas (eh. ElektrikTrick)

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Frank Wenzel
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#7 Beitrag von Frank Wenzel »

Gutes Thema & danke, Maik, für die Eröffnung dieses Fadens. :tup

Ich frage mich immer häufiger, warum nicht schon längst in moderne Technologien beim passiven Lärmschutz investiert wurde. Jetzt (!) laufen endlich diverse Programme zur Erprobung und Forschung, wie z. B. hier zu lesen, aber ein neuer, anwendbarer Standard ist offenbar noch nicht vorhanden, der LSW > 2 m zu vermeiden hilft (2 m deshalb, weil das meiner Meinung nach noch eine aktzeptable Höhe wäre, analog einer normalen Grundstücksmauer oder Zauns, und die es auch den Fahrgästen erlaubt, noch etwas von der Gegend zu sehen anstatt nur Blech/Beton). Gleisnahe Lärmschutzwände / Mini-SSWs fände ich ein gutes Mittel, möglicherweise beeinträchtigen diese aber Betrieb und Unterhalt der Gleisanlagen?

Wie gesagt, da hat man mindestens 20 oder 30 Jahre verpennt, um das zu klären. Das Thema Lärm ist uralt und ausser hässliche Metallungetüme aufzustellen, oder ggfs. eine Einhausung oder einen Tunnel zu bauen gibt es praktisch nichts, das anwendbar wäre und für begrünte Wälle fehlt in der Regel der Platz, ausser man hat das bei neuen Siedlungsgebieten gleich mit berücksichtigt. Viele der Anwohner freuen sich zwar über den verringerten Lärm und ggfs. auch den Sichtschutz, aber andere offenbar nicht, z. B. wegen der Verschattung oder der nicht vorhandenen Ästhetik. Gut, dass sich manche zur Wehr setzen, ich drücke die Daumen! Von den Reisenden, die von den Ortschaften und Städten auch immer weniger zu sehen bekommen, ganz zu schweigen. Derweil baut die DB auch bei den freiwilligen Massnahmen munter weiter, anstelle hier konsequent auf neue Materialien und Bauweisen zu setzen und vielleicht noch 1-2 Jahre abzuwarten, bis zugelassene Produkte zur Verfügung stehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass 1x errichtete Wände jemals wieder verschwinden oder abgesenkt werden, selbst wenn dies mit Innovationen möglich werden.

Was mir bei meinen letzten Reisen über niederländische Autobahnen und Bahnstrecken aufgefallen ist: Dort wird sehr viel mit teurerem Glas gearbeitet. Keine Ahnung, wie dort die Finanzierung geregelt ist, aber offenbar ist man dort gerne bereit, mehr Geld in die Hand zu nehmen, damit die Lärmschutzanlagen nicht so hässlich aussehen und weniger Verschattung und dunkle Ecken entstehen. Das gefällt dann auch dem Reisenden.
Gruß ins Forum, Frank - www.zusi-sk.eu - Youtube

Alwin Meschede
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#8 Beitrag von Alwin Meschede »

F. Lehmann hat geschrieben:Die Gesetzeslage (BImSchG) hat die Bahn dennoch zum Bau der LSW gezwungen...
Ja, auf bestimmte Rechte kann man nicht verzichten, auch wenn man das will. Ich wohne zum Beispiel mitten in einem Industriegebiet (früher hat man Betriebsgebäude noch mit sogenannten "Betriebsleiter-Wohnungen" geplant - würde man heute so nicht mehr machen). Damit habe ich ein automatisches Recht, von dem ich nebenbei gesagt 25 Jahre lang gar nichts wusste: Nämlich das Recht auf ungestörte Nachtruhe. Durchgesetzt in Form eines LKW-Nachtfahrverbots. Als ich davon erfuhr habe ich der Stadt sofort gesagt: Ich lege da keinen Wert drauf, denn die LKWs höre ich sowieso nicht wenn ich penne (das weiß ich, weil ab und zu sich eben doch mal einer nicht an das Nachtfahrverbot hält). Antwort der Behörde: Egal was Sie machen, Herr Meschede, Sie können gar keinen Verzicht auf das Nachtfahrverbot erklären.
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Mario R.
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#9 Beitrag von Mario R. »

Alwin Meschede hat geschrieben:
F. Lehmann hat geschrieben:Die Gesetzeslage (BImSchG) hat die Bahn dennoch zum Bau der LSW gezwungen...
Ja, auf bestimmte Rechte kann man nicht verzichten, auch wenn man das will. Ich wohne zum Beispiel mitten in einem Industriegebiet (früher hat man Betriebsgebäude noch mit sogenannten "Betriebsleiter-Wohnungen" geplant - würde man heute so nicht mehr machen). Damit habe ich ein automatisches Recht, von dem ich nebenbei gesagt 25 Jahre lang gar nichts wusste: Nämlich das Recht auf ungestörte Nachtruhe. Durchgesetzt in Form eines LKW-Nachtfahrverbots.
Klassischer Fall von bescheuerten bis Hirnrissigen Regeln, die keiner braucht, oder die nichts bringen.
Dafür dürfen die ganzen Mautpreller an Einsiedlerhöfen, Weilern und der gleichen mit 70-80 Sachen vorbeibrettern, ohne dass es auch nur irgendjemanden ein müdes Lächeln interessiert, denn da pennen ja anscheinend keine Leute...

F. Lehmann
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Re: Anwohner in Pleinting wollen keine Lärmschutzwand

#10 Beitrag von F. Lehmann »

Zumal für Lkw >7,5t zul. Gesamtmasse außerorts (außer auf Autobahnen) eigentlich ein Geschwindigkeitslimit von 60km/h gilt (was viele Pkw-Fahrer gar nicht wissen; weiß ich auch erst, seit ich vor 2 Jahren den CE gemacht habe).
Und bei 60 ist der Lärm ja bestimmt noch im zulässigen Grenzwert, da muss man nicht tätig werden. Dass die Praxis anders aussieht (welcher Lkw -außer Fahrschule- hält sich schon daran?) ist nicht vorgesehen, somit auch keine Schallschutzmaßnahme...

Aber auch das dürfte sich etwas relativiert haben; seit 01.07.18 gilt auf allen Bundesstraßen Mautpflicht.
Landes-/Kommunalstraßen sind natürlich noch zum mautprellen geeignet, aber da kommst doch kaum vorwärts...

Aber es wird arg OT...

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