Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

Da immer mehr Zusi User von einem 1:1 Führerstand mit träumen, soll es zumindest an Datenaustausch nicht hapern.
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TVT
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Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

#1 Beitrag von TVT »

Ich konnte einen älteren originalen Stadtbahn-Sollwertgeber vor dem Schrott bewahren und möchte diesen als Eingabegerät für Zusi verwenden. Leider kann ich das eingebaute Poti nicht 1:1 anschließen, sondern muss unter Nutzung der am Sollwertgeber angeflanschten Nockenschalter ein paar zusätzliche Widerstände verbauen, mit denen der Widerstandswert im Fahr- und Bremsbereich geeignet angepasst wird.

Mit dieser Maßnahme sinkt allerdings der Gesamtwiderstand des ganzen Apparats deutlich unter 1 kOhm, mit der Carstens Schnittstellenkarte gemäß seiner Beschreibung noch "einwandfrei läuft".

Nun also die Frage, wieviel mA darf ich maximal aus den Analoganschlüssen Ch0/Ch1/Ch2 ziehen? Ist das nur davon abhängig, was der USB-Anschluss liefern kann oder sind noch andere Randbedingungen aufgrund der betroffenen Bauteile auf der Platine zu beachten?

Ich nehme an, die Analogeingänge selbst sind hochohmig, so dass sie keinen nennenswerten Beitrag zur Stromaufnahme liefern.

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Carsten Hölscher
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Re: Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

#2 Beitrag von Carsten Hölscher »

Die 5V-Versorgung hängt (über 20 Ohm-Widerstand laufend) direkt am USB.

Carsten

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Thomas B
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Re: Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

#3 Beitrag von Thomas B »

@TVT
Ist das ungefähr so wie in meinem Beispiel hier?
http://tbxtools.de/codesys/zusi3tcp/exa ... u-S334.pdf" target="_blank
Grüße,
Thomas (eh. ElektrikTrick)

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TVT
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Re: Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

#4 Beitrag von TVT »

Thomas B hat geschrieben:Ist das ungefähr so wie in meinem Beispiel hier?
Im Prinzip ja, 1989 war halt alles noch sehr massiv und analog. So sieht mein Zusi-Eingabegerät derzeit aus ("Fahrpult" will ich das Teil aus Respekt vor den hier sonst vorgestellten Prachtexemplaren nicht nennen ;) ):
Bild Bild

Das Poti des Sollwertgebers besteht aus zwei parallel geschalteten 1 kOhm-Widerständen, wobei der eine im Fahr-, der andere im Bremsbereich überstrichen wird. An die einzelnen Anschlüsse kommt man aber von außen nicht ran. Eine weitere Schwierigkeit war die Tatsache, dass der Widerstand beim Übergang von der Voll- in die Schnellbremsstellung gleich bleibt. Unter Verwendung der Nockenschalter habe ich daher folgende Schaltung ausgeknobelt:
Bild
Für den Bremsbereich habe ich einen zusätzlichen Widerstand spendiert, der in der Schnellbremsstellung überbrückt wird, wodurch Voll- und Schnellbremsung unterschieden werden können.

Kleiner Nachteil ist, dass es wegen des speziellen Potis keinen linearen Zusammenhang zwischen der Steuerspannung und der Stellung des Sollwertgebers gibt. Aber das kann mit der passenden Kennlinie ausgeglichen werden.

Das ganze zieht maximal 9 mA, sollte nach Carstens Aussage also keine Probleme bereiten. Danke für die schnelle Info. Ich werde zu gegebener Zeit berichten.

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TVT
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Re: Hardware-Frage zur Zusi-Schnittstellenkarte 24A10L

#5 Beitrag von TVT »

So, die Eingabekiste läuft. Allerdings nicht mit obiger Schaltung. Die Nockenschalter haben, wie ich feststellen musste, keine "Schnapp"-Charakteristik, wie man sie von den Schaltbau-Schaltern kennt, sondern der Kontaktbügel folgt 1:1 dem Schaltnocken. Das heißt, bei entsprechend vorsichtiger Betätigung des Sollwertgebers kann man Zustände produzieren, in denen beide Kontakte im Schalter geöffnet sind. Außerdem gibt es Bereiche mit Kontaktüberschneidungen, d. h. es ist wichtig zu wissen, in welcher Reihenfolge die einzelnen Kontakte beim Übergang von Null in Fahren bzw. Bremsen betätigt werden. Jedenfalls lief mit der ersten Schaltung der Übergang von Null auf Bremsen immer über die Schnellbremsstellung :wand

Nachdem ich das alles herausgemessen hatte, entstand folgender Plan:
Bild
In Nullstellung wird über einen (relativ hochohmigen) Spannungsteiler die halbe Betriebsspannung an den Eingang gelegt. Beim Übergang zum Fahren/Bremsen wird zunächst ein Zusatzwiderstand hinter/vor den Sollwertgeber geschaltet. Dadurch kann man am Sollwertgeber-Poti nur noch Spannungen über/unter 2,5 V abgreifen. Beim Bremsen kommt noch ein weiterer Widerstand zum Erkennen der Schnellbremsstellung dazu.

Wird der Sollwertgeber weiter bewegt, legen die als nächstes betätigten Kontakte die so vorbereitete Schaltung an den Analogeingang. Da Gesamtwiderstand der Sollwertgeber-Schaltung um den Faktor 20 kleiner ist als der "Nullstellungs-Spannungsteiler" (ca. 1,1 kOhm gegenüber 20 kOhm), sind nun hauptsächlich die niederohmigen Schaltungsteile relevant.

Hab's mit diversen Fahrzeugen ausprobiert (als erstens natürlich mit der BR 450 (danke, Johannes :tup )), und ein ganz neues Fahrgefühl stellte sich ein :schaffner

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