Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

Über alles nicht so Wichtige was aber irgendwie mit Bahn und Zusi zu tun hat. Viel Spaß beim Plaudern.
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Frank Wenzel
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2381 Beitrag von Frank Wenzel »

Rene Stahlhofen hat geschrieben:...Unfassbar finde ich diesen Dilettantismus bei der FV TP Duisburg. Die Umleitung die weder die Zugreihung gedreht noch die Verspätung über 60 Min gebracht hätte lag auf der Hand und wurde von anderen Zügen ja auch befahren. Köln Mülheim - Solingen - Hilden - Düsseldorf. Selbst das erneute köpfen in Köln Mülheim hätte weniger Zeit gekostet....
Na, vielleicht gab es handfeste Gründe oder eine unglückliche Kombination von Umständen, dass es ausgerechnet für deinen Zug nicht ging und sich die Verspätung derart potenzierte?
Gruß ins Forum, Frank - www.zusi-sk.eu - Youtube

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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2382 Beitrag von ex-Mitglied »

Frank Wenzel hat geschrieben:Na, vielleicht gab es handfeste Gründe oder eine unglückliche Kombination von Umständen, dass es ausgerechnet für deinen Zug nicht ging und sich die Verspätung derart potenzierte?
Weder ein defekter Steuerwagen (was so ziemlich der einzige Grund gewesen wäre nicht in Köln Mülheim erneut zu köpfen), noch fehlende Streckenkunde, noch Überlastung der Umleitungsstrecke. Besser durch Zugfolge in der Umleitung sich 10 Minuten einfangen, als so eine Schwachsinns-Umleitung durch das Nadelöhr Köln Hbf in der HVZ Zeit.

Wenn man das so sehen will, kann man ja auch Personenunfall und völlige Unfähigkeit TP Fernverkehr Duisburg als unglückliche Kombination von Umständen ansehen.

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Achim Adams
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2383 Beitrag von Achim Adams »

Meine Streckenkunde im Bereich Köln-Düsseldorf ist etwas eingerostet, aber wenn in Garath gesperrt ist, welchen anderen Laufweg hättest du genommen?

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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2384 Beitrag von ex-Mitglied »

Achim Adams hat geschrieben:Meine Streckenkunde im Bereich Köln-Düsseldorf ist etwas eingerostet, aber wenn in Garath gesperrt ist, welchen anderen Laufweg hättest du genommen?
Dann scheint deine Umleitungsstreckenkunde sehr eingerostet zu sein.

Köln Mülheim - Solingen - Hilden - Düsseldorf Hbf.

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Achim Adams
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2385 Beitrag von Achim Adams »

Stimmt, das ist der einzige Laufweg über den ich nie umgeleitet worden bin. Danke für die Auskunft.

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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2386 Beitrag von ex-Mitglied »

Achim Adams hat geschrieben:Stimmt, das ist der einzige Laufweg über den ich nie umgeleitet worden bin. Danke für die Auskunft.
Ernsthaft? Das ist eigentlich die erste Standard-Umleitung

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F. Schn.
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2387 Beitrag von F. Schn. »

Jetzt musste ich doch mal nachfragen... Ich habe exakt beide Antworten bekommen, deine und die tatsächlich durchgeführte. :D

Wie lange hat das Kopf machen in Mitte denn gedauert? Ich habe die Antwort ohne die Zugbildung zu kennen von 15 Minuten (=> Mülheim muss das hinbekommen) bekommen.

Und ich habe noch das Wort Streckenkunde eingeworfen bekommen.
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2388 Beitrag von ex-Mitglied »

F. Schn. hat geschrieben:Jetzt musste ich doch mal nachfragen... Ich habe exakt beide Antworten bekommen, deine und die tatsächlich durchgeführte. :D

Wie lange hat das Kopf machen in Mitte denn gedauert? Ich habe die Antwort ohne die Zugbildung zu kennen von 15 Minuten (=> Mülheim muss das hinbekommen) bekommen.

Und ich habe noch das Wort Streckenkunde eingeworfen bekommen.

Kopf machen in Leverkusen 12 Minuten von Stillstand bis Abfahrt. Zugbildung IC Wendezug. Mülheim hat die Möglichkeiten zur Wende. Streckenkunde? Komisch, wer nach Köln kundig ist, muss auch über die Umleitungsstrecken kundig sein. Alle Personale die nach Köln fahren von Norden kommend, sind sowohl über Wupper wie auch Ruhr kundig. Die weitere Umleitung über Hilden geht auch ohne Streckenkunde, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit.

Aber ich kann gerne mal die Screenshots des betreffenden Zuges aus ISTP (Dispo-Programm der TP) einstellen - mit geschwärzten Namen der Disponenten natürlich ;)
Zuletzt geändert von ex-Mitglied am 14.06.2018 18:05:46, insgesamt 2-mal geändert.

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Achim Adams
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2389 Beitrag von Achim Adams »

Rene Stahlhofen hat geschrieben:Ernsthaft? Das ist eigentlich die erste Standard-Umleitung
Ich kam ja in der Regel von Koblenz her, und wenn man dann noch vor Köln ist gehts halt einfacher über Neuss, oder zur Not auch mal über Mönchengladbach.

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Michael_Poschmann
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2390 Beitrag von Michael_Poschmann »

Das BZ-Glücksrad hat mal wieder gedreht und ist heuer auf "Stellwerksstörung" stehen geblieben. Wegen Ausfall in Brake fahren wir mit dem ICE 556 via Osnabrück - Münster und dann noch mal ein kleines Schleifchen nach Hamm, um ab dort wieder auf dem Regelweg zu verkehren. Jetzt hoffe ich nur, dass der Zug nicht weitere Aktionen dieser Art erleidet und damit den Laufkilometergrenzwert erreicht.

Preisfrage: Was geht denn so sehr in die Fritten, dass man gar nicht mehr (also mit betrieblichen Ersatzmaßnahmen) den defekten Stellwerksbereich überbrücken kann?

Grüße, gedanklich wieder auf das Ausfüllen eines Fahrgastrechteformulars vorbereitend
Michael

Update: Schinkel-Kurve, ewig nicht gefahren. Da werden Kindheitserinnerungen wach. Dass wir in 30 min in Hamm sein sollen (tapfer von der Prognose verkündet), glaube ich eher weniger. Und wenn ich wüsste, ob eine Restchance besteht, den Rübensteppen-IC 2223 in Richtung Aachen einzuolen, wäre ich happy.
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 02.07.2018 18:05:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Achim Adams
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2391 Beitrag von Achim Adams »

Wie kommt denn der ICE 556 nach Brake? In Brake bin ich oft genug gewesen, aber einen IC oder gar ICE hab ich planmäßig nie erlebt.

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Michael_Poschmann
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2392 Beitrag von Michael_Poschmann »

Das habe ich mich auch gefragt, aber bei der BeBaZ ist nichts unmöglich. Vermutlich hat der Pilot im Cockpit eine Gewitterzelle umfliegen wollen.
Brake war der O-Ton der Durchsage. Und passt auch zur DB Netz Baustellen- und Störungskarte. Die Störung besteht aktuell immer noch. "Zugfahrten zwischen Bielefeld und Herford mit Befehl und Rückmeldung".
Wobei der Befehl "Fahre über Osnabrück" die verspätungsmaximierendste Variante ist. :ausheck
Da mein Anschlusszug einen Takt später gestern dann auch noch 15 min Plus hatte, steht dem Eis auf Kosten des Hauses per Fahrgastrechteformular mal wieder nichts im Wege. Meinen Sohn wird's freuen, endlich wieder Süßes.

Grüße
Michael

F. Lehmann
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2393 Beitrag von F. Lehmann »

Michael_Poschmann hat geschrieben:Preisfrage: Was geht denn so sehr in die Fritten, dass man gar nicht mehr (also mit betrieblichen Ersatzmaßnahmen) den defekten Stellwerksbereich überbrücken kann?
Das heißt ja nicht unbedingt, dass gleich gar nix mehr geht. Die Frage ist halt, wie viele Züge pro Stunde du noch durchbekommst. Wenn du gerade noch 3-4 Züge pro Stunde durchbekommst, weil mit Befehlen, Meldungen, etc. jeder Zug 15-20 Minuten braucht, pro Stunde aber planmäßig 7 oder 8 Züge fahren, dann ist es ziemlich schnell ersichtlich, dass es vernünftiger ist umzuleiten, als alle Züge hinten anstellen zu lassen.

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Michael_Poschmann
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2394 Beitrag von Michael_Poschmann »

Unstrittig, dass die Leistungsfähigkeit des Abschnitts sinkt.
Dann nimmt man also die Fernverkehrszüge raus, anstatt den Güterverkehr großräumig umzubiegen und den Regionalverkehr auf Busnotverkehr umzustellen?
Auch eine Möglichkeit, klar. Aber im Sinne der Wirtschaftlichkeit überdenkenswert. Hier haben die Insassen zweier ICE2-Halbzüge Fahrgastrechteformulare erhalten. Da kommt schon was zusammen.

Glücklicherweise bin ich nicht dem Vorschlag gefolgt, auf den "Rübensteppen-IC" via Selfkant nach Aachen auszuweichen. Der hatte wegen eines Fahrleitungsschadens im Raum Rheydt (?) weitere 60 min Plus und war mit deutlich über zwei Stunden Verspätung für Aachen avisiert.

Grüße
Michael

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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2395 Beitrag von ex-Mitglied »

Es ist schon erstaunlich, dass man mit Kollegen von verschiedenen Dienststellen sprechen kann und jedes mal nur resignierendes Kopfschütteln bekommt, sobald das Thema auf die BZ Duisburg kommt.

Zitat eines Kollegen: Die würden noch nicht mal pünktlichen Betrieb auf einer 3x5Meter Märklinanlage hinbekommen.

Heute mal mit nur +35 angekommen...

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Michael_Poschmann
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2396 Beitrag von Michael_Poschmann »

Das sehe ich nicht so schwarz-weiß und möchte daher widersprechen.
Das Problem scheint mir eher in hoch ausgelasteter, zugleich sehr stark rückgebauter Infrastruktur zusammenzuhängen. Wenn man dann noch eher defensiv disponiert, führt das sehr schnell zu Ausfällen oder großräumigen Weltreisen.
Hat es eigentlich einen Paradigmenwechsel gegeben, dass man nicht mehr versucht, den Fernverkehr auf Biegen und Brechen durchzubringen? Klar, mein Eurobahn-Premiumtrassen-Erlebnis ist mir noch in unguter Erinnerung. Aber warum jagt man die Weißen Züge quer durch die Prärie? In einem voll besetzten Berliner ICE fahren ja eine Menge Reisende, deren Pläne man erfolgreich durcheinanderwirbelt.

Grüße
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 03.07.2018 17:30:45, insgesamt 1-mal geändert.

ex-Mitglied

Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2397 Beitrag von ex-Mitglied »

Michael_Poschmann hat geschrieben:Das sehe ich nicht so schwarz-weiß und möchte daher widersprechen.

Grüße
Michael
Ich leider schon ;) Aus dem Kopf fallen mir zwei sehr fähige Damen (Rita und Claudia) bei der BZ Duisburg ein, die haben den Laden im Griff, aber den Rest kannste in der Pfeife rauchen.

Paradigmenwechsel noch nicht. Ich würde mir grundsätzlich das niederländische System wünschen. 5 Min Verspätung und zack sämtliche Zugpriorität verloren. Deswegen ist wohl auch die pünktlichste Fernverkehrslinie die ICE nach Amsterdam...

Mr. X
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2398 Beitrag von Mr. X »

5 Min Verspätung und zack sämtliche Zugpriorität verloren.
Halte ich für kontraproduktiv. Die Moralkeule wird die Züge nicht generell pünklticher machen, ist ja überwiegend nicht so, dass die Unpünktlichkeit Absicht ist. Dafür nimmt man einem verspäteten Zug aber jede Möglichkeit, Verspätungen aufzuholen, weil man, sobald man hinter einem anderen Zug hängt, keinerlei Fahrplanreserven mehr nutzen kann (eher im Gegenteil). Als Fahrgast müsste man dann, sobald man in einem Zug mit leichter Verspätung sitzt, eigentlich die Flucht ergreifen und einen anderen Zug suchen, der pünktlich ist, weil klar ist: Der alte Zug wird nur noch mehr Verspätung sammeln.

Dass die FV-Züge nach Amsterdam übermäßig pünktlich sind, schien mir bei einer kurzen Stichprobe auf zugfinder nicht so. Weder außergewöhnlich pünktlich, noch außergewöhnlich unpünktlich.

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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2399 Beitrag von ex-Mitglied »

Mr. X hat geschrieben:
Halte ich für kontraproduktiv. Die Moralkeule wird die Züge nicht generell pünklticher machen, ist ja überwiegend nicht so, dass die Unpünktlichkeit Absicht ist. Dafür nimmt man einem verspäteten Zug aber jede Möglichkeit, Verspätungen aufzuholen, weil man, sobald man hinter einem anderen Zug hängt, keinerlei Fahrplanreserven mehr nutzen kann (eher im Gegenteil). Als Fahrgast müsste man dann, sobald man in einem Zug mit leichter Verspätung sitzt, eigentlich die Flucht ergreifen und einen anderen Zug suchen, der pünktlich ist, weil klar ist: Der alte Zug wird nur noch mehr Verspätung sammeln.

Dass die FV-Züge nach Amsterdam übermäßig pünktlich sind, schien mir bei einer kurzen Stichprobe auf zugfinder nicht so. Weder außergewöhnlich pünktlich, noch außergewöhnlich unpünktlich.
Also ich fahre 3x Wöchentlich Amsterdam-Köln-Amsterdam, ansonsten Duisburg-Köln-Duisburg. Komisch das ich mit dem Amsterdamer noch nie eine nennenswerte Verspätung hatte.

Dann frag mal Passagiere eines NRW-RE1 der pünktlich in die Überholung genommen wird, sagen wir mal z.B. Düsseldorf Flughafen (wegen eines verspäteten FV), dann natürlich hinter seiner Trasse läuft und die zweite Überholung in Düsseldorf Hbf kassiert - dann wurde binnen 2 Halten schon +10, damit es nicht langweilig wird, kommt dann in Leverkusen Mitte die dritte Überholung. Damit hast du in Köln schon mindestens +15.

Das hat dann alles nichts mehr mit diskriminierungsfrei zu tun.

Mr. X
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Re: Erlebnisse einer Eisenbahnwoche

#2400 Beitrag von Mr. X »

Wenn ein NV-Zug durch eine Überholung +5 kriegt, ist das mMn besser, als wenn ein FV-Zug durch die fehlende Überholung, also hinterhertuckern mit Halt an jedem Einfahrsignal am Ende +10 hat, bzw. 10 Minuten mehr Verspätung als andernfalls möglich. Außerdem muss man noch berücksichtigen, dass die weitere Verspätung des FV-Zugs dann weitaus weiträumigere Netzauswirkungen hat als +5 von einem RE, die der normalerweise wieder einholen können sollte (siehe Bemerkung zu NRW unten).

Wenn die Infrastruktur zu knapp ist (was sie jedenfalls zwischen Düsseldorf und Köln ist; im Falle Duisburg und Düsseldorf gibts mehr als genug Infrastruktur, aber fährt da halt einfach nur zu viel NV), gibts halt immer Verlierer, und mir wäre es lieb, wenn dabei im Sinne des Gesamtsystems optimiert wird. Dass eine Überholung in Düsseldorf Hbf Mist ist, brauchen wir übrigens nicht zu diskutieren: Wenn beide Züge halten, sollte man nach Möglichkeit First-In-First-Out fahren, zumal FV-Züge am Bahnsteig meist auch recht lange brauchen, sodass die Überholung dem FV im Zweifel garnichts bringt. Da kann man dann höchstens eine fliegende Überholung probieren, Infrastruktur und Platz vorausgesetzt.

Und zu den RE-Fahrplänen in NRW: Die sind halt zu eng gestrickt; der Besteller will offenbar FV-konkurrenzfähige Fahrtzeiten trotz Halten an jeder Milchkanne. Das geht halt dauernd schief, weil die Fahrplanzeiten im Normalbetrieb oft schlicht nicht haltbar sind. Habe in den REs schon oft erlebt, das die Verspätungen sammelten, ohne dass es irgendwelche äußeren Einflüsse wie Überholungen, Zugfolge oder trödelige Fahrdienstleiter gab. Wenn dann irgendeine Kleinigkeit passiert - Game over.
Also ich fahre 3x Wöchentlich Amsterdam-Köln-Amsterdam, ansonsten Duisburg-Köln-Duisburg. Komisch das ich mit dem Amsterdamer noch nie eine nennenswerte Verspätung hatte.
Selbst wenn Deine Beobachtung und deine Hypothese, dass das am niederländischen System liege (das kann auch reichlich andere Ursachen, einschließlich Glück, haben), zutreffen: Die Verallgemeinerung davon kann dann ein klassischer Mikro-Fehlschluss werden. Wenn man weiß, dass in NL so gefahren wird, ist man natürlich bemüht, den Zug pünktlich bis zur Grenze zu bringen (halt entweder auf Kosten von anderen Zügen oder durch mehr Fahrplanreserven). Nur heißt das lange nicht, dass in der Summe irgendwas pünktlicher wird, wenn man das System auf alle Züge ausweitet. Kann natürlich sein, dass man dann die Fahrplanreserven vergrößert, nur ist damit dann auch nicht unbedingt was gewonnen, weil man im Regelfall dann langsamer unterwegs ist.

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