Michael_Oppenauer hat geschrieben:Aber für Führerstände könnte das doch funktionieren, oder?
Dazu müsste es halt irgendjemand mal ausprobieren...
Michael_Oppenauer hat geschrieben:
Ich stelle mit den Workflow folgendermaßen vor:
- Fotoserie muss Photogrammetrie tauglich sein. Keine gesamt Aufnahme, sondern viele Einzelbilder aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Schalterstellungen werden nicht berücksichtig.
- Mit passender Software wird aus den Bildern ein 3D Modell des Führerstandes erstellt.
- Die Schalter werden im 3D Modell heraus retuschiert und durch "künstliche" 3D Modelle ersetzt.
- Für das Rendern der Führerstandsbilder kann die Kameraperspektive und Blickwinkel im Modell frei gewählt werden.
- Die gerenderten Bilder mit den einzelnen Schalterstellungen werden im Führerstandseditor zum fertigen Führerstand zusammen gefügt.
Was ist die passende Software und vor allem, wie viel kostet die?
Das Retuschieren von den Überbleibseln der Schalter in 3D ist mühselig und ein ziemlicher Schmerz im Hintern... Versteht mich nicht falsch, es ist sicherlich nicht allzu schwer, aber da es ordentlich aussehen soll, versenkt man unnötig Zeit in Korrekturen.
Und am Ende des Tages weiß man erst nach der Photogrammetriearbeit wirklich, ob das Endprodukt was taugt.
Michael_Oppenauer hat geschrieben:
Die Hauptvorteile sehe ich zum einen bei der Photosession. Da kein fester Kamerastandpunkt benötigt wird. Das sollte vor allem in beengten Kabinen hilfreich sein. Ob es einen Zeitvorteil gibt gegenüber dem Ablichten aller Schalterstellungen gibt, wag ich nicht zu beurteilen.
Den zweiten großen Vorteil sehe ich darin, dass man die Perspektive erst später im 3D Modell festlegen kann und dort flexibler ist. Auch was mehrere Ansichten anbelangt.
Wenn es denn wirklich nicht anders geht kann man auch den Weg ähnlich des VT650 gehen und das Hintergrundbild aus Fotos zusammenschneiden und die Schalter dann rendern.
Michael_Oppenauer hat geschrieben:
du hast meiner Meinung nach den Arbeitsschritt Informationsbeschaffung nicht mit einbezogen. Auch für den reinen 3D Modellbau braucht man zumindest Übersichtsfotos und einige Abmessungen. Hier sehe ich keinen grossen Zeitunterschied zu einer Fotosession, die Photogrammetrie tauglich ist. Auch die Anforderungen an Kamera und Bediener sind ungefähr gleich. Was Abmessungen anbelangt, so reicht theoretisch ein Referenzmass.
Übersichtsfotos bekomme ich heutzutage problemlos aus dem Internet. Und Abmessungen jucken eigentlich kaum, da das am Ende eh keiner nachmessen wird. Mein 766 wurde auch ohne irgendwelche Maße zu kennen hochgezogen. Aktuell entsteht der 763/764/765 auf gleiche Weise. Und da bei heutigen Führerständen alles schön gerade Zahlen (Winkel und co.) hat, gibt's beim Bau auch kaum Probleme.
Michael_Oppenauer hat geschrieben:
Dafür ist der Aufwand im 3D Modellbau geringer, da die Photogrammetrie Software den Großteil des Mesh- und Texturarbeit übernimmt. Insbesondere das Texturieren fällt mir persönlich recht schwer, wenn es fotorealistisch aussehen soll. Das alle Wege zum Ziel führen ist unbestritten. Ich stelle mir vor, dass es eine Möglichkeit ist, wenn jemand Zugriff auf einen Führerstand hat, vielleicht auch nur in einem kleineren Zeitfenster und zudem keinen Zugriff auf notwendiges Fotoequipment (Stativ, Weitwinkel ...).
Bei Rendermodellen würde ich ganz generell auf ordentliche PBR-Materialien zurückgreifen. PBR und ordentliche Beleuchtung sind der Schlüssel zum Fotorealistischen Rendering.
Ich würde auch von irgendwelchen Texturen abraten, lieber vernünftige Materialien verwenden, die dem Modell auch eine Immersion und Realismus geben.
Zur Thematik "PBR-Materials" gibt es auf Youtube doch eine ganze Menge vernünftige Tutorials.
Und wenn das Zeitfenster nur klein ist, kann man immer noch den oben beschriebenen Weg beschreiten
.
Michael_Oppenauer hat geschrieben:
Zum anderen muss man kein 3D Künstler / Grafiker sein. Das Niveau eines "3D Technikers" reicht aus, um das 3D Modell zum Rendern aufzubereiten.
Mit ein bisschen ziehen, zupfen und Vertices Löschen ist es meistens nicht getan. Da wird dir auch nicht die Fähigkeit eines 3D Technikers ausreichen, um ein Modell Renderfähig zu machen.
Meiner Ansicht nach sollte jeder das machen, wo er/sie sich wohl fühlt. Sowohl 3D-Modellierung, als auch Fotoführerstände haben ihre Vor- und Nachteile. Nur solange keiner wirkliche Erfahrungen mit Photogrammetrie hat ist es verschenkte Zeit, die man besser in andere Sachen investieren kann.
Viele Grüße,
Mario