Video-Tutorial Texturerstellung mit GIMP für Zusi 3

[Alwin Meschede]

Mahlzeit,
zu dieser weihnachtlichen Zeit möchte ich mal einen Versuchsballon steigen lassen, und zwar ein Video-Tutorial "Texturen für Zusi 3 mit GIMP erstellen" auf meinem Youtube-Kanal: Klick mich.

Die Zusi3-Doku enthält zum Thema "wie erstellt man eine Textur" zwar bekanntermaßen ein ausführliches Kapitel, in dem der ganze Vorgang am Beispiel von Adobe Photoshop vorgeführt wird - nur die wenigsten Leute werden allerdings eine Photoshop-Lizenz haben, so dass man vor der Herausforderung steht, die gezeigten Konzepte auf das Bildbearbeitungsprogramm der Wahl zu übertragen. Bei vielen von uns Modellbauern erfüllt das kostenlose Programm GIMP diese Aufgabe.

In diesem ersten Video gibt es erstmal einen Überblick über die GIMP-Oberfläche, die Werkzeuge und die Ebenentechnik. Ich möchte das ganze in lockerer Folge zu einer kleinen Serie ausbauen, die sich rund um das Thema Texturerstellung drehen wird. Sobald das nächste Video fertig ist, werde ich das in diesem Thread bekanntgeben.

EDIT: Gesamtliste aller bislang veröffentlichten Teile:

• (1) Bedienoberfläche, Werkzeuge, Ebenen
• (2) Farbkorrekturen
• (3) Perspektivwerkzeug, Objektivfehler
• (4) Retusche, Klonstempel, Heilungswerkzeug
• (5) Textur zusammenbauen, Teil 1
• (6) Textur zusammenbauen, Teil 2
• (7) Textwerkzeug
• (8) Transparenz
• (9) Zauberstab, Einfärben
• (10) Nachtfenster-Texturen

[Johannes]

Gleich mal ein von mir für den Einsatz freier Software. Das Video ist natürlich echt gut gemacht und regt hoffentlich viele Leute an, sich mal in den Modellbau einzuarbeiten. Mit Blender, Gimp und Inkscape sind die wichtigsten Werkzeuge dafür für alle relevanten Plattformen Windows, Mac, Linux verfügbar (genauso wie Zusi übrigens auch, wenn auch nur inoffiziell).

Vielleicht gibt’s so ein animiertes Tutorial dereinst auch für Blender? Manchmal kann das anschaulicher sein als ein geschriebenes Tutorial, wie es ja in der Doku schon vorhanden ist. Ich weiß, irgendjemand müsste das machen …

Ich hoffe, es nimmt mir niemand krumm, wenn ich meine Anmerkungen zum Video mal hier hereinschreibe. Das soll beileibe nicht als Kritik am Video verstanden werden; irgendwo muss man ja Details weglassen.

3:20: Da in Fotos meist ein gewisses Rauschen vorhanden ist, empfiehlt es sich, die „Abtastgröße“ der Pipette auf ein paar Pixel einzustellen. Dann misst er gleich einen ganzen Bildbereich und mittelt die Farbe.

5:35 Das Füllen-Werkzeug hat die etwas komische Standardeinstellung, nur ähnliche Farben wie die angeklickte zu füllen. Sieht man auch im Video. So wie man (→ ich) es erwarten würde, verhält sich das Werkzeug in der Einstellung „Ganze Auswahl füllen“.

7:40 Wenn ein Werkzeug keine Wirkung hat, sollte man schauen, ob man in der richtigen Ebene herumfuhrwerkt – völlig richtig. Mindestens genauso häufig passiert es einem (→ mir) aber, dass irgendwo im Bild noch eine Auswahl aktiv ist. Dann kann man pinseln, wie man will, es wirkt nur innerhalb der Auswahl.

8:00 Wer keine Lust auf Geklicke hat, kann Ebenen selbstverständlich auch per Drag&Drop sortieren

Grüße
Johannes

[Max Senft]

Hi,

auch von mir ein . Erstens da man (ich) mal ein Gesicht zur Stimme hat und sich nicht vorstellen muss, dass derjenige bspw. so aussieht: ...

Ansonsten kann ich nur sagen: Ich bin gespannt auf die weiteren Tutorials. Ich habe mich bisher nie so richtig mit GIMP (für was auch immer) anfreunden können. Ich werde auf jeden Fall deine Videos verfolgen, vielleicht schaffst du es ja.

Grüße
Max

[Jan-Ole]

für das Vorhaben. Das erste Video macht echt Heißhunger auf mehr...
Vielleich noch ein weiteres Video in den NRW Winterferien. (Die durch Schule freigewordene Zeit muss sinnvoll genutzt werden^^)

Jan-Ole

[Alwin Meschede]

Der zweite Teil: http://www.youtube.com/watch?v=3UzSu9QYDm8" target="_blank - wir korrigieren die Farben einer Hausfassade und einer Lok.

[Alwin Meschede]

Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=i_499gTkfy4" target="_blank - Wir nutzen das Perspektivwerkzeug und gleichen Objektivfehler aus.

[Michael_Poschmann]

Hallo Alwin,

nett gemacht und mit ein paar interessanten Tricks, man lernt nie aus.
Frage, gibt es in Gimp auch eine Funktion, die innerhalb des Auswahl-"Gitters" Helligkeitsunterschiede ausgleicht? So etwas war mir vor Ewigkeiten irgendwo mal untergekommen.

Gruß
Michael

[Arne aus dem Norden]

Moin,

ich hab es gestern nach dem dritten Teil nicht mehr ausgehalten und mußte mir GIMP für Mac runterladen und das auch mal ausprobieren (obwohl ich es eigentlich nicht wollte da ich mich parallel auch noch versuche in den 3D-Objektbau mit Rhinoceros3D für meinen Drucker einzuarbeiten und das alles irgendwann zu viel wird).

Aber ich glaube, wenn diese Videoreihe in dieser Art (ohne zu sehr zu vertiefen) weitergeht bis zum fertigen Hausbau in Blender wäre ich in absehbarer Zeit wahrscheinlich auch Objektbauer für Zusi

Ich weiß, das es hier parallel in den letzten Tagen auch schon Videos zum Thema Blender gab, aber die klingen auf meinem Rechner wie durch einen Sprachverzerrer gelaufen und sind voller Artefakte im Bild...

Gruß, Arne

[Alwin Meschede]

Frage, gibt es in Gimp auch eine Funktion, die innerhalb des Auswahl-"Gitters" Helligkeitsunterschiede ausgleicht? So etwas war mir vor Ewigkeiten irgendwo mal untergekommen.

Mir sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Lösungswege für so ein Problem bekannt, beide sind aber recht kompliziert:
Der eine wird hier beschrieben und arbeitet mit Ebenentechnik und Filtern. Das funktioniert außer für ein ganzes Bild natürlich sinngemäß auch für einen ausgewählten Teil eines Bildes.

Der andere Weg geht über Farben -> Kurven, wo man dann an der dargestellten Kurve herumzieht, um die dunklen Bereiche aufzuhellen und die hellen abzudunkeln. Da muss man allerdings schon ziemlich gut wissen, was man tut. Ich sehe da jedenfalls die Gefahr, dass man sich das Bild eher verhunzt als dass man ein gutes Ergebnis erzielt.

Deswegen möchte ich keinen dieser beiden Wege jetzt hier als Patentlösung empfehlen. Aber darf ich die Frage mal an die Gemeinde weiterreichen? Vielleicht gibt es noch einen einfacheren, einsteigerfreundlichen Weg?

[Carsten Hölscher]

Sowas wie den Abwedler (oder wie das heißt) bei Photoshop gibt es nicht? Da kann man ein in der Wirkkraft einstellbares Werkzeug klicken und es führt am Klickpunkt eine "Nachbelichtung" durch.

Carsten

[Michael_Poschmann]

"TextureMaker" hieß das Programm, bei dem ich die nützliche Funktion des Automatismus entdeckt hatte. Scheint aber leider vor einigen Jahren vom Markt verschwunden zu sein, die Homepage ist nicht mehr unter den Lebenden.

Bleibt wohl nur der aufwendige Weg über Nachbelichten und Abwedeln, in ein paar Extremfällen mit sehr spärlicher historischer Datenlage habe ich mich bereits daran versuchen dürfen oder müssen. Näheres kann sicherlich Jürgen berichten.

Gruß
Michael

[AndiS]

Sowas wie den Abwedler (oder wie das heißt) bei Photoshop gibt es nicht? Da kann man ein in der Wirkkraft einstellbares Werkzeug klicken und es führt am Klickpunkt eine "Nachbelichtung" durch.

Carsten

Man wählt beim normalen Pinsel unter Werkzeugeinstellungen Modus: Abwedeln statt Modus: Normal aus.

Dort gibt es eine ganze Liste an Modi, die muß man durchprobieren, damit man ein Gefühl dafür bekommt. Natürlich gibt es auch theoretische Beschreibungen dafür, aber bevor man es nicht selbst erlebt hat, was der Unterschied zwischen verschiedenen mathematischen Ansätzen zum selben Problem ist, fühlt man sich nicht gescheiter.

[Mr. X]

Das Tutorial ist sehr gelungen! Kannte manche Werkzeuge noch nicht. Einen Objektivfehler scheint meine Kamera nicht zu haben, da "muss" ich ohne dieses Tool auskommen. Habe aber gleich mal ein Trafohäuschen mit viel Grafiti perspektivisch geradegezogen.

Nun stellt sich mir noch zu den Farben eine Frage: Wie handhabe ich mehrere Bilder eines Objektes mit verschiedenem Weißabgleich seitens der Kamera? Kann man das einigermaßen automatisch glattbügeln? (Die Kamera müsste in die Exif-Dateien ja eigentlich reinschreiben, wie sie den Weißabgleich vorgenommen hat)
Oder ist das bei verschiedenen Wänden eines Gebäudes halbwegs egal (solange man es grob passend zueinander einstellt), weil dort durch die von Zusi eingeführten Schatten eh eine Verfärbung entsteht?

[Alwin Meschede]

Nun stellt sich mir noch zu den Farben eine Frage: Wie handhabe ich mehrere Bilder eines Objektes mit verschiedenem Weißabgleich seitens der Kamera? Kann man das einigermaßen automatisch glattbügeln? (Die Kamera müsste in die Exif-Dateien ja eigentlich reinschreiben, wie sie den Weißabgleich vorgenommen hat)
Oder ist das bei verschiedenen Wänden eines Gebäudes halbwegs egal (solange man es grob passend zueinander einstellt), weil dort durch die von Zusi eingeführten Schatten eh eine Verfärbung entsteht?

Mir ist jetzt kein Weg zur automatischen Vereinheitlichung der Belichtung einer Bilderserie geläufig. Ich mache das in der Tat immer per Hand, und zwar im Rahmen einer zweiten großen Farbkorrektur-Runde, die dann schon auf der im Bau befindlichen Textur stattfindet. Die durch den jeweiligen Sonnenstand ohnehin unterschiedliche Schattierung von 90 Grad zueinander stehenden Wänden im Simulator kann man in der Tat dazu nutzen, beim Farbangleich auch mal ein bisschen (aber nicht viel) zu schludern. Pech hat man halt dann, wenn aus irgendeinem Grund doch mal unterschiedlich gefärbte Teile auf einer Wand nebeneinander zu liegen kommen müssen. Dann muss es passen, sonst fällt es sofort auf. In solchen Fällen sollte aber eine scharfe Kosten-Nutzen-Abwägung gemacht werden: Muss man sich unbedingt an der perfekten Farbkorrektur aufreiben, oder reicht anstatt der Originalfassade vielleicht auch synthetischer Stuck, z.B. von http://www.cgtextures.com" target="_blank?

[Alwin Meschede]

Teil 4: http://www.youtube.com/watch?v=liZRXz68Mf0" target="_blank - Es geht um Copy&Paste, Klonstempel, Heilungswerkzeug

[Michael_Poschmann]

Hallo Alwin,

danke für Deine Bemühungen. Auch als Nicht-Gimper kann ich daraus Honig saugen. Einzig die "schwebenden Ebenen" habe ich nicht im ersten Schritt verstanden - was ist hier der Unterschied zur Ebenen-Technik in Photoshop-Derivaten?

Die eine oder andere Geduldsspielerei beim Kopierstempeln und Retouschieren habe ich ja auch bereits in "Amtshilfe" für die Abteilung Objektbau leisten dürfen. Man bekommt schnell Routine - dies als Ermunterung an die Leserschar, sich an diesen Werkzeugen zu versuchen. Das macht sogar Spaß.

Grüße
Michael

[Alwin Meschede]

danke für Deine Bemühungen. Auch als Nicht-Gimper kann ich daraus Honig saugen. Einzig die "schwebenden Ebenen" habe ich nicht im ersten Schritt verstanden - was ist hier der Unterschied zur Ebenen-Technik in Photoshop-Derivaten?

Wenn Du mit Strg-V irgendwas aus der Zwischenablage ins Bild einfügst, wird so eine schwebende Ebene erzeugt. Du hast dann fast alle Freiheiten bei der Bearbeitung dieser schwebenden Ebene. Das besondere an solchen schwebenden Ebenen ist aber: Er lässt Dich nicht mehr auf eine andere Ebene wechseln, bis Du das Ding entweder verankert hast oder "zur neuen Ebene" erklärt hast (oder Du das Ding wieder komplett gelöscht hast - die Option besteht auch). Das Programm erzwingt also eine Entscheidung von Dir.

[Michael_Poschmann]

Verankern heißt unwiderruflich in die vorhandene Ebene einfügen, richtig?

Michael

[Alwin Meschede]

Ja genau.

[Michael_Poschmann]

Ok. Ich neige dazu, zahlreiche Ebenen bis zum finalen Verschmelzen (und Export ins endgültige Bildformat) beizubehalten, dann kann man immer mal wieder Details korrigieren, nachbelichten, abschwächen und radieren etc. Aber das dürfte ein über die Jahre angeeigneter persönlicher Baustil sein; ob es der reinen Lehre entspricht, sei dahingestellt.

Gruß
Michael