Christopher Spies hat geschrieben:j
Vielleicht solltest Du, Roland, die Kommunikationsmechanismen der von Dir entwickelten Werkzeuge ja mal überdenken?
Da hast Du wohl den Zusammenhang missverstanden.
Herbert Birn hat geschrieben:Aber diese Diskussion führen wir in der betrieblichen IT mittlerweile seit gut 20 Jahren. Es gab zu allen Zeiten Betriebssysteme die besser waren als die Produkte von Winzigweich, aber wo sind sie geblieben?
UNIX-Derivate scheitern z. B. letztendlich an der graphischen (uneinheitlichen) Oberfläche und an den fehlenden Treibern.
Der durchschnittliche Windows-Anwender ist der Endverbraucher, der, wenn ich es recht erinnere, mehr als 90% des Marktes ausmacht. Dessen Nutzung des Systems konzentriert sich auf Surfen, Email, Spiele, Foto und Video und ein wenig "Büro"-Anwendungen. Ich gönne ihm die stabile Plattform, die mit dem NT-Kernel geschaffen wurde, durchaus. Und wenn der kosmetische Firlefanz, der die Oberfläche aufhübscht, die Verkaufszahlen steigert, dann kann ich das auch noch tolerieren. Solange man den ganzen Quark abschalten kann.
Aber warum muss ich darunter leiden, dass der durchschnittliche Anwender von einfacher Systemverwaltung bereits überfordert ist? Sicher ist das ein ewiger Kampf zwischen Computer-Blöd und anderem Hobbyzeitschriften-Pseudo-Wissen auf der einen Seite und dem berechtigten Interesse des Betriebssystemherstellers, den Anwender vor sich selbst zu schützen.
Ach was waren das in den späten 90ern für herrliche Zeiten. Mit der NT-Schiene hatte MS sein erstes System geschaffen, das auch ITler ernst nehmen konnten. Gut, wir hatten in der Firma vorher natürlich auch DOS-Boxen mit 16-bit-Windows-Aufsatz (nicht auf meinem Schreibtisch). Ich hab die nur angefasst, um sie ins Netz zu hängen und mich dann wieder den Vaxen gewidmet. Mit NT wurde es anders. Dave Cutler, der von DEC zu MS gegangen war, hatte wesentliche Konzepte seiner DEC-Betriebssysteme in NT eingebracht. Und so konnte man auf einem MS-System erstmals anspruchsvolle Multitasking-Software laufen lassen. Auch das Sicherheitskonzept war im Ansatz das von VMS (bis auf die Disk-Quotas, die noch etliche Jahre brauchten). Und die Anwender waren Profis. Nein, natürlich bei weitem nicht alles ITler, aber doch mit entsprechend Sensibilität. Windows 2000 (NT 5.0) war die letzte Ausprägung dieser sagen wir ruhig elitären Zweiteilung des Windows-Marktes. Mit XP wurde erstmals der Heimanwender angesprochen. Unter der Haube mit dem albernen Teletubby-Look steckte immer noch NT. Und Teletubby konnte man einfach abschalten.
Um das Abschalten geht es mir weiterhin. Warum bietet MS nicht eine NT 6.1 Version "IT Professional", mit Start-Menü., mit bedienbarem und nutzbringendem Explorer (und frei programmieren Spaltenattributen)? usw usw.
Sicher hat XP eine Menge Macken. Man zeige mir einmal eine Liste mit wirklichen funktionalen Verbesserungen seit 6.0. Das wird schwierig. Eine Sache beispielsweise, die mich bei XP immer störte, war die unflexible Speicherverwaltung für benutzerspezifische Dateien. Was hat Vista daraus gemacht? Schreikrämpfe könnte man bekommen.
Ist es wirklich so, dass Otto-Normalo vor dem Konzept einer Datei und einer Dateihierarchie bereits kapituliert? Will man das wirklich vor ihm verstecken? Jeder Versuch dazu ist bislang gescheitert. Nichts wird durch solche Bemühungen einfacher, im Gegenteil, man blickt nicht mehr durch, der Hobbyist schon gar nicht. Total Commander als Alternative? Armes Windows.