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DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 15.02.2022 19:00:28
von Johannes
Da allerorten 1m-DEMs aus dem Boden sprießen, würde mich mal interessieren, was die hier zahlreich vertretenen Praktiker zum Stand der Technik beim Thema Auflösungen zu sagen haben.

Also konkret: Wo benutzt man am besten welche Auflösung und welche Fallstricke gibt es beim Verwenden zu hoher/zu niedriger Auflösungen?

Beispiele:
- DGM oder DOM (wenn beides verfügbar)?
- Auflösung bei der Trassierung (vermutlich irrelevant, wenn Streckenhöhendaten vorliegen?)
- Auflösung beim Bau von Landschaft mittels DEM-Höhen (Straßen, Felder, Wälder, Einschnitte/Dämme)
- Auflösung beim Geländeformer-Lauf (hier kann man die Auflösung sogar abstandsabhängig reduzieren, was bieten sich hier für Werte an)

Ich bin gespannt :)

Re: DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 15.02.2022 19:07:48
von Michael_Poschmann
Hallo Johannes,

auf die Schnelle meine Bastelerfahrungen:
- Streckentrassierung, da lassen sich mit entsprechenden Unterlagen, auch aus historischen Archiven, gegenüber DEM deutlich genauere Nachbildungen erzielen, also DEM hier eher nicht im Einsatz. Ausnahme: Straßenzüge, Flussläufe.
- Für den Landschaftsausbau aus Gründen der Handhabbarkeit im Editor 2m bis 5m Auflösung.
- Für den GF-Lauf reichen 10m Auflösung auf.

Zu detaillierte Auflösungen, also die Roh-Meter-Basis, führen nach meiner Beobachtung vielmehr oftmals zu Artefakten, gerade im anspruchsvoll zu modellierenden Bereich bei Dämmen oder Einschnitten.

Grüße
Michael

Re: DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 15.02.2022 19:10:23
von Alwin Meschede
Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - DGM oder DOM (wenn beides verfügbar)?
Was ist ein DOM? :P
Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - Auflösung bei der Trassierung (vermutlich irrelevant, wenn Streckenhöhendaten vorliegen?)
Die beste Auflösung die es gibt.
Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - Auflösung beim Bau von Landschaft mittels DEM-Höhen (Straßen, Felder, Wälder, Einschnitte/Dämme)
Die Einschnitte und Dämme baue ich normalerweise mit der besten möglichen Auflösung. Mir ist wichtig, dass die Böschungshöhen möglichst exakt sind, denn die stellen die unmittelbar gleisnächste Landschaft dar. Hierzu erstelle ich mir einen Satz "Teil-DEMs", damit der Editor mit der Datenmenge klarkommt. Bei der normalen Landschaftsgestaltung versuche ich 10-Meter-Auflösung zu nehmen. Dabei kann es passieren, dass der Editor das Hintergrundbild darauf nicht darstellen kann. Dann falle ich auf 20 Meter zurück.
Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - Auflösung beim Geländeformer-Lauf (hier kann man die Auflösung sogar abstandsabhängig reduzieren, was bieten sich hier für Werte an)
20 Meter. Mit feineren Auflösungen habe ich schlechte Erfahrungen mit Messartefakten gemacht. Die Grundplatte wirkt dann zu unruhig.

Re: DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 15.02.2022 19:24:40
von Christian Gründler
Alwin Meschede hat geschrieben: 15.02.2022 19:10:23 Was ist ein DOM? :P
Wikipedia weiß Bescheid: https://de.wikipedia.org/wiki/Digitales ... 6henmodell .

Re: DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 15.02.2022 19:26:22
von Leonard K.
Ich kann nur für DGM5 und DGM50 sprechen, mit noch höheren Auflösungen hatte ich bisher kaum zu tun.

Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - Auflösung bei der Trassierung (vermutlich irrelevant, wenn Streckenhöhendaten vorliegen?)
Braucht man zum einen, wenn keine Höhendaten vorliegen, und zum anderen für Gleisanschlüsse und manche Nebengleise. Ein paar der Amberger Module sind mit DGM5 trassiert worden, weil keine Höhendaten vorlagen. Also auch bei der Trassierung reicht m.E. ein 5m DEM aus (wenn man kostenlos an noch höhere Auflösungen kommt, weil man nicht in Bayern wohnt, schaden da aber höhere Auflösungen sicher auch nicht). Die Positionen der Neigungswechsel und die Längsneigungen selbst sind ja mittlerweile öffentlich bekannt, sodass man aus der Kombination dieser Daten und DGM5 oder höher schon ein ganz gutes Ergebnis hinbekommt (Aber natürlich nicht ganz so gut, wie mit echten Höhendaten).

Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 - Auflösung beim Bau von Landschaft mittels DEM-Höhen (Straßen, Felder, Wälder, Einschnitte/Dämme)
Da hat sich in allen Situationen die 5m Auflösung sehr gut bewährt. Meistens habe ich zwei oder drei DEM Dateien pro Modul in 5m Auflösung, das geht von der Datenmenge und den Ladezeiten noch ganz gut (überhaupt habe ich den Eindruck, dass es bei größeren DEMs seltener zu obskuren Darstellungsproblemen im 3D Editor kommt, z.B. fliegende DEMs oder Löcher). Die Hintergrundbilder aus Google Earth skaliere ich immer auf eine Breite von 3500px, dann werden die Bilder auch auf dem 5m DEM noch vollständig angezeigt. Bei höheren Auflösungen der Bilder muss das DEM eine niedrigere Auflösung haben, sonst werden die Bilder nur teilweise dargestellt.

Johannes hat geschrieben: 15.02.2022 19:00:28 Auflösung beim Geländeformer-Lauf
Da nehme ich das 50m DEM, da ich die streckennahe Landschaft i.d.R. schon vollständig ausgestaltet habe. Für die entfernteren Bereiche habe ich sowieso nur 50m DEM zu Verfügung, da ich sonst hunderte Euro Cash an die bayerische Vermessungsverwaltung rausrücken müsste.

Re: DEM-Auflösungen in der Praxis

Verfasst: 27.02.2022 08:34:58
von Alwin Meschede
Alwin Meschede hat geschrieben: 15.02.2022 19:10:23 Was ist ein DOM? :P
Bild

Ein praktischer Anwendungsfall: Falls beim Objektbau die Höhe eines Gebäudes nicht ohne weiteres bestimmbar ist, kann man im DOM spicken. Für Verwendung beim Landschaftsbau taugt ein DOM hingegen nicht, denn dort zeichnet sich jedes Haus und sogar jeder Busch in der Höhe ab.