Die Grenze bei der Mehrfachselektion wird mit der nächsten Version de-facto fallen, d.h. sie wird so deutlich nach oben verschoben, dass sie in der Praxis nicht mehr auftritt. Allerdings bringt das nur mit der 64bit-Version Arbeitserleichterung, bei den 1m-Daten erreicht man bei 32bit zu schnell Speichergrenzen, und zwar für die Zwischenspeicherung der xyz-Einzelpunkte, nicht beim späteren DEM.
Ich habe das gestern Abend in meiner Laborversion mal ausprobiert, zunächst für die harmlosen 25m-Daten aus Rheinland-Pfalz.
Da bleibe ich zwar theoretisch noch im 32bit-Adressbereich, würde aber nicht garantieren, dass die 32bit-Version nicht doch an die Speichergrenze stößt.
Anschließend habe ich diese Mehrfachselektion auf alle Dateien für 1m-Daten laufen lassen, mit Arnsberg, was ein Paket etwa mittlerer Größe ist. Der Einlesevorgang ist zäh, dauert ewig, und gegen Ende werden 17GB vereinnahmt, aber es funktioniert. Das finale DEM ist "nur" noch 1,6GB groß. Wohlgemerkt, immer noch bei 1m-Auflösung.
Für die weiterverarbeitende Werkzeuge sind solche Datenmengen natürlich viel zu viel, man wird um eine Reduktion nicht umhin kommen. Aber mir geht es erst mal um das Prinzipielle, dass die vermeidbaren internen Hürden in TransDEM abgebaut werden, die bei den ursprünglich sehr viel kleineren Datenmengen überhaupt keine Rolle spielten.
Ich bin weiterhin unglaublich fasziniert von dieser beeindruckenden Auflösung. Noch vor wenigen Jahren hätte ich behauptet, braucht kein Mensch, heute kann ich mich kaum satt sehen daran. Mit "Arnsberg" hatte ich schon zu Zusi2-Zeiten experimentiert, begleitend zu Michaels Streckenbauprojekt, ganz zu Anfang mit Top50, dann mit den allseits bekannten SRTM Daten in 3 Bogensekunden, später auch noch mit ASTER. Für Trainz testweise Michaels Gleisgeometrie benutzt, um automatisiert das DEM-Gelände an die Bahntrasseninfrastruktur anzupassen, mit den bekannten Dämmen und Einschnitten als Ergebnis, die keine Entsprechung in der Realität haben.
Jetzt also 1m. Da bekommen wir die Dämme und Einschnitte frei Haus. Das mit dem Rausrechnen der Brücken funktioniert anscheinend auch nicht immer. Einen Aha-Effekt lösen die Bombenkrater aus, über 70 Jahre alt. Sie zeigen die LIDAR-Möglichkeiten so richtig. In unserer Kulturlandschaft bleibt über diesen Zeitraum kaum ein Quadratmeter unangetastet, bis auf Wälder. Die LIDAR-Nachbearbeitung rechnet die Bäume weg, es kommt der nackte Waldboden heraus. Manche größere Krater wird man auch in der Grundkarte 1:5000 verzeichnet finden, im hochauflösenden Luftbild aber wird man sie nicht erkennen, eben wegen der Bäume. (Photogrammetrische Verarbeitung mal außen vor.)
Auch die Amerikaner haben übrigens begonnen, 1m-LIDAR ins Netz zu stellen. Die Abdeckung ist aber noch sehr gering. Ein eisenbahntechnisch interessanter größerer Bereich ist die östlich Rampe zum Moffat-Tunnel, nordwestlich von Denver, Colorado. Das ist die Gegend, die ich bei meinen allerersten Geodatenversuchen 2001 als Anwendungsbeispiel gewählt hatte. Dort, mit Bahntrassen aus der digitalisierten 1:24000er Karte und damals 30m-Höhendaten haben die grundlegenden Versuche mit dem Absteckrechner stattgefunden.