Video-Tutorial Modellbau für Zusi 3

[Alwin Meschede]

Ketzerische Frage: Wäre man nicht durch manuelle Bildausschnittswahl (wie man das auch in Zusi 2 tun würde) wesentlich schneller, als wenn der Führerstandeditor eine Minute an einem Schalter nach Veränderungen rumsucht (und man zuvor noch die Grafik mit dem entkernten Führerstand und dem einen Schalter basteln muss)?

Das Hintergrundbild muss man so oder so erstellen. Es kann schon sein, dass jemand Wege findet, auf denen er persönlich schneller zum Ziel kommt. Der Algorithmus für den Pixelvergleich ist auch definitiv nicht der schnellste, der auf diesem Planeten bislang implementiert wurde. Aber er erfüllt seinen Zweck.

Ich halte den gezeigten Workflow insgesamt auch für so logisch, dass er relativ anfängerfreundlich scheint. Sobald man seine Schalter in der Bildbearbeitung passend platziert hat, ist man quasi auf Autopilot.

[F. Schn.]

Uiuiui... Das ist schon ein ganz schön aufwendiges Zeugs...

Warum nimmt man denn so früh einen Bildausschnitt und ändert nativ am Bild irgendwelche Größen? Ist das nicht Kontraproduktiv? Ich hätte jetzt erwartet, dass man das wenn überhaupt* als allerletztes macht, damit man mit dem Originalmaterial so viele Auflösungen wie möglich abdecken kann. (* Oder eben via Software zur Anzeigezeit.)

PS: Ich bekomme die Meldung, dass das Video nicht gelistet ist, und daher nur ein Privat-Video ist. Ich nehme mal nicht an, dass das Absicht war?
PPS: Die ganze Problematik klingt so, als hätte sich eventuell schon mal jemand im Bild-Bereich damit beschäftigt und möglicherweise sogar (halb)automatische Lösungen finden können. Ich bin jetzt gerade etwas überrascht, dass Gimp da nichts von Haus aus mitbringt..?

[Alwin Meschede]

Warum nimmt man denn so früh einen Bildausschnitt und ändert nativ am Bild irgendwelche Größen?

Man könnte natürlich den ganzen Führerstand in einer möglichst hohen Auflösung vorbereiten. Wenn man dann erst am Ende skaliert, stellt sich allerdings die Frage, ob man den Vergleicher im bmp-Melder-Editor noch benutzen kann: Wenn der Farbwert eines Pixels um 1 abweicht, wird das Pixel schon als verändert erkannt. Ich weiß jetzt nicht, wie ein Lanczos- oder sonstiger Skalierungsalgorithmus sich verhält. Evtl. könnte es sein, dass ein auch nur gering veränderter Bildinhalt (im Sinne von: andere Schalterstellung im Führerstand) nach der Skalierung zu großflächig subtil anderen Farbwerten führt. Wenn das so sein sollte, würde man vom Vergleicher sehr große Meldertexturen erhalten. Kann natürlich auch sein, dass ich mir hier ungbegründet Sorgen mache...

[F. Schn.]

Keine Ahnung, da müsste ich mich warscheinlich erst mal mehr damit beschäftigen. Mein Gedankengang war jedenfalls, dass weder das ausschneiden noch das fotografieren selbst eine hundertprozentige Genauigkeit liefert und ich daher auf den ersten Blick erst mal keine Probleme erkannt habe.

Jedenfalls Respekt an alle, die das machen, das ist ja eine ganze Menge Handarbeit...

[Johannes]

PPS: Die ganze Problematik klingt so, als hätte sich eventuell schon mal jemand im Bild-Bereich damit beschäftigt und möglicherweise sogar (halb)automatische Lösungen finden können. Ich bin jetzt gerade etwas überrascht, dass Gimp da nichts von Haus aus mitbringt..?

Von Haus aus nicht, aber ein Skript dafuer ist kein Hexenwerk. Das hatte ich mir fuer den Fuehrerstandsbau geschrieben, allerdings weicht mein Workflow auch sehr stark vom offiziellen Doku-Weg ab. Wenn man damit anfaengt, muss man auch fast den ganzen Rest von Hand machen.

Gruesse
Johannes

[David Seemayer]

Stapelverarbeitung: Photoshop kann das ganz toll. man kann die Aktionen aufzeichnen (Bilddrehung, Helligkeit, Kontrast, Farben, usw. usf.) und nachher auf eine beliebige Anzahl anderer Bilder die selben Aktionen ausführen lassen. Begrenz wird das nur durch die Rechnerleistung. Naja, ich habe das schon lage nicht mehr gemacht. Vermutlich geht's heutzutage ganz schnell.

Bildausschnitt und Skalierung: Viele Wege führen in den offiziellen Zusibestand. Ich bastle alles in einen Datei mit jede Menge Ebenen für alle Melderstellungen. Jetzt hat man einen Rohführerstand mit allen Melderstellungen, der auch in einer großen Auflösung und anderem Format vorhanden ist. 10 Jahre nach dem Zusi2-Führerstand hat man dann eine vorgearbeitete Zusi3-Version.

Fst-Bitmap-Editor: Ein Extremfall beim pixelweisen Rausrechnen ist der Fahrschalter der ÖBB 1040 im offiziellen Bestand. Da habe ich wohl einen proprietären Schalter erzeugt, den sonst keiner mehr verwenden kann...

[Michael_Oppenauer]

Hallo,

ich würde denke ich auch so herangehen und alle Schalterpositionen in einer Gimp Datei als einzelne Ebenen freistellen. Hier auch mit der original Bildgröße arbeiten. Dann erst zum Schluss eine Kopie anlegen, dort Ausschnitt und Bildgröße ändern. Das wirkt sich dann ja gleichzeitig auf alle Ebenen aus und dann die einzelnen Bilder exportieren.
Hätte auch den Vorteil, dass man so ohne Aufwand auch getrennte Bildausschnitte erzeugen kann. Also z.B. mit Schwerpunkt auf die Streckensicht oder eher aufs Instrumentenbrett oder mal einen Blick etwas weiter links bzw. rechts.

@Johannes: hab jetzt nur einen kurzen Blick in den Quelltext geworfen. Wäre es nicht vielleicht auch eine Idee alle diese Ebenen dann auch gleich als einzelnen Bilder zu exportieren? Mit dem Ebenen Name als Dateiname.
Mir ist vom Arbeitsablauf aber noch nicht ganz klar, ob es besser ist diese dann doch als Vollbild abzuspeichern und den Bit weisen Vergleich im Editor zu nutzen, oder die Grafiken entsprechend kompakt zuzuschneiden. Ersteres hätte den Vorteil, dass man im Fst-Editor sich nicht mehr um die Positionierung kümmern muss.

Gruß
Michael

[Johannes]

@Johannes: hab jetzt nur einen kurzen Blick in den Quelltext geworfen. Wäre es nicht vielleicht auch eine Idee alle diese Ebenen dann auch gleich als einzelnen Bilder zu exportieren? Mit dem Ebenen Name als Dateiname.

Klar, kann man machen. Habe ich bei mir halt nicht gebraucht.

Mir ist vom Arbeitsablauf aber noch nicht ganz klar, ob es besser ist diese dann doch als Vollbild abzuspeichern und den Bit weisen Vergleich im Editor zu nutzen, oder die Grafiken entsprechend kompakt zuzuschneiden. Ersteres hätte den Vorteil, dass man im Fst-Editor sich nicht mehr um die Positionierung kümmern muss.

Diesen pixelweisen Vergleich soll einem das Skript ja gerade abnehmen, da Gimp das wesentlich schneller kann als der Fst-Editor. Die Positionierung gibt das Skript auf der Standardausgabe aus, von wo ich sie in ein zweites Skript uebernehme, das mir die Fuehrerstandsdatei generiert. Eine ziemliche Sonderloesung also; wie gesagt, das sollte nur als Beweis dienen, dass man das mit GIMP theoretisch auch machen koennte.

Gruesse
Johannes

[Michael_Oppenauer]

Verstehe, das macht Sinn. Und zeigt auch, dass du das Script nicht erst nach dem Video aus dem Ärmel geschüttelt hast. Die Erzeugung der fst Datei per Script wäre meine zweite Idee gewesen.

Gruß
Michael

[Alwin Meschede]

Teil 20: https://www.youtube.com/watch?v=czr1Hky3coI" target="_blank - Was man wissen sollte, wenn man in der Bildbearbeitung von Führerständen mit der Transparenzfarbe hantiert.

[Michael_Poschmann]

Hallo Alwin,

vielleicht solltest Du davor warnen, dass diese Serie nunmehr durch umfassende Werbeblöcke in eigener Sache finanziert wird.
Danke für den erhellenden Beitrag inklusive der Vorstellung eines technischen Schmankerls.

Gruß
Michael

[Mr. X]

Wie steht es denn mit der Benutzung von echter Transparenz (Alphakanal) und von Halbtransparenz? Bei Nutzung geeigneter Dateiformate wäre das ja technisch zumindest denkbar...

[Alwin Meschede]

Du kannst theoretisch (naja, praktisch natürlich auch) "direct-to-dds" arbeiten und dann natürlich den dds-Alphakanal nutzen. Du wirst bei dieser Methode vom Programm allerdings nicht so sehr an die Hand genommen wie beim Weg über bmp-Dateien. Halbtransparenz geht derzeit nicht.

[Mr. X]

Irgendwann stand ja mal im Raum, Zusi 3 könne mit PNG-Dateien umgehen. Oder muss man neuerdings dds für Führerstände nutzen?

[Johannes]

Du solltest fuer alles DDS nutzen, weil DirectX damit am besten umgehen kann. Andere Formate wie PNG gehen auch (etwa waehrend der Bauphase), aber eventuell kommst du damit nicht am ZPA vorbei

[Alwin Meschede]

Oder muss man neuerdings dds für Führerstände nutzen?

Wenn Du durchs ZPA willst mit Deinem Führerstand, dann ja. png geht rein technisch aber auch und verhält sich von der Bedienung im Programm her wie dds. Nur .bmp wird an verschiedenen Stellen im Führerstandseditor als special case behandelt, was die Kompatibilität zu Zusi 2 sicherstellt und auch Neubauten etwas einsteigerfreundlicher macht.

[Mr. X]

Oder muss man neuerdings dds für Führerstände nutzen?

Wenn Du durchs ZPA willst mit Deinem Führerstand, dann ja. png geht rein technisch aber auch und verhält sich von der Bedienung im Programm her wie dds. Nur .bmp wird an verschiedenen Stellen im Führerstandseditor als special case behandelt, was die Kompatibilität zu Zusi 2 sicherstellt und auch Neubauten etwas einsteigerfreundlicher macht.

Heißt im Klartext: Ein (PNG-)Führerstand, der Halbtransparenz nutzt, geht nicht? Schade...

[Jan]

DDS unterstützt doch auch auch Halbtransparenz, entweder DXT3, oder wenn man weiche Übergänge braucht, mit DXT5. Oder gibt es da Zusi-technisch irgendwelche Einschränkungen?

[Alwin Meschede]

Oder gibt es da Zusi-technisch irgendwelche Einschränkungen?

Ja. Du kannst für Führerstände zwar DXT3-Texturen mit Halbtransparenz verwenden, das Programm nutzt sie dann aber nur für Volltransparenz.

[Alwin Meschede]

Da ihr in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft vielleicht eigene Züge in Zusi herumfahren lassen wollt, gibt es diese Woche schonmal ein Erklärvideo mit den Grundlagen des Zusi3-Fahrplaneditors, in dem ich die Erstellung eines einfachen Zuges zeige.