Ich hab' da mal auf der Marschbahn (unter interessierter Beobachtung durch die "Signalmöwe" in km 152,8) einige Bremsversuche durchgeführt.Michael_Poschmann hat geschrieben:Dass das Fahrzeug extrem stark verzögert, war mir auch bereits aufgefallen.
Bei einer vollen Betriebsbremsung (3,5 bar) ergeben sich aus 120 km/h bis Stillstand im Vergleich folgende Verzögerungswerte:
RS1
600 m / 30 sec
643
700 m / 35 sec
648
600 m / 32 sec
Soweit ja hübsch.
In der ersten Bremsstufe stellt es sich dann aber etwas anders dar:
RS1
1000 m / 71 sec
643
2200 m / 130 sec
648
2200 m / 135 sec
Kleinere Regulierungsbremsungen in fahrgastfreundlicher Dosierung sind damit nur schwer möglich.
Das STADLER-Bedienungshandbuch verrät folgendes:
Mir scheint hier der Retarder etwas zu gallig eingestellt...Die Bremsstufen werden durch die Retarder und die EP-Bremse realisiert. Die
hinterste Bremsstellung ist die Schnellbremse. Bei der Schnellbremse wirkt die
EP- und die Mg-Bremse (Mg-Bremse nur bei v > 1,5 km/h).
In der Null-Stellung schaltet das Fahrzeug auf Stufe 0 (Leerlauf) und das Voith-
Getriebe wird abgeschaltet. Die Fahrbefehle werden über die Zugbusleitungen
in alle Fahrzeuge eines Verbandes übertragen.
Die Bremsbefehle werden an die RS1 einer Mehrfachtraktion über die
Zugsteuerleitungen übertragen. Bei RS/HL-Betrieb werden die Bremsbefehle
über den Hauptluftleitungsdruck übertragen.
3.6.2 Bedienen der Bremsen
Die normale Bremsstellung des Regio-Shuttle ist P+Mg. Beim Gleiten wird
automatisch gesandet und der Retarder wird für 30 s abgeschaltet.
3.6.2.1 Betriebsbremsung
Bei den Betriebsbremsungen wird vorrangig der Retarder eingesetzt. Der
Retarder ist nur oberhalb von 20 km/h aktiv. Der Retarder wird bei einer
Getriebeöltemperatur von mehr als 130 °C abgeschaltet. Sollte die Bremskraft
des Retarders nicht ausreichen, so wird die EP-Bremse automatisch zugeschaltet.
Ist der Retarder nicht aktiv, wird komplett mit der EP-Bremse
gebremst. Die Betriebsbremsverzögerung beträgt auch bei Ausfall der Retarder
0,9 m/s2.
Gruß,
Markus.