Bremsen und Aufschalten in der 218

Das Unterforum für Projekte zum Thema Lokomotiven, Waggons, Triebwagen (3D-Modell und Antrieb/Bremse).
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Lukas Rothmann
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Bremsen und Aufschalten in der 218

#1 Beitrag von Lukas Rothmann »

Servus,

Gibt es in der 218 eigentlich eine bestimmte Regel beim Aufschalten? Also gleich von 0 auf 15 oder eher langsamer? Und sollte man Druckluft und dynamische Bremse eher getrennt oder eher gekoppelt nutzen?

LG Lukas

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Arne aus dem Norden
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#2 Beitrag von Arne aus dem Norden »

Eisenbahnirrer hat geschrieben:Gibt es in der 218 eigentlich eine bestimmte Regel beim Aufschalten? Also gleich von 0 auf 15 oder eher langsamer?
Ganz klares JA - kein Aufschalten über Stufe 1 oder 2 bis der Getriebeleuchtmelder "Füllen" erloschen ist.
darüber hinaus gilt bei der echten Lok im Langsamgang noch
0km/h max. Stufe 12 anfahren
10 km/h max. Stufe 13
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Steve
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#3 Beitrag von Steve »

Gibt es in der 218 eigentlich eine bestimmte Regel beim Aufschalten? Also gleich von 0 auf 15 oder eher langsamer?
Bei Fahrstufe 1 und 2 wird, wie Arne schon sagte, das Getriebe gefüllt und man wartet bis der Leuchtmelder ausgegangen ist.

Bei den Lokomotiven ohne elektronisch geregelter Einspritzanlage, also den alten TB11 und TB10 Motoren, schaltete man bis Fahrstufe 7 hoch und dann im 2er Schritt bis auf Stufe 15. Das geht im ganzen nur darum, dass erstmal der Turbolader auf Touren kommt und es weniger rußt, als würde man gleich auf Stufe 15 drehen. Also es schont den Motor und verdreckt ihn weniger.

Bei Lokomotiven mit elektronisch geregelter Einspritzanlage kann man nach Erlöschen des Getriebe- gefüllt- Leuchtmelders auch gleich auf Stufe 15 hochschalten.
Bei Zusi, ist qua Hochlaufzeit, aber ein nicht elektronisch geregelter Motor simuliert.

Bei meinem Zusi habe ich die Hochlaufzeit auf 1 Stufe pro Sekunde eingestellt und die Ablaufzeit auf 1,8 Stufen pro Sekunde. Manche 218 schaltet aber auch noch etwas langsamer auf.

Gruß,
Steve

Frank Strumberg
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#4 Beitrag von Frank Strumberg »

Ähm,

sind das Erfahrungswerte aus der Praxis oder "selbst erdachte"? Ich habe das mal anders gesehen, ähnlich Arnes Ausführungen.

Grüße
Frank

Miri
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#5 Beitrag von Miri »

Weder noch. So niedergelegt im (Bundesbahn-) Merkblatt "Fahr- und Bremstechnik mit Brennkraft-Tfz". Dienstanweisung, sozusagen. ;)
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Frank Strumberg
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#6 Beitrag von Frank Strumberg »

Ah ja, danke.

Und in welchem Zusammenhang bzw. Gegensatz steht das zu den Fahrstufenempfehlungen bei niedrigen Geschwindigkeiten, die auf das kleine Schildchen neben dem Fahrschalterhandrad eingraviert sind?

Grüße
Frank

Miri
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#7 Beitrag von Miri »

Die Schildchen sind zu beachten. Widerspricht ja auch nicht dem Grundschema. Stufe 2 -> warten bis Wandler voll-> direkt auf die 7-> stufenweise weiter hoch. LG eingelegt? -> Tacho im Auge behalten und nicht höher aufschalten, als auf dem Schildchen steht. Ähnliche Begrenzungen hatten auch die V60 ohne Überlastschutz (gelbe Striche auf dem Drehzahlmesser). Nicht beachten (am Besten bei schlüpfrigen Schienen) führte da hin und wieder zu spektakulären Folgen... 8o
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Zimmer
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#8 Beitrag von Zimmer »

@Meik: Dieses Bundesbahnmerkblatt würde sich hervorragend in meiner Sammlung von Ausbildungsunterlagen machen "..." ;) *liebschau*

Grüße

Johannes

Matthias Z.
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#9 Beitrag von Matthias Z. »

Hallo,
gelten die Aufschaltregeln von Arne eigentlich für jedes Zuggewicht? Das Risiko des Gleitens besteht ja bei dem relativ zügigen Aufschalten bei einem Güterzug schon. Ein Regionalzug wird sich da doch anders verhalten als eben genannter Güterzug.

Edit: Wie ist das denn beim Abschalten? Muß ich vor dem Bremsen warten, bis der Motor komplett abgetourt ist?
Edit 2: Darf ich abwärts zum Halten der Geschwindigkeit jede Fahrstufe benutzen? Neulich war laut Zusimeter die Beschleunigung 0,0 bei Fahrstufe 2. Ist das zulässig oder geht dann der Wandler kaputt?

Lg Matthias
Zuletzt geändert von Matthias Z. am 02.11.2017 17:07:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Arne aus dem Norden
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#10 Beitrag von Arne aus dem Norden »

M. Zschippang hat geschrieben: gelten die Aufschaltregeln von Arne eigentlich für jedes Zuggewicht? Das Risiko des Gleitens besteht ja bei dem relativ zügigen Aufschalten bei einem Güterzug schon. Ein Regionalzug wird sich da doch anders verhalten als eben genannter Güterzug.
Moin,
da steht ja "max." anfahren mit Fahrstufe 12 oder z.B. max. 13 bei unter 10km/h, nicht "min.".
Natürlich heißt das, man kann auch mit Fahrstufe 5 anfahren.
M. Zschippang hat geschrieben: Edit 2: Darf ich abwärts zum Halten der Geschwindigkeit jede Fahrstufe benutzen?
Nein, definitiv nicht. Langsamgang ist Vmax 100km/h, Schnellgang 140. Bei beiden Höchstgeschwindigkeiten darf NICHT in Fahrstufen 1 bis 3 gefahren werden.

Zusi ist das aber meines Wissens alles egal solange das Füllen des Wandlers in Stufe 1 oder 2 abgewartet wird. Alles andere wird glaube ich nicht bewertet.
EDIT: wobei ich glaube, zumindest Zusi 2 hat das damals als schlechten Fahrstil bewertet wenn man beim Schaltpunkt bei 100km/h über Fahrstufe 11 oder 12 eingelegt hatte. Bei Zusi 3 ist mir das bislang nicht aufgefallen.

Gruß, Arne
Zuletzt geändert von Arne aus dem Norden am 02.11.2017 17:29:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Matthias Z.
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#11 Beitrag von Matthias Z. »

Hallo,
bin gerade mal den 54405 aus dem fiktiven Ruhrtal-S-Bahn-Plan gefahren. Da war tatsächlich bei 90 km/h teilweise Fahrstufe 3 die der Wahl, um die Geschwindigkeit zu halten. Das wäre dann falsch? Auch bei langsamen Bahnhofsdurchfahrten war teilweise Stufe 2 optimal. Also auch falsch?
Wie fährt man dann denn richtig? Oder schaltet man in den Leerlauf und bei Bedarf wieder hoch usw? Dürfte ich außerdem aus FAhrstufe 15 vor einem Signal-oder Bahnhofshalt direkt auf Fahrstufe 0 schalten?
Wenn ich z.b. aus einem Bahnhof komme und wieder beschleunigen darf, kann ich da z.b. aus Fahrstufe 4 direkt auf die 1 hochschalten, wenn es die Höchstgeschwindigkeit erlauben würde?
Fragen über Fragen, aber gut, wenn einer eine gescheite Antwort weiß. :)

LG Matthias
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#12 Beitrag von Alwin Meschede »

M. Zschippang hat geschrieben:Da war tatsächlich bei 90 km/h teilweise Fahrstufe 3 die der Wahl, um die Geschwindigkeit zu halten. Das wäre dann falsch?
Es ist nicht so, dass dann sofort die Lok kaputt geht. Aber es entsteht eine Menge Wärme in diesem Betriebszustand. Wenn man das längere Zeit macht, ist auf der Lok alles am Kochen.
M. Zschippang hat geschrieben:Dürfte ich außerdem aus FAhrstufe 15 vor einem Signal-oder Bahnhofshalt direkt auf Fahrstufe 0 schalten?
Das sollte man natürlich durch vorausschauende Fahrweise vermeiden. Wenn es doch erforderlich ist, sollte man zumindest noch versuchen sich die Zeit zu nehmen, wenigstens geordnet auf Stufe 8 bis 10 zurückzuschalten. Ansonsten hat man nämlich auf der echten Lok gute Chancen, dass einem der Diesel erstmal wegen Überdrehzahl abstellt (weil die Last vom Getriebe wegfällt). Zusi ist in diesen Dingen viel verzeihender als eine echte Maschine.
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Steve
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#13 Beitrag von Steve »

Frank Strumberg hat geschrieben: sind das Erfahrungswerte aus der Praxis oder "selbst erdachte"? Ich habe das mal anders gesehen, ähnlich Arnes Ausführungen.
218 mit 3 bis 6 n- Wagen, anders bin ich die nie gefahren. Mit 3-4 n-Wagen war man schon zwischen 30 und 40 km/h bevor der elektronisch geregelte Motor ganz aufgeschaltet war. Ich sage ja nichts anderes als Arne. Langsamgang und schwere Züge habe ich nie gefahren. Massig hab ich aber auch gesehen, dass direkt von 0-15 durchgedreht wurde, egal mit welchem Motor. Soll und Ist weicht da stark voneinander ab, aber mit schwereren Zügen wird da vielleicht mehr drauf geachtet.

Gruß,
Steve

Ralf Ebert (ruebert)
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#14 Beitrag von Ralf Ebert (ruebert) »

Solche Hinweise aus der Praxis finde ich immer extrem hilfreich, da ich schon den Ehrgeiz habe, so realistisch wie möglich zu fahren. Leider findet man sie immer nur mal vereinzelt und zufällig, und es gibt beim Fahren offensichtlich eine Menge mehr zu beachten, als der Laie so ahnt.
Vielleicht könnten sich ja Leute finden, die Praxiserfahrung mit bestimmten Baureihen / Zuggarnituren haben, und solche Tipps zum realistischen Umgang (Aufschalten, Bremsen, oder auch andere zu beachtende Dinge) in kleinen "Tutoria" niederlegen, entweder verbal oder u.U. sogar als kleine Video-Tutorials? Das fände ich jedenfalls echt toll. Vielleicht hat ja jemand das nötige Wissen und die Lust dazu?

Viele Grüße,
Ralf-Uwe

Matthias Z.
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#15 Beitrag von Matthias Z. »

Hallo,

sind die Fahrhinweise in etwa identisch mit der 216?

LG Matthias
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Die Asche seiner Frau vollendet es.

RE 57444
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#16 Beitrag von RE 57444 »

Mal ein paar hoffentlich nützliche Hinweise aus der Praxis:

Gehen wir mal davon aus, wir fahren einen Personenzug mit eingeschalteter elektrischer Zugheizung (Diese sollte immer dann für Zugfahrten eingeschaltet sein wenn sich im Zugverband Wagen mit Kennbuchstaben z befinden). Früher zu Silberling Zeiten konnte man theoretisch auch ohne elektrische Zugheizung fahren; zumindest im Sommer denn da brauchten die Wagen ja kein Strom zum Heizen. Jedoch war es trotzdem eigentlich wichtig mit eineschalteter Zugsammelschiene zu fahren, denn die Wagen hatten ja einen elektronischen Gleitschutz, welcher aus der Batterie gespeist wird. Brach nun die Batterie zusammen, da sie keine Ladung erhielt brach der Gleitschutz zusammen -> Schlecht. Also generell wird bei Personenzügen daher mit Heizung gefahren, hatte man allerdings 2 Maschinen im Zugverband konnte man auch immer nur mit einer "Heizen" um, manch einer empfindet ja so einen donnernden TB11 als Lärmbelästigung, einen etwas geringeren Lärmpegel auf dem Führerstand zu haben. Durch die mittlerweile fast ausschließlich eingesetzten Klimawagen ist die Zugheizung heute generell eingeschaltet.

Für die Praxis bedeutet eine eingeschaltene Heizung folgendes:
-Bei einem Heizstrom von größer 160A nach einschalten des Heizschützes, dreht der Motor mit Fahrstufe 5.
-Bei einem Heizstrom von kleiner 160A nach einschalten des Heizschützes, dreht der Motor mit Fahrstufe 3.

Füllt man nun den Wandler mit dem Fahrschalterhandrat dreht dann der Motor bei Stufe 1 (Wandlerteilfüllung) und Stufe 2 (Wandlervollfüllung) sowie bis zur Fahrstufe 6 bereits auf Stufe 6. D.h. die Stufen 3-6 geben keine Drehzahländerung bei eingeschalteter Zugheizung. Deswegen kann man also beim Aufschalten mit Zugheizung wie folgt vorgehen:
Von 0 auf 2 G Lampe leuchtet kurz auf, danach rasch auf 7 dann ggf Gang zur Tür oder Fenster für die Abfahrtsbeobachtung und etwas Abgasschnuppern.
Anschließend wieder Platznehmen und dann, so wurde mir es beigebracht, Stufe für Stufe aufschalten, dabei immer darauf achten, dass die Drehzahlerhöhung pro Stufe erfolgt. Ist diese erfolgt und er Motor bei der Solldrehzahl angekommen, direkt die nächste Stufe rein; macht dann pro 1-2 Sekunden eine Fahrstufe in etwas.

Beim Abschalten dann eigentlich analog: Stufe für Stufe abschalten jeweils das richtige Absinken der Drehzahl beobachten und wenn die Drehzahl konstant ist, weiter abschalten. Bis man schließlich bei Stufe 6 angelangt ist. Dann kann man wieder rasch auf Stufe 2 Schalten, kurz warten und dann auf 0 Drehen.
Natürlich kann man mit eingeschalteter Zugsammelschine somit auch bei 140 km/h Stufe 2 oder 3 aufgeschaltet lassen, da ja der Motor sowieso mit Stufe 6 dreht.

Desweiteren spricht die Vorschrift noch davon, "Sägen zu vermeiden"; das Bedeutet man sollte unnötige Drehzahlschwankungen vermeiden sondern sich auf möglichst konstante Drehzahleinstellungen festlegen, dazu braucht es dann natürlich die Streckenkenntnis des Lokomotivführers. Nicht umsonst gilt diese Weiseheit nachwievor: Wer mit einer 218 auf topographisch anspruchsvollen Strecken pünktlich unterwegs sein kann, der kann das mit einer E-Lok oder gar einem modernen Triebwagen allemal ;)


Zum Thema Bremsen: Bis letztes Jahr glaube ich schrieb die BreVo dazu: Haltebremsungen sind grundsätzlich mit dem Bremssteller der dynamischen Bremse gekuppelt einzuleiten. Regulierungsbremsungen, durften, soweit es die Witterung zuließ, auch mit der HBremse allein durchgeführt werden. Dieser Passus ist entfallen.
Unabhängig davon war es eigentlich auch üblich Bremsungen immer erst, wenn noch genug Bremsweg zur Verfügung stand, mit der Dynamischen Bremse in der kleinsten Bremsstufe einzuleiten. So lief der Zug sanft auf die Lok auf. (Weniger Geruckel im Wagenzug, denn die 218 steigt im hohen Geschwindigkeitsbereich sehr stark mit der HBremse ein)Wenn das geschehen ist kann man dann mit der Luft weiterarbeiten dann die Dynamische Bremse weiter aufregeln oder umgekehrt.
Für den Fahrgast ruckfrei zum stehen kommt man, wenn beim Anhalten 0,5bar und weniger im Bremszylinder sind.
Zuletzt geändert von RE 57444 am 07.11.2017 18:12:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#17 Beitrag von Michael_Poschmann »

Danke für die Erläuterungen. Ich sehe schon, in Sachen Zugsammelschiene besteht beim 218-Verhalten noch Optimierungsbedarf. ;)

Frage zur H-Bremse, stimmt es, diese bei Haltbremsungen vor dem Erreichen des Abschaltpunktes auszukuppeln und wieder abzuregeln, um einen Ruck im Zug zu vermeiden? Oder fällt die H-Bremse gar nicht schlagartig weg?

Neugierige Grüße
Michael

RE 57444
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#18 Beitrag von RE 57444 »

Ja es ist richtig, dass man die Hbremse zum Stillstand hin abregelt. Ab circa 60km/h wird sie merklich schwächer, was ja physikalischer Natur ist. Deswegen soll man ab circa 60km/h beginnen, die HBremse Stufe für Stufe abzuregeln bis Stufe 1 damit sie dann bei circa 45km/h unwirksam wird. Dann kommt es noch darauf an wie Straff die Wagen zur Lok gekuppelt sind, ob das rausfallen dann noch als Ruck bemerkbar ist oder nicht.

Matthias Z.
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Registriert: 19.08.2006 19:22:34
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Re: Bremsen und Aufschalten in der 218

#19 Beitrag von Matthias Z. »

Hallo.
Das macht das Fahren nicht einfacher... aber danke für die ausführlichen Infos.
LG Matthias.
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