Aber in Prödel gab es doch auch Ausfahrten ins Gegengleis wenn ich das richtig verstanden habe, wäre da nicht eine Durchfahrt möglich die dann eben Vf2 erfordern würde?F. Schn. hat geschrieben:Solche Plandetails (ähnlich der Frage, ob ein Signal SB kann, oder nur Hp1 kann) erweisen sich meiner Erfahrung nach als eher schwach und kann man meiner Meinung nach sehr schnell in Frage stellen, selbst wenn es nur inplausibel ist.Alwin Meschede hat geschrieben:Wenn es aber Flügel gegeben hätte, dann hätten die doch meines Erachtens im Plan eingezeichnet sein müssen?
Aber in dem Fall sehe ich das Problem nicht: Es ist bei mechs nicht unbedingt üblich, dass auf den "Überholgleisen" Durchfahrten zugelassen sind. Im Lehrbuchfall ist das im Gleisplan mit einem Pfeil mit Kreis gekennzeichnet. Oder mit einem "Durchfahrten sind zugelassen: ...". Aber ich gehe fast sicher davon aus, dass in Prödel nur die durchgehenden Hauptgleise Durchfahrten haben. Damit ist der zweiter Flügel am Ausfahrvorsignal entbehrlich.
Modul Prödel
Re: Modul Prödel
-
- Beiträge: 8975
- Registriert: 04.11.2001 19:57:46
- Aktuelle Projekte: Zusi3 Objektbau
- Kontaktdaten:
Re: Modul Prödel
Signalisierter Falschfahrbetrieb, nicht Gleiswechselbetrieb.KBS386 hat geschrieben:Aber in Prödel gab es doch auch Ausfahrten ins Gegengleis wenn ich das richtig verstanden habe, wäre da nicht eine Durchfahrt möglich die dann eben Vf2 erfordern würde?
Ihr solltet diesen SFB allerdings eher als Maßnahme sehen, um den Fremdkörper "Prödel als Bahnhof" zwischen die beiden Module Gkn und Gommern eingepasst zu kriegen. In den beiden Nachbarmodulen möchte ich nämlich möglichst wenig historische Kompromisse machen. Das soll sich wenn, dann auf Prödel konzentrieren. Im Fall Gommern ist es zum Beispiel eher zweifelhaft, ob "Gommern mit Lichtsignalen" und "Prödel mit Formsignalen" jemals zusammen existiert haben. Aufgrund der Datierung der Pläne halte ich es für durchaus wahrscheinlich, dass diese beiden Bahnhöfe zeitgleich auf Lichtsignale umgebaut wurden. Auf der Güterglücker Seite könnte man die Pläne so lesen, dass "Güterglück mit Lichtsignalen" und "Prödel mit Formsignalen" etwa ein Jahr lang zusammen existiert haben. Aber das würde erfordern, dass der Planbearbeiter bei den Datierungen absolut nicht geschludert haben dürfte.
Mein Youtube-Kanal: youtube.com/echoray1
Re: Modul Prödel
Wo ist dazwischen der Unterschied? Ist GWB nicht quasi nur der aktuelle Begriff dafür?Alwin Meschede hat geschrieben:Signalisierter Falschfahrbetrieb, nicht Gleiswechselbetrieb.KBS386 hat geschrieben:Aber in Prödel gab es doch auch Ausfahrten ins Gegengleis wenn ich das richtig verstanden habe, wäre da nicht eine Durchfahrt möglich die dann eben Vf2 erfordern würde?
Re: Modul Prödel
Nein.
Im GWB sind beide Gleise ähnlich zweier eingleisigen Strecken voll signalisiert und technisch voll gesichert. Die Fahrt erfolgt auf einen normalen Fahrtbegriff. (Zuzüglich noch ein Zs6, das irgendwie aus der Zeit gefallen ist und bis heute überlebt hat, aber das ist eine andere Geschichte.)
Im SFB wird auf Zs8 gefahren, das Signal zeigt ansonsten weiter Halt.
In westdeutschen SFB ist das Zs8 zwar je nach Stellwerksbauform weiterhin ein vollwertiger Signalbegriff, allerdings nur für den Bahnhof. In der freien Strecke kann zwar eine Prüfung auf ein freies Gleis existieren, aber in jedem Fall gibt es (im Gegensatz zum GWB) keine Prüfung auf entgegenkommende Züge und keine Prüfung, ob das Einfahrsignal defekt ist.
Der für den Lokführer sehr ähnliche ostdeutsche "Linksfahrbetrieb mit Zs8" ist hingegen ein reines Ersatzsignal, analog zum Zs1. Es gibt (bis auf die Befehlsschaltungen) gar keine Sicherung mehr. Das ganze verhält sich wie ein Fahren auf Befehl, nur ohne Befehl. Oder wie ein Fahren auf Zs1, nur mit einem abweichenden Signalschirm.
Weil das Signal weiter auf Halt bleibt, wird auch nichts vorsignalisiert.
Edit: Begriff "Linksfahrbetrieb mit Zs8" korrigiert
Im GWB sind beide Gleise ähnlich zweier eingleisigen Strecken voll signalisiert und technisch voll gesichert. Die Fahrt erfolgt auf einen normalen Fahrtbegriff. (Zuzüglich noch ein Zs6, das irgendwie aus der Zeit gefallen ist und bis heute überlebt hat, aber das ist eine andere Geschichte.)
Im SFB wird auf Zs8 gefahren, das Signal zeigt ansonsten weiter Halt.
In westdeutschen SFB ist das Zs8 zwar je nach Stellwerksbauform weiterhin ein vollwertiger Signalbegriff, allerdings nur für den Bahnhof. In der freien Strecke kann zwar eine Prüfung auf ein freies Gleis existieren, aber in jedem Fall gibt es (im Gegensatz zum GWB) keine Prüfung auf entgegenkommende Züge und keine Prüfung, ob das Einfahrsignal defekt ist.
Der für den Lokführer sehr ähnliche ostdeutsche "Linksfahrbetrieb mit Zs8" ist hingegen ein reines Ersatzsignal, analog zum Zs1. Es gibt (bis auf die Befehlsschaltungen) gar keine Sicherung mehr. Das ganze verhält sich wie ein Fahren auf Befehl, nur ohne Befehl. Oder wie ein Fahren auf Zs1, nur mit einem abweichenden Signalschirm.
Weil das Signal weiter auf Halt bleibt, wird auch nichts vorsignalisiert.
Edit: Begriff "Linksfahrbetrieb mit Zs8" korrigiert
Zuletzt geändert von F. Schn. am 11.12.2020 17:49:49, insgesamt 4-mal geändert.
Diese Signatur möchte folgendes bekannter machen: ZusiWiki · ZusiSK: Streckenprojekte · YouTube: Objektbau für Zusi · euirc: Zusi-Chat
Re: Modul Prödel
Ah, okay, danke für die Erläuterung, das war mir garnicht so bewusst. Beim fahren auf Zs8 kannte ich das eigentlich immer nur unter dem Begriff Gegengleisfahrt. Da sieht man mal, man lernt nie aus
- Michael_Poschmann
- Beiträge: 19880
- Registriert: 05.11.2001 15:11:18
- Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
- Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)
Re: Modul Prödel
Aus fachlicher Neugierde die Frage, wo innerhalb von Bahnhöfen wurde oder wird denn Zs8 angewendet?F. Schn. hat geschrieben:...
In westdeutschen SFB ist das Zs8 zwar je nach Stellwerksbauform weiterhin ein vollwertiger Signalbegriff, allerdings nur für den Bahnhof.
Grüße
Michael
Re: Modul Prödel
Vom Asig bis zum Ende des Weichenbereiches (oder bis zum Ende des Bahnhofes, um genau zu sein). Wie viel dort überwacht wird, hängt davon ab, was man wirtschaftlich vertretbar aus der Stellwerksbauform heraus bekommt. Beim SpDrS60 ist es wie gesagt ein vollwertiger Signalbegriff. In Emechs wird in der Regel Weichenlage und Weichenendlage überwacht.
Diese Signatur möchte folgendes bekannter machen: ZusiWiki · ZusiSK: Streckenprojekte · YouTube: Objektbau für Zusi · euirc: Zusi-Chat
Re: Modul Prödel
Richtig. DS- und DV-Antrieb sind dasselbe, nur daß die DB noch Schneeschutzhauben darübergehangen hat. Wenn man die abnimmt, sieht das bei Bundesbahns genau so aus wie auf deinem Bild mit der sichtbaren Antriebsrolle. Die Schranken sind prinzipiell identisch, da sie von der Reichsbahnschranke (also der Reichsbahn von vor 1945), einer Einheitsbauform, abstammen.Alwin Meschede hat geschrieben:Die Schneeschutzhaube ist dieser trapezförmige Kasten, richtig?
Genau so. Aber zusätzlich zum Antrieb gibt es noch zwei Dinge. Dann sind wir aber fertig, versprochen (zumindest bei den Schranken ohne Gitterbehang oder Reflektoren unter dem Schrankenbaum und ohne Pendelstütze).Alwin Meschede hat geschrieben:Der Plan, um an "ostdeutsche" Schrankenantriebe für Zusi zu kommen, wäre also "Kasten weg, Seiltrommel dran". Oder wäre sonst noch was zu tun?
Auch die Schneeschutzhaube auf dem Läutewerk gibt es nicht im DV-Gebiet. Das ist das, was Sebastian meinte. Also bitte bloß die pilzförmige Glocke:
Die DB hat dann später die Schrankenbäume mit rückstrahlenden Aufklebern ausgerüstet anstatt mit rot-weißem Farbanstrich. So etwas gab es im DV-Gebiet nicht; das hält erst seit einigen Jahren hier Einzug. Die Schrankenbäume sind bitte auch nicht gerade, sondern schräg rot-weiß gestreift:
(Ja, ich weiß, die Bilder sind nicht der Knaller. Die entstanden aber auch nicht wegen den Schranken.)
Auf den obigen Bildern ist noch ein Kandidat für den Baukasten zu erkennen: die Dresdner Winde. Das sind die großen Kästen, aus denen die Seile zur Schranke kommen. im Innern dieser Kästen befindet sich eine elektrische Winde. Es gab Ausführungen, wo beide Schranken durch eine Winde gesteuert wurden. So wie ich das sehe, war die abgebildete Variante, bei der jede Schranke ihre eigene Dresdner Winde besitzt, die häufigere. Dabei kann man auf jegliche Kanäle für Schrankenseile verzichten. Die Variante mit einer Winde für beide Schranken bietet sich an, wenn sowieso Kanäle unter Gleisen bzw. Straße vorhanden sind, z. B. für andere Drahtzugleitungen. Zumindest in der heutigen Zeit hat Prödel zwei Dresdner Winden. Wann die eingebaut wurden, weiß ich aber nicht. Wahrscheinlich mit Sanierung der Straße, denn die Winden in Prödel sehen ziemlich neu aus.
Es gibt auch noch eine weitere Variante des elektrischen Antriebs: Die mechanische Winde mit elektrischem Antrieb. Das ist eine mechanische Winde, an deren Rückseite sich unten ein Elektromotor befindet. Am Griff der Kurbel befindet sich eine Handfalle, die man beim Kurbeln angezogen hält. Läßt man die Handfalle los, wird die Kurbel auskuppelt. Sie dreht sich dann nicht mit, wenn die Seile durch den Motor bewegt werden. Diese Art Winden sind aber meist im Bedienraum zu finden, nicht draußen.
Keine Zusatzflügel an den Ausfahrvorsignalen! Ich gebe dir Brief und Siegel, daß durch Gleis 3 keine Durchfahrten zugelassen waren.Alwin Meschede hat geschrieben:Fehlender Flügel an den Ausfahrvorsignalen
Zwei Laternen an allen Vorsignalen am Standort eines Hauptsignals!
Richtig – es gab bei der DR nur Linksfahrbetrieb. Nichts anderes. Das war:F. Schn. hat geschrieben:Linksfahrbetrieb
– Linksfahrbetrieb mit Zs 7* (also mit Fahrtbegriff; damals im DS-Gebiet bzw. heute bei DS/DV: GWB),
– Linksfahrbetireb mit Zs 8 (damals im DS-Gebiet: SFB; heute bei DS/DV: „Fahren auf dem Gegengleis“ sofern kein GWB vorhanden; wenn GWB vorhanden, stellt das Zs 8 einfach nur die Rückfallebene dar),
– Linksfahrbetrieb mit Befehl (damals im DS-Gebiet: „Befahren des falschen Gleises“; heute bei DS/DV: „Fahren auf dem Gegengleis“).
* Zs 7 DV = Zs 6 DS.
Zum Flankenschutz mit Schutzweiche: Viele Leute denken bei Flankenschutz nur an fahrende Züge (oder Rangierfahrten). Das kann man mit Fahrstraßenausschlüssen machen, und das wird in Prödel auch so gewesen sein. Das gab es selbst auf so großen Anlagen wie dem halleschen Güterbahnhof. Die meisten vergessen dabei den zweiten Sinn der Schutzweichen: Stehende eingefahrene Züge, die nach dem Lösen der Bremsen auf einmal immer länger werden – und zwar nach hinten. Auch noch nach der Fahrwegprüfung (Bremsstellung G …). Das könnte in Prödel auf Gleis 3 theroretisch in beiden Richtungen zutreffen, da das Gleis in beiden Richtungen Hauptsignale besitzt. Wie wahrscheinlich das dort ist, ist natürlich die Frage. Das hat aber weniger mit der Sparsamkeit der DR zu tun, denn die Anlage wurde lange vorher errichtet. Außerdem gab es bei der DR auch Planungsrichtlinien, die in bestimmten Fällen genau solche Weichen als Streckschutz vorsahen. Im ehemaligen Bahnhof Scharfenbrück an der Anhalter Bahn gab es bspw. nur Schutzweichen als Streckschutz. Und täuscht euch mal nicht: Die heutige DB AG spart deutlich stärker an Schutzweichen als es die DR tat. Es gab sogar auf gut ausgerüsteten Nebenbahnen Schutzweichen (z. B. Bf Frankleben, Bf Braunsbedra, Bf Mücheln an der Geiseltalbahn).
Und ich sehe dort im Gebüsch auch einen Prellbock. Bevor dort alles abgeräumt wurde, konnte man auch noch das liegengelassene Schotterbett sehen. Das ist auch in einigen YT-Viedeos zu erkennen. Und wenn man genauhinschaut, läßt sich das bei Guggel auch noch erahnen. Und auch der letzte Fahrleitungsmast vor dem BÜ deutet auf eine Schutzweiche hin. Der steht nämlich weiter weg als das im Video zum Zusi-Modul aussieht. Da könnte noch ein Schutzstumpf dazwischen passen.Johannes F. (joektn) hat geschrieben:bin gerade über dieses Bild aus dem Jahr 2010 gestolpert und hier taucht dann doch eine sehr verdächtige Weiche auf, die nach Schutzweiche aussehen dürfte.
Übrigens: Prellböcke haben im DV-Gebiet niemals gelbe Bohlen gehabt, sondern immer orangefarbene. Und rechts bitte ein Blech-Gsp-0 drannageln.
Zuletzt geändert von Ronny am 11.12.2020 19:10:24, insgesamt 3-mal geändert.
-
- Beiträge: 8975
- Registriert: 04.11.2001 19:57:46
- Aktuelle Projekte: Zusi3 Objektbau
- Kontaktdaten:
Re: Modul Prödel
Im Prödel-Video hatte ich mich ja zu der Aussage verstiegen, dass es im Reichsbahnland keine Hektometertafeln gegeben habe. Inzwischen hat man mich belehrt, dass das nicht stimmte Hier Kilometer 29,7 in Nebra:
https://www.dampflok7.de/signale/12_ori ... hp#hmtafel" target="_blank
Sind die Abmessungen dieses Typs Tafeln irgendwo bekannt, so dass beizeiten eine Zusi-Nachbildung möglich wäre?
https://www.dampflok7.de/signale/12_ori ... hp#hmtafel" target="_blank
Sind die Abmessungen dieses Typs Tafeln irgendwo bekannt, so dass beizeiten eine Zusi-Nachbildung möglich wäre?
Mein Youtube-Kanal: youtube.com/echoray1
- Carsten Hölscher
- Administrator
- Beiträge: 33448
- Registriert: 04.07.2002 00:14:42
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten:
Re: Modul Prödel
Für Zusi 2 hatte die glaub ich mal jemand gebaut.
Carsten
Carsten