Zusi-Forum

Bislang bin ich ja mit meiner südlichen Bauspitze des "Lückenschlusses Hildesheim" unter dem Radar geflogen. Das können wir jetzt mal ein wenig ans Licht ziehen.

Modul Emmerke
Dieses Modul umfasst die Betriebsstellen Emmerke, Abzweig Himmelsthür und Blockstelle Himmelsthür. Letzere wird soweit ich das sehe wohl die einzige Betriebsstelle mit Formsignalen zwischen Hamburg und Kassel werden. Weil die Datenlage es hergab, habe ich Emmerke als Bahnhof gebaut, also im Zustand bevor im Jahr 2006 das ESTW kam.
Das Modul ist an und für sich fertig, wird aber derzeit noch vom Kollegen Harti2000 (der mit mir schon die beiden Lehrte-Module realisiert hat) mit weiteren Gebäuden nach Vorbild aufgepeppt.





Modul Hildesheim Gbf
Dies wird wohl von allen meinen Modulen dasjenige mit dem schlechtesten Verhältnis zwischen Arbeitsstunden und VzG-Streckenlänge werden
Mein Spezialwunsch war es, Hildesheim im bis 2006 bestehenden Signalisierungszustand mit den alten E43-Stellwerken nachzubauen. Das brachte uns im letzten Addon Unterstützung für Lichtsignale der Uralt-Bauform 1948 im Signalassistenten (die Signale im OHE-Bahnhof Celle Nord waren hingegen noch Handarbeit).
Der bahntechnische Teil ist fertig. Es läuft der Landschaftsbau.



Modul Escherde
Weil man wenn man die Hildesheimer Schleife nach Süden fuhr, diesen seltsamen Blick auf die Grenze von Modul Sorsum hatte...



...und auch um den eingleisigen Engpass Hildesheimer Schleife verkehrlich richtig zur Geltung bringen zu können (es ist doof, wenn Züge Richtung Hannover schon im Escherbergtunnel abgegleist werden, und deshalb den in der Hildesheimer Schleife stehenden Gegenzug nicht blockieren können ), habe ich Ende August das Modul Escherde begonnen. Da sich bei den Vorbereitungen zu Modul Emmerke auch für den Bereich von Escherde eine Verbesserung der Quellenlage ergeben hatte, die im April 2019 noch nicht verfügbar war, ist das Modul komplett neu angesetzt worden. Damit ist dann auch die vormals mit dem Schätzeisen abgesteckte Strecke nach Rössing fahrdynamisch exakt.
Die Hauptbauarbeiten in Escherde sind seit gestern abgeschlossen (diverses Zeug der Kategorie "nicht zwingend notwendig, aber nice to have" steht noch aus). Mit Escherde sieht die Hildesheimer Schleife jetzt so aus:

Danke, danke, danke für eure/Deine Arbeit!!!

Mir fällt dazu nur ein:
Bei welchem Streckenkilometer liegt denn auf der SFS im Modul Escherde die nördliche Grenze?

oberstrom hat geschrieben:Bei welchem Streckenkilometer liegt denn auf der SFS im Modul Escherde die nördliche Grenze?

In km 21,627. Das ist gewissermaßen so weit wie möglich nördlich, ohne sich mit der Altstrecke befassen zu müssen (ist aber auch die einzige Stelle in der ganzen Gegend, wo man auf gerader Strecke trennen kann - Modulgrenzen in Kurven sind etwas hakelig). 300 m links von der Stelle hätte man schon wieder den Bahnhof Barnten, und ab dort bis Hannover ständig die Altstrecke in der Nähe.

Sehr schön - und ich hätte gedacht, Emmerke war schon lange nur ein Haltepunkt.
Der jetzige Abzweig Himmelsthür hieß doch früher (vor ESTW Hildesheim) Abzweig Emmerke, oder?

Carsten

Nein, irgendein Bundesbahner hielt es für eine gute Idee, zwei Betriebsstellen hintereinander zu haben, die beide Himmelsthür hießen.
Möglicherweise dadurch erklärbar, dass die mechanische Blockstelle ursprünglich zusammen mit dem Schnellfahrstreckenbau beseitigt werden sollte. Eine entsprechende LST-Planung war Teil des Entwurfshefts der Schnellfahrstrecke, und ich könnte deshalb sogar sagen, wo die neu zu errichtenden Licht-Blocksignale gestanden hätten. Wahrscheinlich hat dann irgendeiner entschieden "die Beseitigung der mechanischen Blockstelle hat nichts direktes mit dem Schnellfahrstreckenbau zu tun, deshalb streichen wir das mal raus und sparen das Geld".

Ganz großes Kino. Tolle Arbeit Alwin. Jetzt fehlen nur noch 18 Kilometer zwischen Sehnde und Hildesheim für den Lückenschluss. Dann ist es möglich von Hamburg bis Hagen zu fahren.

Wüsche dir viel Spaß beim Bau der letzten 18. Kilometer.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Flebbe

Fährt nicht das "Express-Güterzugpaar" KT 50000/50001 (früher PIC bzw. EX) über Lehrte und Hildesheim? Leider gibt es nirgendwo den Gesamtfahrplan, nur für einzelne Betriebsstellen die Planzeiten.

Die Module sehen wunderbar aus! Danke für die tolle Arbeit!

Fahrplantechnisch denkbar, aber sicher auch anspruchsvoll wäre ggf. ein Umleitungsfahrplan mit einer FV und GV-Umleitung über Hildesheim

Für Güterzüge ist der Weg durchaus Standard, habe diverse Fahrpläne im Fundus für Hamburg-Lehrte-Hildesheim-Nordsüdstrecke (OK, die muss man dann mal auf die SFS verlegen).

Carsten

oberstrom hat geschrieben:

Fährt nicht das "Express-Güterzugpaar" KT 50000/50001 (früher PIC bzw. EX) über Lehrte und Hildesheim? Leider gibt es nirgendwo den Gesamtfahrplan, nur für einzelne Betriebsstellen die Planzeiten.

EX 50001, ES 50035 und einzelne DGS fuhren im Fahrplanjahr 2018 über Hildesheim. Natürlich auch noch in den anderen Jahren. Jedenfalls sind die Züge mit größtenteils Originalzeiten im Fahrplan 2018, 13 Uhr bis 22 Uhr zu finden.

Holger

Respekt!

Dankeschön für eure Arbeit!

Nochmal ein Bild aus Hildesheim Gbf. Dieses Modul ist die Hölle. Und das Nachbarmodul Hildesheim Hbf wird mit Sicherheit nicht einfacher. Wer waren nochmal die Leute, die einen Bau über Hannover Hbf herbeischreiben wollten? Wenn Hildesheim fertig ist, weiß ich jedenfalls sicher, was ich nicht als nächstes tue.

Schön.

Was sind denn die größten Schwierigkeiten? Mal wieder die Fahrleitung?

Ich bin ja mal gespannt, welchen Gbf du dir nach Göttingen, Maschen und Hildesheim als nächstes aussuchst.

F. Schn. hat geschrieben:Was sind denn die größten Schwierigkeiten? Mal wieder die Fahrleitung?

Fahrleitung war nicht ganz einfach, aber dank recht guter Quellenlage leistbar (auf wirklich guten Luftbildern kann man z.B. auch für Bereiche abseits der Hauptstrecke sehen, wohin die Drähte abgezogen werden). Lesson learned war aber, dass man nicht versuchen sollte smarter als die Datenquellen zu sein. Ich hatte mir zunächst einen abgebrochen bei dem Versuch, Gleise zu elektrifizieren die in der Realität wohl nie Fahrleitung hatten. Nachdem das erkannt war, war es gleich erheblich einfacher...

Was mich wirklich aufregt, ist das furchtbare Klein-Klein der Großstadt. Das Modul ist nur zwei Kilometer lang, aber der Aufwand pro Kilometer Bahnstrecke ist bereits jetzt mehr als vierfach so hoch als bei einem durchschnittlichen anderen Modul von mir.

Wer kennt ihn nicht, den Baumarkt IBO...

Aber das Modul sieht echt gut aus

Die Fahrleitungsthematik in Ballungsräumen ist in der Tat ein übles Stundengrab. Im Raum Kassel oder nachfolgend im Abschnitt Schwerte - Hengstey Rbf - Hagen sind bei mir dort unzählige Bastelabende versenkt worden. Auch bei ordentlicher Quellenlage geht an einer Konstruktion, sprich dem "Verstehen" der Vorbildsituation im Detail kein Weg vorbei. Derzeit sitze ich schon wieder länger als mir lieb ist an wilden Ausfädelungen und Überwerfungen in einem anderen Projekt. Von daher kann ich die Schmerzen recht gut nachvollziehen. Wenn's dann aber fertig ist, durchfährt man diese Bereiche mit ganz anderen Augen.

Grüße
Michael

Michael_Poschmann hat geschrieben:Die Fahrleitungsthematik in Ballungsräumen ist in der Tat ein übles Stundengrab.

Es grüßt die Fahrleitungsbauabteilung des Team Süd. Ich sage nur Au-Hbf (mit dem Rangierbahnhof inkludiert) und Au-Süd mit der Einfädelung aus/in den Rbf und der Streckentrennung Richtung München und Buchloe. Hier stimmt mittlerweile wegen des aktuell laufenden Umbaus des Hbf keine zugängliche Quellenlage mehr. Es sieht jede Woche anders aus.

Hardy_Kuebler hat geschrieben:

Michael_Poschmann hat geschrieben:Die Fahrleitungsthematik in Ballungsräumen ist in der Tat ein übles Stundengrab.

Es grüßt die Fahrleitungsbauabteilung des Team Süd. Ich sage nur Au-Hbf (mit dem Rangierbahnhof inkludiert) und Au-Süd mit der Einfädelung aus/in den Rbf und der Streckentrennung Richtung München und Buchlohe. Hier stimmt mittlerweile wegen des aktuell laufenden Umbaus des Hbf keine zugängliche Quellenlage mehr. Es sieht jede Woche anders aus.

Wobei ein Zusi-Modul, dass den Umbauzustand (mit all seinen Einschränkungen) zeigt, ja auch durchaus seinen Reiz hat und meiner Meinung nach auch Vorteile bietet, da man sich doch ein wenig Arbeit erspart.