Der eine oder andere hat es schon mitbekommen: Ich will mir Ende nächsten Jahres den Scherz erlauben, mit einer Zusi-Strecke in Betrieb zu gehen, deren Vorbild zu dem Zeitpunkt selbst erst nigelnagelneu dem Betrieb übergeben wird. Deshalb stricke ich derzeit an der Nachbildung von einem Stück des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8.1 - die Bahnhöfe Ilmenau-Wolfsberg und Eischleben sowie die Strecke dazwischen. Mein Ziel ist es, damit eine Demonstrationsstrecke für das Fahren mit ETCS-Zugbeeinflussung in der Zusi-Hobbyversion zu haben (Nebenziele sind eine gewisse Erweiterung des Zusi-Baukastens um Teile für moderne Strecken sowie die Bespaßung des Bauherren, also mir).
Ich habe ein Video gemacht, das einen Eindruck vom aktuellen Bauzustand des Streckenmoduls Wolfsberg vermittelt: https://www.youtube.com/watch?v=MVNWycEvSus" target="_blank
Das Bauvorhaben beschränkt sich auf die beiden Streckenmodule Wolfsberg und Eischleben. Das sind gut 22 km und wird Gelegenheit bieten, das ETCS in Zusi zu demonstrieren. Was die Strecke nicht leisten können wird, ist der Wunsch nach längeren Fahrzeiten. Dafür ist sie zu kurz. Von meiner Seite aus wird es auch keine Verlängerung nach Norden (auf Erfurt) oder Süden (tiefer in den Thüringer Wald rein) geben. Mehr wird es nur geben, falls sich andere Leute finden die die Strecke fortführen wollen.
Wo beginnt das Modul Wolfsberg eigentlich? Also mit Hintergedanken Zusi-SK, ob z.B. die (Edit:Ilmtal-)Brücke noch drinnen ist oder es in einem der zahllosen und scheinbar mit wenig freier Fläche dazwischen liegenden Tunnel endet.
Edit: Ich meine natürlich Richtung Süden
Zuletzt geändert von F. Schn. am 25.10.2016 21:58:52, insgesamt 2-mal geändert.
Südgrenze ist unmittelbar am nördlichen Widerlager der Ilmtalbrücke. Grund ist, dass sich damit eine arbeitssparend liegende Modulgrenze ergibt. Von der Ilmtalbrücke könnte man sonst kilometerweise in die offene Prärie blicken, mit mehreren größeren Siedlungen, die zeitaufwändig nachzubauen wären.
Die Nordgrenze Eischleben liegt noch nicht fest. Sie wird aber vermutlich auf Höhe Ichtershausen liegen. Das Erfurter Autobahnkreuz will ich mir auf jeden Fall ersparen.
In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass im Bereich von Modul Eischleben mehrere Kilometer der Strecke Arnstadt - Saalfeld liegen werden. Überwiegend in nicht von der SFS aus einsehbaren Bereichen. Über diese Strecke (VzG 6299) ist leider nicht viel herauszubekommen. Falls irgendjemand Material zu dieser Nebenbahn hat, sollte er sich in den nächsten paar Wochen bei mir melden. Ansonsten werde ich mich auf "Trassensicherung" beschränken, wie es beim Vorbild so schön heißt. Also ein Bahndamm ohne genaue Trassierung und mit Höhenlage nach DEM, ohne Ausgestaltung. In etwa so, wie derzeit die Strecke Hedemünden - Hannmünden in Modul Lippoldshausen.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 25.10.2016 22:16:25, insgesamt 2-mal geändert.
Freut mich das eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für 300 gebaut wird. Nur von den 300 wird man nichts haben weil die Strecke zu kurz ist. Beispiel; Montabauer - Limburg Süd ist genau so lang wie die Strecke die derzeit von Alwin gebaut wird. Wenn der ICE 3 aus Montabauer raus beschleunigt erreicht er auf der Landesgrenze Rheinland-Pfalz - Hessen die 280. Dann leitet die LZB schon die Bremsung für Limburg Süd ein. Würde es daher nicht Sinn machen die VDE 8 um 6 Kilometer zu verlängern um die 300 zu erreichen?
Eigentlich hatte ich vor, scherzhaft vorzuschlagen, dass wenn jemand Zeit und Lust auf ein kleines Streckenprojekt hat, könnte er den Landschaftsausbau der Ilmtalbrücke übernehmen. Dann hätte er inc. des angrenzenden Tunnels 2 km zusätzliche Streckenlänge. Wenn er dann noch Zeit findet, die wenigen hundert Meter zwischen den nächsten 3 Tunneln zu bauen (im Video sieht es nicht so aus, als hätte man dort weitläufige Sichtachsen), kommt man dank der vielen Tunnel vergleichsweise einfach auf 15-20 km zusätzliche Streckenlänge. Aber da von vornherein klar ist, dass ich selbst nicht die Zeit dazu habe (und Alwin auch nicht), habe ich den scherzhaften Vorschlag dann doch seien lassen. Aber wenn du dich freiwillig meldest...?
Um mal einen Einblick zu geben, welche Fragen einem als Streckenbauer so im Kopf rumgehen, wenn es darum geht die Baustelle abzugrenzen: Selbstverständlich habe ich vorab darüber nachgedacht, in welche Himmelsrichtung man eigentlich sinnvollerweise bauen kann. Natürlich ist der Südabschnitt bis Theuern unter dem Gesichtspunkt "viel Strecke für wenig Arbeit" attraktiver als die offene Prärie bei Eischleben, wo man als Streckenbauer durch die Hintertür noch eine vermaledeite Nebenbahn und eine Autobahn reingedrückt bekommt. Für die Eischleben-Option spricht, dass dort sozusagen sofort Baufreiheit hergestellt ist. Ich kann direkt anhand der Quellenlage bauen was ich sehe, und muss nicht unendlich viele Dinge auf später vertagen.
Im Südabschnitt hat man dagegen derzeit noch das Problem, dass man im luftleeren Raum agieren müsste. Im einzigen bislang existierenden Film vom Februar 2016 liegt noch nichtmal das zweite Gleis, von der Fahrleitung stehen oft nur die Pinne, und es ist allerorten noch wilde Baustelle. Man läuft dort Gefahr, Sachen zu bauen die nachträglich nur mit hohem Aufwand an das Vorbild anpassbar sind. Theoretisch müsste zum Beispiel die ÖBB-Porr-Fahrbahn seitlich angeschottert sein wie die Bögl-Fahrbahn im Baulos Nord. So sagt es jedenfalls der Regelquerschnitt, und so wurde es auch auf Erfurt-Leipzig realisiert. Wenn ich mir die Bilder anschaue, die Andreas heute drüben im anderen Thread gepostet hat, dann ist das aber wohl noch immer nicht passiert. Oder es ist vorgesehen, das so zu lassen. Jedenfalls guckt einen da jetzt der Bitumen-Anstrich an, der eigentlich unter dem Schotter versteckt sein sollte. Von der Frage Schotter oder Nicht-Schotter hängt allerdings für einen Zusi-Nachbau die gesamte Gestaltung der Randwege und Dämme ab. Wenn man an der Stelle ins Klo greift, darf man nachher auf mehreren Kilometern fummelig die Streckenlandschaft anpassen.
Im Internet findet man zwar Teile der Planfeststellungsunterlagen. Aber die sind an entscheidenden Stellen bruchstückhaft und entsprechen nicht dem schlussendlich realisierten Stand. Ich sehe zum Beispiel mit bloßem Auge, dass der Bahnhof Theuern nicht der Trassierung entspricht, die 1996 mal planfestgestellt wurde und die mir vorliegt. Um da Licht reinzubringen habe ich derzeit eine IFG-Anfrage beim Eisenbahn-Bundesamt am Laufen. Die sollen mir mal bestimmte Teile der Planfeststellungsunterlagen im aktuell gültigen Zustand übermitteln.
Soweit also die derzeit nicht ganz so guten Voraussetzungen zum Nachbau der südlich von Ilmenau gelegenen U-Bahn durch den Thüringer Wald.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 28.10.2016 18:50:58, insgesamt 1-mal geändert.
Da ich aus Erfurt bin, könnte ich mit Bildmaterial dienen.
Bin jetzt halt bis Jänner in Österreich, aber dann bin ich wieder in Erfurt und könnte Bilder ohne Ende machen, falls sich jemand findet der in Richtung Erfurt weiterbauen würde. Es wäre sicherlich interessant und Erfurt Hbf wäre auch ein guter Knotenbahnhof für diverse andere Streckenprojekte.
Falls also Interesse hat, da weiter zu bauen - bitte melden!
Auf der VDE 8 wird Regelbauart Re330 verwendet. Zusi kennt Re330 aber nicht. Wird die Re330 für diese Strecke erschaffen, oder setzt ihr auf die Re250 ?
Siemens Velaro D hat geschrieben:Auf der VDE 8 wird Regelbauart Re330 verwendet. Zusi kennt Re330 aber nicht.
Wenn dich diese Sorge so sehr umtreibt, dann referier' doch mal die Zusi-relevanten Unterschiede zwischen den beiden Bauformen. Ansonsten ist "Zusi kennt Re330 aber nicht" nämlich eine Scheißhausparole.
Siemens Velaro D hat geschrieben:Auf der VDE 8 wird Regelbauart Re330 verwendet. Zusi kennt Re330 aber nicht.
Wenn dich diese Sorge so sehr umtreibt, dann referier' doch mal die Zusi-relevanten Unterschiede zwischen den beiden Bauformen. Ansonsten ist "Zusi kennt Re330 aber nicht" nämlich eine Scheißhausparole.
Ich bitte Euch. Man wird doch wohl noch mal gepflegt Forderungen aufstellen dürfen, oder? Und wenn die Fundamente der Re 330 zehn Zentimeter tiefer in den Erdboden reichen, dann ist die korrekte Nachbildung ein Muss. Wie soll denn sonst Spielspaß aufkommen?
Tiefentspannte Grüße aus dem novemberwettrigen Sauerland
Michael
Was die Re330 betrifft, möchte ich aus einer Doku von Uwe Klein (Dokumentation Fahrleitungsgenarator) zitieren. Er hat sich sehr ausführlich mit dem Fahrleitungsbau in LokSim beschäftigt (und ein Tool dafür geschrieben):
Die Bauart Re330 unterscheidet sich von der Re250 durch einen geringeren Durchhang sowie einer erhöhten Zugspannung im Fahrdraht und Tragseil. Die maximale Spannweite bei der Bauart Re330 beträgt 65 m bei einer Systemhöhe von 5,30 m. Bei Radien unter 700 m wird das Kettenwerk gewechselt. Weiterhin wird bei Spannweiten unter 55 m ein 14 m Beiseil verwendet. [...]
Bei der Erzeugung von Kettenwerken der Bauart Re250 und Re330 ändert sich bei Radien kleiner 700 m das Kettenwerk. Das Kettenwerk für Radien kleiner 700 m entspricht optisch der Re100. Daher fehlt bei der vorhergehenden und bei der nachfolgenden Hochkette das Beiseil am Kettenwerksübergang.
Wer es noch etwas genauer haben möchte wird in der MIBA fündig (Bernd Zöllner, Bruno Kaiser, Elektrische Fahrleitungen; Re250 und Re330 für DB-Neubaustrecken, Seite 16 ff).
Ausführlich wird auch hier berichtet: Georg Schwach, Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Bern 1989 - aufrufbar unter http://homepage.hispeed.ch/wili-the-wir ... ichnis.htm (letzter Zugriff 30.10.2016).
Zuletzt geändert von Hardy_Kuebler am 30.10.2016 09:36:47, insgesamt 5-mal geändert.
die Unterschiede sind wohlbekannt, das Miba-Heft liegt neben mir, aber nochmal, bei dem Tempo was gefahren wird vorallem auf Strecken mit vielen Tunneln ... wir haben noch so viele Elemente der Re75, Re100, Re160 und Re250 die fehlen, da würde ich mich über eine ergänzung sichlich mehr erfreuen als um ein Spezialwerk für nicht mal eine handvoll Strecken.
+1 Oli, damit ist alles gesagt. Ressourcen sind nichtendlich, und vielleicht wäre dann eine Fahrleitung à la SBB oder ÖBB eher angesagt, um dortige Streckenbauaspiranten zu motivieren, als die x-te DB-Variante.
Edit: Hab ich doch tatsächlich was falsch hingeschrieben, das nicht musste wieder weg....
Zuletzt geändert von Frank Wenzel am 07.11.2016 10:29:42, insgesamt 1-mal geändert.
<OT>Ich würde es persönlich ebenfalls für sinnvoller erachten, sich den Schweizern bzw. Österreichern zu widmen - und gemeint war wohl eher dass die Ressourcen nicht unendlich sind.</OT>
Was aber ebenfalls endlich ist, ist die Motivation. Und wenn Alwin mehr Lust hat (oder hätte?), an der Re330 zu arbeiten als an irgendeinen eurer Vorschläge, habt ihr ja immer noch das Recht, das selbst zu übernhemen.
Aber wenn du dich freiwillig meldest...? 
(Sprachlos).
