Re: Modul Warburg
Verfasst: 01.04.2020 21:57:43
Alles klar, melde Erfolg, danke
Nun bin ich ja im Allgemeinen sehr für vorbildgerechte Umsetzung aller möglichen Dinge. Nur eben nicht für die Umsetzung von Vorbild-Umständen mit absolut nicht vorbildgerechten Mitteln. Wenn in Warburg (Westf) das Kennlicht nicht als Zustimmung des Fdl zur Ab- oder Weiterfahrt gilt, dann wird er betroffene Züge (also Züge, die vor einem Signal halten, welches Kennlicht zeigt) anrufen und seine Zustimmung mündlich geben. Aber er wird nicht jeden Zug extra deswegen an R13 anhalten, um ihm dann die Zustimmung zur Weiterfahrt geben zu können. Der damit verbundene Energie- und Zeitaufwand widerspricht jeder Vernunft und damit wohl auch dem Vorbild.Alwin Meschede hat geschrieben: Kennlicht ist im Bahnhof Warburg keine Zustimmung zur Abfahrt. Wenn einer der Halbregel-Pinne vor dir von Halt auf Kennlicht umschaltet, kommst Du dort bei buchstabengetreuer Auslegung des Regelwerks nicht ohne gesonderte Zustimmung wieder weg.
Baubeginn für Warburg war Sommer 2008 und ist somit eins der älteren Module im Bestand. 12 Jahre ist eine Menge Holz. Im damaligen 3D-Eddi/FahrSimulator gab es noch keine Hochsignalisierung. Daher ist Warburg noch anders gebaut, als man es heute tun würde. Weil es damals nicht anders ging und es hat sich halt bisher noch keiner gefunden, der Warburg fachlich richtig umbaut (in Absprache mit dem Ursprungsautor natürlich) und dann die verbesserte Version eingereicht hat... so sehe ich das.Ist eigentlich das Zwischensignal R12 richtig konfiguriert? In dessen Signaleigenschaften kommt mir seltsam vor, dass es nicht als "Kennlichtschaltung mit Nachfolgesignal" deklariert
dann hatten die Befragten bisher Glück. Ich weiß nicht, seit wann man in einem Bahnhof nicht mehr ohne Zustimmung des Fdl in Richtung eines Haltsignals an- ab- oder sonstwie fahren darf. (Weiß das jemand sicher?) Aber es ist schon lange her, dass man das durfte. Und seit mehr als nur ein paar wenigen Jahren gilt solches Tun auch als (meldepflichtige) gefährliche Unregelmäßigkeit. Beim ZUSI-Autopiloten gehe ich einfach mal davon aus, dass er natürlich immer eine Zustimmung einholt, bevor er einen frisch aufgegleisten Zug zum nächsten Signal vorzieht.Meik hat geschrieben:Ich denke auch nicht, dass die Regel (die ja eigentlich die Abfahrt auf Rangierkennlicht verhindern soll) hier Anwendung findet. Ich kann da mal bei Gelegenheit die offizielle Lehrmeinung eines Tf- Ausbilders einholen, aber allgemeiner Konsens unter allen befragten Tf war bisher: "Klar fahr ich. Das ZSig kann ja auch 60 signalisieren, und dann zeigt der Pin davor Kennlicht + Vr2! Da dieser Pin aber ein Mastschild hat, müsste ich ihn als Hauptsignal betrachten und davor schon anhalten. Oder sogar die Schnellbremse reinhauen, weil ich ja ein HSig unzulässig überfahre." 'Abfahren' scheint hier also eher im Sinne von 'Abfahrt auf die freie Strecke' verstanden zu werden.
...und genau das ist das Problem. Denn so könnte man den eigentlichen Sinn der Kennlichtregel nämlich wunderbar aushebeln. Nur mal angenommen, ich fahre in einen solchen Bereich mit Rangierkennlicht ein, lasse den Zug schön kullern. Vor mir wechseln Sperrsignal und Hauptsignal (eigentlich alle Signale) auf Kennlicht. Deiner Ansicht nach dürfte ich also stumpf weiterfahren. Bingo...Der Begriff "Abfahren" ist in der Ril 408 nicht definiert.
Ist es aber (warum auch immer) in Warburg nicht, das ist ja das Problem.Würde der einfache Satz drin stehen, wäre alles gut, aber die Redaktion bei DB Netz verschläft das entweder seit Jahren (Jahrzehnten) oder es hat seinen Grund, dass das nicht erlaubt ist.Im Regelfall ist bei Halbregelabstand im Betriebsstellenbuch angegeben, dass Kennlicht als Zustimmung zur Anfahrt gilt.
Oh doch. Ich kenne einige Stw, die in diesen Bereichen automatische D-Weg-Auflösung haben. Und auch bei händischer D-Weg-Auflösung ist es nicht ausgeschlossen, dass der Fdl im Eifer des Gefechts den D-Weg auflöst und sofort danach den Bereich einschaltet. Deswegen (u.a.) gibt's die Regel ja.Dann gibt es noch Kennlicht als Vereinfachung zum Rangieren in Nahstellbereichen. Diese Schaltungen sind im Regelfall so ausgeführt, dass sie bei Zugfahrten kein Kennlicht zeigen können, und sind daher ohne Relevanz.
Das ist allerdings kein unabwendbares Schicksal. Man kann das auch anders bauen. Man sollte das anders bauen. Es gibt im Zusi-Netz mehrere Signale in ähnlichen Lagen, bei denen die PZB genau dort kommt wo man sie erwartet.