Foto-Helfer im Raum Göttingen gesucht

[Carsten Hölscher]

Unser fiktives Übungsnetz für kommerzielle Kunden hat ja auch überall Oberleitung. Diese hat eher den Anspruch da zu sein als dass alle Ausfädelungen komplett normgerecht sind, totzdem wird ein "normaler Tf" bei einer normalen Befahrung des Netzes nicht nach Hause gehen und sagen "die Oberleitung war aber komisch" sondern im Gegenteil, das wird oft ausdrücklich gelobt.
Da schafft mein Bruder ein ganzes Modul inkl. mittelgroßem Bahnhof und drumrum an einem Tag. Das nur mal so fürs Abschätzen der Spanne und des Mehraufwands, wenn man es dann ganz genau nimmt. Diese High-End-Version wird also nicht die Anforderung sein, um hier was veröffentlichen zu können. Ist natürlich trotzdem schön, dass es mit Zusi geht und es Leute auch machen.

Carsten

[AndiS]

Genau diese Bandbreite gilt es aufzuzeigen. Nachdem es hier einen Basisbestand an erwachsenen und technisch interessierten Teilnehmern gibt, besteht die Gefahr nicht so sehr, daß irgend jemand "Schwachsinn" schreit und damit Leute vergrault, wie das woanders durchaus passieren kann.

Oberleitung war mir bis vor kurzem ganz egal. Bzw. stört sie für mich immer noch in erster Linie das Bild und für Dampfloks braucht man sie auch nicht. Aber auf Olis Ausführungen bin ich schon extrem gespannt, weil das bißchen, was bisher von dem Thema bei mir hängen blieb, einfach hoch interessant war. Und ich mag alles, was logisch ist. Das ist so eine Neigung von mir.

Was man von den Unterschieden zwischen "a la Axel" und "a la Oli" selbst wahrnehmen würde, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Wesentlich ist, daß man das nicht polarisierend sieht, sondern als Spektrum von Möglichkeiten, in dem jeder seinen persönlichen Platz findet.

[Michael_Poschmann]

Was man von den Unterschieden zwischen "a la Axel" und "a la Oli" selbst wahrnehmen würde, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Wesentlich ist, daß man das nicht polarisierend sieht, sondern als Spektrum von Möglichkeiten, in dem jeder seinen persönlichen Platz findet.

Andi, danke für diese Formulierung. Und genau das macht -für mich nun schon mehr als ein Jahrzehnt - den Reiz unseres Hobbys aus und liefert die Motivation, sich den einen oder anderen Abend am Rechner um die Ohren zu schlagen.

Grüße
Michael

[Alwin Meschede]

Hier Beispiele für in Zusi darstellbare Nuancen bei Quertragwerken. Das erste Bild zeigt ein QTW in Rosdorf. Bis auf die händisch zugefügten Ausfädelungen entspricht es im wesentlichen dem, was die Quertragwerk-Automatik von Zusi in dieser Radiensituation vorschlagen würde (QTW in Bauform "Richtseil isoliert", Fahrdrahtaufhängung aufgrund der großen Radien noch wie bei gerader Strecke, alle Seitenhalter einheitlich Bauform Re 160). Das hier ist also quasi die "schnelle und schmutzige" Lösung:



Jetzt das selbe Quertragwerk händisch auf größere Vorbildnähe optimiert (QTW in Bauform "Richtseil spannungführend", Fahrdrahtaufhängung wie im Bogen, Nebengleise mit Fahrleitung Bauform Re 75):

[Carsten Hölscher]

Und wie schätzt Du den Zeitaufwand ein?
Zur Erläuterung: Die Version mit/ohne Spannung im oberen Richtseil schlägt Zusi anhand der Einbausituation gemäß Baunorm vor, kann man dann vor der Bauausführung mit einem Mausklick für das ganze Quertragwerk ändern.

Carsten

[ex-Mitglied]

Ganz ehrlich, mir reicht das obere Bild völligst.

[Alwin Meschede]

Und wie schätzt Du den Zeitaufwand ein?

Das war jetzt kein Beispiel, wo der Aufwand explodiert, wenn man es "richtig" machen will. Man muss halt nur entweder genug Erfahrung haben, um die Vorschläge der Automatik kritisch beurteilen zu können, oder man muss in Fotos/Videos abgucken, was man dort an dieser Stelle sieht. Dann sind es in diesem Beispiel 10 Minuten Mehraufwand für zusätzlich notwendige Probeläufe aufgrund geänderter Lage der ganz linken Ausfädelung und Austausch der Seitenhalter.

[Michael_Poschmann]

Es ist wie immer, der Appetit kommt mit dem Essen. Und wenn man sich intensiv mit der Materie beschäftigt, fallen einem Dinge ins Auge, die dem flüchtigen Betrachter verborgen bleiben. Da muss letztlich der Ersteller entscheiden, wo seine persönliche Schmerzgrenze liegt und wo die Gestaltungsschwerpunkte liegen.

Grüße
Michael

[ex-Mitglied]

Mal ernsthaft, wie oft schaut nen Lokführer oben auf die Fahrleitung....wenn er nicht gerade Fahren auf Sicht ausführen muss...

[Michael_Poschmann]

Mit dieser Begründung könnte man auch die Häuser und Fahrgästinnen und Fahrgäste in der Nachbildung weglassen.

Gruß
Michael

[Sebastian D.]

Wo hier gerade das Thema Oberleitung so intensiv diskutiert wird, hätte ich auch noch eine Frage dazu: Lässt sich die Farbe der Drähte später noch einstellen, ohne alles neu bauen zu müssen? Für mein Empfinden ist das verwendete Grau nämlich deutlich zu hell.
Diese Aufnahmen vor blauem Himmel (wie im Zusi) zeigen, dass Oberleitung in der Realität dunkler ist (oder zumindest für den Betrachter so erscheint) und eher ins Schwarze geht:



Edit: Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der helle Farbton gewählt wurde, um für das Auge den Effekt von in der Ferne verschwindenden Drähten zu simulieren, was mit hellem Grau wahrscheinlich besser funktioniert als mit dunklem.

Gruß
Sebastian

[Alwin Meschede]

Wenn ich es mal zusammenfassen müsste: Wo liegen die Zeitfresser beim QTW-Bau?

Am günstigsten ist es, wenn unter dem Quertragwerk alle Gleise hübsch in einem ordentlichen Bogen liegen. Kaum Freiheitsgrade, die Automatiklösung kann meist unverändert übernommen werden. Weichen treiben immer den Aufwand, u.a. weil man einen zusätzlichen Draht einfädeln muss. Je nach Lage des QTW zwischen Herzstück und Zungenspitze kann man entweder schnell fertig sein, oder man hat Fummelarbeit vor sich (insbesondere wenn es oben im Richtseil eng zugeht). Wenn das Gleis zwischen zwei Quertragwerken einen Doppelbogen macht, ist das auch häufig recht ätzend. Besonders dann, wenn schon das Vorbild bei den Maststandorten die Betriebgrenzmaße aufs äußerste ausgereizt hat. Dann fudelt man sich einen Wolf, bis der Draht so läuft, dass er nirgendwo den Arbeitsbereich des Stromabnehmers verlässt. Aus diesen Zutaten kann man sich natürlich beliebig komplexe Fälle in den Fuß treten. Viele Gleise nebeneinander, alle im Doppelbogen, zusätzlich ein paar Weichen und Drahtwechsel wegen Länge der Nachspannstrecken...

[Alwin Meschede]

Wo hier gerade das Thema Oberleitung so intensiv diskutiert wird, hätte ich auch noch eine Frage dazu: Lässt sich die Farbe der Drähte später noch einstellen, ohne alles neu bauen zu müssen? Für mein Empfinden ist das verwendete Grau nämlich deutlich zu hell.

Günstig wäre es, wenn man sich für ganz Zusi auf eine Farbe einigt. Die kann man dann netzweit per Massenänderung einpflegen. Was allerdings zu beachten ist: Die derzeitige Farbe ist so gewählt, dass sie günstig auf wechselnde Sonnenstände reagiert.

[Carsten Hölscher]

Die Drähte sind geometrisch etwas dicker als das Original, sonst kriegt man nur noch so Pixelperlenschnüre auf den meisten Monitoren zu sehen. Macht man sie dunkler, fällt dieser Umstand stärker auf. Der beste Ansatz wäre, der aktuelle Draht mit einer leichten Transparenz, dann wirkt er sehr filigran. Nur sind Halbtransparenzen ja mit das kritschste, darum hab ich das noch nicht genau untersucht. Da der Draht aber eine eigene Polygonkennung hat, läßt sich sowas später auf Knopfdruck global ändern.

Carsten

[Oliver Lamm]

Reden wir doch mal über richtige Bahnhöfe, auf die sich meine Angabe bezieht:


Hagen Gbf


Aachen West


Mönchengladbach Hbf

Hier nun mal ein Detail von dem Quertragwerk 64-8/64-7 im folgenden Bild das Erste:

Im Bild die vorgeschlagenen Werte des Fahrleitungswerkzeuges, hier nun das Endergebnis nach mehreren Stunden (hierfür musste aufgrund des komplexen Weichefeldes Vor- und Rückwärts gebaut werden damit die Leitungen auf allen Gleisen korrekt liegen)

Das schwierige ist die seitliche Positionierung so gut hinzubekommen, das
a) die Halter immer unter Zug und nicht Druck stehen
b) die Abspannung nicht zu scharf einknickt
c) die Abspannung frühzeitig eingefädelt wird, im Speziellen bei mehrfeldrigen Ausfädelungen
d) entsprechende Abspannmasten vorhanden sind
e) der Zickzack sauber durch die Quertragwerke geführt wird.
f) die Höhen bei Bauwerken und Brücken passen
g) ...

Einfache Bahnhöfe kann man in der Tat mittels der Automatik fast im Durchlauf abarbeiten, werden die Anlagen jedoch gross und komplex sieht es anders aus.

Genug,
Oli

[ex-Mitglied]

Leck mich fett, Aachen West ist nur Hammer!

[Matthias W.]

Danke für die Bilder Oliver...Alter Schwede..

Das muss ne Arbeit sein, dass zu verlegen..

Respekt

[bottomisenormous]

Nur zum Gucken: Aschaffenburg, kein großer Bahnhof aber auch kaum noch überschaubar. Speiseleitungen auf beiden Seiten.

[Dennis Bork]

Oli, größten Respekt vor Deiner Arbeit (und im Übrigen auch den anderen OL-Bastlern und -bauern)!

Als "normaler" Tf ohne profundes Wissen über vieles was sich oberhalb des Stromabnehmers befindet bin ich trotzdem begeistert von den Möglichkeiten der Detailierung, die Zusi da bietet, und davon dass es genug Leute gibt die sich da wirklich 1:1 eingefuchst haben und die realen Gegebenheiten exakt umsetzen.

[AndiS]

Zur Gegenüberstellung der von Quertragwerk 64-8/64-7 muß ich gestehen, daß ich nur sehe, daß die Liste länger ist. An der Oberleitung selbst kann ich nichts erkennen.

Bei Alwins Gegenüberstellung hab ich es immerhin geistig geschafft, "Richtseil isoliert" versus spannungsführend im Bild nachzuvollziehen. Das sind aber auch klar erkennbare Dinger, die da in der Bildmitte vorhanden sind oder auch nicht. Allerdings hätte ich natürlich nicht sagen können, was richtig ist und was falsch.

Ganz wesentlich finde ich Carstens Hinweis, daß die Umschaltung zwischen den verschiedenen Bauformen per Mausklick möglich ist. Das klingt sehr nach 80:20 (viel Effekt mit wenig Aufwand, Rest braucht viel Aufwand).

Wenn man sich Olis Bilder ansieht, dann kochen jedenfalls gleich wieder die Effektiv-Viele-Häuser-Bauen Träume über. Dumm ist nur das Ding mit den 24h pro Tag, da muß noch eine Lösung her.

Und ich danke beiden für die Mithilfe, mich von meiner Obsession für Ziegelverbände wegzukriegen. Und wenn ich es nicht schaffe, dann fühle ich mich in dieser Runde geborgen.


Zur Farbe der Oberleitung hätte ich folgende Idee: Wenn man den Mesh texturiert, dann steigt die benötigte Rechenleistung vermutlich kaum. Die 8x8 oder 16x16 Textur wäre ein Verlauf von schwarz zu grau, sodaß die Oberseite ein lichtes Grau bekommt und die Unterseite mehr oder weniger schwarz ist. Die UV-Map ist so primitiv, daß sie leicht automatisch gesetzt werden kann.

Man könnte dann mittels manuell erstellter Mipmaps die Unterseite in der Ferne in Grau übergehen lassen, oder auch alle Farbtöne aufhellen, sodaß die Oberleitung am Horizont mit dem Himmel verschwimmt, während sie sich beim direkten Blick nach oben klar vom Himmel abhebt.

Berufene Ästheten können dann so lange an der Optimierung der Farbtöne feilen, wie sie für richtig halten. Die wahre Oberleitung gibt es nämlich nicht.

Ein Vorteil der Textur ist auch, daß nur die Texturdatei ersetzt werden muß und gar nichts mittels Massenänderung eingepflegt werden muß, wenn man eine globale Änderung für sich selbst umsetzen will, oder irgendwann das globale Modelle optisch verbessert.

Die Stärke der Drähte finde ich übrigens optimal. Schmäler als anderswo, aber klar zu erkennen.