PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

Hier werden Wünsche für zukünftige neue Funktionen der Software gesammelt.
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Alwin Meschede
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PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#1 Beitrag von Alwin Meschede »

Inspiriert hiervon habe ich ein paar originale Netzzugangstests für PZB 90 mit Zusi nachgefahren (nur welche bei denen ich mir schon dachte dass es eng werden könnte :mua). Ein paar Befunde daraus:
PZB-Störbetrieb manuell einschalten bei Vist > 5 km/h:
➔ZB
➔ LM „85“ dunkel und LM „PZB“ (wenn vhd.) dunkel
➔ LM „1000 Hz“ blinkt oder Textmeldung
Nicht testbar, weil das Maschinenraumdisplay in den Führerständen 101 und 193 mich den Störschalter nicht während der Fahrt verlegen lässt ?(
Wachsamkeitstaste über eine Strecke von 250 m betätigen:
➔ Sprachausgabe oder Hupe
➔ LM „Befehl 40“ leuchtet nach 225 m
Der LM Befehl 40 kommt in Zusi nicht.
Für Anlagen, die zusätzlich auch LZB haben, sind erweiterte Testkriterien spezifiziert: Befehl 40 soll auch kommen bei Betätigung der Befehlstaste oder der Freitaste über 225 m.
PZB-Hauptschalter einschalten bei Vist > 0 km/h:
➔ ZB
➔ Bei Vist = 0 km/h ZB mit FT lösen
Nicht testbar, weil schon beim Ausschalten des Hauptschalters in Zusi komplett die Luft aus dem Zug ist. Also kann man ihn auch nicht während der Fahrt einschalten, weil man in diesem Zustand gar nicht anfahren kann.
Richtungsschalter von „V“ nach „0“ schalten bei Vist > 5 km/h:
➔ ZB
➔ Lösen der ZB mit FT nicht möglich
In Zusi passiert hier nichts: Es kommt keine Zwangsbremsung.
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didig
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#2 Beitrag von didig »

Moin,

Na zumindest realitätsnah zu sein scheint das man während der Fahrt mit einer 193 mal nicht eben in den Maschinenraum springt, um da Schalter umzulegen, zumindest nicht wenn man alleine unterwegs ist. 8)

Frohe Weihnachten

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Michael_Poschmann
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#3 Beitrag von Michael_Poschmann »

Moin Alwin,

frohe Festtage!
Spannende Details aus der Spezifikation. Carstens Implementierungs-ToDo-Stapel wird also auch in den nächsten beiden Zusi-Jahrzehnten nicht leer werden. Wobei ich natürlich denke, dass Zusi eher auf typische Bedienfälle abzielt und erst mal versucht, diese abzubilden. Die Kaffeetasse - oder bei fortgeschrittener Tageszeit Bierdose - an der Wachsamtaste festzuklemmen, so dass diese über einen Viertelkilometer verlegt ist, wird ja nicht ganz so häufig passieren. Einem professionellen Nutzer vermutlich auch nicht "mal eben aus Versehen".

Grüße
Michael

Alwin Meschede
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#4 Beitrag von Alwin Meschede »

Michael_Poschmann hat geschrieben:Die Kaffeetasse - oder bei fortgeschrittener Tageszeit Bierdose - an der Wachsamtaste festzuklemmen, so dass diese über einen Viertelkilometer verlegt ist, wird ja nicht ganz so häufig passieren. Einem professionellen Nutzer vermutlich auch nicht "mal eben aus Versehen".
Naja, die entsprechende PZB-Funktion "Tastenüberwachung" war ja hier letztens Thema, und das kam offenbar aus dem Umfeld der professionellen Nutzer: viewtopic.php?f=13&t=16392" target="_blank Also scheint es unter den Profi-Kunden welche zu geben, die auch auf solche Subtilitäten Wert legen. Das zeigt auch ein Blick in die Changelogs des Simulators in der Vergangenheit: Es gab immer wieder mal Änderungen im Zusammenhang mit recht exotischen Betriebszuständen der Zugbeeinflussungsanlage. Deshalb hatte es mich auch damals sehr gefreut, dass dieses Tastenüberwachungs-Thema aufkam.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 25.12.2020 11:48:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Carsten Hölscher
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#5 Beitrag von Carsten Hölscher »

Das mit dem Rischa ist im Moment Absicht um zwischen Autopilot hin- und herschalten zu können. Das Konzept mit dem Grundstellungen der Systeme wäre erstmal zu eweitern, dann könnte man das umsetzen.
Wachsam lange drücken kam meine ich aus dem Forum hier und nicht als Kundenanforderung bin jetzt aber auch nicht mehr ganz sicher.

Carsten

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Jens Haupert
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#6 Beitrag von Jens Haupert »

Alwin Meschede hat geschrieben:
PZB-Störbetrieb manuell einschalten bei Vist > 5 km/h:
➔ZB
➔ LM „85“ dunkel und LM „PZB“ (wenn vhd.) dunkel
➔ LM „1000 Hz“ blinkt oder Textmeldung
Nicht testbar, weil das Maschinenraumdisplay in den Führerständen 101 und 193 mich den Störschalter nicht während der Fahrt verlegen lässt ?(
Da war der der Autor des Maschinenraumdisplays so frei schon mal potentielle Fehlerquellen zu eleminieren.
Alwin Meschede hat geschrieben:
PZB-Hauptschalter einschalten bei Vist > 0 km/h:
➔ ZB
➔ Bei Vist = 0 km/h ZB mit FT lösen
Nicht testbar, weil schon beim Ausschalten des Hauptschalters in Zusi komplett die Luft aus dem Zug ist. Also kann man ihn auch nicht während der Fahrt einschalten, weil man in diesem Zustand gar nicht anfahren kann.
Es reicht doch den Absperrhahn zu schließen.

Grüße
Jens

Miri
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#7 Beitrag von Miri »

Es reicht doch den Absperrhahn zu schließen.
Grade das ist es ja. Auslegen des PZB- Hauptschalters führt im Stand i.d.R. nicht zur ZB. Bei den älteren Bauarten (I54,I60) bzw. hardwaremässig auf diesen aufsetzenden Ausführungen der PZB 90 realisiert durch die spezielle Ausführung des Bremsmagneten (Kombination von Dauer- und Elektromagneten). Fussangel dabei: Ausschalten führt nicht zur ZB, weil der Dauermagnet den Anker des BM festhält. Umgekehrt hebt aber Ausschalten eine schon bestehende ZB nicht auf, weil der Dauermagnet alleine nicht stark genug ist, den Anker anzuziehen.
"So einfach ist die V60!"
Standardspruch eines pensionierten Eckeseyer Lehrlokführers

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Joachim Günther
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Re: PZB: Erkenntnisse aus Netzzungangstests

#8 Beitrag von Joachim Günther »

Um auf den eigentlichen Titel des Threads "Erkenntnisse aus Netzzugangstests" zurückzukommen:

In den Testprotokollen, auf die in der oben verlinkten Seite der DB Netz AG verwiesen wird, sollen die Ergebnisse von Testfahrten einer Triebahrzeugbaureihe mit einer bestimmten Hardware- und Softwareversion eines LZB/PZB-Fahrzeuggerätes unter Betriebsbedingungen durchgeführt und protokolliert werden.
Dies erfolgt, nachdem der Hersteller seine Prüfungen im Labor abgeschlossen und die Sicherheit der Einrichtung nachgewiesen hat.

Bei den Tests werden zum einen grundlegende PZB/LZB-Funktionen und Sicherheitsreaktionen im Zusammenwirken mit den übrigen Komponenten des Triebfahrzeuges und der LZB-Zentrale geprüft.

z.B. geht es bei dem schon oben angesprochenen Testfall:

(LZB)/PZB-Hauptschalter bei Vist > 0 km/h einschalten:
-> ZB
-> ZB bei Vist > 0 km/h mit FT lösen

im wesentlichen darum zu überprüfen, ob nach einem Restart des LZB/PZB-Fahrzeugrechners nach einem größeren Spannungseinbruch während der Fahrt eine Zwangsbremsung ausgelöst wird und daß sich die Zwangsbremse nicht selbsttätig, sondern erst nach Mitwirkung durch den Tf löst.
(Bei der BR 406 (Mehrsystem) gab es da in der Vergangenheit Probleme)

Solche speziellen Funktionen mit Zusi abzudecken sind zwar interessant, aber aus Sicht des Zusi-Tf gibt es da einige Funktionalitäten, die m.E. nach wichtiger wären; z.B. die Möglichkeit, sich schon bei Vist < 5 km/h mit der FT aus dem Startprogramm der PZB90 befreien zu können.
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Joachim Günther
Zuletzt geändert von Joachim Günther am 30.12.2020 23:15:30, insgesamt 2-mal geändert.

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