Neue Angleicherfunktionen
- Carsten Hölscher
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Neue Angleicherfunktionen
Vorabdoku zu 3.5 (falls wer eine offizielle Bezeichung für diese Funktionen kennt, bau ich die gerne noch ein)
Carsten
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Die neue Funktionalität war mir nicht völlig klar, aber im Laufe des Versuchs, diese zu beschreiben, ist es mir, glaube ich, klar geworden. Das möchte ich gerne teilen und mir ggf. auch widersprechen lassen.
Den Angleicher benötigt man, um in der HL einen Druck einzustellen, bei dem alle Steuerventile sicher in Lösestellung gehen. Danach wird der HL-Druck so langsam wieder auf 5 bar abgebaut, dass alle Steuerventile diesen Druck nun als Lösedruck annehmen. Normalerweise sollte es nur zwei Fälle geben, bei den dies notwendig wird:
1. Neuzusammenstellung eines Zuges oder Wechsel des Führerbremsventil durch Lok- oder Führerraumwechsel. Die verschiedenen Führerbremsventile können durch Toleranzen unterschiedliche Regeldrücke haben.
Hierfür gibt es den manuellen Angleicher. Das ist für Zusi vermutlich weniger relevant.
2. Überladung der Bremse durch einen Füllstoß.
In der Beschreibung der FHD und des D2 wird der Füllstoß als Hochdruckfüllperiode und die sich anschließende Phase des Abbaus des erhöhten HL-Drucks als Niederdruckfüllperiode bezeichnet.
Dafür hat das D2/D5 laut Beschreibung von Knorr Bremse eine Funktion, die während des Füllstoßes auch den Zeitbehälter füllt und in Fahrtstellung dann den Zeitbehälterdruck zum Regeldruck addiert. Die Erhöhung ist auf 1 bar begrenzt, wobei der maximale Druck, den das Zeitbehältermanometer anzeigen kann, bei 1,6 bar liegt. Bei einer Bremsung während der Niederdruckfüllperiode muss beim Lösen manuell mit dem Angleicher wieder einen Druck eingestellt werden, der 0,2-0,4 bar höher liegt, als der HL-Druck vor der Bremsung.
Bei der FHD-Anlage hat der Zeitbehälter laut DV 129/6 114 normalerweise den Regeldruck. Dieser wird bei Angleicherbetätigung oder Füllstoß abgesenkt. Die Differenz zwischen normalen Regeldruck und Zeitbehälterdruck wird in der Fahrtstellung dem Regeldruck hinzuaddiert. Das Maximum beträgt 0,7 bar. Der Zeitbehälterdruck wird bei einer Betriebsbremse ebenfalls abgesenkt, so dass sich an eine Bremsung automatisch immer eine Niederdruckfüllperiode mit maximal 0,25 bar erhöhtem HL-Druck bei einer Betriebsbremsung und maximal 0,3 bar erhöhtem HL-Druck bei einer Schnellbremsung einstellt.
Anscheinend hat Zusi bisher bei einem Füllstoß den Zeitbehälterdruck nicht verändert. Das war mir bisher nicht aufgefallen.
Die Funktion der Angleicherautomatik ist mir unklar geblieben.
Bei den Grenzdrücken würde ich noch typische Werte angeben: 8,5 und 10 bar für die Einheitslokomotiven.
Viele Grüße Wolfgang
Den Angleicher benötigt man, um in der HL einen Druck einzustellen, bei dem alle Steuerventile sicher in Lösestellung gehen. Danach wird der HL-Druck so langsam wieder auf 5 bar abgebaut, dass alle Steuerventile diesen Druck nun als Lösedruck annehmen. Normalerweise sollte es nur zwei Fälle geben, bei den dies notwendig wird:
1. Neuzusammenstellung eines Zuges oder Wechsel des Führerbremsventil durch Lok- oder Führerraumwechsel. Die verschiedenen Führerbremsventile können durch Toleranzen unterschiedliche Regeldrücke haben.
Hierfür gibt es den manuellen Angleicher. Das ist für Zusi vermutlich weniger relevant.
2. Überladung der Bremse durch einen Füllstoß.
In der Beschreibung der FHD und des D2 wird der Füllstoß als Hochdruckfüllperiode und die sich anschließende Phase des Abbaus des erhöhten HL-Drucks als Niederdruckfüllperiode bezeichnet.
Dafür hat das D2/D5 laut Beschreibung von Knorr Bremse eine Funktion, die während des Füllstoßes auch den Zeitbehälter füllt und in Fahrtstellung dann den Zeitbehälterdruck zum Regeldruck addiert. Die Erhöhung ist auf 1 bar begrenzt, wobei der maximale Druck, den das Zeitbehältermanometer anzeigen kann, bei 1,6 bar liegt. Bei einer Bremsung während der Niederdruckfüllperiode muss beim Lösen manuell mit dem Angleicher wieder einen Druck eingestellt werden, der 0,2-0,4 bar höher liegt, als der HL-Druck vor der Bremsung.
Bei der FHD-Anlage hat der Zeitbehälter laut DV 129/6 114 normalerweise den Regeldruck. Dieser wird bei Angleicherbetätigung oder Füllstoß abgesenkt. Die Differenz zwischen normalen Regeldruck und Zeitbehälterdruck wird in der Fahrtstellung dem Regeldruck hinzuaddiert. Das Maximum beträgt 0,7 bar. Der Zeitbehälterdruck wird bei einer Betriebsbremse ebenfalls abgesenkt, so dass sich an eine Bremsung automatisch immer eine Niederdruckfüllperiode mit maximal 0,25 bar erhöhtem HL-Druck bei einer Betriebsbremsung und maximal 0,3 bar erhöhtem HL-Druck bei einer Schnellbremsung einstellt.
Anscheinend hat Zusi bisher bei einem Füllstoß den Zeitbehälterdruck nicht verändert. Das war mir bisher nicht aufgefallen.
Die Funktion der Angleicherautomatik ist mir unklar geblieben.
Bei den Grenzdrücken würde ich noch typische Werte angeben: 8,5 und 10 bar für die Einheitslokomotiven.
Viele Grüße Wolfgang
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Grüße
hatte gestern dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=Vmtp2iQoqVI&) über das Angleichen gesehen, vielleicht hilft das ja auch weiter.
MfG
Flo
hatte gestern dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=Vmtp2iQoqVI&) über das Angleichen gesehen, vielleicht hilft das ja auch weiter.
MfG
Flo
- Carsten Hölscher
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Und was genau ist die Frage?Die neue Funktionalität war mir nicht völlig klar, aber im Laufe des Versuchs, diese zu beschreiben, ist es mir, glaube ich, klar geworden.
...
Die Funktion der Angleicherautomatik ist mir unklar geblieben.
Carsten
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Hallo Carsten,
naja, die beiden neuen Funktionen in dem Zusammenhang scheinen ja das automatische Angleichen nach Lösen und die Angleicherautomatik zu sein. Ersteres hatte ich an dem Beispiel der FHD-Anlage beschrieben. Wenn meine Beschreibung zutrifft, habe ich dazu keine weiteren Fragen. Zu dem Zweiten habe ich nur in der Siemens-Beschreibung der ES64U2 im Östereich-Modus etwas gefunden, dass bei einmaligen Betätigen des Angleichers der HL-Druck um 0,4 bar angehoben wird und bei einer zweiten Betätigung auf 5,8 bar. Daher die konkrete Frage:
Ist diese östereichische Spezialität gemeint und falls nein, wo kommt das, was Du Angleicherautomatik nennst, beim Vorbild vor (FbV-Bauart und BR) und bei welcher Betriebssituation wird es wofür benutzt?
Bei der Gelegenheit eine zweite Frage: Ist mit der Version 3.5 das Problem der ungewollten Angleicherbedienung bei Ansteuerung des FbV-Kombischalters über TCP behoben? Falls es das nie gab und nur die von mir betrachteten Führerstände falsch konfiguriert sind, wie macht man es dann konkret richtig? Wie an anderer Stelle geschrieben, habe ich alle Konfigurationsmöglichkeiten, die mir eingefallen sind, durchprobiert und bin zu keiner Lösung gekommen.
Vielen Dank und Grüße Wolfgang
naja, die beiden neuen Funktionen in dem Zusammenhang scheinen ja das automatische Angleichen nach Lösen und die Angleicherautomatik zu sein. Ersteres hatte ich an dem Beispiel der FHD-Anlage beschrieben. Wenn meine Beschreibung zutrifft, habe ich dazu keine weiteren Fragen. Zu dem Zweiten habe ich nur in der Siemens-Beschreibung der ES64U2 im Östereich-Modus etwas gefunden, dass bei einmaligen Betätigen des Angleichers der HL-Druck um 0,4 bar angehoben wird und bei einer zweiten Betätigung auf 5,8 bar. Daher die konkrete Frage:
Ist diese östereichische Spezialität gemeint und falls nein, wo kommt das, was Du Angleicherautomatik nennst, beim Vorbild vor (FbV-Bauart und BR) und bei welcher Betriebssituation wird es wofür benutzt?
Bei der Gelegenheit eine zweite Frage: Ist mit der Version 3.5 das Problem der ungewollten Angleicherbedienung bei Ansteuerung des FbV-Kombischalters über TCP behoben? Falls es das nie gab und nur die von mir betrachteten Führerstände falsch konfiguriert sind, wie macht man es dann konkret richtig? Wie an anderer Stelle geschrieben, habe ich alle Konfigurationsmöglichkeiten, die mir eingefallen sind, durchprobiert und bin zu keiner Lösung gekommen.
Vielen Dank und Grüße Wolfgang
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Auf wie viel bar wird der Druck dann beim automatischen Angleichen nach dem Lösen erhöht, bzw. gibt es dann eine Möglichkeit, den Druck festzulegen, auf den angeglichen wird?
Wäre für den 445/446 interessant, der gleicht nämlich auf 5,2 bar nach dem Lösen an...
Wäre für den 445/446 interessant, der gleicht nämlich auf 5,2 bar nach dem Lösen an...
- Carsten Hölscher
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Das vollautomatische Angleichen hat z.B. der Vectron. Ich glaub man kann das Verhalten nicht beeinflussen. In Zusi stellt man im Editor den Druckwert als max. Angleicherdruck ein, z.B. 5,4 bar. Mehr geht dann aber auch manuell nicht. Das mit 2x Drücken kann Zusi bisher nicht.
Der TCP-Kram ist unverändert. Man kann dem Angleicher in der ftd-Datei eine andere Zuordnung geben. Dann geht es.
Carsten
Der TCP-Kram ist unverändert. Man kann dem Angleicher in der ftd-Datei eine andere Zuordnung geben. Dann geht es.
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Hallo Carsten,
ich habe es nicht hinbekommen. Wärst Du so nett, einen Screenshot von Deiner Angleicherkonfiguration zu schicken?
Viele Grüße Wolfgang
ich habe es nicht hinbekommen. Wärst Du so nett, einen Screenshot von Deiner Angleicherkonfiguration zu schicken?
Viele Grüße Wolfgang
- Carsten Hölscher
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Ich hab sowas nicht.
Carsten
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Wie testet Du die Software?
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Re: Neue Angleicherfunktionen
Ich hab nicht für jeden denkbaren Fall eine Beispielkonfiguration abgelegt, die ich dann nur aus einer riesigen Bibliothek rausgreifen muss, falls das Deine Erwartung war.
Carsten
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