Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunden

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Matthias H.
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Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunden

#1 Beitrag von Matthias H. »

Hallo,

wenn ich in meinem Gleisplan die Funktion "Ecken ausrunden" für ein Höhenprofil ausführe, wird im Lageplan ein ungesund aussehender blauer Balken mehr oder weniger parallel zum Gleisverlauf angezeigt, der ungefähr vom Mittelpunkt der Strecke in Richtung der Streckenenden verläuft. Entferne ich die Ausrundungen, verschwindet auch der Balken wieder.

Muss ich mir Gedanken machen oder ist das nur ein Darstellungsfehler? Nach Export in den 3D-Editor sieht eigentlich alles normal aus.

Bild


Danke für eure Hilfe.
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias H. am 15.08.2017 22:45:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Carsten Hölscher
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#2 Beitrag von Carsten Hölscher »

Zunächst mal ist das nur ein Darstellungsfehler. Man sollte aber trotzdem mal prüfen, ob die Ausrundungen sauber sind und sich z.B. nicht zwei Ausrundungen überlappen. Dann wäre der Ausrundungsradius anzupassen.

Carsten
Zuletzt geändert von Carsten Hölscher am 15.08.2017 23:21:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Matthias H.
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#3 Beitrag von Matthias H. »

OK, das prüfe ich mal.

Der Gleisplan für das erste Modul ist übrigens so gut wie fertig, der für das zweite weit fortgeschritten. Im Forum und in der Doku wird ja angeboten, die st2-Datei von erfahrenen Streckenbauern qualitätssichern zu lassen. Das würde ich als Anfänger gerne in Anspruch nehmen, bevor ich endgültig in den 3D-Editor übergehe. Gibt es jemanden der das gerne machen würde? :-)

Das Projekt (Walsumbahn Oberhausen-Wesel) würde ich dann demnächst auch im Streckenmodul-Bereich vorstellen. Die Motivation ist trotz der üblichen Anfänger-Probleme immer noch groß und erste Landschaftsobjekte habe ich auch schon fertig, d.h. ich traue mir zu, das auch durchzuziehen - zumindest bis ich den großen Bahnknoten Oberhausen erreiche..

Gruß
Matthias

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Carsten Hölscher
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#4 Beitrag von Carsten Hölscher »

Kannst mir die st2 mal schicken - ich könnte sie auch hier verlinken, wenn Du jedem die Möglichkeit zum Zugriff geben willst.

Carsten

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Matthias H.
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#5 Beitrag von Matthias H. »

Hallo Carsten,

danke! Habe dir eine Mail geschrieben (an info@zusi).

Die Datei darfst du auch gerne hier verlinken.


Gruß
Matthias

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Carsten Hölscher
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#6 Beitrag von Carsten Hölscher »

hier ist sie:
http://www.zusi.de/temp/Moellen_2016_.zip" target="_blank

Ist technisch erstmal ok. Ein paar Bögen und Gegenbögen im Bf sehen etwas verdächtig aus, vor allem die Verbindung an Weiche 1. Welche Datenbasis steckt denn hinter dem Gleisplan?

Und auf der Strecke scheint die Überhöhung sehr gering zu sein. Der AR hat recht niedrige Defaultwerte, vielleicht etwas hochsetzen?

Carsten

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F Sch
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#7 Beitrag von F Sch »

Ich bin nicht ortskundig und habe auch keine Führerstandsmitfahrt zur Hand, aber bei einer Trassierungsgeschwindigkeit von 50 km/h - 60 km/h bezweifle ich erstmal, dass bei den verbauten Bogenhalbmessern Übergangsbögen und Überhöhung verwendet werden - vor allem bei Werten wie u = 15 mm oder lR = 10,2 m. Ansonsten sieht das, abgesehen von der von Carsten angesprochenen Weichenverbindung, doch erstmal ganz gut aus.

Übrigens: Bahnhofs- und Nebengleise - also am besten alles außer durchgehende Hauptgleise - ohne Übergangsbögen und ohne Überhöhung bauen, außer du weißt zweifelsfrei, dass dort mit den genannten Elementen trassiert wurde.

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#8 Beitrag von Alwin Meschede »

Carsten Hölscher hat geschrieben:Und auf der Strecke scheint die Überhöhung sehr gering zu sein. Der AR hat recht niedrige Defaultwerte, vielleicht etwas hochsetzen?
Da hab ich die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die Defaultwerte für die Überhöhung des AR sind recht hoch angesetzt. Dort wo ich es nachprüfen konnte, baute der AR immer einige 10 mm mehr Überhöhung als das Vorbild ein. Und der Absteckrechner hat zwar eine Einstellmöglichkeit, mit der man die eingebaute Überhöhung vom Regelwert weiter in Richtung ausgleichender Überhöhung hochschrauben kann, aber man hat keine Möglichkeit sie vom Regelwert runterzuschrauben und muss die Werte bei Bedarf in den Trassierungselementen von Hand ändern.
Aber das sind Details. Was der AR mit Defaultwerten baut, entspricht trotzdem dem Regelwerk des Vorbilds.

Weitere Befunde:
Im abzweigenden Strang hinter der Weiche 11 gibt es eine Fehlstelle im Höhenprofil

Den 741er Doppelbogen im durchgehenden Hauptgleis hinter der Weiche 1 würde ich auf 2000 m Radius ohne Übergangsbögen hochsetzen und ihn somit wie eine handelsübliche Gleisverschwenkung behandeln.

Das Straßennetz wurde als "DEM-bezogen" definiert. Hier muss ich selber mal nachfragen, weil ich Straßen grundsätzlich nie im Gleisplaneditor definiere, sondern erst später im 3D-Editor mit dem Absteckrechner ziehe: Funktioniert das? Weil zumindest ohne DEM landen die Straßen dann ja alle auf Höhe 0.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 17.08.2017 10:33:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#9 Beitrag von Matthias H. »

Danke für euer Feedback!

Ich freue mich über jeden konstruktiven Hinweis. Ich bin kein Eisenbahner und habe auf dem Gebiet Gleisbau noch eine Menge zu lernen..

Kurz als Hintergrund zu diesem Teil der Strecke: Personenverkehr gibt es dort schon seit den 1960ern nicht mehr. Der dargestellte ehem. Bahnhof Möllen ist seit dem Bau des dortigen Steinkohlekraftwerks eine Awanst und wurde in diesem Zuge umgebaut und später nochmal erweitert. Das ganze diente also nur noch der Anlieferung der Kohle bzw. dem Abtransport von Abfallprodukten des Kraftwerks.
Carsten Hölscher hat geschrieben:Welche Datenbasis steckt denn hinter dem Gleisplan?
An Gleisplänen habe ich einen älteren Plan vor der letzten Erweiterung der Awanst, aus dem ich aber nur einige wenige Weichenbauarten entnehmen konnte, und einen schematischen Plan der aktuellen Situation, aus dem ich aber nur die Weichennummern gebrauchen konnte.

Die eigentliche Datenbasis sind die 20cm Orthophotos für NRW, in Zweifelsfällen googleEarth und die DGK. Wobei die DGK für die Awanst nicht zu gebrauchen war, da sie offensichtlich die Gleissituation von vor über 50 Jahren darstellt...
Für die Höhenlage die hochauflösenden 1m DEM aus NRW.

Streckengeschwindigkeiten gemäß VzG, wie von Alwin ermittelt.
Carsten Hölscher hat geschrieben:Ein paar Bögen und Gegenbögen im Bf sehen etwas verdächtig aus, vor allem die Verbindung an Weiche 1
Weiche 1 und 2
Ja, die Verbindung sieht nicht gut aus.

Ich habe eigentlich versucht, eine Gerade zwischen die Abzweige zu bauen und bin wie in der Doku beschrieben vorgegangen:
Erste Weiche eingebaut und am Abzweig eine Gerade angesetzt. Dann diese Gerade sowie das Parallelgleis markiert und die zweite Weiche dort "eingehängt". Eigentlich sollte der Abzweig beim Verschieben dann an der Geraden des anderen Abzweigs einrasten... Das hat aber nie exakt funktioniert, auch bei starkem Heranzoomen nicht. Das Einrasten erfolgt immer einen Millimeter (auf dem Bildschirm) zu früh. Dadurch habe ich keine durchgehende Gleisverbindung hinbekommen. Diese Verbindungsgerade löschen und mit dem Absteckrechner verbinden lassen ging auch nicht. Wegen der geringen Verschiebung wird keine Gerade angeboten und alles andere wäre unplausibel.

Also habe ich den Abstand nach Gefühl leicht vergrößert, so lange bis der Absteckrechner ein "grünes" Ergebnis angezeigt hat.

Frage: Wie gehe ich in solchen Situationen am besten vor, um ein plausibles Ergebnis zu erreichen? Und wie wird im "echten" Gleisbau in diesen Situationen normalerweise verfahren? Würde einfach eine Gerade zwischen die beiden abzweigenden Stränge gesetzt?

Weitere Bögen/Gegenbögen

Ich bin leider ein Laie auf dem Gebiet des Gleisbaus, d.h. ich sehe mich (noch) nicht in der Lage solche verdächtigen Bögen/Gegenbögen zu erkennen.. Machst du das am Radius oder an der Länge fest?

Ich habe für alle Bögen den Absteckrechner benutzt, und geschaut, dass das Ergebnis immer "grün" ist und sich die blauen Striche idealerweise genau in der Mitte des Gleises auf dem Orthophoto befinden oder zumindest so nah an der Mitte wie möglich.

Wenn du mir ein paar Beispiele für verdächtige Bögen nennst, schaue ich nochmal bzw. stelle noch Screenshots mit der Grundlage ein. Nicht auszuschließen dass es mal Verzerrungen auf diesen Luftbildern gibt und dann wäre es schön wenn ich am Ende wenigstens ein plausibles Ergebnis habe.
Fabian Schöpflin hat geschrieben:Ich bin nicht ortskundig und habe auch keine Führerstandsmitfahrt zur Hand ...
Eine Führerstandsmitfahrt gibt es: https://youtu.be/UcWkeF-kGXg?t=40m30s, ungefähr bei 40:30 beginnt das Modul
Fabian Schöpflin hat geschrieben:... aber bei einer Trassierungsgeschwindigkeit von 50 km/h - 60 km/h bezweifle ich erstmal, dass bei den verbauten Bogenhalbmessern Übergangsbögen und Überhöhung verwendet werden
Da fehlen mir auch die Grundlagen.. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass - außerhalb von Bahnhöfen - immer mit Überhöhung gebaut wurde und wird, egal welche Streckengeschwindigkeit. Scheint aber nicht so zu sein (?) Gibt es da irgendwelche Grundregeln, an denen man sich orientieren kann, z. B. bis Geschwindigkeit x und Bogenhalbmesser y ist es unwahrscheinlich / sicher / wahrscheinlich?

Was die Führerstandsmitfahrt angeht, könnt ihr es mit eurem geschulten Auge zweifelsfrei feststellen?
Carsten Hölscher hat geschrieben:Und auf der Strecke scheint die Überhöhung sehr gering zu sein. Der AR hat recht niedrige Defaultwerte, vielleicht etwas hochsetzen?
Den Absteckrechner habe ich für die Bögen auf der Strecke einfach mit der jeweiligen Trassierungsgeschwindigkeit gefüttert, also 50 bzw. 60 km/h. Daher fällt die Überhöhung wohl so niedrig aus.
Sofern die Strecke überhaupt Überhöhungen besitzt - ist das grundsätzlich die richtige Herangehensweise, oder unrealistisch?
Fabian Schöpflin hat geschrieben:Übrigens: Bahnhofs- und Nebengleise - also am besten alles außer durchgehende Hauptgleise - ohne Übergangsbögen und ohne Überhöhung bauen, außer du weißt zweifelsfrei, dass dort mit den genannten Elementen trassiert wurde.
OK, das ändere ich, alles andere wäre hier tatsächlich unwahrscheinlich.
Alwin Meschede hat geschrieben:Das Straßennetz wurde als "DEM-bezogen" definiert. Hier muss ich selber mal nachfragen, weil ich Straßen grundsätzlich nie im Gleisplaneditor definiere, sondern erst später im 3D-Editor mit dem Absteckrechner ziehe: Funktioniert das? Weil zumindest ohne DEM landen die Straßen dann ja alle auf Höhe 0
Ja, das scheint zu funktionieren. Ist mein erstes Modul, aber bei meinen bisherigen Probe-Exporten in den 3D Editor sieht alles gut aus. Die Straßen liegen auf der richtigen Höhe. Im Gleisplaneditor habe ich ja ein DEM hinterlegt und das scheint beim Import in den 3D Editor berücksichtigt zu werden.
Alwin Meschede hat geschrieben:Den 741er Doppelbogen im durchgehenden Hauptgleis hinter der Weiche 1 würde ich auf 2000 m Radius ohne Übergangsbögen hochsetzen und ihn somit wie eine handelsübliche Gleisverschwenkung behandeln.
Ja, sieht seltsam aus, verläuft aber laut Luftbild genau so und auch auf dem Foto vor Ort sieht es für mein ungeschultes Auge so aus als wenn da dieser deutliche "Schlenker" drin ist.

Bild

Wenn du mir aber sagst, dass das mit diesem Radius unmöglich sein kann, ändere ich es gerne ab.

Gruß
Matthias

Alwin Meschede
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#10 Beitrag von Alwin Meschede »

Matthias H. hat geschrieben: Da fehlen mir auch die Grundlagen.. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass - außerhalb von Bahnhöfen - immer mit Überhöhung gebaut wurde und wird, egal welche Streckengeschwindigkeit. Scheint aber nicht so zu sein (?) Gibt es da irgendwelche Grundregeln, an denen man sich orientieren kann, z. B. bis Geschwindigkeit x und Bogenhalbmesser y ist es unwahrscheinlich / sicher / wahrscheinlich?
Ergeben sich rechnerisch Überhöhungen von weniger als 20 mm, dann werden diese nicht eingebaut. Zum einen, weil dann kein ernsthafter Bedarf besteht, zum anderen weil die Herstellungsgrenze üblicher Stopfmaschinen bei 20 mm liegt.
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F Sch
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#11 Beitrag von F Sch »

Grundregeln gibt es da durchaus, das ist aber am Ende des Tages auch Ermessensentscheidung der Planer, oder wurde vor zig Jahrzehnten so festgelegt. Trassierungen werden im Normalfall nur beim Ausbau (z.B. Geschwindigkeitserhöhung oder Bau eines zusätzlichen Gleises) oder Umbau geändert.

Sofern möglich, sollte man sich deshalb auf Planwerk berufen, oder anhand von Ortsbegehungen, Fotos und Führerstandsmitfahrten ein Bild der Trassierung machen. Die Grundregel, dass Hauptgleise mit Übergangsbögen und Überhöhungen gebaut werden, sollte beachtet werden, außer man hat eben Sonderfälle, wie z.B. Wuppertal Hbf. Da ist zum Beispiel jedes Gleis überhöht.

Was die Überhöhung angeht, da gibt es zig Varianten. Das Vorbild hat in einem Bogen dann aber den einen Fall von hundert möglichen verbaut. Ohne Gleisvermessungsplan bleibt nur der Absteckrechner und ein Gefühl dafür - notfalls anhand der oben genannten Quellen. Hier wird aber sicher niemand die Überhöhung millimetergenau nachmessen, außer es ergeben sich argwöhnische Fälle wie deiner eben. Bögen mit besonders hohen Radien werden bei konventionellen Geschwindigkeiten oft auch bei Hauptgleisen nicht überhöht. Trifft man beispielsweise bei Aufweitung des Gleisabstandes vor Bahnhöfen oder kleinen Verschwenkungen an.

Schau dir mal die Doku an. Dort steht eigentlich zu fast jedem im Vorbild auftretenden Fall ein Abschnitt mit mathematischer Betrachtung drin. Sehr hilfreich und nichts hochtrabendes.

Am problematischsten stellt sich meines Erachtens die korrekte Längsneigung dar, wobei sich das Problem in NRW seitdem DGM 1 frei verfügbar ist, erledigt haben sollte.

PS: Ich kam als Fachfremder, der sich hauptsächlich mit chemischen Formeln und lateinischen Fachausdrücken der Medizin beschäftigt, vor drei Jahren in die Eisenbahnwelt und wechselte von der Konkurrenz im Eifer nach weiteren Möglichkeiten zu Zusi. Damals dachte ich, dass ich über die Trassierung von Eisenbahnstrecken viel wusste, aber das Wissen hat sich bis heute sicherlich verdoppelt. Unwissend oder Anfänger sind am Anfang alle, aber investiere genug Zeit und übe dich im Streckenbau, dann wirst du in drei Jahren über den "Mist", den du früher mal fabriziert hast, lachen.
Zuletzt geändert von F Sch am 17.08.2017 22:26:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#12 Beitrag von Michael_Poschmann »

Alwin Meschede hat geschrieben:
Das Straßennetz wurde als "DEM-bezogen" definiert. Hier muss ich selber mal nachfragen, weil ich Straßen grundsätzlich nie im Gleisplaneditor definiere, sondern erst später im 3D-Editor mit dem Absteckrechner ziehe: Funktioniert das? Weil zumindest ohne DEM landen die Straßen dann ja alle auf Höhe 0.
Funktioniert grundsätzlich sehr gut, zumal dann die Kurven schön ausgerundet vorliegen. Beim "Polygonzug entlang Mausklicks" erhält man hingegen bisweilen etwas eckige Verläufe, wenn man nicht gut aufpasst. Natürlich kann es Fälle geben - bei mäßiger DEM-Qualität oder im Bereich von Bahnübergängen - in denen die Höhenlage manuell nachbearbeitet werden muss, aber das ist schnell getan.
Fazit: Für streckennahe Bereiche durchaus sinnvolles Bauverfahren.

Grüße
Michael

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#13 Beitrag von Stephan Gerke »

Alwin Meschede hat geschrieben:Ergeben sich rechnerisch Überhöhungen von weniger als 20 mm, dann werden diese nicht eingebaut. Zum einen, weil dann kein ernsthafter Bedarf besteht, zum anderen weil die Herstellungsgrenze üblicher Stopfmaschinen bei 20 mm liegt.
Einspruch Euer Ehren: Ein Bediener einer Stopfe hatte mir einmal mitgeteilt, dass sie einen Radius, der eigenbtlich mit 0 mm Überhöhung angegeben ist, doch gerne auf 20 mm absetzen. So sollten wir uns auch verhalten: Alle Werte unter 20 mm, aber größer 0 mm, würde ich immer auf 20 mm setzen.

Nur die klassischerweise nicht überhöhten Gleise bleiben natürlich unten.

Stephan
Zuletzt geändert von Stephan Gerke am 18.08.2017 08:36:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Matthias H.
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#14 Beitrag von Matthias H. »

Fabian Schöpflin hat geschrieben:Schau dir mal die Doku an. Dort steht eigentlich zu fast jedem im Vorbild auftretenden Fall ein Abschnitt mit mathematischer Betrachtung drin. Sehr hilfreich und nichts hochtrabendes.
Das war ein guter Hinweis! Ich habe das Gleisbau-Kapitel lange bevor ich mit dem Bauen angefangen habe schonmal gelesen - und dann erfolgreich wieder verdrängt. Zumindest kann ich jetzt, nachdem ich es nochmal durchgegangen bin, schon wesentlich mehr damit anfangen.

Was die nicht vorhandene Überhöhung angeht vermute ich, dass du recht hast. Ich schaue mal, ob ich das vor Ort genau erkennen kann. Übergangsbögen sind, würde ich sagen, auf dem Hauptgleis aber tatsächlich vorhanden. Mit Übergangsbögen deckt sich das Absteckrechner-Ergebnis jedenfalls eine Spur besser mit dem Luftbild als ohne.

Der Doppelbogen zwischen Weiche 1 und 2 hat jetzt, nach leichtem Versetzen der Weiche 1, einen Radius von 800m und sieht auch in 3D jetzt besser aus. Die geforderte Zwischengerade ist ja bei einer S54-190-1:9 Weiche automatisch mit drin, wie ich jetzt gelernt habe. Auf allen Luftbildern ist dieser Übergang leider mehr oder weniger durch Bäume verdeckt. Das muss also so bleiben wie es jetzt ist, bis mich jemand vom Gegenteil überzeugt und mir erklärt, dass das so im Vorbild nicht gebaut sein kann ;-)

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#15 Beitrag von F Sch »

Also 20 mm zu Erkennen, traue ich mir als erklärter Nicht-Fachmann nicht zu, also viel Glück. Hat der Fall u <= 20 mm denn eine große Relevanz?
Meine Vermutung dort keine Übergangsbögen, vor allem in der vom Absteckrechner vorgegebenen Länge, anzutreffen, ist aber auch nur ein "well educated guess" und ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen. Übrigens niemals die Möglichkeiten ausschließen, dass sich der Bogenhalbmesser ändert. Da gibt es Fälle, wo es dann für 20 m eine Änderung von 5 m für den Bogenhalbmesser sind, die man beim Bau nach Satellitenfotos eben interpoliert, oder andere Fälle, wo es gut und gerne mal +- 100 m Halbmesseränderung für 200 m Bogenlänge sind. Den letzten Fall erkennt man aber, wenn du mal ein konkretes Beispiel willst, schaust dir mal den Bereich Wuppertal in Google Earth an, dort gehts sozusagen zur Sache. Ohne Gleispläne anspruchsvoll, aber machbar.

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#16 Beitrag von Tigerchris »

Moin ,
das mit den blauen Balken ist auch in meinen zwei Modulen zu finden.

Diese Balken sind bei mir aber im 90* Winkel von den Gleisen.

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#17 Beitrag von Matthias H. »

Fabian Schöpflin hat geschrieben:Also 20 mm zu Erkennen, traue ich mir als erklärter Nicht-Fachmann nicht zu, also viel Glück. Hat der Fall u <= 20 mm denn eine große Relevanz?
Naja, da müsste ich wohl auch die Wasserwaage mitnehmen... Nein, hat für mich keine große Relevanz - außer dass ich den Ehrgeiz habe, so nah am Vorbild wie möglich zu bauen. Ich habe aber keine 'connections' um an Gleispläne mit all diesen Daten zu kommen. Also muss ich entweder mit Annäherungen und Wahrscheinlichkeiten arbeiten, oder das Projekt einstellen. Der Fachmann käme wahrscheinlich noch näher an die Wahrheit heran, aber ich muss damit zufrieden sein, wenn es 'gefühlt' dem Vorbild entspricht und die gleisbautechnischen Regeln eingehalten sind.

Ich kann nicht beweisen, dass da wirklich Übergangsbögen sind. Alles ist möglich. Im nächsten Modul habe ich z. B. so eine Stelle mit einem sehr langen Gleisbogen, wo man eine Änderung im Halbmesser vermuten könnte.
Die Lage in Wuppertal ist ja besonders, man musste sich durchs Tal schlängeln und soweit ich weiß war die Gegend auch damals schon ziemlich dicht besiedelt. "Meine" Strecke dagegen, zumindest was davon das erste Modul abdeckt, wurde vor 100 Jahren auf das platte Land gesetzt, da würde ich erstmal davon ausgehen dass man es sich in dieser Hinsicht so einfach wie möglich machen konnte. Aber auch das ist nur Spekulation. Danke jedenfalls für deine Hinweise, das hilft mir meinen Horizont zu erweitern.

Alwin Meschede
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#18 Beitrag von Alwin Meschede »

Stephan Gerke hat geschrieben: Einspruch Euer Ehren: Ein Bediener einer Stopfe hatte mir einmal mitgeteilt, dass sie einen Radius, der eigenbtlich mit 0 mm Überhöhung angegeben ist, doch gerne auf 20 mm absetzen.
Dann ist das ein schönes Beispiel, wie die gelehrte Theorie und die Praxis auseinander gehen. Angehende Bauingenieure lernen "Überhöhungen unter 20 mm werden nicht eingebaut". Das hat nur niemand dem Stopfmaschinenbediener erzählt, denn er macht es ja offenkundig anders :P

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Stephan Gerke
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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#19 Beitrag von Stephan Gerke »

Hallo Alwin,

du hast recht: Maschinentechnisch können Überhöhungen unter 20 mm nicht eingebaut werden. Wenn man aber rechnerisch eine Überhöhung herausbekommt, die unter 20 mm liegt, warum sollte man dann nicht auf 20 mm gehen?

Bei allem, was man auch heute noch lernt, ist immer ein Hinweis noch gang und gebe: Immer auf die sichere Seite gehen.

Das war das erste, das mir bei dieser Diskussion sofort in den Sinn kam. Abgesehen davon entspricht die Aussage des Stopfmaschinenbedieners natürlich auch der Realität. Und aufgrund des verbauten Materials der Schiene gibt es ja auch keine abrupten Anfänge eines Bogens oder einer kleinen Überhöhung; der Übergang ist immer fließend, wenn auch nicht sehr groß. Im Gegensatz zur Weiche..., da ist durch die Zunge alles eher abrupt. Aber selbst das Zweiggleis beginnt mit einem, wenn auch sehr kleinen, Übergangsbogen...

Stephan

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Re: Gleisplaneditor - Balken im Lageplan nach Ecken ausrunde

#20 Beitrag von Matthias H. »

In meinem Fall ist der Stopfmaschinenbediener offensichtlich nach Lehrbuch bzw. Vorgabe vorgegangen. Nach kurzer pragmatischer, nicht-wissenschaftlicher Prüfung an einer Stelle vor Ort bin ich mir sicher, dass es keine 20mm sein können und ich damit von 0 ausgehen kann.

Also, die Überhöhungen habe ich entfernt. Bei den Übergangsbögen auf der Strecke bin ich auf der sicheren Seite geblieben und habe sie drin gelassen. Da sie sehr kurz sind dürfte das aber im Simulator sowieso kaum wahrnehmbar sein.

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