Gleisplaneditor - Außenbogenweiche erstellen

[Sven H.]

Hallo Zusianer!

Folgende Situation versuche ich momentan nachzubauen, scheitere allerdings an der dargestellten Weiche. Entsprechend der Maße müsste es eine ABW mit 190m Radius sein. In der Doku heißt es, dass sich diese durch Einfügen und Verschieben gewöhnlicher Weichen realisieren lässt, doch wie ich es drehe und wende, ich bekomme höchstens eine IBW oder eine Links/Rechts-Weiche hin.
Verlängere ich die Schenkel passt sich ein Ast wunderbar an nur wie bekomme ich es hin, dass sich der andere Ast ebenfalls anpasst?
Außer dem erwähnten Hinweis in der Doku habe ich auch hier im Forum nichts weiter gefunden.

Könnte mir daher bitte jemand mit (etwas) Streckenbauerfahrung erläutern, wie ich am geschicktesten vorgehe?

Vielen Dank im Vorraus und freundliche Grüße

[Alwin Meschede]

Schon den Bausatz symm. ABW 215 ausprobiert?

Und noch eine Frage: Ist das im Straßenbahnbereich?

[Sven H.]

Hallo Alwin,

die ABW 215 hatte ich eben nochmal ausprobiert. Die passt leider weder vom Winkel noch vom Radius.
Auf deine zweite Frage: Nein, alles "große" Bahn, in dem Falle S-Bahn.

[Michael_Poschmann]

Hallo Sven, welche Radien kommen denn so ungefähr in Frage, wenn Du mal versuchst, zwei Kreisbögen (anstelle der Weichenstränge) dort hineinzulegen und die Werte der Bögen abliest?

Grüße
Michael

[Alwin Meschede]

die ABW 215 hatte ich eben nochmal ausprobiert. Die passt leider weder vom Winkel noch vom Radius.

Wieso das nicht? Ich habe gerade eine in dein Luftbild reingelegt und bin jetzt nahezu sicher dass es eine ist.

[Sven H.]

Wieso das nicht? Ich habe gerade eine in dein Luftbild reingelegt und bin jetzt nahezu sicher dass es eine ist.

Kann ich nach einem weiteren Versuch voll bestätigen!
Das "Problem" war ich habe zu verbissen versucht mit vorgegebenem Radius zu arbeiten, in dem Falle 190m. Diesmal habe ich die ABW einfach direkt am rechten Bogen (bzw. einer weiteren kurzen Geraden) angesetzt und nun sitzt sie quasi wie angegossen. Die anschließenden Bögen haben ca 240m Radius. Da ich keine originalen Gleispläne habe kann ich leider eh nicht so genau arbeiten, wie ich gern würde, aber mit dem Ergebnis kann ich gut leben.

Dennoch wüsste ich gerne, wie der Einbau vonstatten ginge, wenn die Radien der Weiche nicht gleich sind.

[Michael_Poschmann]

Hallo Sven,

ein kleiner Optimierungsvorschlag, bitte entsprechend der Doku kurze Zwischengeraden von den Bogenwechseln vorsehen. Sonst hast Du "Stuttgarter Verhältnisse", und die Züge werden Dir entgleisen.

Grüße
Michael

[Alwin Meschede]

Dennoch wüsste ich gerne, wie der Einbau vonstatten ginge, wenn die Radien der Weiche nicht gleich sind.

Das Vorbild arbeitet innerhalb der gleichen mathematischen Formeln wie der Gleisplaneditor. Es kommt dann auch in der echten Welt das heraus, was Du in deinem ersten Bild gezeigt hast. Wenn man wollen würde, dass der linke Strang weiter nach links reicht, müsste man (sowohl in echt als auch in Zusi) eine Sonderweiche konstruieren.

[Stephan Gerke]

Darf ich fragen wo das ist?

Danke


Stephan

[Sven H.]

Das Vorbild arbeitet innerhalb der gleichen mathematischen Formeln wie der Gleisplaneditor. Es kommt dann auch in der echten Welt das heraus, was Du in deinem ersten Bild gezeigt hast. Wenn man wollen würde, dass der linke Strang weiter nach links reicht, müsste man (sowohl in echt als auch in Zusi) eine Sonderweiche konstruieren.

Das war mir so nicht bewusst. Ich hatte angenommen, solch etwas ungewöhnlichere Konstruktionen lassen sich ebenso bequem herleiten. Wieder was gelernt, danke für die Erklärung!

Hallo Sven,

ein kleiner Optimierungsvorschlag, bitte entsprechend der Doku kurze Zwischengeraden von den Bogenwechseln vorsehen. Sonst hast Du "Stuttgarter Verhältnisse", und die Züge werden Dir entgleisen.

Grüße
Michael

Danke für den Hinweis! Das war eigentlich auch mein ursprünglicher Ansatz nur da passte dann die Weiche irgendwie nicht so richtig. Ich werd mich aber noch mal in Ruhe damit auseinander setzen. Entgleisungen und unnötiges Geruckel möchte ich auch vermeiden.

Darf ich fragen wo das ist?

Danke


Stephan

Natürlich!
Um ehrlich zu sein, ein viel zu großer Bf für einen Anfänger. Aber es hat mich gereizt was in der Nähe zu probieren, wo ich mich relativ gut auskenne. Wenn ich es sage, raten die meisten wahrscheinlich direkt zum Abbruch des Projektes.
Es ist zwar nicht mein erster Versuch diesen Bahnhof umzusetzen, aber der erste in Zusi.
Es handelt sich um die Gleise 1 und 2 des Hannoveraner Hbf. Das Stumpfgleis mit der ABW nutzen unter anderem die S4 und der erixx aus Richtung Bennemühlen/Soltau zum wenden.
So, jetzt dürft ihr mich für verrückt erklären.

[F(R)S-Bauer]

Dennoch wüsste ich gerne, wie der Einbau vonstatten ginge, wenn die Radien der Weiche nicht gleich sind.

Das Vorbild arbeitet innerhalb der gleichen mathematischen Formeln wie der Gleisplaneditor. Es kommt dann auch in der echten Welt das heraus, was Du in deinem ersten Bild gezeigt hast. Wenn man wollen würde, dass der linke Strang weiter nach links reicht, müsste man (sowohl in echt als auch in Zusi) eine Sonderweiche konstruieren.

Bzw eine Weiche aus dem Sortiment nehmen und passen biegen, alle Weichen des Vorbildes sind Biege-fähig, solange man das Verhältnis zwischen den Strängen einhält. Allein die Länge der Schienenprofile muss halt angepasst werden. Die Schwellen sind die gleichen, das Herzstück auch.
Die Letzte Wirklich neu Konstruierte Weiche war die 80er EKW in Maschen, und die Hochgeschwindigkeitsweichen auf den NBSen.

mfg

Ralf

[Alwin Meschede]

Bzw eine Weiche aus dem Sortiment nehmen und passen biegen, alle Weichen des Vorbildes sind Biege-fähig, solange man das Verhältnis zwischen den Strängen einhält.

Genau das habe ich gesagt. Durch Biegung erhält man das Ergebnis aus dem ersten Bild. Weiter links rüber geht es dann nicht. Man bräuchte dann ein Herzstück mit steilerer Endneigung. Und das ist dann zwangsläufig ein anderer Weichentyp.

[Sven H.]

Ich habe noch etwas herumexperimentiert und zwei Bilder gemacht, die die letzten beiden Beiträge veranschaulichen.

Erhöht man die Radien der Bögen z.B. auf r = 300m sieht man anhand der Geraden, dass sich der rechte Ast entsprechend des rechten Bogens verbiegt, allerdings nur soweit wie möglich/erlaubt, während der linke exakt die 300m Radius angenommen hat. Die eingebaute Weiche ist eine 54 190 1:9 rechts:


Genauso verhält es sich bei einem/r Gleiswechsel/Überleitstelle mit den gleichen Werten:


Dass die Weiche anfangs nicht passte ist nun vollkommen plausibel.
Damit wäre das Thema für mich soweit erledigt. Danke noch einmal!

[Stephan Gerke]

Ich habe nachgeschaut: Es handelt sich um eine 54-215-1:4,8 mit beidseitigen Radienverlängerungen von 215 m über die Weiche hinaus, die in eine Zwischengerade münden. Beidseitig landen diese nach der Zwischengeraden in jeweils einer 54-190-1:7,5, ebenfalls mit Radienverlängerungen über die Weiche hinaus angeoprdnet sind und in den beiden S-Bahn-Gleisen 1 und 2 liegen.

Eine absolut spiegelgleiche Anordnung der 54-190-1:7,5 zur 54-215-1:4,8, also nach oben und nach unten (von der 215er Weiche betrachtet), sind die Parameter hinter der Weiche 54-215-1:4,8 gleich.


Stephan

[Sven H.]

Ich habe nachgeschaut: Es handelt sich um eine 54-215-1:4,8 mit beidseitigen Radienverlängerungen von 215 m über die Weiche hinaus, die in eine Zwischengerade münden. Beidseitig landen diese nach der Zwischengeraden in jeweils einer 54-190-1:7,5, ebenfalls mit Radienverlängerungen über die Weiche hinaus angeoprdnet sind und in den beiden S-Bahn-Gleisen 1 und 2 liegen.

Eine absolut spiegelgleiche Anordnung der 54-190-1:7,5 zur 54-215-1:4,8, also nach oben und nach unten (von der 215er Weiche betrachtet), sind die Parameter hinter der Weiche 54-215-1:4,8 gleich.


Stephan

Hallo Stephan,

ich nehme an, die Daten stammen aus einem originalen Gleisplan des Hbf. Jedenfalls ließ sich der Abschnitt mit deinen Werten sehr gut umsetzen, danke dafür.
Bisher lässt sich mit den Google Earth Bildern im Bereich Hannover zwar ganz gut arbeiten, aber gegen genaue Werte habe ich natürlich auch nichts einzuwenden.

So sieht es jetzt aus:


Gruß Sven