Gleisplaneditor: Bau von Bogenweichen

[Frank Wenzel]

Ich habe mich gestern erstmals ein wenig mit dem Weichenbau beschäftigt. Solange man die Bausatzweichen nutzt ist das ein Kinderspiel, sehr gute Arbeit!

Nun wollte ich eine Bogenweiche bauen, die man - so ich es denn richtig verstanden habe - händisch verbiegen muss, und so dauerte es nicht lange, bis Fragen auftauchten.

Ich bin so vorgegangen: Ich habe eine Bausatzweiche 54-300-1:9 so in einen vorhandenen 300er-Bogen eingesetzt, dass der abzweigende Strang der Weiche (= durchgehendes Hauptgleis) im Bogen liegt und der gerade Strang nach "aussen" zeigt. Nun soll dieser nach aussen zeigende, gerade Strang nach auch "innen" verbogen werden, z. B. für einen Radius 700m. Nur, wie macht man das?

In den Eigenschaften zur Weiche gibt es einige Einstellmöglichkeiten: Auf dem ersten Reiter ist unten eine Tabelle mit den drei Endpunkten der Weiche, welche die beiden Gleise der Weiche in der Lage definieren. Diese ist aber ausgegraut und nicht editierbar. Ich nehme an, das man dafür auf dem zweiten, mit "interne..." beschrifteten Reiter einige Daten anpassen muss und die individuell angepasste Weiche dann speichert, aber mit der Doku fand ich nicht heraus, was man wie ändern muss. Steht das schon irgendwo DAU-mäßig beschrieben, am besten mit Bildchen? Oder kann das bitte jemand der Experten aus dem Kernteam beschreiben? Wäre super

[Mr. X]

Nach meinem Verständnis verbiegt der Gleisplaneditor das selbst. Du musst einen entsprechenden Bogen bauen, selektierst den, und baust dann die Weiche darauf

EDIT: Ist das Problem evtl. komplexer, und du willst sozusagen beide Stränge auf verschiedene Art verbiegen? Geht das überhaupt?

[Alwin Meschede]

EDIT: Ist das Problem evtl. komplexer, und du willst sozusagen beide Stränge auf verschiedene Art verbiegen? Geht das überhaupt?

Das geht nicht. Nicht wegen einer programmlichen Limitierung von Zusi, sondern weil es physikalisch unmöglich ist. Auch die echte Bahn kann das nicht. Der Zweiggleisradius muss sich immer zwangsläufig aus dem Stammgleisradius ergeben.

[Frank Wenzel]

Nein, es sollte in meinem Falle (Innenbogenweiche) nur der äussere Strang gebogen werden, während der Radius des inneren Strangs beibehalten wird. Ich kann leider gerade nicht weiter ausprobieren, da auf Arbeit , aber die Doku steht zur Verfügung, Kapitel 3.2.2.8 meint:

Code: Alles auswählen

Wir wechseln in den Weichenbau-Modus und wählen erneut den Bausatz einer Rechtsweiche 300 / 1:9 aus. Wenn man diesen Bausatz über den beiden kreuzenden Gleissträngen hin- und herbewegt – ggf. nach Rotation der Weiche mit Hilfe der Taste „V“ – so rastet dieser an geeigneter Stelle ein. Wiederum sollte sich das nebenstehende Bild ergeben.

Weiter hinten im Kap. 10.1.1.14.2 Innenbogenweichen habe ich noch eine Tabelle zur Biegbarkeit einfacher Weichen gefunden.

Interpretiere ich das zuvor Gesagte in Verbindung mit der Doku nun richtig, dass ich mir zuvor in richtiger Lage beide Gleise konstruiere und dann die Weiche draufsetze und im Kreuzungspunkt einrasten lasse? Im Beispiel sind es zwei Geraden, das hat gestern auch einwandfrei funktioniert, aber geht das auch mit 2 Bögen / Klothoiden?

[Carsten Hölscher]

Zusi biegt die Weiche immer "über den geraden Strang". Willst "über den Bogen" biegen, mußt du manuell in den Weicheneigenschaften die Biegeparameter setzen.

Carsten

[Jan]

Nein, es sollte in meinem Falle (Innenbogenweiche) nur der äussere Strang gebogen werden, während der Radius des inneren Strangs beibehalten wird.

Bei dynamischer Generierung von Weichen ginge das, aber wie Alwin geschrieben hat, bei den Bausätzen kann man nur beides gemeinsam verbiegen. Du müsstest also mit einer größeren Weichengrundform anfangen, und dann das Zweiggleis auf die gewünschten 300 m runterbiegen, der Stammgleisradius ergibt sich dann automatisch. Bei einer 500er-Weiche landet man dann bei ca. 750 m Radius im Stammgleis, bei einer 760er-Weiche bei ca. 500 m.

[Michael_Poschmann]

Das über den geraden Strang verbiegen ist grundsätzlich möglich, erzeugt jedoch unschöne Fehler in den Weichen-Streckenelementen (Radienparameter-Toggeln u.ä.). Bedeutet viel Nacharbeit in st3. Ich rate ab. Zugegeben, es ist nicht immer einfach, den passenden größeren Radius der BW als Basis zu trassieren und dort den Bausatz einzurasten, aber mit ein wenig iterativer Bastelei machbar.
Gruß
Michael

[Frank Wenzel]

Ok, werde es zunächst mal mit Michaels Vorschlag probieren. Dumm nur, dass in einer Vorbildsituation das abzweigende Gleis auch noch teilweise im Übergangsbogen liegt. Bedingt dann vermutlich eine geringfügige Abweichung von der Vorbildsituation.

Danke einstweilen...