Beleuchtete Fenster

[Christian Gründler]

Bisher habe ich meine Nachttexturen dadurch erzeugt, daß ich in der Tagtextur alles außer den Fensterscheiben transparent gemacht und den Rest geeignet eingefärbt habe. Das funktioniert einwandfrei, verschenkt in der Nachttextur aber sehr viel Platz.

Bei meinem derzeitigen Objekt (Güterschuppen Buke) wollte ich daher mal versuchen, die Fenster als separates Mesh-Subset vor die Fassade zu setzen. Als Textur ist die Darstellung von zwei verschiedenen Fenstern ausreichend, sie kann also erheblich kleiner als die Haupttextur werden.

Die Textur der Fassade ist fertig (Fenster sind drin!), Einzeltextur der Fenster liegt vor. Es ist zwar ein ziemliches Gefuddel, die einzelnen Fenster als 3D-Flächen so hinzubringen, daß sie an der gleichen Stelle wie ihr Abbild im Mesh der Fassade sitzen, sollte aber möglich sein.

Jetzt könnte man für das Fenster-Subset das normale Tag/Nacht-Multitexturing machen. Das Tagbild der Fenster wird in diesem Subset jedoch eigentlich nicht gebraucht, da es schon im Subset für das Gebäude vorhanden ist.

Was ich gerne machen würde: im Fenster-Subset nur die Nachttextur (kein Multitexturing) mit geeigneten Einstellungen, d.h. selbstleuchtend und eingeschaltet ab einer gewissen Dunkelheit.

Geht so was grundsätzlich, und welche individuellen Einstellungen braucht man dafür? (Die Nachteinschaltung muß natürlich noch programmiert werden, aber hier geht es erstmal ums Prinzip.)

M.f.G. Christian

[Carsten Hölscher]

Grundsätzlich geht das, aber ich müßte wohl noch eine Kleinigkeit im Programm ergänzen, wenn ich das richtig sehe.
Kannst mir ja mal ein Testobjekt schicken.

Carsten

[Christian Gründler]

Dann will ich das Thema mal wieder aufnehmen.

Der Güterschuppen Buke ist wie oben beschrieben fertiggestellt worden und abgeliefert. Das Verfahren funktioniert einwandfrei. Einzige Einschränkung derzeit: der Viewer stellt die Nachttextur auch bei Tage dar. Ich bin jedoch sicher, daß dies mit einer der nächsten Versionen behoben werden wird; das ist ja prinzipiell möglich, wie man an der anderen Art Nachtfenster zu erzeugen sehen kann.

Beim Schrankenposten Harleshausen habe ich das gleiche Verfahren angewandt:



Es gibt ein Mesh der ganzen Hütte mit der Tagtextur; zusätzlich gibt es ein Mesh nur mit den Fensterflächen und der Nachttextur. Da in diesem Fall beide Texturen die gesamten zugehörigen Flächen ausfüllem, ist keine Transparenz erforderlich!

Was mir an diesem Beispiel klargeworden ist: Überblenden von Nachtbeleuchtung und Tagesbild ist Unsinn. Ein Fenster bei Nacht sieht qualitativ anders aus als ein Fenster bei Tag: bei Nacht sehe ich in den Raum hinein, bei Tag spiegeln die Fensterscheiben die Umgebung. Das bedeutet: wenn man bei derart schienennahen Objekten wie diesem Schrankenposten oder auch manchem Stellwerk realistische Nachtdarstellungen haben möchte, muß man Nachtbilder (!) der Fenster als Ausgangsbasis für die Nachttextur verwenden.

(In meinem Beispiel verwende ich derzeit noch einfach eine schwach leuchtende gelbe Fläche - das ist nur ein Provisorium, um die technische Realisierbarkeit zu testen.)

M.f.G. Christian

[Frank Wenzel]

... Das bedeutet: wenn man bei derart schienennahen Objekten wie diesem Schrankenposten oder auch manchem Stellwerk realistische Nachtdarstellungen haben möchte, muß man Nachtbilder (!) der Fenster als Ausgangsbasis für die Nachttextur verwenden...

Ich bitte aber darum, die Aufnahme von Nachtbildern auf bahn-affine Gebäude zu beschränken, denn ansonsten fürchte ich um die Privatsphäre der Bewohner tiefer liegender Gebäude, insbesondere wenn es sich um Schlafzimmerfenster handelt

Der Posten schaut so schon bestens aus, Christian ! Allenfalls wäre vielleicht ein leichter Helligkeitsverlauf, der etwas Raumtiefe vortäuscht, als Verbesserung denkbar.

[Andreas Miniberger]

Man könnten auch das eigene Hausfenste fotografieren und diese in alle anderen einfügen. Sollte ja eigentlich kein Problem sein.

[Christian Gründler]

Ich bitte aber darum, die Aufnahme von Nachtbildern auf bahn-affine Gebäude zu beschränken

Hallo Frank,

habe ich doch geschrieben - Stellwerke und ähnliches ganz nah am Gleis .

Allenfalls wäre vielleicht ein leichter Helligkeitsverlauf, der etwas Raumtiefe vortäuscht, als Verbesserung denkbar.

Wenn du mal beschreibst, wie dieser Verlauf aussehen könnte, probier ich das gerne aus.

Man könnten auch das eigene Hausfenster fotografieren und diese in alle anderen einfügen. Sollte ja eigentlich kein Problem sein.

Nur wenn man im Erdgeschoß wohnt . Davon abgesehen: diese Diensträume bei Nacht machen von außen durchaus einen speziellen Eindruck. Das ist Schummerlicht und man kann einige Lichtquellen erkennen, die einen Teil des Raumes erhellen und einen anderen Teil im Dunkeln lassen.

Ich gebe gerne zu, daß diese Überlegungen reichlich pedantisch sind (hallo Michael!). Aber man kann ja erst mal über das Optimum nachdenken, bevor man sich schließlich mit dem Machbaren zufriedengibt.

M.f.G. Christian

[Mirko]

Ich bitte aber darum, die Aufnahme von Nachtbildern auf bahn-affine Gebäude zu beschränken

Hallo Frank,

habe ich doch geschrieben - Stellwerke und ähnliches ganz nah am Gleis .

Ja, besondere Aufmerksamkeit gilt diesem Punkt im Netz Düsseldorf, ne?

[Daniel R.]

Diese bunten Fenster?

Nachtrag: Ich überlege gerade, welcher Spitzname dem Haus gegeben wurde... ich meine, auch aufgrund des Inhalts der Fenster müsste es 'Adventskalender' oder so ähnlich gewesen sein. Passt ja auch gerade wieder in die Jahreszeit

Daniel

[Frank Wenzel]

...

Allenfalls wäre vielleicht ein leichter Helligkeitsverlauf, der etwas Raumtiefe vortäuscht, als Verbesserung denkbar.

Wenn du mal beschreibst, wie dieser Verlauf aussehen könnte, probier ich das gerne aus...

OK, ich versuche das mal: Du hast ja auch davon geschrieben, dass es Schummerlicht ist mit punktuellen Lichtquellen. Diese sind wohl Schreibtischlampen, die Quelle ist i.d.R. also unterhalb des Fensters. Demzufolge sollte am unteren Rand das Licht geringfügig heller sein als am oberen Rand. Dann könnte die Quelle auch nur einseitig vorhanden sein, so dass der hellste Punkt in einer der beiden unteren Ecken wäre.

Bei deinem Schrankenposten könnte ich mir z. B. vorstellen, dass an der dem Betrachter zugewandten Ecke eine solche Funzel steht (hinter der Ecksäule sozusagen). Der Helligkeitsverlauf wäre dann, ausgehend von der Ecke, radial abnehmend: Also nach links bzw. rechts und gleichzeitig von unten nach oben abnehmend - wohlgemerkt auf insgesamt niedrigem Niveau. Vielleicht sollte es in der Ecke etwas heller und in den äußeren Bereichen etwas dunkler sein als in deinem Beispiel zu sehen.

Werden die sechs Lichtflächen denn durch eine einzelne (größere) Textur abgebildet oder ist es sechs mal der gleiche (kleine) Ausschnitt einer Textur?

[Christian Gründler]

Werden die sechs Lichtflächen denn durch eine einzelne (größere) Textur abgebildet oder ist es sechs mal der gleiche (kleine) Ausschnitt einer Textur?

Hallo Frank,

im Vorgriff auf die perfekte Nachttextur habe ich jedem Fenster einen anderen Texturausschnitt zugewiesen. Es ist also durchaus möglich und auch geplant, jedes Fenster etwas anders aussehen zu lassen.

M.f.G. Christian

[Michael_Poschmann]

Manchmal existieren sogar Nachtaufnahmen vom Vorbild - letzte Einschaltung des Stellwerks Wennemen "Wo" für Flügelzug Hallenberg-Wennemen zum Sonderzug Schmallenberg-Bochum=Dahlhausen. Sehr schön zu erkennen, daß auch für die Außenmauern eine differenzierte Darstellung erforderlich wird.



Im übrigen kann ich Franks Vorschlag nur unterstützen, auch wenn auf meinem Beispielbild eine (bestellte) Festtagsbeleuchtung zu sehen ist. Im Regelbetrieb reichten in der Tat einzelne Funzellichter aus.

Michael

[Bono]

Auf die Gefahr, als begriffsstutzig abgestempelt zu werden:
Aber ich habe es noch immer nicht zusammengebracht, ein beleuchtetes Mesh in blender zu erzeugen, als x-File zu exportieren und im Zusi-Betrachter LEUCHTEND zu sehen. Das wäre ja Voraussetzung, um beleuchtete Fenster zu bauen.

1. Also ich lege in Blender einen Würfel an und gebe ihm eine gelbe Farbe und stelle bei allen möglichen Parametern "light emitting" etc. ein.
(Habe auch das Blender-Lehrgangsvideo von Video>>Brain dazu angeschaut und glaube, alles richtig zu machen)
2. Ich schaue diesen Würfel mit Rendering an und er sieht leuchtend aus.
3. Ich exportiere den Würfel als x-file
4. Rufe den Zusi-Betrachter auf, importiere das x-file und "lege es auf die Schienen"
5. Es leuchtet nur im Sonnenlicht - aber nicht selbst.

Frage - Wo liegt der Fehler???
P.S. Falls jemand ein funktionierendes leuchtwürfel.blend file oder ähnl. hat, wäre ich für Zusendung auf karl.bonomeo@utanet.at dankbar.

Danke im voraus

[Carsten Hölscher]

Es geht nicht ums Leuchten im Zusi2-Fahrsim?

Beim Export für Zusi 3 kann man sowas ja im Nachgang in den Mesh-Einstellen konfigurieren. Also Mesh anklicken und in den Eigenschaften die Nachtfarbe auf weiß setzen.
x-File per Texteditor öffnen geht auch, irgendwo finden sich da Material-Angaben.

Carsten

[astauder]

Ich möchte hier nochmal auf eine Methode ohne Nachttexturen aufmerksam machen:

Man separiert ein face eines Parts texturiert es im "Polygon Texture Mode" und weist ihm die Materialeigenschaft 100 (%) Ambient zu.
Das face muß deshalb nicht vom Part gesplittet werden.
Als Anlage mal ein Beispiel als X-File mit einer Textur. Im Objektbetrachter mal nach dem Import den Schieberegler von Tag auf Nacht verstellen. Ich glaube das erklärt am besten was ich meine.

http://astauder.as.funpic.de/Fahrplantafel.zip

Falls das schon bekannt ist, bitte unter "doppelt hält besser" verbuchen. Ich bin neu hier und konnte mir beim besten Willen noch nicht alle Beiträge durchlesen.

Gruß Arno

[Carsten Hölscher]

Die Datei enthält sogar 4 Subsets - zwei wären aber auf jeden mind. nötig für diesen Effekt (Beleuchtung durch die "Nachtfarbe" a la Zusi 2).

Carsten