Überhollogik des Zusi-Fdl

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zackeausberg
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Überhollogik des Zusi-Fdl

#1 Beitrag von zackeausberg »

Hallo zusammen,

ich habe bei meinen ersten Versuchen, einen eigenen Zug in einen bestehenden Fahrplan einzubauen, erlebt, dass die Strecken doch ziemlich schnell vollaufen. Natürlich besonders schnell, wenn es ein langsamer Güterzug ist. Das wirkt sich gerade um Kassel herum doch ziemlich schnell so chaotisch aus, dass dann nichts mehr geht.

Eine naheliegende Lösung wäre da, wenn man an geeigneten Stellen Zugüberholungen arrangiert, also der langsame Sonderzug irgendwo eine gewisse Zeit angehalten wird und der reguläre Verkehr vorbeizieht und sich dadurch ein Stück weit wieder normalisiert (bleibt noch die Frage, wie schnell sich der Verkehr wieder normalisieren kann - viel Spielraum ist da meistens ja nicht im Fahrplan). Meine Frage ist nun, wie man das sinnvollerweise in Zusi arrangiert: Kann man das über die die Zugprioritäten steuern, sodass der Fdl einem nachfahrenden Zug mit höherer Priorität irgendwann das Überholen anweist (das glaube ich allerdings nicht, da dazu ja für einen der beiden eine alternative Fahrstraße zum Überholen gegeben werden müsste). Zielführender wäre wahrscheinlich das Anhalten des langsamen Zuges an einer Stelle mit Überholmöglichkeit über den Fahrplan. Hier bleibt aber auch meine Frage: Wenn der langsame Zug auf einem Fahrweg steht, den der nachkommende laut Fahrplan auch nehmen will, schickt der der Fdl den nachkommenden dann auf einen alternativen Fahrweg, falls vorhanden?

In diesem Kontext noch eine weitere Frage: Bei der Erstellung eines neuen Zuges wird man ja gefragt, ob der Fahrweg vorzugsweise im Regelgleis oder Gegengleis oder ohne Festlegung laufen soll. Wir wirkt sich das genau aus, wenn ich in einem bestehenden Fahrplan unterwegs bin? Vermutlich macht da eigentlich wirklich nur das Regelgleis Sinn, wenn nicht sofort völliges Chaos entstehen soll. Oder gibt das dem Fdl mehr Möglichkeiten für alternative Fahrstraßen?

Danke vorab für eure Hilfe!
Zuletzt geändert von zackeausberg am 10.04.2018 07:12:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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Re: Überhollogik des Zusi-Fdl

#2 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallo "zackeausberg" (?),

Deine Wünsche sind nachvollziehbar und tauchen in ähnlicher Form immer mal wieder auf. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass selbst eine Erweiterung von Zusi in dieser Richtung keine Möglichkeit schaffen wird, dass dem Simulator "vor die Füße geworfene Züge" fein säuberlich sortiert und flüssig abgearbeitet werden. Womöglich noch in Betriebssituationen hart an der Streckenkapazitätsgrenze. Nicht ohne Grund gibt es auch bei der echten Bahn erwiesene Fachleute mit langer Berufserfahrung, die den Bahnbetrieb leiten und disponieren. Ein Algorithmus kann vielleicht unterstützende Dienste leisten, aber zumindest zum jetzigen Zeitpunkt den Menschen noch nicht ersetzen.

Konkret für Deinen Anwendungsfall interpretiere ich das so, dass es gilt, die Fahrplanlage Deiner Sonderzüge zu konstruieren. Vermutlich am einfachsten mit Hilfe selbstgestrickter grafischer Fahrplandarstellungen sowie guter Ortskenntnis in den Betriebsstellen. Wohlgemerkt: Der Fahrplan ist ja dann für die Simu vorgegeben und kann lediglich ein paar Freiheitsgrade bei der Wahl der Gleise aufweisen. Im Gegensatz zur realen Welt fehlt natürlich die Komponente, operativ auf Abweichungen und Verspätungen zu reagieren und hier "von oben" einzugreifen.

Grüße, just my 2ct
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 10.04.2018 08:03:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Überhollogik des Zusi-Fdl

#3 Beitrag von Michael Springer »

Es gibt schon was neues, aber ich schiebe meinen Beitrag auch noch hinterher.

Hallo,

der Zusi-Fdl hat in diesem Sinne keine "erweiterte" eigene Logik, um niedrigere Priozüge automatisiert zu überholen. Der Zusi-FDL arbeitet einfach nacheinander die Einträge in der Zugdatei (trn) ab. Er organisiert nur die Wegsuche zwischen zwei Signaleinträgen selbst. Er folgt dabei fast immer dem Vorrangstrang. Der eingestellte Chaos-Faktor sorgt für freie Fahrwegwahl zwischen 2 Signaleinträgen.
Beispiel: 2 Fahrwege von A nach B: A-C-B und A-D-B. Der Vorrangstrang ist A-C-B. So stellt der Zusi-FDL in 98 Fällen den Fahrweg A-C-B und in 2 Fällen A-D-B, wenn der Chaosregler auf 2% eingestellt ist.

Wenn ein langsamer Güterzug überholt werden soll, muss der Fahrplanbauer dies so im Fahrplan vorsehen und den Gz auf Überholung stellen. Die Zug-Priorität sorgt nur dafür, wie weit die Signale im voraus gestellt werden. Bei einer Zug-Priorität von 3000 versucht der Zug 3000m vor dem Signal es zu stellen.

Der Zug-Assistent ist nur dafür da, einen fahrbahren Zug von A nach B zu erzeugen. Entweder mit der Vorliebe Regel- oder Gegengleis, aber ohne weitere Logik. Der Fahrplanbauer selbst muss für die Logik sorgen, dass alles fährt und es zu keinem Stillstand kommt. Machst du Gegengleis in einem bestehenden Fahrplan wird es am Ende so sein, dass dein Zug am Asig steht und ein eventueller Gegenzug am Esig. So blockieren sich die Züge gegenseitig und nichts geht mehr.

Michael

Nachtrag: Daher von meiner Seite ein Lob an alle Fahrplanbauer, die in stundenlanger Kleinarbeit diese Betriebssituationen austüffteln und so tolle, spannende und auch fahrbare Pläne für die Community erzeugen.
Zuletzt geändert von Michael Springer am 10.04.2018 08:10:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Überhollogik des Zusi-Fdl

#4 Beitrag von Michael_Poschmann »

Man kann ein wenig mit den Bedingungsdateien im Fahrplan spielen (Feature aus jüngster Zeit), um Verknüpfungen mit anderen Zügen herzustellen, aber dabei sollte man wissen, was man tut, um sich keinen Deadlock einzuhandeln.

Grüße
Michael

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