Use-Cases mech. Stellwerk

Hier geht es um die Entwicklung eines zukünftigen Stellwerks mit Zusi-Anschluss.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Wolfgang M.
Beiträge: 115
Registriert: 01.09.2004 20:52:56
Wohnort: Siegburg

#141 Beitrag von Wolfgang M. »

Aha, ich fühle, dass wir uns langsam auf den Kern der Sache zubewegen; das Thema gibt (vielleicht ein wenig OT werdend) sicher noch einiges her. :]
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Rauschwälder hat geschrieben:Sorry, da steh' ich jetzt wohl auf der Leitung, aber: Wieso sperrt ("behindert") das entblockte "A-Feld" (steht "A-" für "Anfangs-"?) das Befehlsabgabe-Feld? Stellt ein entblocktes (=bedienbares) "A-Feld" nicht die Grundstellung bei freien Streckengleis dar?
Jein. Ich muß ja erst das (entblockte und damit einen freien Blockabschnitt anzeigende) A-Feld blocken, bevor ich das Ba-Feld (das diesfalls beim 5007-Regelstellwerk Hb-Feld heißt) blocken und damit den Auftrag zur Einstellung einer Ausfahrstraße und Freistellung des AS geben kann. Zumindest in Österreich. Das ist ja der Sinn des A-Feldes.
Lese ich exakt, so besteht hier ein eklatanter Unterschied in der Fahrstraßenbildung bzw. der Bedienung des Felderblocks zwischen den beiden EIUs: Während offensichtlich bei den ÖBB das Anfangsfeld vor Bedienung des Ausfahrsignals geblockt werden muss, ist dies bei der DB erst nach Zurücklegen des Ausfahrsignalhebels (also vollzogener Zugausfahrt) zu tun. Korrekt?

Weiterer Versuch zur Definitionsfindung:
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Rauschwälder hat geschrieben:Ein Felderblock "Form C" besitzt ganz sicher, wie von Meik oben erwähnt und in der Abbildung dargestellt, eine Wiederholungssperre (korrekter: Streckenwiederholungssperre).
Ja, natürlich haben A-Felder auch eine Sperre. Aber es ging ja in diesem Punkt nur über die Wiederholungssperre des Ba-Feldes.
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Roland Ziegler hat geschrieben:Das Anfangsfeld hat eine Wiederholsperre.
Völlig richtig. Das Ba-Feld u.a. auch. Die meisten Blockfelder haben eine.
Unter Wiederholungssperre versteht man bei den ÖBB eine Vorrichtung, die verhindert, dass ein einmal bedientes (=geblocktes) Blockfeld ein weiteres Mal bedient wird, bevor es nicht regulär entblockt wurde - ja?/nein?
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Rauschwälder hat geschrieben:Frage dazu: Wie wurde in ÖBB-Stellwerken verhindert, dass ein Bediener nach Zurücklegen des Ausfahrsignalhebels diesen unmittelbar ein weiteres Mal umlegen konnte?
Bei Formsignalen ohne Flügelkupplung gar nicht - erst durch Rückgabe des Befehls (dazu muß das Signal wieder auf Halt gestellt werden). Bei Flügelkupplungs- und Lichtsignalen durch ein abgefallenes Relais.
Das bedeutet, dass ein Wärter, insofern er einmal einen Befehlsempfang verbuchen durfte, mit dem Formsignal winken* konnte, insofern dieses keine Flügelkupplung besaß?
Im Bereich der DB würde u. a. die angesprochene Streckenwiederholungssperre verhindern, dass das Ausfahrsignal mehr als einmal derart bedient wird.

*mehrmals direkt nacheinander von Halt- in Fahrtstellung und umgekehrt bringen
Gerd Schütz[x]e[/x] hat geschrieben:Was mich aber noch in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, wie weit kann ich meine Fahrstrassenvorbereitung ausführen für ein Fahrt in den noch besetzten Streckenabschnitt. Wo bleibt die "Kette" stehen?
Bei der DB ließe sich die Einstelllung i. d. R. bis zur Fahrstraßenfestlegung (inkl.) durchführen; einziges Manko bliebe die Bedienung des Signalhebels, die verhindert wird, da [s. o. Abb. c)] sich das Verschlussstück mit Kranz, welches durch den Signalhebel gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden soll, nicht drehen kann, weil es gegen die rotfarbene Sperrklinke stößt.
Roland Ziegler hat geschrieben:Davon ausgehend sah ich in der Diskussion mit Carsten gestern ein Problem, wenn man mit dem selben Signalhebel eine Fahrstraße zu einem zweiten Streckengleis freigeben können soll. Das ist für mich jetzt geklärt. Die entsprechende Mimik ist doppelt vorhanden, und mit Hilfe des Fahrstraßenhebels wird diese umgekuppelt.
In "freier Wildbahn" wurden auch Lösungen mit zwei getrennten Signalhebeln (notfalls für dasselbe Signalbild) gesichtet... (sonst wär's ja auch wieder zu einfach)
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Wird immer komplizierter, gell? Ja, die Eisenbahnsicherungstechnik ist eine eigene Wissenschaft; von Land zu Land verschieden, und 150 Jahre lang weiterentwickelt.
Absolut! Sehr faszinierend sind die differenzierten organisatorischen und technischen Methoden, die quer über den Globus erdacht wurden, um die prinzipiell für alle gültigen Grundanforderungen (Raumabstand, Signalabhängigkeit, Eindeutigkeit des Fahrauftrags etc.) zu verwirklichen.

Wolfgang


Edit: Ein "e" wurde wegrationalisiert - man sollte eben während des Verfassens von Foren-Beiträgen nicht mit Menschen sprechen, deren Nachnamen zur Nachahmung Anlass geben...
Zuletzt geändert von Wolfgang M. am 04.10.2005 14:56:46, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Gerd Schütz
Beiträge: 1494
Registriert: 11.11.2001 11:15:41
Wohnort: Deutschland

#142 Beitrag von Gerd Schütz »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Gerd Schütz hat geschrieben:Bin ja nun auch nur ein interessierter Laie.


Oh, entschuldige vielmals, wenn ich Dich beleidigt haben sollte. Aber ich wußte bisher nichts anderes - klär' mich bitte auf.


Der entsprechende Smilie hat wohl gefehlt
Nein, ist schon in Ordnung. Vielleicht ein sehr stark interessierter Laie mit einigen guten Grundkenntnissen. Ich will mich aber auch nicht kompetenter machen als ich bin.
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:
Was mich aber noch in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, wie weit kann ich meine Fahrstrassenvorbereitung ausführen für ein Fahrt in den noch besetzten Streckenabschnitt. Wo bleibt die "Kette" stehen?
Bei der Blockung des Ba-Feldes und somit bei der Fahrstraßenfestlegung (mechanische Stellwerke mit Felderblock). Zumindest in Österreich. Bis zum Fahrstraßenverschluß ist alles möglich, nicht aber die Abgabe des blockmäßigen Befehles, damit auch nicht die Fahrstraßenfestlegung und nicht die Signalfreistellung. Das ist in Ö wieder etwas anderes: da gibt es eben zusätzlich noch den Verschluß (neben der Festlegung) der Fahrstraße; eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, die das problemlosere Festhalten und Sichern von Hilfsfahrstraßen ermöglicht.
Wie, die Befehlsabgabe ist nicht möglich? Ich könnte schwören das das gehen würde. Oder stehe ich mal wieder auf dem Schlauch?

Fahrstrassenverschluß, ist das nicht in D die Zwischenstellung des Fst-Hebels?

Gruß
Gerd[/b]

Benutzeravatar
Gerd Schütz
Beiträge: 1494
Registriert: 11.11.2001 11:15:41
Wohnort: Deutschland

#143 Beitrag von Gerd Schütz »

Rauschwälder hat geschrieben:
Gerd Schütz[x][b]e[/b][/x] hat geschrieben:Was mich aber noch in diesem Zusammenhang interessieren würde ist, wie weit kann ich meine Fahrstrassenvorbereitung ausführen für ein Fahrt in den noch besetzten Streckenabschnitt. Wo bleibt die "Kette" stehen?
Bei der DB ließe sich die Einstelllung i. d. R. bis zur Fahrstraßenfestlegung (inkl.) durchführen; einziges Manko bliebe die Bedienung des Signalhebels, die verhindert wird, da [s. o. Abb. c)] sich das Verschlussstück mit Kranz, welches durch den Signalhebel gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden soll, nicht drehen kann, weil es gegen die rotfarbene Sperrklinke stößt.
Aha. Danke. Ich hatte eben an einer anderen Stelle die Blockierung vermutet.

Gruß

Gerd Schütze (ohne e)

Benutzeravatar
Gerd Schütz
Beiträge: 1494
Registriert: 11.11.2001 11:15:41
Wohnort: Deutschland

#144 Beitrag von Gerd Schütz »

Meik hat geschrieben: Das bringt den Vorteil mit sich, dass man schon bei geblocktem Anfangsfeld Befehle abgeben kann und auch schon die Fahrstrasse einstellen und festlegen kann. Zum einen kann man dadurch den Betrieb schnell abwickeln (hab schon oft genug gesehen, wie der Ww mit der Hand am Signalhebel auf die Rückblockung wartete), zum anderen ist Bf-Block nicht vom Streckenblock abhängig, man kann also auch bei kaputten Streckenblock Befehle abgeben und auch die Fahrstrasse festlegen -was in Ö, wenn ich Arthur richtig verstehe, nicht geht.
Deshalb war ich über Arthurs angabe ein wenig überrascht. Weil mir diese Vorgehensweise der schnellen Betriebsabwicklung doch geläufig war.
Aber wenn es eben in Ö so ist, dann ist es eben so.

Gruß

Gerd

Miri
Beiträge: 1940
Registriert: 04.11.2001 15:35:05
Wohnort: Neubeckum (ENBM)

#145 Beitrag von Miri »

Unter Wiederholungssperre versteht man bei den ÖBB eine Vorrichtung, die verhindert, dass ein einmal bedientes (=geblocktes) Blockfeld ein weiteres Mal bedient wird, bevor es nicht regulär entblockt wurde - ja?/nein?
Das wären dann aber interessante Blockfelder, die man in Ö verwendet...Blockfelder die man mehrmals blocken kann :rolleyes:
In "freier Wildbahn" wurden auch Lösungen mit zwei getrennten Signalhebeln (notfalls für dasselbe Signalbild) gesichtet... (sonst wär's ja auch wieder zu einfach)
Da war wohl jemand der Umkupplungsmechanismus zu kompliziert...
Fahrstrassenverschluß, ist das nicht in D die Zwischenstellung des Fst-Hebels?
Nee, die heisst Hilfsstellung. Im übrigen: du scheinst dich aber auch mit dem Prinzip "divide and conquer" auszukennen, was? ;D
@admin: Wie wärs mit abkoppeln?

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

#146 Beitrag von Michael_Poschmann »

Hallöle,

der Thread wächst und gedeiht ja prächtig, man kommt mit dem Lesen kaum nach.
Meik hat geschrieben:Du kommst weiter. Den Fahrstrassenhebel kannst du umlegen und auch das Ff-Feld blocken, nur das Signal kannst du dann nicht ziehen.
Das deckt sich mit meiner Erinnerung, am Lehrstellwerk des hiesigen RWTH-Instituts gibt es einen Abzweig M-Heim, wo man Zugfahrten bis zu diesem Punkt vorbereiten konnte und dann sehnlichst auf das Rückblocken wartete.

Jetzt grüble ich nur noch, ob da zwei getrennte Signalhebel für die beiden Fahrstraßen vorhanden sind, meine grauen Zellen versinken leider im Nebel. Es wird doch langsam Zeit für einen Ortstermin...

Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 04.10.2005 15:39:44, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
(Ar-) T-Rex
Beiträge: 4795
Registriert: 19.02.2003 21:07:56
Aktuelle Projekte: Seit 65 Millionen Jahren die Entwicklung der Eisenbahn beobachten
Wohnort: Österreich
Kontaktdaten:

#147 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Generell: Alle seit meinem letzten Beitrag an mich gerichteten Fragen sind mit "ja!" zu beantworten; nur habe ich niemals gesagt, daß es in Österreich keine Wiederholungssperren gibt. Selbstverständlich gibt es die!

Es gibt sogar noch eine zusätzliche Sicherung: die "Nachdrückklinke"; die zB bei Befehlsabgaben gestattet, daß ein nur teilweise geblocktes Feld weiter bzw ganz geblockt werden kann. Rutscht jemandem also zB die Blocktaste während des Blockens aus und springt bei halbgeblocktem Blockfeld zurück, dann ist sonst "öha" - nix geht mehr. Dann muß in die Sicherungsanlage eingegriffen werden: entweder Plombe reißen und hilfs(de)blockieren oder den Signalmeister rufen. Genau das soll die Nachdrückklinke verhindern.

Arthur
Zuletzt geändert von (Ar-) T-Rex am 04.10.2005 16:46:58, insgesamt 1-mal geändert.
ZPA-Bereich Österreich

E-mail:
oesterreich@zpa.zusi.de

Miri
Beiträge: 1940
Registriert: 04.11.2001 15:35:05
Wohnort: Neubeckum (ENBM)

#148 Beitrag von Miri »

Es wird doch langsam Zeit für einen Ortstermin...
Das würd mich auch interessieren...
Es gibt sogar noch eine zusätzliche Sicherung: die "Nachdrückklinke"; die zB bei Befehlsabgaben verhindert, daß ein nur teilweise geblocktes Feld nochmals bzw weiter geblockt werden kann.
Seltsam..in D ermöglicht die Nachdrückklinke gerade, dass man ein halbgeblocktes Feld "fertigblocken" kann.

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

#149 Beitrag von Michael_Poschmann »

Meik hat geschrieben:Seltsam..in D ermöglicht die Nachdrückklinke gerade, dass man ein halbgeblocktes Feld "fertigblocken" kann.
Ist das so? Ich habe gaaanz dunkel den Sachverhalt wie von Arthur beschrieben in Erinnerung, auch aus "Spielenachmittagen" am Lehrstellwerk.
Zweimaliges Runterdrücken der Blocktaste führte AFAIR zu einer "Exception", wie es so schön neusprachlich heißt. Da mag ich mich aber ebensogut täuschen und überlasse den Fachleuten wieder das Feld.

Michael

@ Roland: Wir schreiben uns am besten eine Liste, was wir alles "in einem Rutsch" mal durchtesten sollten. ;)
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 04.10.2005 16:02:50, insgesamt 1-mal geändert.

Miri
Beiträge: 1940
Registriert: 04.11.2001 15:35:05
Wohnort: Neubeckum (ENBM)

#150 Beitrag von Miri »

Kann ja sein, dass man da die Nachdrückklinke nicht eingebaut hat. Ist angeblich etwas fummelig, die einzubauen und wenns dann auch noch ne Lehrstwanlage ist, die kein Bundesbahnoberingenieur abnehmen muss...
@ Roland: Wir schreiben uns am besten eine Liste, was wir alles "in einem Rutsch" mal durchtesten sollten.
Da wär ich gerne dabei..ewig nimmer georgelt... :)

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

#151 Beitrag von Michael_Poschmann »

Es handelt sich um "Recycling"-Hardware, die Stellwerke sind folglich im regulären Betrieb gelaufen und nicht extra nur für Studenten zusammengebastelt worden.

Michael

Benutzeravatar
Wolfgang M.
Beiträge: 115
Registriert: 01.09.2004 20:52:56
Wohnort: Siegburg

#152 Beitrag von Wolfgang M. »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Generell: Alle seit meinem letzten Beitrag an mich gerichteten Fragen sind mit "ja!" zu beantworten;
Aha, da wird einiges klarer. Solch' gravierende Unterschiede der Sicherungssysteme eigentlich gleicher Herkunft hätte ich so nicht vermutet (und bislang auch nie wirklich bewusst danach gesucht). Vielen Dank!

Eigentlich darf man ja die Frage gar nicht stellen, ob die offene und anpassungsfähige Struktur des Stellwerk-Clients auch dafür gerüstet ist... :D
Meik hat geschrieben:Das wären dann aber interessante Blockfelder, die man in Ö verwendet...Blockfelder die man mehrmals blocken kann :rolleyes:
Ja, irgendwie vom Verständnis zweier kongruent korrespondierender Blockfelder leicht abweichend, aber sicherlich nicht unmöglich und konstruktiv durch Verzicht auf das Sperrstück an der Übertragungsstange machbar...
Michael_Poschmann hat geschrieben:Jetzt grüble ich nur noch, ob da zwei getrennte Signalhebel für die beiden Fahrstraßen vorhanden sind, meine grauen Zellen versinken leider im Nebel. Es wird doch langsam Zeit für einen Ortstermin...
Für den gemeinen Vertreter einer Standard-Abzweigstelle "zweigleisig in zweigleisig einmündend" werden höchstwahrscheinlich zwei Signalhebel Verwendung gefunden haben, da für Abzweigung Hp 2, für die Weiterfahrt hingegen Hp 1 signalisiert werden worden dürfte, was zwei separate Hebel erfordert.
So lässt es sich auch auf den (leicht grobpixeligen / vernebelten) Bildern unter http://www.via.rwth-aachen.de/elva.htm zumindest erahnen...
Michael_Poschmann hat geschrieben:
Meik hat geschrieben:
(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Es gibt sogar noch eine zusätzliche Sicherung: die "Nachdrückklinke"; die zB bei Befehlsabgaben verhindert, daß ein nur teilweise geblocktes Feld nochmals bzw weiter geblockt werden kann.
Seltsam..in D ermöglicht die Nachdrückklinke gerade, dass man ein halbgeblocktes Feld "fertigblocken" kann.
Ist das so? Ich habe gaaanz dunkel den Sachverhalt wie von Arthur beschrieben in Erinnerung, auch aus "Spielenachmittagen" am Lehrstellwerk.
Zweimaliges Runterdrücken der Blocktaste führte AFAIR zu einer "Exception", wie es so schön neusprachlich heißt. Da mag ich mich aber ebensogut täuschen und überlasse den Fachleuten wieder das Feld.
Um die Meinungsvielfalt zu verstärken, stelle ich meine Erfahrung in den Raum, welche besagt, dass die Nachdrückklinke ihrem Namen gerecht wird; aber nur, wenn nach dem Niederdrücken das eigene Blockfeld nicht ordnungsgemäß geblockt wird - es kann also durchaus geschehen, dass ein korrespondierendes Feld im im ebenfalls geblockten Zustand hängenbleibt.

Die oben beschriebene "Exception" kann bereits zustande kommen, wenn eine Nachdrückklinke (fahrlässiger- oder gehässigerweise) nicht projektiert bzw. verbaut wurde... :mua

Wolfgang

Miri
Beiträge: 1940
Registriert: 04.11.2001 15:35:05
Wohnort: Neubeckum (ENBM)

#153 Beitrag von Miri »

Hmm...sicher kann man das nur am jew. Stw selbst feststellen. Sprich: aufmachen und nachsehen ob eine da ist.

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

#154 Beitrag von Michael_Poschmann »

Rauschwälder hat geschrieben: Eigentlich darf man ja die Frage gar nicht stellen, ob die offene und anpassungsfähige Struktur des Stellwerk-Clients auch dafür gerüstet ist...
Roland wird sicherlich eine regional getriggerte Startseite einbauen, einmal mit Gummiadler in freiem Fall auf schwarz-rot-goldenem Untergrund, ansonsten doppelköpfiges Model in noblem rot-weißen Muster. Dahinter führen die Pfade technisch sowieso wieder zu einer "Ampel" zusammen: "Rot" heißt "Halten!", "grün" heißt "Fahren!" Keep it simple. ;)

Bezüglich der Lehranlage: Stimmt, es sind vier Signalhebel vorhanden, davon zwei für die einmündenden Strecken. Das Abzweig-Signal besitzt folglich zwei Hebel. Somit wäre das Rätsel gelöst.

Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 04.10.2005 16:45:42, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
(Ar-) T-Rex
Beiträge: 4795
Registriert: 19.02.2003 21:07:56
Aktuelle Projekte: Seit 65 Millionen Jahren die Entwicklung der Eisenbahn beobachten
Wohnort: Österreich
Kontaktdaten:

#155 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Tyrannosaurus Rex hat geschrieben:...Es gibt sogar noch eine zusätzliche Sicherung: die "Nachdrückklinke"; die zB bei Befehlsabgaben verhindert, daß ein nur teilweise geblocktes Feld nochmals bzw weiter geblockt werden kann.
Seltsam..in D ermöglicht die Nachdrückklinke gerade, dass man ein halbgeblocktes Feld "fertigblocken" kann.
Ei verbibbscht, da habe ich mich doch tatsächlich im Eifer des Gefechtes verttippt: statt "verhindert" gehört natürlich "erlaubt" ... klassischer Flüchtigkeitsfehler!

Entschuldigung und danke für die Berichtigung! Schon aus dem Zusammenhang des Satzes und des Themas geht ja hervor, daß die Nachdrückklinke verhindert (ja!), daß eine Halbstellung des Blockfeldes entsteht! Ich habe es im obigen Beitrag ebenfalls ausgebessert.

Arthur
Zuletzt geändert von (Ar-) T-Rex am 04.10.2005 16:47:31, insgesamt 1-mal geändert.
ZPA-Bereich Österreich

E-mail:
oesterreich@zpa.zusi.de

Benutzeravatar
Gerd Schütz
Beiträge: 1494
Registriert: 11.11.2001 11:15:41
Wohnort: Deutschland

#156 Beitrag von Gerd Schütz »

Das ist in Ö wieder etwas anderes: da gibt es eben zusätzlich noch den Verschluß (neben der Festlegung) der Fahrstraße; eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, die das problemlosere Festhalten und Sichern von Hilfsfahrstraßen ermöglicht.
Fahrstrassenverschluß, ist das nicht in D die Zwischenstellung des Fst-Hebels?
Nee, die heisst Hilfsstellung
Ich wollte doch nur anfragen ob der von Arthur erwähnte in Ö vorhandene Verschluß nicht ´mit der "Hilfsstellung" vergeleichbar ist.
Ok, die Bezeichnung war nicht richtig.
Aber die Fahrstrasse ist doch dann auch gesichert? Als Hilfsfahrstrasse denke ich.

Gerd

@Meik: Ich weiß, ich kann nervig sein. ;D

Benutzeravatar
Roland Ziegler
Beiträge: 5508
Registriert: 04.11.2001 22:09:26
Wohnort: 32U 0294406 5629020
Kontaktdaten:

#157 Beitrag von Roland Ziegler »

Zum Lehrstellwerk: Diese Konstellation wird so dort nicht vorhanden sein. Man kann zwar in M-dorf von Gleis 3 (?) sowohl nach E-hausen (Nebenstrecke) als auch nach M-berg (Hauptstrecke) ausfahren, aber auf unterschiedliche Signalbilder. Also gibt es zwei Signalhebel - und damit hat man die Problematik mit gleichem Signalbild geschickt umgangen.

Zur Umsetzung der Logik in der Software: Es wird sich zuerst einmal ein Muster bei der Implementation herausbilden müssen. Danach wird man schauen, wie die Abweichungen bei den österreichischen Bauformen sind, und welche Auswirkungen sie haben. Mein Ansatz für die deutsche Technik waren ja jene UML-Diagramme. Man wird dann sehen, ob sie für verwandte(?) Bauformen im Großen und Ganzen weiterhin Gültigkeit haben, oder besser komplett neu gemacht werden.

Danach kann man immer noch entscheiden: Dieselben Klassen erweitern, oder neue Klassen machen. Dabei Vererbung oder vielleicht auch Generics nutzen, oder wirklich separat neu ansetzen - oder auch, ganz raffiniert, auf der Meta-Ebene aufsetzen, und den Anwender selber ergänzen lassen. Alternativen wird es also mehrere geben. Welche davon welchen Aufwand erfordert, vermag ich im Moment nicht abzuschätzen.

Was in jedem Fall bei der Umsetzung berücksichtigt wird: Weitgehende Trennung von Kommunikation, Visualisierung (hier: animierter Lageplan), Bedienung, und eigentlicher Logik.

Benutzeravatar
Carsten Hölscher
Administrator
Beiträge: 33384
Registriert: 04.07.2002 00:14:42
Wohnort: Braunschweig
Kontaktdaten:

#158 Beitrag von Carsten Hölscher »

hat sich eine erhebliche Diskussion aus meiner vermeintlich harmlosen Frage entwickelt. :)

Also es ging mir um die Wiederholungssperre, die Meik in dem Bildchen gezeigt hat - mittlerweile ist es aber wohl klargeworden. Die Lösung mit den 2 Signalhebeln hatten Roland und ich auch diskutiert - gibt es dann also sogar auch in Wirklichkeit.

Carsten

Benutzeravatar
Gerd Schütz
Beiträge: 1494
Registriert: 11.11.2001 11:15:41
Wohnort: Deutschland

#159 Beitrag von Gerd Schütz »

Carsten Hölscher hat geschrieben:Die Lösung mit den 2 Signalhebeln hatten Roland und ich auch diskutiert - gibt es dann also sogar auch in Wirklichkeit.
Carsten
Alternativ sei natürlich noch die Signalwinde mit einem Kipphebel zur Vorwahl (Hp1/Hp2) erwähnt.

Darf ich noch eine neue Frage aufwerfen:
Wodurch werden die Zusatzanzeiger aktiviert?



Gerd

Miri
Beiträge: 1940
Registriert: 04.11.2001 15:35:05
Wohnort: Neubeckum (ENBM)

#160 Beitrag von Miri »

Wodurch werden die Zusatzanzeiger aktiviert?
Uh... das ne Sache...Überwachung m.W. über den Kuppelstrom, Anschaltung über die Signalflügelkontakte. Läuft unter dem weiten Gebiet "Sonderschaltungen"...

Antworten