Use-Cases mech. Stellwerk

Hier geht es um die Entwicklung eines zukünftigen Stellwerks mit Zusi-Anschluss.
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Miri
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#81 Beitrag von Miri »

Jupp. Die Rückblockungssperre verhindert nur ein Rückblocken, wenn das Esig auf Fahrt steht. D.h. man kann rückblocken, ohne das Sig auf Fahrt zu stellen (allerdings muss der Zug zumindest die Iso-Schiene befahren haben, wegen der Streckentastensperre -Stichwort Anschalter), genauso wie man -streckenblockseitig- das Esig mehrmals auf Fahrt stellen kann. Wenn man recht überlegt, ist das -zumindest vom Gesichtspunkt der Streckensicherung- ja auch sicherheitstechnisch kein Problem, den Zug aus der Strecke in den Bahnhof fahren zu lassen.
Edit:jetzt, wo ich den Thread von rückwärts durchkrame...
Der Haltmelder "wirkt" ausschließlich auf den menschlichen Stellwerker. Korrekt?
Nicht ganz. Rückblocken ist -von der elektrischen Seite- nur möglich, wenn u.a. der Kontakt vom Signalhaltmelder geschlossen ist. Sprich: wenn das Sig nicht ganz in Halt ist, kannst du an der Kurbel orgeln wie du willst, rückblocken ist aber nicht.
Zuletzt geändert von Miri am 24.05.2005 21:39:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Gerd Schütz
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#82 Beitrag von Gerd Schütz »

Man muß jetzt ein wenig unterscheiden:

Fall 1 mit einem Gleichstromfestlegefeld:

Hier wird das Festlegefeld durch den Zug entblockt.

Fall 2 Wechselstromfestlegefeld:

Hier wird das Festlegefeld durch ein entsprechendes Stellwerk entblockt.

Unabhängig von beiden Fällen gilt:
Eine empfangene Zustimmung oder ein empfangener Befehl für eine Fahrstrasse darf nur einmal benutzt werden
Eine Zustimmung bzw. ein Befehl muss sofort zurückgegeben werden.
Diese wird durch die sogenannten Unterwegs- und Wiederholungssperren an den Signalhebeln sogar erzwungen.
Wenn also der Signalhebel nach erfolgter Zugfahrt zurückgestellt wird kann dieser nicht wieder in Fahrt gebracht werden ohne das der Befehl oder die Zustimmung zurückgeblockt wurde. Erst nach dieser Rückblockung ist der Signalhebel wieder freigegeben.

Bei älteren Anlagen wurden nur die E-Sigs. mit den Wiederholungssperren ausgerüstet, spätere Anlagen bekmaen diese Sperren auch an den A-Sigs.

Daraus lässt sich der Schluss ziehen:
Ein Signal ist mehrmals auf Fahrt stellbar. Jedoch nicht ohne die Zustimmung bzw. den Befehl hin und her zu blocken und ggf. bei einem Gleichstromfestlegefeld die Plombe zu entfernen um vorher noch die Festlegung zu entblocken.

Gerd

Miri
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#83 Beitrag von Miri »

Hast Recht, bin nur jetzt immer von den Regelbedienungen ausgegangen und nicht vom "rumfummeln". Man könnte auch noch den Fall mit Signalverschlussfeld behandeln...
Edit:Halt! Bei den Ausfahrsignalen geht das 2mal auf Fahrt stellen nicht -auch wenn man die Fahrstrasse hilfsauflöst, den Befehl zurückgibt und wieder holt, denn die Streckenwiederholungssperre ist doch m.W. für die Stellwerker tabu, oder? Und wenn man erstmal vorgeblockt hat isses eh nix mehr mit auf Fahrt stellen.
Zuletzt geändert von Miri am 24.05.2005 22:05:18, insgesamt 2-mal geändert.

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Gerd Schütz
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#84 Beitrag von Gerd Schütz »

Roland Ziegler hat geschrieben:So dieses z.B.: Ist es richtig, dass ich bei der Ausfahrt ein Asig zurückstellen kann, und danach vorblocken, ohne dass der Zug das Asig passiert hat?
Wenn Du das Festlegefeld entblocken kannst, dann ist es möglich.
Und das kannst Du nur durch Entfernung der Plombe selbst entblocken.
Und das gibt dann mecker :mua

Nachtrag zum Wiechenriegel:

Weichenriegel werden z.Bsp eingesetzt bei:

-Weichen die von Reisezügen mit hohen Geschw. gegen die Spitze befahren werden.
- Bei sehr weit vom Stellwerk entfernten Weichen

Gerd

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Roland Ziegler
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#85 Beitrag von Roland Ziegler »

@Gerd:

Bahnhofsblock - Nur einmalige Benutzung eines Befehls oder einer Zustimmung: Wo sitzt hier die Wiederholungssperre? Am Signalhebel? Nicht als Blocksperre am Empfangsfeld?

Einfahrsignal: Nach meinen Forschungen scheint am Ausfahrsignal eine Wiederholungssperre immer, am Einfahrsignal in Abhängigkeit der Bauform der Blocksperre zu existieren, also genau umgekehrt, wie Du es beschreibst.

Was das Vorblocken ohne Zugfahrt angeht: Ich meine das durchaus so, dass für den eigentlichen Vorblockvorgang auch in diesem unzulässigen Fall keine Hiflsbedienung erforderlich sei.


@alle:

UML-Modell leicht erweitert: Stellwerk-UML (und natürlich in CVS)
Sequenzdiagramm Standard-Ausfahrt
Sequenzdiagramm Erlaubnis

Miri
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#86 Beitrag von Miri »

Wenn Du das Festlegefeld entblocken kannst, dann ist es möglich.
Noch nicht mal das. Es reicht, wenn der Signalhebel einmal gezogen und wieder zurückgelegt wurde.

Miri
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#87 Beitrag von Miri »

Bahnhofsblock - Nur einmalige Benutzung eines Befehls oder einer Zustimmung: Wo sitzt hier die Wiederholungssperre? Am Signalhebel? Nicht als Blocksperre am Empfangsfeld?
Weder noch. Die BfWsp sitzt auf einem eigenen Platz im Blockuntersatz, wenns eng wird, wird sie ggf. mit der Fahrstrassenhebelsperre vereinigt, was dann reichlich verwickelt aussieht.
Einfahrsignal: Nach meinen Forschungen scheint am Ausfahrsignal eine Wiederholungssperre immer, am Einfahrsignal in Abhängigkeit der Bauform der Blocksperre zu existieren, also genau umgekehrt, wie Du es beschreibst.
Diese Wiederholungssperre beim Ausfahrsignal heisst Streckenwiederholungssperre und gehört zum Streckenblock, beim Einfahrsignal gibts einmal die alte Bauform mit dem Signalverschlussfeld und einmal die neuere mit BfWsp, beide gehören zum Bahnhofsblock.
Was das Vorblocken ohne Zugfahrt angeht: Ich meine das durchaus so, dass für den eigentlichen Vorblockvorgang auch in diesem unzulässigen Fall keine Hiflsbedienung erforderlich sei.
Wie gesagt: Zum Vorblocken muss der Signalhebel einmal gezogen und wieder zurückgelegt worden sein, Abhängigkeiten zu Iso-Schienen gibts nicht.
Zuletzt geändert von Miri am 24.05.2005 22:46:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Gerd Schütz
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#88 Beitrag von Gerd Schütz »

Roland Ziegler hat geschrieben:@Gerd:

Bahnhofsblock - Nur einmalige Benutzung eines Befehls oder einer Zustimmung: Wo sitzt hier die Wiederholungssperre? Am Signalhebel? Nicht als Blocksperre am Empfangsfeld?
Wiederholungssperre sitzt am Befehls- oder Zustimmungsempfangsfeld.
Die Unterwegssperre am Signalhebel. Deswegen klackern die im gegensatz zu Weichenhebeln bein Stellen.
Roland Ziegler hat geschrieben: Einfahrsignal: Nach meinen Forschungen scheint am Ausfahrsignal eine Wiederholungssperre immer, am Einfahrsignal in Abhängigkeit der Bauform der Blocksperre zu existieren, also genau umgekehrt, wie Du es beschreibst.
Ich habe es extra nochmals nachgelesen.
Aber vielleicht wurde es bei älteren Anlagen auch anders gelöst, was ich nocht nicht bestätigen kann.
Denkbar wäre das Festlegefeld eine Wiederholungssperre hatte.
Aber ich weiß jetzt auch nicht wie alt die älteren Anlagen sind.
Roland Ziegler hat geschrieben: Was das Vorblocken ohne Zugfahrt angeht: Ich meine das durchaus so, dass für den eigentlichen Vorblockvorgang auch in diesem unzulässigen Fall keine Hiflsbedienung erforderlich sei.
Du musst das Festlegefeld entblocken. Und das wird ohne Hilfsbedienung und ohne Zug ein großes Problem sein.

Gerd

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Gerd Schütz
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#89 Beitrag von Gerd Schütz »

Teilweise hat sich da was überlagert.

Ist halt so wenn man so langsam schreibt. :D

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Roland Ziegler
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#90 Beitrag von Roland Ziegler »

Vielen Dank für die zahlreichen Meldungen. Aus dieser Flut der jüngsten Beiträge der Versuch einer Bilanz:
  • Fahrtmelder, Haltmelder Jörg Petri bestätigt die UND-Verknüpfung. Das macht für mich auch Sinn, denn sonst bräuchte man Fahrt- und Haltmelder nicht zu unterscheiden.
  • Vorblocken ohne Zugfahrt Ich bleibe nach bisherigen Erkenntnissen dabei: Das ist möglich, ohne jede Hilfsbedienhandlung. Voraussetzung: Das Ausfahrsignal war ganz normal gezogen, und wurde vor der Vorbeifahrt zurückgelegt.
  • Wiederholungssperre beim Einfahrsignal Hängt am Bahnhofsblock (wichtiger Hinweise für den logischen Zusammenhang). Befehls- oder Zustimmungsempfangsfeld verhält sich diesbezüglich genauso wie ein Anfangsfeld beim Streckenblock. Dieses mag ausführungstechnisch nicht 100% stimmen, wenn es von der Logik stimmt, reicht es ja.
    Aber was ist, wenn kein Bahnhofsblock vorhanden ist: Entweder keine Wiederholungsperre oder andere Lösung. Die andere Lösung fehlt mir noch.
  • Fahrstraße und Bahnhofsblock Hier wird es nochmal ein wenig spekulativ: Wenn der Fahrstraßenhebel nach der ersten Zugfahrt nicht zurückgelegt wird, kann das Fahrstraßenfestlegefeld sofort erneut geblockt werden. Das Esig kann aber wegen der Wiederholungssperre nicht gezogen werden.
    Wenn der Fahrstraßenhebel zurückgelegt wird und das Empfangsfeld noch nicht wieder geblockt ist, kann der Hebel erneut in die Endstellung gebracht werden.
    Wenn der Fahrstraßenhebel zurückgelegt wird und das Empfangsfeld geblockt wurde (Grundstellung), kann der Hebel nur in die Vorbereitungsstellung gebracht werden. (Wie heißt die korrekt?)
Offene Fragen:
  1. Was exakt bewirkt die von Gerd angesprochene Unterwegssperre?
  2. Wie setzt man nach Fehlbedienung (oder vorzeitigem Abbruch einer Zugfahrt) die Wiederholungssperre zurück, wenn das Signal vorzeitig auf Halt gelegt wurde? Hilft das Ersatzsignal hier irgendwie weiter?

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Gerd Schütz
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#91 Beitrag von Gerd Schütz »

Roland Ziegler hat geschrieben:Offene Fragen:
  1. Was exakt bewirkt die von Gerd angesprochene Unterwegssperre?
Wenn ein nicht komplett gestelltes Signal wieder zurückgelegt wird verhindert die Unterwegssperre ein erneutes Stellen des Signals.
Sprich, wenn Du beim ziehen des Signalhebels den Hebel wieder zurück bewegst ist das weitere Stellen des Hebels gesperrt. Du kannst dann nur das Signal / den Hebel wieder zurückstellen.

Gerd
Zuletzt geändert von Gerd Schütz am 25.05.2005 11:32:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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#92 Beitrag von Michael_Poschmann »

Roland Ziegler hat geschrieben:Vorblocken ohne Zugfahrt Ich bleibe nach bisherigen Erkenntnissen dabei: Das ist möglich, ohne jede Hilfsbedienhandlung. Voraussetzung: Das Ausfahrsignal war ganz normal gezogen, und wurde vor der Vorbeifahrt zurückgelegt.
Nach einigem Grübeln (die Telekom freut's) deute sich in der Tat an, daß dies in der reinen Mechanik möglich sein könnte. Mir fällt als "Vorbedingung" für das Vorblocken nur die frühauslösende mechanische Tastensperre ein. Diese prüft AFAIR, ob das Signal einmal auf Fahrt gestellt und wieder auf Halt zurückgestellt wurde.

Mit der Bitte um Bestätigung an die Betriebseisenbahner
Michael

@ Roland: Der VIA-Umdruck zu den Eisenbahnsignalanlagen ist heute morgen wieder aufgetaucht, der sollte helfen.
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 25.05.2005 10:11:06, insgesamt 1-mal geändert.

Miri
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#93 Beitrag von Miri »

Wie setzt man nach Fehlbedienung (oder vorzeitigem Abbruch einer Zugfahrt) die Wiederholungssperre zurück, wenn das Signal vorzeitig auf Halt gelegt wurde? Hilft das Ersatzsignal hier irgendwie weiter?
Wenn du die Streckenwiederholungssperre meinst: die wird durch Vorblocken wieder in Grundstellung gebracht. Die BfWsp durch blocken des jew. Befehls-/Zustimmungsempfangsfeldes.
Die andere Lösung fehlt mir noch.
Die fehlt nicht nur dir, auch mich würd das interessieren.
Hier wird es nochmal ein wenig spekulativ
Wieso? Stimmt doch alles, was du gesagt hast.
die Vorbereitungsstellung gebracht werden. (Wie heißt die korrekt?)
Hilfsstellung.

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Jörg Petri
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#94 Beitrag von Jörg Petri »

Roland Ziegler hat geschrieben:...Offene Fragen:
  1. Was exakt bewirkt die von Gerd angesprochene Unterwegssperre?
  2. Wie setzt man nach Fehlbedienung (oder vorzeitigem Abbruch einer Zugfahrt) die Wiederholungssperre zurück, wenn das Signal vorzeitig auf Halt gelegt wurde? Hilft das Ersatzsignal hier irgendwie weiter?
Zu1:
Die Unterwegssperre zwingt den Bediener die einmalbegonnene Signalhebelbedienung zu Ende zuführen.
Zu2:
Hat Maik ausführlich beschrieben. Das Ersatzsignal dient dann nur zum Vorbeifahren des Zuges am fälschlich/absichtlich zufrüh zurückgenommen Hauptsignales. Vorbedingungen wie zum regulären "auf Fahrt stellen" beachten!
Jörg Petri
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Carsten Hölscher
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#95 Beitrag von Carsten Hölscher »

Fahrtmelder, Haltmelder Jörg Petri bestätigt die UND-Verknüpfung. Das macht für mich auch Sinn, denn sonst bräuchte man Fahrt- und Haltmelder nicht zu unterscheiden.
Das wäre dann ja etwas anders als das mir berichtete. Ich werde bei Gelegenheit noch einmal nachfragen, ob ich da was falsch verstanden habe oder es verschiedene Bauarten gibt. Ist aber nicht so wichtig, daß es sofort geklärt werden muß, oder?

Carsten

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Roland Ziegler
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#96 Beitrag von Roland Ziegler »

Ich denke, das Missverständnis lag schlicht darin, dass Halt/Fahrtmelder und die erwähnten Spiegelfelder nicht dasselbe sind.

Spiegelfelder spiegeln den Zustand von Blockfeldern beim Fdl.

Ist es richtig, dass zu jedem Endfeld ein Haltmelder gehören muss? Wenn ja, warum?

Arie van Zon
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#97 Beitrag von Arie van Zon »

Aus der einschlagige Literatur:
DB Fachbuch 8/50 Das mechanische Stellwerk S. 233d) Stromkreise der Signalhalt- und Signalfahrtmelder

Von den Signalmeldern (Seite 171) gibt es 2 Arten, und zwar den Signalhaltmelder und den Signalfahrtmelder, deren Stromkreise verschieden ausgebildet sind. Der Signalhaltmelder (Bild 177 oben) ist im Ruhestand über einen Sparwiderstand [2] stromdurchflossen (Ruhestromkreis). Zu dem Melder gehört ferner ein Wecker [3], der ertönt, sobald der Signalhaltmelder [1] bei Haltstellung des Signals abfällt. Bei Fahrtstellung des Signals wird der Wecker durch einen Signalhebelkontakt [4] abgeschaltet. Wird das Signal auf Fahrt gestellt, dann fällt der Signalhaltmelder [1] ab, wenn der Signalflügel sich mehr als 10° aus der Haltlage bewegt und der Signalflügelkontakt [5] den Ruhestromkreis unterbricht. In dieser Stellung öffnet der Signalhaltmelder mit seinem Kontakt [9] den Rückblockstromkreis und schliesst mit seinem Kontakt [10] den Stromkreis der elektrischen Streckentastensperre. Sobald das Signal wieder in Halt zurückgelegt wird, zieht der Signalhaltmelder wieder über seinen eigenen Kontakt [6] an. In Sonderfällen kann vom gleichen Stromkreis ein zweiter Signalhaltmelder abgezweigt werden, der durch den Kontakt [8] des ersten Signalhaltmelders [1] gesteuert wird.

Der Signalfahrtmelder [1] (Bild 177 unten), der unter anderem bei mechanisch gestellten Ausfahrvorsignalen verwendet wird, unterscheidet sich vom Signalhaltmelder dadurch, dass er in Ruhestellung abgefallen ist. Der Stromkreis wird erst geschlossen, wenn der Signalflügel sich mehr als 35° aus der Haltlage bewegt und der Signalflügelkontakt geschlossen wird. Der Signalfahrtmelder zieht dann über seinen eigenen Kontakt [2] an. Der Stromkreis bleibt nacht dem Oeffnen des Kontaktes [2] über den Sparwiderstand [4] angeschaltet, bis das Signal wieder in Halt zurückgestellt und der Kreis durch den Signalflügelkontakt [1] abgeschaltet wird.

Die Stromkreise der Lichtrückmelders sind in ähnlicher Weise gestaltet.
Gruss, Arie

stuvar
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#98 Beitrag von stuvar »

Vorblocken ohne Zugfahrt Ich bleibe nach bisherigen Erkenntnissen dabei: Das ist möglich, ohne jede Hilfsbedienhandlung. Voraussetzung: Das Ausfahrsignal war ganz normal gezogen, und wurde vor der Vorbeifahrt zurückgelegt.
[/qoute]
Aus rein logischer Betrachtung nicht sicherheitsrelevant, also ohne Probleme machbar.
Fahrstraße und Bahnhofsblock Hier wird es nochmal ein wenig spekulativ: Wenn der Fahrstraßenhebel nach der ersten Zugfahrt nicht zurückgelegt wird, kann das Fahrstraßenfestlegefeld sofort erneut geblockt werden. Das Esig kann aber wegen der Wiederholungssperre nicht gezogen werden.
Wenn der Fahrstraßenhebel zurückgelegt wird und das Empfangsfeld noch nicht wieder geblockt ist, kann der Hebel erneut in die Endstellung gebracht werden.
Wenn der Fahrstraßenhebel zurückgelegt wird und das Empfangsfeld geblockt wurde (Grundstellung), kann der Hebel nur in die Vorbereitungsstellung gebracht werden. (Wie heißt die korrekt?)
In unserem mechanischen Stellwerk kann eine erneute Einfahrt erst nach einem kompletten Auflösen der Fahrstraße eingelegt werden, beim elektromechnischen Stw kann die 2. Einfahrt (aus der gleichen Richtung) schon eingestellt werden wenn der Fahrstraßensignalhebel auf Halt gestellt wurde. Der Weichenwärter kann in der Zeit noch mit der Auflösung des Durchrutschweges beschäftigt sein. Ausschlüsse werden 'lokal' beim Weichenwärter geregelt (wie gesagt, nur Emech.)

btw: Bitte beachten, daß (zumindest auf unserem Schulstellwerk) der Anschalter bedient werden muß, wenn der ISO-Schienenstoß bei Ersatzsignal aktiv werden soll (Zählpflichtige Handlung). d.h. die Isolierte Schiene ist planmäßig nur bei Hp1/2 aktiv, nicht bei Hp0.

Miri
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#99 Beitrag von Miri »

Ist es richtig, dass zu jedem Endfeld ein Haltmelder gehören muss?
I.d.R. ja. Ich kann mich aber dunkel erinnern, dass man bei älteren Anlagen den Blockstrom direkt über die Signalflügelkontakte geleitet hat.
Wenn ja, warum?
Blockelektrisch: Weil ein Kontakt vom Haltmelder im Stromkreis zum Endfeld liegt. Fahrdienstlich: Weil das Rückblocken im Regelfall der Rückmeldung gleichgesetzt wird, die aussagt, das der Zug vollständig auf der Betriebsstelle angekommen ist und das Signal am Ende der Blockstrecke auf Halt steht.
In unserem mechanischen Stellwerk kann eine erneute Einfahrt erst nach einem kompletten Auflösen der Fahrstraße eingelegt werden, beim elektromechnischen Stw kann die 2. Einfahrt (aus der gleichen Richtung) schon eingestellt werden wenn der Fahrstraßensignalhebel auf Halt gestellt wurde. Der Weichenwärter kann in der Zeit noch mit der Auflösung des Durchrutschweges beschäftigt sein. Ausschlüsse werden 'lokal' beim Weichenwärter geregelt (wie gesagt, nur Emech.)
Ich kenn die örtlichen Verhältnisse nicht, ist das mech ein "Stand-Alone"? Was verstehst du beim emech unter einstellen der Fahrstrasse? Wenn der Fahrstrassensignalhebel auf 0° liegt, ist die Fahrstrasse strenggenommen noch nicht eingestellt...
Aus der einschlagige Literatur:
DB Fachbuch 8/50 Das mechanische Stellwerk S. 233
Ums kurz zu erklären: Ein Haltmelder ist eine signaltechnisch sichere Rückmeldung, ein Fahrtmelder ist wie ein Spiegelfeld nur eine "Anzeige".

Arie van Zon
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#100 Beitrag von Arie van Zon »

Genau; weiter noch:
DB Fachbuch 8/50 Das mechanische Stellwerk S. 171f) Spiegelfeld und Signalmelder
Zur Ueberwachung verschiedener Signalanlagen (von Hauptsignalen, Vorsignalen, Blockfeldern, Schlüsseltasten usw.) dienen Melder, die den Zustand dieser Einrichtungen elektrisch anzeigen. In den technischen Ausführung unterscheidet man Spiegelfelder, die zumeist mit Arbeitsstrom, und Signalmelder, die grundsätzlich mit Ruhestrom arbeiten.

Beim Spiegelfeld (...) Man kann damit auch einen Kontakt steuern, z. B. Anschalten eines Weckers, der jedoch wegen des geringen Druckes nicht ganz sicher wirkt.
DB Fachbuch 8/50 Das mechanische Stellwerk S. 189Das Blocken des Endfeldes (Freigeben des rückgelegenen Blockstrecke) darf nur möglich sein, wenn sich der obere Flügel des Esigs in der Haltlage befindet. Hierzu ist für jedes Esig ein Signalmelder vorhanden.
Gruss, Arie

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