150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

Hier geht es um "echte" Treffen wie die traditionellen, regionalen Zusi-Stammtische oder andere Eisenbahnveranstaltungen.
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Mirko
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#121 Beitrag von Mirko »

Steffen81 hat geschrieben:Ähm, ich mag historisch nicht so bewandert sein, aber Österreich-Ungarn....wo sind diese Schiffe gefahren? Auf dem Plattensee? :hat2
Tut mir leid, das konnte ich mir nicht verkneifen. Man möge es mir nachsehen.
Wie Hans schrieb, sind sie vorrangig eher gar nicht gefahren. Und wenn, dann in der Adria, in der sie durch Blockade eingesperrt waren. Die sechstgrößte Marine auf den Sieben Weltmeeren kontrollierte also sagenhafte 0,00036% derselben...
Wenn sie da raus gekommen wären, hätten sie vermutlich gar nichts davon gehabt. So zeigte doch die Skagerrakschlacht 1916, dass sogar die Nummer 2 (die damalige Kaiserliche Hochseeflotte des Deutschen Reiches) der Nummer 1 (der Royal British Navy) allenfalls eine Schlacht der zwei Besiegten abtrotzen konnte. Ausgehend vom Verhältnis 8:5 in britischer Überlegenheit erreichten die Deutschen eine höhere Versenkungstonnage, aber waren danach mit den überlebenden Schiffen kampfunfähig und bescherten den Werften in Wilhelmshaven, Bremerhaven, Hamburg und Kiel einige Sonderschichten.
Und da auch hier der Anlass eine Seeblockade war, blieb Deutschland bis zum Kriegsende in seiner Doppelbadewanne Nord- und Ostsee eingesperrt. Und es sollte nich unerwähnt bleiben, dass die meisten Verluste der Briten auf eine Fehlkonstruktion zurückzuführen waren, die zufällig durch die Deutschen getroffen wurde: die Durchführungen der Kanonentürme waren zu schwach gepanzert und nicht gekapselt. So explodierten in der Skagerrakschlacht mehrere Schlachtkreuzer durch getroffene Pulverkammern und Magazine.
Letztes Opfer dieser Konstruktion wurde im zweiten Weltkrieg die bereits 1916 gebaute Hood, die auf gleiche Weise von der Bismarck versenkt wurde. Und in den sehr detailliert geschriebenen Romanen des Schriftstellers Alexander Kent (der im 2. WK bei der Royal Navy diente) kommt es an älteren Einheiten immer wieder zu verklemmten Türmen durch diese ungenügend geschützte Konstruktion, die sich bereits mit ein paar Granatsplittern im Lager lahmlegen lässt.

(Eisenbahn habe ich leider nicht unterbekommen...)
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Hans Daxer
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#122 Beitrag von Hans Daxer »

Mirko hat geschrieben:Die sechstgrößte Marine auf den Sieben Weltmeeren kontrollierte also sagenhafte 0,00036% derselben
Ja, das stimmt wohl. Wozu dieser Aufwand für eine reine Kontinentalmacht? Für den Küstenschutz des schmalen dalmatinischen Streifens hätte Küstenartillerie, Torpedobootszerstörer, Fregatten und vergleichbare Einheiten ausgereicht. Was hätte Italien auch zu einer amphibischen Operation gegen diese Küste verleiten sollen, wo man doch am Isonzo die Hand nahe an der k.u.k. Gurgel hatte. Die einzige derartige Operation im WK I. war Gallipoli - eine Desaster für die Engländer. Aber man lernte nichts aus der Geschichte, 1905 wurde bei Tsushima die zaristische Flotte Rußlands - ebenfalls einer reinen Kontinentalmacht - von den Japanern pulverisiert. Neben den wirklichen Seemächten, England, Japan, USA und - eingeschränkt - Frankreich hatte wirklich nur das Deutsche Reich als Kolonialmacht ein gewisses Interesse an Schlachtschiffen und Panzerkreuzern, also schweren Einheiten, die in den freien Ozeanen operieren konnten. Der Ausgang ist bekannt: Sieg im Skagerrag und Selbstversenkung in Scapa Flow. Die Zeichen standen aber bereits an der Wand, 1914 versenkte U9 innerhalb von 75 Minuten 3 englische Panzerkreuzer! Aber auch die deutschen Admiräle waren weiterhin in die Dickschiffe verliebt, statt hunderte von U-Booten zu bauen. Wie einer der wenigen weitsichtigen Kolbenringträger es so resigniert ausdrückte: "auf dem Deck eines U-Boots kann man halt bei Paraden keine Musikkapelle aufstellen". Doppelt oder dreimal so viele U-Boote 1939 - und England wäre in die Knie gegangen (jaja, ich weiß, politisch völlig unkorrekt!).
Ich kann unseren Freund Arthur schon verstehen, wenn er sich für die modernen schweren Einheiten der schimmernden k.u.k. Marine begeistert - aber eben nur soweit es die Technik betrifft.
Um es mit Eisenbahn zu vergleichen: gesetzt, das Fürstentum Liechtenstein würde über die gesamte Länge seines Staatsgebiets von Nendeln über Vaduz nach Balzers eine 16 km lange Schienenverbindung bauen, dann ließen sich dafür sicher einige Argumente finden. Statt aber nun mit einigen Triebwagen einen S-Bahn-Verkehr aufzuziehen, würde man sich - noblesse oblige - einen ICE oder TGV anschaffen.

Servus, Hans!
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#123 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

DI (FH) Mirko Cisar hat geschrieben:Die sechstgrößte Marine auf den Sieben Weltmeeren kontrollierte also sagenhafte 0,00036% derselben ...
Das ist irreführend. Erstens war die k.u.k. Flotte vor der Otrantosperre, gegen die sie bekanntlich (aus unbekanntlichen Gründen) nie etwas unternommen hat, denn das o.a. Unternehmen wurde nach dem Verlust der "Szent István" abgebrochen, sehr wohl auf allen Weltmeeren vertreten (von Hawaii bis Tsingtao und von Franz-Josephs-Land bis Kap Hoorn), und zweitens hat keine Flotte der Welt 100 % der Meere beherrscht. Gerade die deutsche Flotte nicht; die hat es im Endeffekt zweimal bis Scapa Flow geschafft ...

Obstlt.d. Inft. Hans Daxer hat geschrieben:Ich kann unseren Freund Arthur schon verstehen, wenn er sich für die modernen schweren Einheiten der schimmernden k.u.k. Marine begeistert - aber eben nur soweit es die Technik betrifft.


Nun ja, ein bisserl (nationaler) Stolz ist schon auch dabei. Immerhin blieb die k.u.k.-Kriegsmarine bis zum Ende ihrer Tage unbesiegt ...

Übrigens hat Österreich die letzte Isonzo-Schlacht bekanntlicherweise gewonnen; auch ohne Hilfe der Marine. Und Österreich hatte auch an die 40 U-Boote, die nicht unbeträchtliche Erfolge aufwiesen und die Engländer, Franzosen und Italiener das Fürchten lehrten, wie aus den einschlägigen Berichten entnommen werden kann. Und schließlich gab es lange Zeit ein gedeihliches Miteinander zwischen Reichsmarine und k.u.k.Marine samt unfangreicher gegenseitiger Unterstützung.

Die Otranto-Sperre hat Österreich sozusagen die Flotte gerettet, so widersprüchlich das auch klingen mag (und so wenig es letztendlich auch genützt hat, außer, daß tausende von Leben nicht geopfert wurden). Und gerade Großadmiral Haus war für sein Eintreten der "fleet in being" bekannt - frei nach dem Motto "weit vom Schuß gibt alte Krieger" ...
Der oben genannte geschichtskundige Mirko hat geschrieben:Letztes Opfer dieser Konstruktion wurde im zweiten Weltkrieg die bereits 1916 gebaute Hood, die auf gleiche Weise von der Bismarck versenkt wurde.
Schon richtig, aber die Engländer haben die H.M.S. "Hood" gerächt - die "Bismarck" hat es bitterlich fühlen müssen. Schuld daran dürfte allerdings Admiral Lütjens gewesen sein, der die "Prinz Eugen", die übrigens die österreichische Marine-Tradition hochhalten sollte, stets auch die Flagge der k.u.k. Kriegsmarine und auch die Schiffsglocke der S.M.S. "Tegetthoff" trug und überdies ursprünglich "Admiral Tegetthoff" heißen sollte, was man aber wegen der Italiener (die am 20. Juli 1866 vor Lissa bekanntlich die allergrößte Niederlage ihrer Geschichte gegen Wilhelm von Tegetthoff einstecken mußten) nicht wagte, und die als einziges reichsdeutsches Kriegsschiff bis zum Ende des Krieges (fast) unbeschädigt blieb und dann sogar als USS "Prinz Eugen" fungierte, bis man sie einem Atonbombenversuch opferte, fortschickte und glaubte, die "Bismarck" würde ganz alleine die gesamte Home Fleet versenken ...

Auch der "Tirpitz" ist es nicht besser ergangen ... die hat kein einziges Schiff versenkt, wenn ich mich nicht irre.

Und so sind auch die größten, stärksten und teuersten Kriegsschiffe Deutschlands relativ erfolglos den Weg alles irdischen gegangen. Das verbindet sie genauso mit den vier großen österreichischen Dreadnouhts wie die Tatsache, daß diese vier alten Panzerschiffe vom Aufbau her den Schwesterschiffen "Bismarck" und "Tirpitz" (und einigen anderen Großkampfschiffen) als Vorbilder dienten, was weitgehend unbekannt ist.
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Hans Daxer
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#124 Beitrag von Hans Daxer »

Lieber Freund, guter alter Dino,

vorweg: ich war nie Infanterist, ein solcher denkt bekanntlich immer nur von einer Ackerfurche zur nächsten. Für mich als Artillerist galt ein ganz anderer Grundsatz: es gibt nicht Freund oder Feind, sondern nur lohnende Ziele. Bild

Und dann bewundere ich Dich, wie elegant Du die entscheidende Frage "wozu überhaupt eine k.u.k. Hochsee-Kriegsflotte" immer ins Nirwana versinken läßt!
Nebenbei bemerkt, die 12. Isonzoschlacht wurde im Schwerpunkt von der 14. deutschen Armee mit 6 deutschen und 5 k.u.k. Divisionen geschlagen (Durchbruch von Flitsch und Tolmein, Wunder von Karfreit). Eine dieser deutschen Divisionen war das Deutsche Alpenkorps, ein Großverband der kgl. bayerischen Armee, der bereits 1915 half, die Tiroler Gebirgsfront zu halten. Diesem Alpenkorps wurde von k.u.k. höchster Stelle als Auszeichnung das Tragen des Edelweiß an der Uniform verliehen, Geburtsstunde der deutschen Gebirgstruppe (ich hab's auch 35 Dienstjahre getragen). Warum diese Offensive am Piave angehalten wurde, ist bis heute umstritten. Nicht nur deutsche, sondern auch österreichische Militärs und Historiker vermuten Einfluß der italienischstämmigen Kaiserin, die ja zusammen mit ihrer Mutter den seligen Karl am Schnürl geführt hat. In Südtirol wird sie bis heute sehr unfreundlich als die "walsche Zita" benannt.
Wenn wir nun den edlen Wetteifer darum führen, wer denn nun die größeren Verdienste hatte, dann sei's drum. Ich habe in Kriegstagebüchern und privaten Erinnerungen z. B. an den Gebirgskrieg aber immer nur gelesen, daß es, wenn es hart auf hart ging, gleichgültig war, ob der Kamerad nebenan eine schwarz-gelbe, weiß-blaue oder schwarz-weiße Kokarde an der Mütze hatte. Sie waren alle dem gleichen Schicksal ausgeliefert.

Servus, Hans (absolut kein miles gloriosus)!
Zuletzt geändert von Hans Daxer am 04.12.2008 14:59:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#125 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Edelweißträger und Obstlt. d. Art. Hans Daxer hat geschrieben: ... wie elegant Du die entscheidende Frage "wozu überhaupt eine k.u.k. Hochsee-Kriegsflotte" immer ins Nirwana versinken läßt!
Aber, lieber Hans, das tue ich doch gar nicht! Ich bemühte mich klarzulegen, wozu die Flotte (im Zuge des damaligen allgemeinen Wettrüstens übrigens) angeschafft wurde. Als die S.M.S. "Viribus Unitis" gebaut wurde, 1911, war noch kein I. WK und schon gar nicht dessen Ende absehbar.

Wie ich oben schon ausgeführt hatte, waren Österreich-Ungarn und Deutschland als Rest der Entente Cordial auf dem Marinesektor Waffenbrüder; natürlich waren sie es auch in den anderen Waffengattungen. Schon die vielen Bildchen mit KFJ und KW *) , in denen beide brüderlich vereint wirken, kam das zum Ausdruck. Die Isonzo-Schlachten waren überhaupt die Inkarnation des Grauens schlechthin: an die 500.000 Soldaten aller drei oder vielmehr vier Nationen (Österreich, Ungarn, Deutschland und Italien) ließen dort ihr Leben.

Übrigens war mein Großvater ebenfalls Artillerist: Offiziell war er Hauptmann der Schweren Artillerie, hauptberuflich aber erst Kantinenkommandant bei Generaloberst Alexander Löhr, bis er nach Norwegen kam und dort Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst verköstigen durfte.

Imperiale Grüße -
Dein
Rex


*) Kaiser Franz Joseph I. und Kaiser Wilhelm II.
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#126 Beitrag von Hans Daxer »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Schon die vielen Bildchen mit KFJ und KW

Hierzu bin ich in meine Schatzkammer gestiegen:

Bild


Übrigens war mein Großvater ebenfalls Artillerist: Offiziell war er Hauptmann der Schweren Artillerie, hauptberuflich aber erst Kantinenkommandant bei Generaloberst Alexander Löhr, bis er nach Norwegen kam und dort Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst verköstigen durfte.
Diese Karriere erhärtet meine These, daß die Artillerie von jeher nur hochintelligente Männer in ihren Reihen duldet.

Servus, Hans (Jünger der Hl. Barbara)!
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#127 Beitrag von Christian Gründler »

Hans Daxer hat geschrieben:Servus, Hans (Jünger der Hl. Barbara)!
Na, dann hast Du ja heute bestimmt eine Kerze angezündet. (Oder einen Ochsen geopfert, in kenne mich da nicht so aus.)

M.f.G. Christian

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Michael_Poschmann
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#128 Beitrag von Michael_Poschmann »

(OT cont.) Ein einfaches "Glückauf!" tut's auch bereits.

Gruß in memoriam des Steigerliedes und der entsprechenden Zutaten
Michael

Mirko
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#129 Beitrag von Mirko »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Gerade die deutsche Flotte nicht; die hat es im Endeffekt zweimal bis Scapa Flow geschafft ...
Dass die sich nicht mit Ruhm bekleckert hat, ist klar. Aus diesem Grunde bin ich, trotz ihrer chronischen Antiquiertheit auch vaterlandsverräterischer Bewunderer der Royal British Navy.
Nun ja, ein bisserl (nationaler) Stolz ist schon auch dabei. Immerhin blieb die k.u.k.-Kriegsmarine bis zum Ende ihrer Tage unbesiegt ...
Wen wundert es. Denn zum Besiegt werden ist unabdingbare Voraussetzung, dass man in die Schlacht zieht. Und darin hat sich die k.u.k.-Kriegsmarine nicht wirklich häufig betätigt.

Viele große Einheiten haben im zweiten Weltkrieg nichts oder nicht viel versenkt. Der Star meiner 1:700 Alliiertenflotte in der Vitrine, die "HMS Duke of York", war noch der "erfolgreichste" Vertreter dieser fünf Schiffe, die den Abgesang der Schlachtschiffe darstellen. Die folgende Lion Class wurde zwar noch in zwei Exemplaren auf Kiel gelegt, aber der Bau wegen der strategischen Umorientierung weg vom Schlachtschiff nicht mehr vollendet. Hier die Bilanz der Klasse:

Das Klassenschiff HMS King George V schaffte es immerhin, die besagte Rache auszuführen, indem sie die per Torpedobomber bereits waidwund geschossene Bismarck versenkte. Ansonsten blieb sie als Flaggschiff dezent im Hintergrund.

Die HMS Prince of Wales wurde hingegen selbst von der Bismarck kampfunfähig geschossen und verkrümelte sich in einem Rauchschleier, den sie teils selbst legte und teils die Explosion der Hood veruersachte, von der Bildfläche. Auf der Jagd auf die Bismarck kam sie noch mal zum Schuss, bevor ihr der Treibstoff ausging. Dann wurde sie in den Pazifik verlegt, wo sie die Japaner auf den Meeresboden verlegten...

Die beiden letztgebauten HMS Howe und HMS Anson konnten keinerlei nennenswerte Versenkungen vollbringe. Die Anson kam genau genommen nicht einmal gegen den Feind zum Schuss.

Und mein Modell HMS Duke of York versenkte als einziges ein voll einsatzbereites, wenigstens einigermaßen als Gegner zu betrachtendes Feindschiff, das leichte Schlachtschiff (oder den schweren Schlachtkreuzer, die Klasse entzog sich als Übergangsbau zwischen Versailler Verträgen und deren Bruch den gängigen Einteilungen) Scharnhorst.
Danach ging auch sie in den Pazifik, schoss als schwimmende Artillerie Okinawa sturmreif (ein beispielloses Massaker an der Zivilbevölkerung, da man auf 25-30 Kilometer naturgemäß nicht mehr gerichtet auf feindliche Stellungen zielen kann), überlebte den Krieg und wurde als letztes Schiff ihrer Klasse 1951 außer Dienst gestellt (und war damit als einziges der Klasse 10 Jahre im Dienst). Nachdem einige Jahrgänge Kadetten auf dem als schwimmede Kaserne vertäut in Scapa Flow liegenden Schiff gedrillt wurden, trat sie 1957 ihre letzte Fahrt ins benachbarte Faslane an, wo sie unrühmlich nach heute in Indien praktizierten Methoden abgewrackt wurde: bei Flut jagte man sie mit voller Fahrt auf den Strand, wo sie dann bei der nächsten Ebbe unter der Wasserlinie leck gebrannt und danach von oben nach unten und von hinten nach vorne zerlegt wurde.
Um ein Wenig Latein einzubringen: Sic transit gloria mundi.
Alles, was bleibt, ist eine 1:700-Serie von Matchbox (Duke of York) und Tamiya (King George V). Meine Duke entstammt letzterer, was aber egal ist, da sich die Schiffe ohnehin nur durch das Tarnmuster unterschieden.

In Erwartung des nächsten OT-Beitrages zur interessanten Marinegeschichte
Mirko
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#130 Beitrag von Hans Daxer »

Christian Gründler hat geschrieben:(Oder einen Ochsen geopfert, in kenne mich da nicht so aus.)
Einen!! Die Artillerie rechnet nur in Hekatomben! :D

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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#131 Beitrag von Christian Gründler »

Michael_Poschmann hat geschrieben:Ein einfaches "Glückauf!" tut's auch bereits.
Vielleicht bei den Bergleuten, aber wohl kaum bei den Ballermännern :D , wie Hans soeben bezeugt hat. (Trotzdem habe ich bei seiner Hekatombe gewisse Zweifel.)

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Zuletzt geändert von Christian Gründler am 04.12.2008 21:12:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#132 Beitrag von Hans Daxer »

Ich werde jetzt zur Ruhe übergehen (ein Soldat schläft ja bekanntlich nicht). Immerhin, aus den Beiträgen kann man ersehen, daß der Kampfgeist der teutschen Mannen noch lebt! Bild

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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#133 Beitrag von Michael_Poschmann »

Was sind die Schlachten auf den sieben Weltmeeren (plus Wörthersee natürlich) gegen den Kampf mit den Fahrleitungsmasten zu Altenbeken...
Ihr haltet mich mit diesem hochinteressanten Geschichtsthema vom Streckenbau ab!

Michael

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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#134 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Mirko C. hat geschrieben: Und mein Modell HMS Duke of York versenkte als einziges ein voll einsatzbereites, wenigstens einigermaßen als Gegner zu betrachtendes Feindschiff, das leichte Schlachtschiff (oder den schweren Schlachtkreuzer, die Klasse entzog sich als Übergangsbau zwischen Versailler Verträgen und deren Bruch den gängigen Einteilungen) Scharnhorst.
Da muß ich Dich aber schon ein bisserl korrigieren, lieber Freund.

Offensichtlich hast Du noch niemals die in London nahe der Tower Bridge und gegenüber dem Tower of London vertäute und heute als schwimmendes Marinemuseum dienende H.M.S. "Belfast" besucht. Dieses einzig erhaltene Relikt der Home Fleet aus dem II. WK nimmt nämlich allen Ernstes für sich in Anspruch, die "Scharnhorst" (alleine) versenkt zu haben; vor allem, wenn man nicht ganz genau auch das Kleingedruckte liest. Jedenfalls wird es dort dem oberflächlichen Betrachter glauben gemacht.

In Wahrheit wurde die im Zuge des Unternehmens "Ostfront" (zunächst mit einigen Zerstörern als Geleit, dann aber allein verkehrende) "Scharnhorst" 26. Dezember 1943 im Nordmeer, ca. 160 km nördlich des Nordkaps, nach schweren Kämpfen mit zwei britischen Kampfgruppen, die aus einem Schlachtschiff, drei Leichten und einem Schweren Kreuzer und mindestens acht Zerstörern bestand und unter der Führung des Schlachtschiffes H.M.S. "Duke of York" war, schwer beschädigt und hat sich anschließend nach Erkennen der Ausweglosigkeit ihrer Lage selbst versenkt. Es stand also ein deutsches Schiff gegen mindestens 13 (mutige) feindliche Schiffe.


Wie so oft zitiere ich einmal mehr unseren längst vergangenen Altbundeskanzler Dr. Bruno Kreisky: "Lernen S' Geschichte, Herr Redakteur!"


Gruß vom großen Flottensachverständigen :mua
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#135 Beitrag von Hans Daxer »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Gruß vom großen Flottensachverständigen :mua
Gegen diesen Begriff läßt sich nichts einwenden. Vor kurzem erschien von (meinem Kameraden) Franz Uhle-Wettler "(Admiral) Alfred Tirpitz und seine Zeit", hochgelobt von den Kritikern. Im Ares-Verlag (klar, der Kriegsgott), und dieser residiert wo? Natürlich in Graz. Austrias Zuneigung zu der "Grauen Dampferkompanie "*) ist wirklich rührend.

Servus, Hans!
*) Bei uns Landsoldaten ging der Spruch um: Kreuzworträtsel - 12 senkrecht, "Trachtengruppe mit 6 Buchstaben", Lösung: Marine. Bild
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#136 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Hans Daxer hat geschrieben: Bei uns Landratten ging der Spruch um: Kreuzworträtsel - 12 senkrecht, "Trachtengruppe mit 6 Buchstaben", Lösung: Marine.
Sag' das nicht meinem Sohn, lieber Freund: der hat letzten Sommer im zarten Alter von 12 Jahren bereits seinen A-Segelschein bestanden und will seither nur mehr mit "Skipper" angesprochen werden, insofern er seine neue weiße Kapitänsmütze (Geschenk von Vattern) aufhat ...

Bild
Zuletzt geändert von (Ar-) T-Rex am 05.12.2008 19:38:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#137 Beitrag von Mirko »

Wollen wir uns auf Unentschieden einigen, Arthur? Nachdem ich mal neben der englischen auch die deutsche Wikipedia bemüht habe, stimme ich vielleicht einem leichten *hust* Kräfteungleichgewicht auf den ersten Blick zu. Aber dennoch melde ich mal meine Bedenken an der deutschen Version an:

1. Waren in diesem Ungleichgewicht nur die Duke of York mit ihren 35,6cm-Geschützen, sowie die Torpedozerstörer geeignet, die Scharnhorst zu gefährden. Der Rest diente mehr als Finte, zur Treibjagd auf die Duke zu und zum Schutz der Duke vor U-Boot-Attacken. Mit 15,3cm-Geschützen musste man schon genau in ein Bullauge treffen, um die Panzerung der Scharnhorst zu durchbrechen. Sogar im englischen Text heißt es sinngemäß, dass die Scharnhorst problemlos alle Gegner, außer der Duke of York, zu Spurenelementen auf dem Meeresboden hätte verwandeln können.

2. War die Scharnhorst auch nicht frei von Geleit, das durchaus zu einer Gefahr für die Duke hätte werden können - ein weiterer Grund für das zahlenmäßige Übergewicht der Briten. Immerhin musste man einen Geleitzug vor der Scharnhorst schützen, selbige angreifen, sich ihr Geleit von der Pelle halten und das Schlachtfeld vor U-Booten sichern. Dass die deutschen Geleitschiffe sich so leicht abdrängen ließen und dann auch noch die Reichsmarine das Wetter gegen sich hatte, half natürlich.

3. Die deutsche Admiralität ging von der Falschannahme aus, die Briten würden deutsches Radar als Zielhilfe einpeilen und hatten daher die Benutzung von Radar untersagt. In Wahrheit war das britische Radar bereits wesentlich weiter entwickelt und lieferte schärfere Ziele auf größere Weite als das deutsche.
Somit waren die deutschen Schiffe auf allerhöchstes Geheiß blind gegenüber dem Gegner.

4. Sank die Scharnhorst nicht durch Selbstversenkung, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einem Torpedotreffer. Das steht sogar im deutschen Wikipedia (man lese neben dem ersten auch den letzten Absatz).

Generell hat sich Deutschland im zweiten Weltkrieg genauso viel oder wenig an die Weisheit "Wenig ratsam ist's, den Leu zu reizen" gehalten und war der Meinung, gegen die Home Fleet anzukommen. Auch der Pazifikkrieg änderte da wenig dran. Erst nachdem Scharnhorst und Tirpitz versenkt waren, verlegte die Krone mehr als die Anstandsschiffe in den Pazifik. Immerhin gab es da die USA und Australien als Verbündete. Auch wenn Kronkolonien betroffen waren, betrachtete man bis zum Ende der deutschen Großkampfschiffe den Pazifik vorrangig als deren Krieg gegen Japan.

Edit: Rächtschraipunk
Zuletzt geändert von Mirko am 05.12.2008 19:05:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#138 Beitrag von Hans Daxer »

(Ar-) T-Rex hat geschrieben:Sag' das nicht meinem Sohn, lieber Freund
Mein Gott, was ist passiert, lieber Arthur? Ich hab Deinen Filius ganz anders in Erinnerung - und völlig ohne diese schreckliche Gesichtsmatte! Bild

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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#139 Beitrag von Michael_Poschmann »

Vor allem hätte ich eine rote anstelle einer weißen Kopfbedeckung erwartet - die Affinität zum spurgebundenen Landverkehr sollte doch erblich sein, oder?

Gruß mit einer kleinen Krabbe, die morgens schon mit "Papa Dampflokbuch lesen!!!" ans Bett eilt- aus der Nummer kommt man dann so leicht nicht wieder raus...

Michael

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(Ar-) T-Rex
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Re: 150 Jahre Eisenbahnen in Tirol - Veranstaltungen

#140 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Mirko Cisar hat geschrieben: Wollen wir uns auf Unentschieden einigen, Arthur?
Sehr gut recherchiert, Mirko - das mit dem Radar wußte ich gar nicht. Trotzdem würde ich den Begleitschiffen mehr Effizienz zutrauen als Du. Obwohl die "Scharnhorst" - wie Du richtig sagst - ein recht schweres Kaliber war, sind viele Hunde eben des Hasens Tod, und ihr Schicksal waren die Torpedos, die meistens von kleineren Einheiten aus abgeschossen wurden (freilich hatte auch die "Tirpitz" - übrigens im Gegensatz zur "Bismarck" - Torpedorohre).

Ob die Sache mit der Selbstversenkung (manche sagen das ja auch der "Bismarck" nach) nicht eher zur Ehrenrettung der Deutschen Marine als Mär in die Welt gesetzt wurde, weiß ich nicht - ich war - so wie Du - nicht dabei (Gott sei's gedankt).

Jedenfalls haben diese Dinge den damaligen größten Feldherrn aller Zeiten bewogen, den Marinechef, Großadmiral Erich Raeder, zu sich zu zitieren, ihm einen stundenlangen Vortrag über den Unsinn der Überwasserkampfschiffe zu halten, anschließend sich selbst einzugestehen, daß er "am Lande ein Genie, aber am Wasser eine Niete" sei, dann anzuordnen, die beschädigten Schiffe auszumustern und ihre Geschütztürme als Landbatterien aufzustellen (hätte der Führer unseren Hans gekannt, dann würde er ihm sicher das Oberkommando über dieselben übertragen haben ;D ) und kein weiteres Überwasserschiff mehr bauen zu lassen. (Der Großadmiral, der sich nur noch als Badewannenkommandant sah, bat daraufhin um seine Entlassung.)

Das war dann der endgültige Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Krieges, zumal der BdU nun auch noch Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und Großadmiral wurde. Seine Karriere endete bekanntlich als Präsident des Deutschen Reiches. (Über Karl Dönitz könnte man hier noch lange sinnieren ...)

Hans Daxer hat geschrieben: Mein Gott, was ist passiert, lieber Arthur? Ich hab Deinen Filius ganz anders in Erinnerung - und völlig ohne diese schreckliche Gesichtsmatte!

Das ist weniger das Gesicht, das er jetzt hat, denn eher jenes, das er einmal haben möchte ... wer kennt übrigens diesen Herrn Kapitän, der da abgebildet ist?

Michael Poschmann hat geschrieben:Vor allem hätte ich eine rote anstelle einer weißen Kopfbedeckung erwartet - die Affinität zum spurgebundenen Landverkehr sollte doch erblich sein, oder?
Ja - aber bisher mehr die (ebenfalls bestehende) Affinität zum Wasserverkehr ...
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