Zülassige Vmax nach Halt

Hier geht's um Verbesserungsvorschläge für zukünftige Zusi 2-Versionen
Antworten
Nachricht
Autor
stuvar
Beiträge: 1409
Registriert: 22.07.2002 22:38:41
Wohnort: Leipzig

Zülassige Vmax nach Halt

#1 Beitrag von stuvar »

Ist mir mal wieder aufgefallen, dass in Zusi 2 die signalisierte Geschwindigkeit im Bahnhof (also bei Einfahr- und Zwischensignalen) immer bis zum nächsten Folgesignal gilt. Wenn ich an einem Bahnhof aber halte so gilt die Geschwindigkeit des Ausfahrsignals schon ab dem gewöhnlichen Haltepunkt (also ab Abfahrt - die Zuglänge ist hier nicht von Bedeutung).

Hier als Beispiel ein einfacher Überholbahnhof:

-------------------------------------------
A |-o \ N2 |-o /
\---------------------/
|Bstg| N1 |-o

Die Einfahrt von Sig A nach N1 erfolgt immer mit 40 km/h und die Ausfahrt ab N1 mit 60 km/h.
Nehmen wir als Beispiel an der Fahrdienstleiter will mal wieder Schienenputzen und stellt eine Durchfahrt über Gleis 1:
Der Zug fährt ab Signal A mit 40 km/h und beschleunigt auf 60 km/h sobald der Zugschluss das Signal N1 passiert hat. Weiterfahrt mit Vmax dann soblad die letzte Weiche im Bahnhof freigefahren wurde.
Als Variante 2 lassen wir den Güterzug im Gleis 1 wegen einer Überholung halten:
Der Zug fährt ab Signal A mit 40 km/h bis zum Halteplatz unmittelbar vor dem Signal N1 und wartet seine Überholung ab. Sobald die Ausfahrt ab N1 gestellt ist darf der Güterzug sofort mit 60 km/h weiterfahren. Er braucht nicht darauf zu warten bis sein Zugschluss das Signal N1 passiert hat. (Gilt auch für beginnende Züge)
Als Variante 3 nehmen wir noch die S-Bahn die am Bahnsteig einige hundert Meter vor dem Signal N1 hält:
Der Zug fährt ab Signal A bis zum gewöhnlichen Halteplatz am Bahnsteig mit 40 km/h. Sobald die Ausfahrt am N1 gestellt ist darf der Zug mit 60 km/h den Bahnhof verlassen.

In Zusi ist momentan nur die Variante 1 umgesetzt. Besteht die Möglichkeit in Zusi 3 die Varianten 2 und 3 auch umzusetzen. Die Regelgrundlage wäre recht einfach: Wenn ein Zug zwischen Vor- und Hauptsignal einmal angehalten hat, dann gilt die Signalisierung des Hauptsignals bereits ab dem Halteplatz. (sofern es sich bei dem Hauptsignal um ein Ausfahr- oder Zwischensignal handelt)


Gerd

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19875
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#2 Beitrag von Michael_Poschmann »

stuvar hat geschrieben:Die Regelgrundlage wäre recht einfach: Wenn ein Zug zwischen Vor- und Hauptsignal einmal angehalten hat, dann gilt die Signalisierung des Hauptsignals bereits ab dem Halteplatz.
Obacht, bei Zwangsbremsungen oder mutwilligem Anhalten fern des gewöhnlichen Halteplatzes hätte ich mit dieser Variante ein paar Problemchen... ;)

Pedantische Abendgrüße
Michael
p.s.: Wer kennt sich mit der Signalisierung in Hagen Hbf zu Vor-ESTW-Zeiten aus?

Michael Kohl
Beiträge: 65
Registriert: 01.05.2007 21:50:13
Aktuelle Projekte: Meine Erste Strecke...

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#3 Beitrag von Michael Kohl »

Die Regelgrundlage wäre recht einfach: Wenn ein Zug zwischen Vor- und Hauptsignal einmal angehalten hat, dann gilt die Signalisierung des Hauptsignals bereits ab dem Halteplatz.
Solang du in deinem Fahrplan den gewöhnlichen Halteplatz mittels Ankunftzeit stehen hast trifft dies zu!

Bei ZS7 gilt natürlich immer bis zum folgenden Hauptsignal+400m auf Sicht fahren, da ist es egal ob du einen gewöhnlichen Halteplatz hast oder nicht.

Stephan/Taschi
Beiträge: 1050
Registriert: 30.10.2009 11:40:27
Aktuelle Projekte: Zusi boykottieren, gelegentlich mal gesperrt sein

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#4 Beitrag von Stephan/Taschi »

Da ist dann aber zu berücksichtigen, dass die Österreicher das Ganze anders handhaben - da ist das Passieren des Ausfahrsignals mit dem Zugschluss immer abzuwarten, bevor die neue Vmax gilt.

F(R)S-Bauer
Beiträge: 6281
Registriert: 09.11.2002 02:00:47

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#5 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Hi,

und dann muss man noch Rangierfahrten und Beschränkungen durch Einfahrweichen beachten.

also ganz so Trivial ist es nicht, so in etwa, mal locker Formuliert:

Code: Alles auswählen

if (Modus == DB) then
   {
     if (Zugart != Rangierfahrt) then
       {
          if (Halt == Planhalt) then      
            {
               if (PositionLok => Bahnsteighaltepunkt() ) then
                 {
        	        if (VmaxunterLetzterWagen() = VmaxStreckeUnterLok() ) then
	                   {
        	             VmaxZug = VmaxStreckeUnterLok()
                           }
                        elif (VmaxStreckeLetzterWagen() > VmaxZug ) then
	                   {
	                     VmaxZug = VmaxStreckeLetzterWagen()
                           }
                        end
                      }
                end
             }
          end
        }
     end
   }
end
Die Funktionen und Variablen sind hoffentlich selbsterklärend.
Das ganze erhebt keine Anspruch auf Vollzähigkeit, da Carsten wohl was in der Art in Zusi 3 Programmiert hat, dürfte er besser im Bilde sein.

Wobei oben noch der Fallstrick VmaxunterLetzterWagen() lauert, das bedingt ein Ereignis nach der Gegenkurve der Weiche etc. um in Zusi 2 Terminologie zu bleiben.

mfg

Ralf
Zuletzt geändert von F(R)S-Bauer am 19.01.2014 16:19:43, insgesamt 4-mal geändert.
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...

td1
Beiträge: 132
Registriert: 09.09.2005 17:55:27
Wohnort: Österreich

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#6 Beitrag von td1 »

Stephan/Taschi hat geschrieben:Da ist dann aber zu berücksichtigen, dass die Österreicher das Ganze anders handhaben - da ist das Passieren des Ausfahrsignals mit dem Zugschluss immer abzuwarten, bevor die neue Vmax gilt.
Vgl. dazu § 3 Abs 6 der österreichischen DV V2 (Signalvorschrift):

Eine am Hauptsignal - gegebenenfalls mit Geschwindigkeitsanzeiger - signalisierte Geschwindigkeit ist grundsätzlich im gesamten Weichenbereich einzuhalten. Ändert sich innerhalb des Weichenbereiches die zulässige Geschwindigkeit, wird dies mit einem Geschwindigkeitsanzeiger signalisiert. Wird dabei die zulässige Geschwindigkeit herabgesetzt, wird dies am Hauptsignal mit einem Geschwindigkeitsvoranzeiger angekündigt.

Der Begriff "Weichenbereich" ist in § 2 Abs 9 definiert:

Als Beginn des Weichenbereiches gilt ein Einfahr-, Zwischen-, Ausfahr- oder Deckungssignal. In Betriebsstellen mit Trapeztafeln gilt als Beginn des Weichenbereiches die erst befahrene Weiche. Als Ende des Weichenbereiches gilt grundsätzlich das nächste Hauptsignal der Betriebsstelle; folgt kein Hauptsignal mehr, die letzte befahrene Weiche.

mfg, td
Zuletzt geändert von td1 am 19.01.2014 16:44:47, insgesamt 1-mal geändert.

stuvar
Beiträge: 1409
Registriert: 22.07.2002 22:38:41
Wohnort: Leipzig

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#7 Beitrag von stuvar »

F(R)S-Bauer hat geschrieben:Hi,

und dann muss man noch [...] Beschränkungen durch Einfahrweichen beachten.

[...]
Wobei oben noch der Fallstrick VmaxunterLetzterWagen() lauert, das bedingt ein Ereignis nach der Gegenkurve der Weiche etc. um in Zusi 2 Terminologie zu bleiben.

mfg

Ralf
Dem halte ich entgegen, dass es hierfür Mittelweichenteilfahrstraßen gibt. Die werden z.B. eingerichtet wenn die letzte befahrene Weiche der Einfahrzugstraße noch belegt ist wenn ein Zug am Ausfahrsignal startet. Diese Weiche wird dann auch in der Bestimmung der zulässigen Ausfahrgeschwindigkeit mit berücksichtigt. Würde also im obigen Beispiel der Bahnsteig im Weichenbereich liegen, dann wird die Ausfahrt ab N1 auch nur mit 40km/h zugelassen, da der Fahrweg ab dem gewöhnlichen Halteplatz (zzgl. Zuglänge, hier also Bahnsteiganfang) bis zum Ausfahrsignal mit zur Ausfahrt zählt und somit signalisiert werden muss.

Neuere ESTWs können dann sogar die Ausfahrt aufwerten sobald die Weiche im Einfahrbereich freigefahren wurde. Sprich: Die Beispiel-S-Bahn fährt los und hat Ausfahrt mit 40km/h signalisiert. Sobald der Zug die Einfahrweiche freigefahren hat wird die Signalisierung auf 60 km/h erhöht - sofern der Zug bis dahin noch nicht am ASig vorbeigefahren ist. Praktisch im Einsatz z.B. in Dresden-Neustadt (Gleisverbindung 4-5 oder 7-8) und Dresden Reick Abstellbahnhof.

Gerd

Stephan/Taschi
Beiträge: 1050
Registriert: 30.10.2009 11:40:27
Aktuelle Projekte: Zusi boykottieren, gelegentlich mal gesperrt sein

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#8 Beitrag von Stephan/Taschi »

Mittelweichenteilfahrstraßen
Man muss die deutsche Sprache einfach lieben!

(Danke übrigens für die technische Ausführung, sehr interessant.)

F(R)S-Bauer
Beiträge: 6281
Registriert: 09.11.2002 02:00:47

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#9 Beitrag von F(R)S-Bauer »

stuvar hat geschrieben:...
Dem halte ich entgegen, ....

Gerd
Interessant, aber bist du dir sicher das das immer schon so war seit 1835?

mfg

Ralf
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...

stuvar
Beiträge: 1409
Registriert: 22.07.2002 22:38:41
Wohnort: Leipzig

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#10 Beitrag von stuvar »

Nö. Hab ich auch nicht behauptet. Aber auch in (elektro-)mechanischen Stellwerken (z.B. Zittau. Dresden-Neustadt vor dem Spurplanumbau sollte ebenfalls einen solchen Fall haben) gab es schon Mittelweichen. Diese wurden dann einfach im Rahmen der Ausfahrt in einer Lage mit verschlossen.

Und früher (tm) hatte man sicher wegen der Geschwindigkeit weniger Probleme. Wenn die Einfahr- und die Ausfahrgeschwindigkeit bei 40 km/h liegt, dann braucht man sich keine Gedanken wegen der Signalisierung von befahrenen Mittelweichen zu machen.

Gute Nacht

Benutzeravatar
Daniel Rüscher aka Merlin
Beiträge: 2294
Registriert: 23.01.2003 02:25:50
Aktuelle Projekte: Aktuell keine
Wohnort: Traunreut
Kontaktdaten:

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#11 Beitrag von Daniel Rüscher aka Merlin »

Mittelweichen treten übrigens häufiger auf...
Z.B. immer dann wenn Gleise in der Mitte (aus Spurplansicht) geteilt sind.
How to waste bits in a My SQL Database?

Like this.....

Benutzeravatar
Carsten Hölscher
Administrator
Beiträge: 33375
Registriert: 04.07.2002 00:14:42
Wohnort: Braunschweig
Kontaktdaten:

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#12 Beitrag von Carsten Hölscher »

Dann muss in Österreich bei einem Personalwechsel immer die Stellung des Esig übergeben werden. So richtig praktisch (und fehlersicher) erscheint mir das aber nicht?

Carsten

Stephan/Taschi
Beiträge: 1050
Registriert: 30.10.2009 11:40:27
Aktuelle Projekte: Zusi boykottieren, gelegentlich mal gesperrt sein

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#13 Beitrag von Stephan/Taschi »

Carsten Hölscher hat geschrieben:Dann muss in Österreich bei einem Personalwechsel immer die Stellung des Esig übergeben werden. So richtig praktisch (und fehlersicher) erscheint mir das aber nicht?
Nein, m. W. muss da (wie auch beim Stürzen eines Zugs) bis zum Asig 40 gefahren werden.

td1
Beiträge: 132
Registriert: 09.09.2005 17:55:27
Wohnort: Österreich

Re: Zülassige Vmax nach Halt

#14 Beitrag von td1 »

Richtig, für den das Tfz übernehmenden Tfzf gilt der Zug als "startender Zug" ohne Geschwindigkeitsinformation, die zulässige Geschwindigkeit mit dem Zugschluss bis zum Ausfahrsignal beträgt daher 40 km/h.

lg, td
Zuletzt geändert von td1 am 23.01.2014 20:14:02, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten