Sataliten-DSL ?

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WittenbergerKopf
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Sataliten-DSL ?

#1 Beitrag von WittenbergerKopf »

Ich möchte gern mal von euch die Meinung zu dem Thema "Sataliten DSL" hören ! Ist diese DSL anbindung besser oder schlecht ?? Was sind die Vor- und Nachteile ?

Mfg

Jens
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Stefan Hums
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#2 Beitrag von Stefan Hums »

Vorteile:
- flächendeckend verfügbar, auch da, wo kein Kabel-DSL möglich ist.
- je nach Anbieter auch höhere Übertragungsraten möglich, als mit Kabel-DSL

Nachteile:
- funktioniert nur im Downstream, also vom Web zum User (oder man will bei der Hardwareanschaffung und den monatlichen Kosten arm werden)
- für den Rückkanal (User -> Web) ist eine Modem-/ISDN-Verbindung erforderlich, die ja auch Geld kostet
- Netzwerk-Konfiguration vor allem für Mail-Clienten, Newsreader oder Tauschbörsen (Kazaa etc.) und ähnliches kann je nach Dienstanbieter ziemlich nervig sein (Sat-DSL bindet sich als lokaler Proxy ins System ein)
- alle Benutzer teilen sich einen Satelliten-Transponder und damit dessen Bandbreite, die natürlich auch irgendwo ihre Grenzen hat. Wenn also tausende Nutzer gleichzeitig auf dem Satelliten rumhantieren und für hohen Traffic sorgen (z.B. abends oder am Wochenende), geht die für jeden zur Verfügung stehende Bandbreite in die Knie, kann im Extremfall (eigene Erfahrung) sogar ISDN-Niveau erreichen. Das hängt davon ab, wie der Satellitendienstbetreiber das Load-Balancing handhabt, Massendownloads etc.

Grundvoraussetzungen:
- digitaltaugliche Satellitenanlage
- Freie Sicht auf den Satelliten, es dürfen keine Bäume oder gar Häuser im Weg sein
- DVBs-Karte für den Datenempfang
- je nach DVBs-Karte ein PC mit mindestens Pentium II 400er Prozessor oder vergleichbar
- genug Platz auf der Festplatte
- mindestens Windows 98/ME. Für einige Dienste ist Windows2000 oder XP Pflicht, z.B. skyDSL online (Zusatzdienst zu Strato-skyDSL, mit dem man aber echt sparen kann)
- Internet-Provider für den Rückkanal, dieser muß für die laufende Online-Sitzung eine eindeutige IP zuweisen und ohne Provider-Proxy Zugang ermöglichen. Da gibt's aber nur wenige Provider, die diese Bedingungen nicht erfüllen, die große Masse ist ohne Probleme geeignet.


Ich persönlich habe seit fast 3 Jahren skyDSL von Strato (die Werbung dort übertreibt aber ein wenig ;) ) und bin recht zufrieden. Die monatlichen Kosten sind vertretbar (skyDSL M: 19,90 Euro/Monat, einmalige Einrichtung 59 Euro, kein Traffic-Limit), die Leistung paßt, Konfiguration ist auch noch ohne Ingenieurs-Studium zu bewältigen.

Theoretisch sollen bis zu 16 MBit möglich sein, Durchschnitt, wenn der Satellit relativ frei ist, habe ich 1-2 MBit. Das hängt natürlich auch davon ab, wie schnell die "Gegenstelle" im Web ist. Was dort nicht schnell genug bereitgestellt werden kann, kann der Satellit auch nicht bringen.
Einziger Nachteil: man braucht eine extra Satellitenschüssel, weil der Dienst über die Position 8° West abgestrahlt wird, bei mir auf dem Land aber kein Problem, hier stehen insgesamt 4 Schüsseln rum. ;)

Die komplette Hardware samt Schüssel kann bei Strato gleich mit bestellt werden, empfiehlt sich aber, eine 60er Schüssel zu nehmen. Mit dem bei mir gelieferten 43er Scherzartikel war kein rechter Blumentopf zu gewinnen, das Ding verstaubt jetzt irgendwo hinter der Kommode.


Habe auch T-DSL via Satellit ein Jahr im Einsatz gehabt, ist mir aber im Vergleich zur gebotenen Leistung zu teuer. Entweder beim kleinen Paket (19,90 Euro/Monat) 500 MB Traffic frei, jedes weitere MB kostet 5 ct (in meinen Augen unverschämt, 500 MB sind fix verbraucht) oder beim großen Paket (39,90 Euro/Monat) unbegrenzten Traffic, 500 MB mit Priorität (normale T-DSL-Geschwindigkeit 768 kBit), danach wird man in der Bandbreite je nach Last auf dem Satelliten eingeschränkt. Teilweise hatte ich via Satellit dann kaum noch ISDN-Niveau.

In meinen Augen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mangelhaft. Hier sieht man mal wieder, wie der Kunde abgezockt wird, weil er mangels Kabel-DSL keine andere Wahl hat. X(

Vorteil wäre, daß die Sache über eine digitaltaugliche Astra-Anlage funktioniert. DVBs-Karte muß man sich selber kaufen, kann bei Bedarf mitbestellt werden, Einrichtungkosten bei den Telekomikern einmalig 99 Euro.


Und dann gibt es seit einigen Wochen auch Satelliten-DSL byCall (normal keine Einrichtungskosten, Hardware ist selbst zu besorgen). Vorsicht: die dabei anfallenden Kosten von 5,99 ct/Minute (Rückkanal inklusive) lassen die Rechnung sehr schnell in astronomische Höhen steigen, wenn man gerne online ist. Die Geschwindigkeit entspricht im Idealfall maximal 1 MBit, kann auch niedriger sein, je nach Auslastung des Satelliten. Der Dienst entspricht in etwa einer byCall-Version von T-DSL via Sat.

Viel Spaß beim Auswerten meine Infos. ;D
Informiere Dich am besten auch mal selber umfassend über gebotene Leistungen, anfallende Zusatzkosten etc. Hier ein paar Links:
skyDSL von Strato
T-DSL via Satellit unter Produkte/T-DSL nach T-DSL via Satellit suchen
Satelliten-DSL byCall oder
Filiago.de, selber byCall-Dienst

Stefan

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WittenbergerKopf
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#3 Beitrag von WittenbergerKopf »

Alles klar Stefan !

Ganz schön viele Infos ! Dann weis ich ja jetzt, was ich heute abend mach ... :D

Mfg

Jens

Achja: Vielen Dank ;D
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Max Senft
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#4 Beitrag von Max Senft »

Hi,

was auch noch problematisch bei "SkyDSL" ist, sind die Ping-Zeiten, das heißt wie lange ein Paket braucht um von dir, zu ner Seite und retour braucht. Liegt bei ADSL ohne FastPath bei 60ms, mit FastPath bei 30ms. Bei SkyDSL hingegen liegen die Ping-Zeiten bei ungefähr 300 bis 1000ms. (Die SkyDSL Infos hab ich persönlich ausm Inet.) Wenn man keine Inet-Games spielt, sollte das aber kein Problem sein.
Jedoch ist diese Art der Datenübermittlung ja wohl auch Wetterabhängig, oder? Also wenns mal gewittert ist sense, oder nich?

Ich persönlich halt nix von SkyDSL (wobei außerdem SkyDSL nur Marketing ist), da es ebend "zu langsam" ist, da die Daten erstmal durch den halben Weltraum geschossen werden. Aber gegen digitales Fernsehen hab ich nix, leider is bei uns der Störfaktor Mutter aktiv, deswegen gibts nix Satellitenschüssel, also auch nix DigiFernsehen. :(

Naja ... that's just my opinion.

Bye
Max Senft

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Stefan Hums
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#5 Beitrag von Stefan Hums »

Max Senft hat geschrieben:was auch noch problematisch bei "SkyDSL" ist, sind die Ping-Zeiten, das heißt wie lange ein Paket braucht um von dir, zu ner Seite und retour braucht. Liegt bei ADSL ohne FastPath bei 60ms, mit FastPath bei 30ms. Bei SkyDSL hingegen liegen die Ping-Zeiten bei ungefähr 300 bis 1000ms. (Die SkyDSL Infos hab ich persönlich ausm Inet.) Wenn man keine Inet-Games spielt, sollte das aber kein Problem sein.
Durchschnittliche Ping-Zeit 250ms (schneller geht's rechnerisch nicht) bis 350ms, meine persönlichen Durchschnittswerte, kann natürlich in Ausnahmefällen auch mal mehr sein. Für Net-Games natürlich nicht unbedingt brauchbar, dazu wäre aber eh eine Flat nötig wegen Bezahlbarkeit, die gibt's aber im Modem-/ISDN-Bereich nicht zu vernünftigen Preisen (wenn überhaupt noch).
Jedoch ist diese Art der Datenübermittlung ja wohl auch Wetterabhängig, oder? Also wenns mal gewittert ist sense, oder nich?
Wetterabhängig ja, aber ebenso abhängig von der Schüsselgröße und der Qualität der DVBs-Karte, allerdings bei weitem nicht so anfällig, wie analoger Sat-Empfang. Ich habe hier 85er Schüsseln sowohl für analoges Sat-TV als auch Digi-TV und Datenübermittlung (4 Stück insgesamt). Wo die digitale Technik noch lange ohne Störungen funktioniert, ist analog bereits Sense, außer Schneesturm nix mehr. Bis digital bei mir die Sache Feierabend meldet, braucht's schon ein Unwetter größeren Ausmaßes, ein durchschnittliches Gewitter (Gewitter machen durch die dicken Wolkenschichten da die meisten Störungen aus), das bereits den analogen Empfang zum Krachen bringt, ist für den digitalen Bereich normal kein Problem. Mütterchen war diesen Sommer desöfteren in meinem verräucherten Büro und hat ihre "Richterin Barbara Salesch" via Digi-TV geschaut, weil beim ersten Blitz bei ihr im Glotzophon schon kein Bild mehr erkennbar war. Oder es hätte ein gutes Improvisationsvermögen gebraucht ;)
Ich persönlich halt nix von SkyDSL (wobei außerdem SkyDSL nur Marketing ist), da es ebend "zu langsam" ist, da die Daten erstmal durch den halben Weltraum geschossen werden.
Sind etwa 76.000 km. Und zur Geschwindigkeit: Verwechsle nicht Ping-Zeiten mit Übertragungsrate. Via Satellit ist die Sache leicht zeitverzögert, das war's aber auch schon, solange der Transponder nicht überlastet ist. Wenn ich hier will (und dafür natürlich auch paar Cent extra bezahle, Strato skyDSL bietet das), steche ich Dir von der Übertragungsrate jedes herkömmliche DSL-Angebot aus. ;)
Hatte vor kurzem mal einen Test gemacht und mit Prio 4 (skyDSL Strato) 10 größere Downloads gleichzeitig angefordert, 800 kByte/Sekunde.

Jede Technik hat halt ihre Vor- und Nachteile. Und manch einer ist froh, daß ihm wenigstens Internet via Satellit zur Verfügung steht, weil ebend die "rosa Deppen" zu faul sind, ihre Infrastruktur entsprechend auszubauen, bringt ja für paar Dorftrottel auch keinen Gewinn, geht mir ja auch so (und vermutlich auch Jens).

Wenn ich mir eine Standleitung bestellen würde, hätte ich die übrigens innerhalb weniger Tage zur Verfügung, ohne daß da ein Kabelfritze erst Leitungen legen müßte. Läuft nämlich auch nur über den normalen Kupferdraht der Telefonstrippe. Da man mit sowas ordentlich Geld verdienen kann, baut man dann unterwegs in die Leitungen halt mal eben so paar kleine Bausteinchen ein. Woher ich die Infos habe? Darf ich leider nicht verraten...

Stefan

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WittenbergerKopf
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#6 Beitrag von WittenbergerKopf »

So wie sich das anhört ist wohl das Kabel DSL besser ;D


Mfg

Jens
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#7 Beitrag von Stefan Hums »

WittenbergerKopf hat geschrieben:So wie sich das anhört ist wohl das Kabel DSL besser ;D
Sicherlich ist Kabel-DSL besser. Wer's kriegen kann, nur zu. Ich würde keine Sekunde überlegen. Das Dumme bei mir ist, daß ich dazu umziehen müßte. :(

Stefan

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#8 Beitrag von WittenbergerKopf »

Ist den dein Ort so klein, das ihr keine Kabel-DSL-Anbindung habt ??

Mfg

Jens
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#9 Beitrag von Stefan Hums »

Etwa 1600 Einwohner hat Erlbach. Das eigentliche Problem aber ist, daß der digitale Vermittlungskasten der Telekom im Westen der Nachbarstadt Markneukirchen steht, Erlbach in östlicher Richtung 4 km davon entfernt ist, und damit ist im Ortszentrum von Erlbach Schluß mit DSL, 4,5km von der Vermittlung weg laut Telekom-Richtlinien. Ich wohne aber nochmal 1,5km weiter östlich. Schiet...

Stefan

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#10 Beitrag von WittenbergerKopf »

Ja das ist wirklich schlecht !!


Mfg

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