TeX

[Carsten Hölscher]

Komplett auf die nächste Seite.

carsten

[AndiS]

Hihi, wußte gar nicht, daß es diese Bewegung auch gibt: TeX von HTML-Einflüssen rein halten.

Natürlich kann man auch eine zweispaltige minipage machen oder einfach auch ohne minipage einen zweispaltigen Bereich anfangen. Metaphysische Begleiterscheinungen oder Unterschiede im globalen Fußabdruck der verschiedenen Varianten sind mir bisher nicht begegnet. Aber vielleicht hab ich was verpaßt.

Ich muß auch sagen, daß ich mich bisher nicht wirklich in dieser Frage engagiert habe. Entweder die Bilder gingen über die ganze Breite, oder sie wurden vergrößert. Oder es gab eben einen speziellen Text der immer daneben gezeigt wurde, sodaß alles oder nichts umgebrochen wird. Was dafür die ideale Lösung gewesen wäre, weiß ich nicht.

Eigentlich kann die Aufgabe so schwer nicht sein.

Stimmt natürlich. Aber LaTeX wurde sehr antiautoritär erzogen und kommt mit Befehlen nicht gut klar. Wenn du sagst: "Dieses Bild muß neben diesen Absatz" und es paßt aber nur die Hälfte vom Bild auf die Seite, dann kann das Ergebnis nicht befriedigen, weil du ja selbst gesagt hast, daß es genau da hin muß. Also schmollt LaTeX, wie viele andere Programme auch. Wenn du ihm dagegen sagst: "Wäre nett, wenn dieses Bild hier hinkommen würde, aber sonst halt sonst wo hin", dann wird LaTeX immer brav sein (und machen, was er will).

Hier ein Test mit wrapfigure, bei dem der Absatz daneben im Source nach dem Bild kommt.
Nicht im Bild ist ein großes leeres Rechteck rechts oben auf der nächsten Seite, wo die unteren 2/3 des Bildes wären, wenn sie nicht im Fußbereich herumhängen würden.


Prädikat: Nicht empfehlenswert.

.5 war nur ein Beispielwert.

Wenn die Auflösung nicht ein Vielfaches der gezeigten Auflösung ist, dann sieht man die Stufen im Text. Ich hatte es ausprobiert - mit .4 war es weniger schön als mit .5. Mit width=\textwidth statt scale=.5 war es häßlich. Wobei ich es nur im PDF-Viewer von TeXstudio ausprobiert habe.

Edit: Meine Empfehlung für twocolumn zieh ich zurück, war nur im kleinen Test gut. Alternativen in Ausarbeitung.

[AndiS]

Diese Lösung funktioniert fast:

Code: Alles auswählen

\noindent
\begin{tabular*}{\textwidth}{m{.5\textwidth}m{.5\textwidth}}

Absatz, der neben dem Bild steht.

&
\begin{minipage}{.5\textwidth}
\includegraphics[width=\textwidth]{DasBild.jpg}
\end{minipage}\\
\end{tabular*}

Man beachte die transzendente Harmonie von minipage und tabular.
"Fast" sag ich, weil LaTeX das ganze etwas einrückt, trotz \noindent. Da muß es noch irgendeinen Wert geben, der auf 0 gesetzt werden muß, oder man fügt negativen Abstand am linken Rand der Tabelle ein.

[Carsten Hölscher]

Bei der Tabelle besteht noch die Unschönheit, dass man den Text iterativ zwischen Tabelle und nachfolgendem "freien Feld" aufteilen muss. Da diese Situationen massenhaft vorkommen, wäre es schon eine enorme Erleichterung, wenn sich das Ganze automatisch machen ließe (was auch noch ginge, wäre ein Algo, mit dem man den Latex-Code nachbearbeitet, die tex-dateie werde ich wohl aus diversen Gründen sowie einmal automatisch durchnudeln vor jeder pdf-Erzeugung).

Carsten

[Michael_Poschmann]

Vorsichtige Anmerkung von meiner Seite, obwohl durchaus Tex zugetan: Wir sollten vermeiden, zum Bleisatz überzugehen, bei dem wir jedes einzelne Zeichen individuell zu optimieren trachten.

Man hat mir damals mit auf den Weg gegeben:
- Mit Tex lässt sich alles individuell konfigurieren. Natürlich wächst mit den eigenen Vorstellungen der Aufwand.
- Die Vorgaben von Tex stellen in Software geronnenes, über Jahrhunderte gesammeltes Buchdruckerwissen dar. Von diesen Erfahrungen und Standards abzuweichen, sollte wohlüberlegt sein.

Derzeit beobachte ich einen starken Trend zum "Das muss aber ganz anders sein als beim Rest der Welt." Ich maße mir nicht an, das zu bewerten, stelle aber die Frage nach der Leistbarkeit innerhalb endlicher Zeit. Entsprechende Ressourcen könnten an anderer Stelle sicherlich ebenfalls gut eingesetzt werden, um fachlich Meter zu machen.

Just my 2ct
Michael

[Carsten Hölscher]

Das Bilderthema ist aber essentiell, nicht zuletzt für Kapitel 3.
Carsten

[Michael_Poschmann]

Den Umbau des Kapitels 3, den Oli mir vor einigen Monaten gezeigt hatte, fand ich bereits durchaus ansprechend und zielführend unter dem Aspekt, mit vertretbarem Ressourceneinsatz hier eine ordentliche, akzeptanzfähige Lösung zu erstellen. Besser geht sicherlich immer, anders auch. Nun denn.

Grüße, jetzt wieder im Raum Schwerte - Fröndenberg Strecke optimierend
Michael

[Alwin Meschede]

Mahlzeit Gemeinde,
zu dem Problem mit dem in die Fußzeile ragenden Bild:
Hier wird empfohlen, sich ein neues Kommando \checkheight zu definieren, das man dann vor jeder wrapfigure platziert. Damit wird vorab geprüft, ob das Ding in die Fußzeile ragt - und wenn ja, wird erstmal ein Umbruch reingehauen. Ich denke, genau das wird gebraucht, um das Fußzeilenproblem zu erschlagen.

[AndiS]

R und L statt r und l, damit das Bild bei Bedarf etwas verschoben werden kann klingt für mich sehr elegant. Ich hab das kurz angetestet, sieht elegant aus. Allerdings ist halt nicht mehr gewährleistet, daß der Text neben dem Bild ist. Das rutscht unten dann auf die nächste Seite und noch ein Absatz wird unten auf der ersten Seite angehängt, nach dem Absatz, der eigentlich neben dem Bild wäre.

Also ich muß noch einmal fragen, ob denn diese Bilder wirklich so schmal sind, daß sie nicht zentriert gezeigt werden können mit dem Erläuterungstext drunter (in der caption). Das ist die normale Vorgangsweise, die auf das Normalverhalten von LaTeX paßt.

Und man hat dabei keinen Ärger mit der Breite, weil man die frei wählen kann. Das seh ich als weiteren Nachteil von wrapfigure, daß man die Breite nicht (gut) relativ zur Bildbreite angeben kann, sondern nur als absoluten wert oder relativ zur Zeilenlänge.

[Oliver Lamm]

Also ich muß noch einmal fragen, ob denn diese Bilder wirklich so schmal sind, daß sie nicht zentriert gezeigt werden können mit dem Erläuterungstext drunter (in der caption). Das ist die normale Vorgangsweise, die auf das Normalverhalten von LaTeX paßt.

Hi Andreas,
wo Du gerade \caption erwähnst, man kann auch die \caption neben das Bild setzen. Nich Sauber aber möglich. Die derzeitige Lösung sieht eleganz aus, allerdings muss man nun mal wenn Text eingefügt wird das \chapter nachgesetzt werden, es kann halt immer zu übervollen Boxen oder verschobenen Absätzen (Hurenkinder) kommen.

Carsten sucht die eierlegende Wollmichsau die alles automatisch macht, ich denke das ist illusorisch, egal welches Programm genutzt wird.

Sorry, Oli

PS: Ich habe die Kapitel 1-3 umgesetzt und denke das ganze kann man mit wenig Aufwand sauber setzen und der Aufwand bei den Nacharbeiten ist eher minimal ...

[Johannes]

Carsten sucht die eierlegende Wollmichsau die alles automatisch macht, ich denke das ist illusorisch, egal welches Programm genutzt wird.

Wenn man den ueblichen Zusi-3-Perfektionismus als Massstab anlegt, seh ich's kommen, dass Carsten den Knuth macht und sein eigenes Textsatzprogramm schreibt (ZuSiX). Mit Zusi 3 ist dann allerdings nicht vor 2086 zu rechnen ...



Gruesse
Johannes

[Michael_Poschmann]

Kleines Gedankenexperiment: Gehen wir in die Buchhandlung unseres Vertrauen. Zu welchem Preis wird dort ein Kompendium in der Größenordnung von 500 Seiten angeboten? Dieser Preis ist das Ergebnis einer Kalkulation, die nicht zuletzt auf dem erforderlichen Aufwand für die Erstellung basiert.

Ich gehe davon aus, daß die Interessenten an Zusi nicht ein Buch erwerben wollen, sondern zum annähernd gleichen Preis auch noch einen funktionsfähigen Simulator gewissermaßen als Ad-On erwarten...

Momentan projezieren wir alle unsere Wünsche an eine perfekte Software, perfekte Konfigurationsumgebung und eine perfekte Dokumenation in dieses seit Jahren laufende Projekt. Ich fürchte, daß Carsten irgendwann unter dieser Erwartungshaltung zusammenbrechen könnte.

Weiterhin mit der Bitte um Maßhalten
Michael

[Carsten Hölscher]

Mahlzeit Gemeinde,
zu dem Problem mit dem in die Fußzeile ragenden Bild:
Hier wird empfohlen, sich ein neues Kommando \checkheight zu definieren, das man dann vor jeder wrapfigure platziert. Damit wird vorab geprüft, ob das Ding in die Fußzeile ragt - und wenn ja, wird erstmal ein Umbruch reingehauen. Ich denke, genau das wird gebraucht, um das Fußzeilenproblem zu erschlagen.

Das scheint zu gehen! Sehr geil, das wird die ganze Doku-Erstellung enorm beschleunigen. Besten Dank!

Carsten

[Carsten Hölscher]

Ein Problem noch an der Stelle. Wenn der TExt recht kurz ist und kein Seitenumbruch folgt, dann rutscht der nachfolgende Absatz hoch. Eigentlich soll er erst unter dem Bild beginnen (hier oben).
Fügt man \\ ein, paßt das auch, nur wird dann der Text breitgezogen (unten). Das Breitziehen gilt es also zu verhindern.


Carsten

[AndiS]

man kann auch die \caption neben das Bild setzen.

Genau. Ich glaub, das ist, was Carsten will.
http://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Floa ... d_Captions" target="_blank
ftp://ctan.tug.org/tex-archive/macros/l ... idecap.pdf" target="_blank‎

Natürlich muß man sich dabei festlegen, was neben die Abbildung kommt und wenn es zu wenig ist, dann bleibt etwas leer. Aber man kann immer noch das Bild etwas größer machen. Jedenfalls schaut es nach einer robusten Lösung aus.

Allerdings hat auch das einen Wermutstrophen: Wie bei allen Floats wird das Bild (mitsamt der Caption) verschoben. D.h. was neben dem Bild steht kommt nicht notwendigerweise nach dem, was davor und danach steht (im Source). Man kann LaTeX hier wie auch sonst nicht vergewaltigen. Wenn man H angibt und es geht nicht, dann kommt das Bild an den Schluß. Wenn man h angibt, wird es etwas verschoben, falls es nicht mehr auf die Seite paßt.

Aber hier gibt es wiederum eine andere Package: placeins

Code: Alles auswählen

\usepackage{sidecap}
\usepackage{placeins}

....

\begin{SCfigure}[1][h]
  \centering
  \includegraphics[width=0.5\textwidth]{DasBild.jpg}
  \caption{Der Absatz daneben.}
\end{SCfigure}
\FloatBarrier

FloatBarrier bewirkt einfach eine Barriere für Floats. Standardmäßig nach der SCfigure bewirkt es, daß diese Figure nicht nach hinten wandern kann. Nach vorne kann sie aber immer noch wandern. Aber mit [h] ist mir das nicht passiert. Also falls \checkheight in Ungnade fällt, dann man das hier nehmen.

Ein anderer Gedanke: Falls sich tatsächlich Tutorials in dieses Referenzwerk geschlichen haben, und die sind es, was so viele Bilder in liebevoll abgestimmtem Layout enthalten, dann wäre es doch eine Idee, die als eigenes Dokument, formatiert mit OpenOffice, zu veröffentlichen. Das einen heißt dann Reference Manual (und kein Leser darf sich davon Spaß oder auch nur Leichtverdaulichkeit erwarten), das andere heißt Tutorial Collection und kommt in netten 30-Seiten-Happen daher, vor denen sich niemand fürchtet, und OpenOffice auch nicht. Und die Verweise aus dem Tutorial ins Reference Manual werden als textuelle Literaturverweise implementiert, sprich: der Leser muß selbst denken und Blättern. Wenn er nämlich klickt, dann verliert er den Faden im Tutorial. Außerdem soll es sowieso self-contained sein, das ist ja das Tolle an Tutorials.

[Carsten Hölscher]

Das Thema Grafiken dürfte bis auf das Bild oben erledigt sein. Okay, die Breite/Skalierung/horizontale Position ist noch nicht automatisch richtig, aber das dürfte lösbar sein.

Tutorials sollten mit in dem pdf sein, damit man ihren Inhalt per Suche auch findet und damit es einfacher ist, direkt auf Doku-Kapitel zu verlinken usw.

Carsten

[Carsten Hölscher]

Mit diesen Parametern ist das Ganze dann auch automatisch an die dpi des Bildes gekoppelt. Man muss den Urdateien also die passenden dpi geben (aber das ist ja beherrschbar) und dann erscheinen die Bilder unabhängig von den konkreten Abmessungen immer in derselben Skalierung.

Code: Alles auswählen

\checkheight{\includegraphics[scale=0.35]{fzgeditor.png}}
\begin{wrapfigure}{r}{0\textwidth}
	\includegraphics[scale=0.35]{fzgeditor.png}
\end{wrapfigure}

Um nicht jedes Mal diesen Wust kopieren zu müssen (und um bei Änderungen nur an einer Stelle ändern zu müssen), kann man das doch bestimmt in eine Funktion packen, oder? \screenshotrechts{fzgeditor.png} oder sowas.
Weiß jemand wie das geht?

Carsten

[Johannes]

Hm, habe ich eine Falle übersehen?

Code: Alles auswählen

\newcommand{\screenshotrechts}[1]{\checkheight{\includegraphics[scale=0.35]{#1}}
\begin{wrapfigure}{r}{0\textwidth}
	\includegraphics[scale=0.35]{#1}
\end{wrapfigure}}

Grüße
Johannes

[Oliver Lamm]

Das Auffüllen geht mit dem \wrapfill Macro ... wofür hab ich das Dokument eigentlich gepflegt ?

Daran kannst Du auch sehen wie man ein Makro definiert, oder am \ToDo-Makro, beides im Dokumentkopf.

Oli

[Carsten Hölscher]

\wrapfill tut's hier aber nicht. Hab das hier getippt, mit Johannes' Funktion oben:

Code: Alles auswählen

\screenshotrechts{fzgeditor.png}
\textbf{Absatzbeginn} Ut wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci tation ullamcorper suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea commodo consequat. Duis autem vel eum iriure dolor in hendrerit in vulputate velit esse molestie. \wrapfill \par\medskip

@Johannes: Ja, läuft, danke!

Carsten