Autopilot und Zusatz-(Lok-)Bremse
- (Ar-) T-Rex
- Beiträge: 4795
- Registriert: 19.02.2003 21:07:56
- Aktuelle Projekte: Seit 65 Millionen Jahren die Entwicklung der Eisenbahn beobachten
- Wohnort: Österreich
- Kontaktdaten:
Autopilot und Zusatz-(Lok-)Bremse
Servus miteinander!
Ist das nur bei mir so (ich muß das mit aller gebotenen Vorsicht fragen, denn ich weiß um die Brandhitze dieser Themata ), daß der Autopilot, meine Lieblingsgerätschaft bei Zusi, NICHT die Zusatzbremse, also die Lokomotiv-Druckluftbremse, ansteuert?
Ich muß dazu sagen, daß ich die Zusatzbremse von der Zug-Druckluftbremse getrennt habe und über die Tasten O und L bediene.
Wenn ich nämlich beispielsweise auf einer meiner Steilstrecken anhalte, die Zugbremse auslöse und den Zug mit der Zusatzbremse "festhalte", dann fährt der Autopilot trotz angezogener Lokbremse los (und ad ultimo weiter), was natürlich suboptimal ist, und löst sie "um's Verrecken" nicht aus.
Ich habe auch noch nie erlebt, daß der Autopilot von sich aus die Zusatzbremse benützt.
Vielleicht sollte diese Funktion auf die Wunschliste?? Oder mache ich etwas falsch?
Arthur
Ist das nur bei mir so (ich muß das mit aller gebotenen Vorsicht fragen, denn ich weiß um die Brandhitze dieser Themata ), daß der Autopilot, meine Lieblingsgerätschaft bei Zusi, NICHT die Zusatzbremse, also die Lokomotiv-Druckluftbremse, ansteuert?
Ich muß dazu sagen, daß ich die Zusatzbremse von der Zug-Druckluftbremse getrennt habe und über die Tasten O und L bediene.
Wenn ich nämlich beispielsweise auf einer meiner Steilstrecken anhalte, die Zugbremse auslöse und den Zug mit der Zusatzbremse "festhalte", dann fährt der Autopilot trotz angezogener Lokbremse los (und ad ultimo weiter), was natürlich suboptimal ist, und löst sie "um's Verrecken" nicht aus.
Ich habe auch noch nie erlebt, daß der Autopilot von sich aus die Zusatzbremse benützt.
Vielleicht sollte diese Funktion auf die Wunschliste?? Oder mache ich etwas falsch?
Arthur
- Peter Zimmermann
- Beiträge: 9739
- Registriert: 07.11.2001 21:47:43
- Wohnort: RSI
Der Autopilot benützt die Zusatzbremse nicht.
Wenn ich mit Zusi fahre, benütze ich sie auch nicht. Ich habe mal irgendswo gelesen, dass man sie nur dann benützen darf, wenn es sich um eine einzelne Lok handelt. Sprich: Wenn Wagen hinten dran hängen, dann darf man sie nicht benützen.
Muss aber gestehen, dass, wenn es am Bahnsteigende mit dem Halten knapp wird, dann nimm ich sie schon mal - Gott sei Dank gibt es dann keinen Abzug in der Fahrtbewertung.
Wenn ich mit Zusi fahre, benütze ich sie auch nicht. Ich habe mal irgendswo gelesen, dass man sie nur dann benützen darf, wenn es sich um eine einzelne Lok handelt. Sprich: Wenn Wagen hinten dran hängen, dann darf man sie nicht benützen.
Muss aber gestehen, dass, wenn es am Bahnsteigende mit dem Halten knapp wird, dann nimm ich sie schon mal - Gott sei Dank gibt es dann keinen Abzug in der Fahrtbewertung.
Zuletzt geändert von Peter Zimmermann am 13.03.2003 21:31:32, insgesamt 1-mal geändert.
- Peter Zimmermann
- Beiträge: 9739
- Registriert: 07.11.2001 21:47:43
- Wohnort: RSI
Sorry, wollte editieren und nicht zitieren. Deshalb: Dieser Beitrag wieder raus nehmen.
Zuletzt geändert von Peter Zimmermann am 13.03.2003 21:32:33, insgesamt 1-mal geändert.
Das von Arthur praktizierte festhalten mit der Zusatzbremse ist laut Brevo durchaus zulässig, es ist lediglich nicht erlaubt die Zb für normale Bremsungen zu verwenden, weil sonst der Zug auf die Lok aufläuft und es n ziemlichen Ruck gibt.
Unschön bei P-Zügen, die Beförderungsfälle mögen sowas nämlich überhaupt nicht und noch schlimmer bei G-Zügen, denn da kanns zu Zugtrennungen kommen wenn die Wagen auf die Puffer auflaufen und dann von den Pufferfedern zurückgeschleudert werden.
Einzige Ausnahme: wenn n Güterzug in den Rbf einfährt und zerlegt werden soll isses erlaubt kurz vorm Stillstand die Zb zu benutzen, damit die Wagen auflaufen und so die Kupplungen locker sind und die Rangierer es etwas leichter haben beim Entkuppeln.
Unschön bei P-Zügen, die Beförderungsfälle mögen sowas nämlich überhaupt nicht und noch schlimmer bei G-Zügen, denn da kanns zu Zugtrennungen kommen wenn die Wagen auf die Puffer auflaufen und dann von den Pufferfedern zurückgeschleudert werden.
Einzige Ausnahme: wenn n Güterzug in den Rbf einfährt und zerlegt werden soll isses erlaubt kurz vorm Stillstand die Zb zu benutzen, damit die Wagen auflaufen und so die Kupplungen locker sind und die Rangierer es etwas leichter haben beim Entkuppeln.
- Jan Friedrich
- Beiträge: 1664
- Registriert: 23.02.2003 11:01:35
- Aktuelle Projekte: Umzug
- Wohnort: Singen
- Carsten Hölscher
- Administrator
- Beiträge: 33384
- Registriert: 04.07.2002 00:14:42
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten:
- (Ar-) T-Rex
- Beiträge: 4795
- Registriert: 19.02.2003 21:07:56
- Aktuelle Projekte: Seit 65 Millionen Jahren die Entwicklung der Eisenbahn beobachten
- Wohnort: Österreich
- Kontaktdaten:
Carsten: das war's, was ich wissen wollte. Ergo ist beim Umschalten auf einen anderen Zug oder auf den Autopiloten darauf zu achten, daß die Zusatzbremse gelöst ist.
Noch was zur Anwendung in der Realität: Es ist (zumindest hier, auf den Austriacischen Rampenstrecken) sehr wohl üblich, erlaubt und auch zweckmäßig, insbesondere bei (kurzen) Reisezügen nach dem Anhalten im Bahnhof die Lok einzubremsen, die Zugbremse hingegen zu lösen, und nach Erteilung des Abfahrtsauftrages quasi gleichzeitig mit dem Aufschalten des Fahrstroms die Lokbremse zu lösen. Das geht nämlich viel schneller, und der Zug kommt sofort zum Losfahren.
Ausprobieren - am besten auf dem Bergabschnitt der beiden (ÖBB und DB)-Klettertouren mit einem aufwärtsfahrenden Bummelzug.
Arthur
Noch was zur Anwendung in der Realität: Es ist (zumindest hier, auf den Austriacischen Rampenstrecken) sehr wohl üblich, erlaubt und auch zweckmäßig, insbesondere bei (kurzen) Reisezügen nach dem Anhalten im Bahnhof die Lok einzubremsen, die Zugbremse hingegen zu lösen, und nach Erteilung des Abfahrtsauftrages quasi gleichzeitig mit dem Aufschalten des Fahrstroms die Lokbremse zu lösen. Das geht nämlich viel schneller, und der Zug kommt sofort zum Losfahren.
Ausprobieren - am besten auf dem Bergabschnitt der beiden (ÖBB und DB)-Klettertouren mit einem aufwärtsfahrenden Bummelzug.
Arthur
Schönen Guten Morgen
Muß auch meinen Kren (Meerrettich) dazu abgeben. Vorerst möchte ich die Feststellungen meines Ö ZPA Präsidenten Arthur vollinhaltlich bestätigen (schleim) und auf ein Ö Spezifikum hinweisen. Ö Loks haben ein sogenanntes Nachbremsventil welches bei einer Druckabsenkung der Hll unter 3,5 bar die Lokzusatzbremse mit betätigt. Dieses Nachbremsventil ist händisch umschaltbar und bewirkt im ausgeschalteten Zustand ein Mitbremsen der Lok auch oberhalb 3,5 bar Druckabsenkung in der Hll. Ist meines Wissens nach zwar nicht erlaubt, wird aber in der Praxis vielleicht das eine oder andere Mal zwecks besserer Bremswirkung doch gemacht. Interessanterweise wird bei der Bremsberechnung sowohl die Lokzusatzbremse als auch eine allfällig vorhandene E-Bremse mit berücksichtigt, obwohl die E-Bremse ausfallen kann und die Zusatzbremse offiziel erst unter 3,5 bar wirkt.
Grüße Peter
Muß auch meinen Kren (Meerrettich) dazu abgeben. Vorerst möchte ich die Feststellungen meines Ö ZPA Präsidenten Arthur vollinhaltlich bestätigen (schleim) und auf ein Ö Spezifikum hinweisen. Ö Loks haben ein sogenanntes Nachbremsventil welches bei einer Druckabsenkung der Hll unter 3,5 bar die Lokzusatzbremse mit betätigt. Dieses Nachbremsventil ist händisch umschaltbar und bewirkt im ausgeschalteten Zustand ein Mitbremsen der Lok auch oberhalb 3,5 bar Druckabsenkung in der Hll. Ist meines Wissens nach zwar nicht erlaubt, wird aber in der Praxis vielleicht das eine oder andere Mal zwecks besserer Bremswirkung doch gemacht. Interessanterweise wird bei der Bremsberechnung sowohl die Lokzusatzbremse als auch eine allfällig vorhandene E-Bremse mit berücksichtigt, obwohl die E-Bremse ausfallen kann und die Zusatzbremse offiziel erst unter 3,5 bar wirkt.
Grüße Peter
- David Seemayer
- Beiträge: 1470
- Registriert: 12.08.2002 21:45:45
- Wohnort: Vöcklabruck
- Kontaktdaten:
- (Ar-) T-Rex
- Beiträge: 4795
- Registriert: 19.02.2003 21:07:56
- Aktuelle Projekte: Seit 65 Millionen Jahren die Entwicklung der Eisenbahn beobachten
- Wohnort: Österreich
- Kontaktdaten:
@ David
Die Sache mit der Bremsberechnung ist mir grunsätzlich klar, habe es deshalb geschrieben weil ich glaube, daß bei der DB unabhängig von der Höhe der Druckabsenkung die Lok immer mitbbremst. Aber das wissen die Deutschen Freunde sicher besser. Zur Miteinbeziehung der E- Bremse in die Bremsberechnung muß man aber schon berücksichtigen, daß bei Wegfall der Fahrdrahtspannung zumindest bis zur Baureihe 1044 die E-Bremse wirkungslos ist und daher die Bremsberechnung in so einem Fall nicht ganz stimmt. Dürfte aber kein großes Problem sein. Ein Freund von mir war vor seiner ÖBB Zeit Tfz. bei der DB und der behauptet,daß zumindest in der Vergangenheit die Deutschen in der "Bremserei" besser waren als wir. Sollte man vielleicht hier nicht sagen. Bei Deutschen Dampfloks waren ja in der Regel auch immer im Gegensatz zu uns die Vor-und Nachlaufachsen gebremst. Aber das ist sicherlich schöner Schnee von gestern.
Grüsse Peter
Die Sache mit der Bremsberechnung ist mir grunsätzlich klar, habe es deshalb geschrieben weil ich glaube, daß bei der DB unabhängig von der Höhe der Druckabsenkung die Lok immer mitbbremst. Aber das wissen die Deutschen Freunde sicher besser. Zur Miteinbeziehung der E- Bremse in die Bremsberechnung muß man aber schon berücksichtigen, daß bei Wegfall der Fahrdrahtspannung zumindest bis zur Baureihe 1044 die E-Bremse wirkungslos ist und daher die Bremsberechnung in so einem Fall nicht ganz stimmt. Dürfte aber kein großes Problem sein. Ein Freund von mir war vor seiner ÖBB Zeit Tfz. bei der DB und der behauptet,daß zumindest in der Vergangenheit die Deutschen in der "Bremserei" besser waren als wir. Sollte man vielleicht hier nicht sagen. Bei Deutschen Dampfloks waren ja in der Regel auch immer im Gegensatz zu uns die Vor-und Nachlaufachsen gebremst. Aber das ist sicherlich schöner Schnee von gestern.
Grüsse Peter
- David Seemayer
- Beiträge: 1470
- Registriert: 12.08.2002 21:45:45
- Wohnort: Vöcklabruck
- Kontaktdaten:
@ Peter
Die E-Bremse fällt bei JEDER Lok aus, wenn der HS gefallen ist.
Dass die Luft-Bremse bei der DB anscheinend "besser" ist, ist klar, weil ja die Lok mitbremst.
Ein kurzer E-Bremsenvergleich (im Fahrzeugeditor) zeigt, dass die österreichischen E-Bremsen weit besser sind (Daten der ÖBB-Loks sitmmen sicher).
Übrigens waren die Vor- und Nachlaufachsen der österreichischen Dampfloks sehr wohl gebremst (bis auf ganz wengie Ausnahmen und Loks die vor dem 20. Jhdt. gebaut wurden).
David
Die E-Bremse fällt bei JEDER Lok aus, wenn der HS gefallen ist.
Dass die Luft-Bremse bei der DB anscheinend "besser" ist, ist klar, weil ja die Lok mitbremst.
Ein kurzer E-Bremsenvergleich (im Fahrzeugeditor) zeigt, dass die österreichischen E-Bremsen weit besser sind (Daten der ÖBB-Loks sitmmen sicher).
Übrigens waren die Vor- und Nachlaufachsen der österreichischen Dampfloks sehr wohl gebremst (bis auf ganz wengie Ausnahmen und Loks die vor dem 20. Jhdt. gebaut wurden).
David
-
- Beiträge: 708
- Registriert: 04.12.2002 20:44:14
- Wohnort: Zwijndrecht (NL)
- Kontaktdaten:
@ David
Ist zwar nicht unbedingt ein Zusi Thema und wird vermutlich viele gar nicht interessieren aber wenn Du die echten Ö Dampfer meinst (und davon gehe ich aus ) muß ich Dir schon etwas widerssprechen. Mit Ausnahme der BR 78 hatte meines Wissens nach keine bis zuletzt gebaute Lok durchgängig die Vor-und Nachlaufachsen gebremst. Einige Beispiele: BR 92,93,310 weder noch. BR 214/12 Nachlauf einseitig. BR 77 Vorlauf. Ebenso war bei der BR 1018/1118 die vorhandene Bremsanlage für Vor und Nachlauf stillgelegt. Nachdem ich mich in der Blütezeit der angeführten Dampfloks noch nicht mit der Eisenbahn beschäftigen konnte weil ich noch nicht auf der Welt war bin ich natürlich so wie Du auf die einschlägige Literatur angewiesen bzw. an die Erinnerungen von ehemaligen Dampflokführern. Da können sich naturgemäß gewisse Fehler einschleichen bzw. ist es durchaus möglich,daß in der Reichsbahnzeit verschiedene Änderungen vorgenommen wurden. Sollten Deine Quellen etwas anderes besagen, dann nenne sie mir bitte. Man lernt ja nie aus. Ja und noch etwas. Ich glaube bei den niederen 1042 ern war die E-Bremse ursprünglich fahrdrahtunabhängig.
Grüsse nach OÖ
Peter
Ist zwar nicht unbedingt ein Zusi Thema und wird vermutlich viele gar nicht interessieren aber wenn Du die echten Ö Dampfer meinst (und davon gehe ich aus ) muß ich Dir schon etwas widerssprechen. Mit Ausnahme der BR 78 hatte meines Wissens nach keine bis zuletzt gebaute Lok durchgängig die Vor-und Nachlaufachsen gebremst. Einige Beispiele: BR 92,93,310 weder noch. BR 214/12 Nachlauf einseitig. BR 77 Vorlauf. Ebenso war bei der BR 1018/1118 die vorhandene Bremsanlage für Vor und Nachlauf stillgelegt. Nachdem ich mich in der Blütezeit der angeführten Dampfloks noch nicht mit der Eisenbahn beschäftigen konnte weil ich noch nicht auf der Welt war bin ich natürlich so wie Du auf die einschlägige Literatur angewiesen bzw. an die Erinnerungen von ehemaligen Dampflokführern. Da können sich naturgemäß gewisse Fehler einschleichen bzw. ist es durchaus möglich,daß in der Reichsbahnzeit verschiedene Änderungen vorgenommen wurden. Sollten Deine Quellen etwas anderes besagen, dann nenne sie mir bitte. Man lernt ja nie aus. Ja und noch etwas. Ich glaube bei den niederen 1042 ern war die E-Bremse ursprünglich fahrdrahtunabhängig.
Grüsse nach OÖ
Peter
- Michael_Poschmann
- Beiträge: 19877
- Registriert: 05.11.2001 15:11:18
- Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
- Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)
Nun ja, ganz so unrecht hat Arie nicht ,wenn man die 103 als österreichische Lok einsortieren mag...David S hat geschrieben:@ Peter
Die E-Bremse fällt bei JEDER Lok aus, wenn der HS gefallen ist.
David
Auch da ist's durch geschickte Schaltung der Fahrmotoren meines Wissens möglich, nach einem entsprechenden "Anstupsen" der Spannungsgenerierung netzunabhängig elektrisch zu bremsen.
Nähere technische Einzelheiten vermutlich in einem der zahlreichen Nachruf-Baueihenbücher.
Michael
- Carsten Hölscher
- Administrator
- Beiträge: 33384
- Registriert: 04.07.2002 00:14:42
- Wohnort: Braunschweig
- Kontaktdaten: