Wie mischt man Zusi-Dieselsounds
Verfasst: 03.01.2004 23:07:46
als ich gerade die neuen Add-Ons eingespielt habe und dann den VT08 gefahren bin, hörte sich der doch nicht so ganz an wie der echte.
Darum hier noch einmal gebündelt einige Hinweise für alle, die an Sounds basteln.
Wenn man die Akustik eines Verbrennsungsmotors etwas vereinfacht betrachtet (sollte für uns völlig ausreichend sein), dann hat man zwei Anteile. Metallisches "Geklapper und Geklöter" durch die vielen bewegten Teile (Ventile, Stößel usw. usw.) und Verbrennungs- (bzw. eher Auspuff-)geräusche, also dieses schöne tiefe Wummern. Beides zusammen ergibt dann das recht typische Geräusch eines Motors. Beide Anteile ändern ihre "Abspielgeschwindigkeit" proportional zur Drehzahl. Bei der Lautstärke gibt es aber Unterschiede zu beachten. Das Geklapper ist ca. unabhängig von der Last (=Drehmoment bzw. Zugkraft), das Gewummer ist aber stark lastabhängig.
Um das vernünftig nachbilden zu können, hat der Zusi-Fahrzeugeditor zwei Motorsounds, logischerweise einen für das hochfrequente Geklapper und einen für das tieffrequente Gewummer.
Wie kommt man an die Sounds, schließlich spielt der echte Motor beides gleichzeitig ab? Für das Gewummer nehme man Vollast in höchster Fahrstufe. Vermutlich ist das schon so dominant, dass man das Geklapper gar nicht mehr hört. Wenn doch sollte ein Tiefpaß in der Gegend um 800 Hz ein vernünftiges Ergebnis liefern.
Das Geklapper hört man eigentlich recht gut im Leerlauf, wo der Motor ja keine Last hat. Es könnte also schon reichen, den Leerlaufsound auf Enddrehzahl zu skalieren. Alternativen wären Sounds in niedriger Fahrstufe, ggf. mit Hochpaßfilter bearbeitet.
Wenn man nur einen der beiden Sounds belegt oder gar beide mit derselben Datei, dann ergeben sich logischerweise "SoundLöcher" oder andere komische Effekte im Hochlauf.
Außerdem zu beachten: Nur richtig gute Aufnahmegeräte haben einen fest einstellbaren Meßbereich. Die hier erstellten Sounds sind also i.d.R. autom. aussteuernd, so dass laute Geräusche relativ zu leise sind. Beim VT08 ist z.B. der Leerlauf "relativ" leise, unter Vollast dröhnt der aber geradezu gewaltig. Die Kamera ändert dann die Aussteuerung, so daß die Unterschiede auf dem Band am Ende geringer sind. In der Zusi-Nachbearbeitung müßte man also die Wummer-Sounds verstärken (oder die Leerlaufsounds abschwächen).
Ich hatte die allererste 216 damals in der Hinsicht bearbeitet und die klang zumindest in der Abstimmung recht gut (auch wenn vielleicht die klangtechnische Qualität durchaus steigerbar gewesen sein mag)
Soll jetzt kein blödes Gemoser am VT08 sein (bei dem werde ich zusammen mit Stefan noch eine Optimierungsrunde drehen) - ich dachte mir nur, dass das Thema vermutlich von allg. Interesse ist und daher nicht nur bei Stefan ankommen soll.
Carsten
Darum hier noch einmal gebündelt einige Hinweise für alle, die an Sounds basteln.
Wenn man die Akustik eines Verbrennsungsmotors etwas vereinfacht betrachtet (sollte für uns völlig ausreichend sein), dann hat man zwei Anteile. Metallisches "Geklapper und Geklöter" durch die vielen bewegten Teile (Ventile, Stößel usw. usw.) und Verbrennungs- (bzw. eher Auspuff-)geräusche, also dieses schöne tiefe Wummern. Beides zusammen ergibt dann das recht typische Geräusch eines Motors. Beide Anteile ändern ihre "Abspielgeschwindigkeit" proportional zur Drehzahl. Bei der Lautstärke gibt es aber Unterschiede zu beachten. Das Geklapper ist ca. unabhängig von der Last (=Drehmoment bzw. Zugkraft), das Gewummer ist aber stark lastabhängig.
Um das vernünftig nachbilden zu können, hat der Zusi-Fahrzeugeditor zwei Motorsounds, logischerweise einen für das hochfrequente Geklapper und einen für das tieffrequente Gewummer.
Wie kommt man an die Sounds, schließlich spielt der echte Motor beides gleichzeitig ab? Für das Gewummer nehme man Vollast in höchster Fahrstufe. Vermutlich ist das schon so dominant, dass man das Geklapper gar nicht mehr hört. Wenn doch sollte ein Tiefpaß in der Gegend um 800 Hz ein vernünftiges Ergebnis liefern.
Das Geklapper hört man eigentlich recht gut im Leerlauf, wo der Motor ja keine Last hat. Es könnte also schon reichen, den Leerlaufsound auf Enddrehzahl zu skalieren. Alternativen wären Sounds in niedriger Fahrstufe, ggf. mit Hochpaßfilter bearbeitet.
Wenn man nur einen der beiden Sounds belegt oder gar beide mit derselben Datei, dann ergeben sich logischerweise "SoundLöcher" oder andere komische Effekte im Hochlauf.
Außerdem zu beachten: Nur richtig gute Aufnahmegeräte haben einen fest einstellbaren Meßbereich. Die hier erstellten Sounds sind also i.d.R. autom. aussteuernd, so dass laute Geräusche relativ zu leise sind. Beim VT08 ist z.B. der Leerlauf "relativ" leise, unter Vollast dröhnt der aber geradezu gewaltig. Die Kamera ändert dann die Aussteuerung, so daß die Unterschiede auf dem Band am Ende geringer sind. In der Zusi-Nachbearbeitung müßte man also die Wummer-Sounds verstärken (oder die Leerlaufsounds abschwächen).
Ich hatte die allererste 216 damals in der Hinsicht bearbeitet und die klang zumindest in der Abstimmung recht gut (auch wenn vielleicht die klangtechnische Qualität durchaus steigerbar gewesen sein mag)
Soll jetzt kein blödes Gemoser am VT08 sein (bei dem werde ich zusammen mit Stefan noch eine Optimierungsrunde drehen) - ich dachte mir nur, dass das Thema vermutlich von allg. Interesse ist und daher nicht nur bei Stefan ankommen soll.
Carsten