Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

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Steve
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Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#1 Beitrag von Steve »

Hey ihr,
ich habe heute mal mit einigen Testfahrten meine Vermutung bestätigt, dass wenn ein Zug geschoben wird er langsamer beschleunigt. Soweiso stehen bei geschobenen Zügen bei der Zugauswahl immer mehr Tonnen bei der Zugewichtsangabe als bei gezogenen Zügen. Trotz Suche im Forum habe ich nichts zu diesem Thema gefunden, obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass das bisher noch nie diskutiert wurde.

1. Warum beschleunigen gezogene Züge schneller als geschobene?
2. Woher kommen die unterschiedlichen Zuggewichtsangaben bei der Zugauswahl, wenn der einzige Unterschied im Zug ist, dass die Lok vorne oder hinten dran hängt?

Gruß
Steve =)

Alwin Meschede
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#2 Beitrag von Alwin Meschede »

Steve hat geschrieben:2. Woher kommen die unterschiedlichen Zuggewichtsangaben bei der Zugauswahl, wenn der einzige Unterschied im Zug ist, dass die Lok vorne oder hinten dran hängt?
Die Lastangabe im Fahrplankopf ist das Gewicht des Wagenzuges, nicht des Gesamtzuges. Soweit ist das erstmal vorbildgerecht. Zusi stellt dabei aber keine Betrachtungen an, was jetzt alles zum Wagenzug gehört oder nicht, sondern nimmt vereinfachend an, dass das erste Fahrzeug eine Lok ist, und alles was folgt ein Wagen. Deshalb wird bei geschobenen Wendezügen die Lok am Zugschluss zum Wagenzuggewicht gezählt.
Zuletzt geändert von Alwin Meschede am 10.05.2014 08:41:50, insgesamt 1-mal geändert.
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stuvar
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#3 Beitrag von stuvar »

Alwin Meschede hat geschrieben: ... Zusi stellt dabei aber keine Betrachtungen an, was jetzt alles zum Wagenzug gehört oder nicht, sondern nimmt vereinfachend an, dass das erste Fahrzeug eine Lok ist, und alles was folgt ein Wagen.
Geht das dann auch so in die Berechnung des Schleuderverhaltens mit ein? Ich hatte manchmal das Gefühl, dass ein geschobener Zug eher ins Schleudern kam als ein gezogener.

Und mal ne Frage zum Vorbild: Wird im Steuerwagen überhaupt angezeigt, dass die Lok ins Scheudern kommt?

Gerd

F(R)S-Bauer
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#4 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Hallo,

Zusi nimmt als Reibwert nur das Erste Fahrzeug=Lok und berechnet daraus das Schleuderverhalten.
Deshalb ist es bei Vorspann ein Unterschied ob ich 232+211 oder 211+232 habe.

Zu mindesten in Zusi und den Steuerwagen die ich mal als Fahrgast gesehen habe, gibt es kein Schleuderanzeige.
Aber soweit ich weiß hatten die meisten Fahrzeuge (Laut Internet 21X, 141, 111...) mit Wendezugsteuerung auch einen Schleuderschutz (In der Anfahrüberwachung) eingebaut. Ausnahme war die nachgerüsteten 110er.

Was ich nicht weiß in wie weit dieser Schleuderschutz bis zu Letzt funktionierte, da er zum Teil wohl auch als Schleuderschutzbremse ausgeführt war. Diese ist mal Stillgelegt worden, weil es zu Radreifenproblemen kam.


mfg


Ralf
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Jürgen Reiter
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#5 Beitrag von Jürgen Reiter »

Beim IC StWg ist das Schleudern erkennbar.

Gruss Jürgen

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Jens Schubert
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#6 Beitrag von Jens Schubert »

Der gezogene IC sollte in der Tat schneller beschleunigen können als der geschobene (heißt eigentlich "geführt").
Eine 4achsige Drehstromlok bringt bis zu 300kN Zugkraft auf, Druckkräfte im Zug dürfen aber 240kN nicht überschreiten.

Stephan/Taschi
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#7 Beitrag von Stephan/Taschi »

Sind da eigentlich für Zusi 3 irgendwelche Änderungen geplant / umgesetzt (sprich, von der schiebenden Lok abhängiges Schleuderverhalten etc.)?

F(R)S-Bauer
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#8 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Stephan/Taschi hat geschrieben:Sind da eigentlich für Zusi 3 irgendwelche Änderungen geplant / umgesetzt (sprich, von der schiebenden Lok abhängiges Schleuderverhalten etc.)?
Was bringt das?
Laut Carsten werden die Autopilot-Züge nach ein Vereinfachten Modell gefahren, von dem ich bezweifel das es das Großartig berücksichtigt, weil dann der Aufwand wieder hochgeht. Warum sollte man das für den einen Zug denn der Benutzer steuert anders berechnen? Im Gegenteil, das gibt nur Problem bei der Fahrplanerstellung.

mfg

Ralf
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Stephan/Taschi
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#9 Beitrag von Stephan/Taschi »

F(R)S-Bauer hat geschrieben:
Stephan/Taschi hat geschrieben:Sind da eigentlich für Zusi 3 irgendwelche Änderungen geplant / umgesetzt (sprich, von der schiebenden Lok abhängiges Schleuderverhalten etc.)?
Was bringt das?
Laut Carsten werden die Autopilot-Züge nach ein Vereinfachten Modell gefahren, von dem ich bezweifel das es das Großartig berücksichtigt, weil dann der Aufwand wieder hochgeht. Warum sollte man das für den einen Zug denn der Benutzer steuert anders berechnen?
Äh - weil der Benutzer will, dass der Zug, den er steuert, sich realistisch verhält?

Miri
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#10 Beitrag von Miri »

Hm. Wenn ich http://www.zusi.de/pages/dehaupt/zusi-3 ... editor.php richtig lese, wird zumindestens das alte "Lok/Wagen"-Konzept verlassen und durch Module ersetzt. Warum sollte dann nicht jedes Modul 'für sich' berechnet werden?
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Carsten Hölscher
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Re: Beschleunigung gezogener und geschobener Züge

#11 Beitrag von Carsten Hölscher »

Jo, jedes Fahrzeug wird einzelon durchgerechnet.

Carsten

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