BR 103 und AFB

Alles rund um die Außenhüllen und technische Daten der Fahrzeuge, also Vorstellen eigener Projekte usw.
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Christian Knüttel
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BR 103 und AFB

#1 Beitrag von Christian Knüttel »

Habe eben festgestellt das es im Fahrzeugbestand keine 103 mit einer AFB gibt warum eigentlich nicht?

elasi
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#2 Beitrag von elasi »

Hallo,

bei der BR103 wurde in den letzten 10 Betriebsjahren die AFB wegen durch sie versachten Schaltwerksproblemen immer mehr ausgebaut. Am Ende gab es keine BR103 mehr mit AFB. Bei mir und bei den Kollegen war sie aber fast nie in Betrieb. "Hauruck-AFB"

mfg

Christian Knüttel
Beiträge: 19
Registriert: 03.10.2006 07:18:42

BR 103 und AFB

#3 Beitrag von Christian Knüttel »

also mein kollege hat mir heute gesagt das er sie noch bis zum schluss mit afb gefahren hat

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Patrick Seidler
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#4 Beitrag von Patrick Seidler »

Ich meine mal per Hörensagen von Jemandem der Jemanden der Jemanden kennt, vernommen zu haben (also sehr vage und kann es selbst nicht verifizieren), daß mit einem Trick das automatische Bremsen noch funktionieren soll, aber nicht die Geschwindigkeitsvorgabe.

Der Ausbau oder die Deaktivierung der AFB hatte mit der Schaltwerksbeanspruchung zu tun, da man das ständige Pendeln (Hoch- und Runterlaufen des Schaltwerks) vermeiden, sprich die Lok schonen wollte. Aus dem gleichen Grund erfolgte der Ausbau der Trafoumschalter, weil die thermischen Belastungen auf den Trafo derart hoch waren, daß die Loks reihenweise mit defekten Fahrmotoren unterwegs waren. Ein FM weniger bedeutet 17% weniger Zugkraft und 50% weniger elektrische Bremskraft, da hier das ganze DG abgestellt wird.

Gruß,
Patrick
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elasi
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#5 Beitrag von elasi »

Hallo,

da ist nur die Frage, wann bis zum Schluss ist.

Schau mal auf folgenden Seiten was da über AFB und 103er steht.

http://www.grahnert.de/fernbahn/br103/103.htm

http://www.103er.de/daten/faq/frage10.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/DB_Baureihe_103

Denke Dir nichts, mir wurde auch mal erzählt, dass die BR111 im KWS-Betrieb weniger Leistung bringt und und und...

mfg

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Patrick Seidler
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#6 Beitrag von Patrick Seidler »

Ja, aber da steht auch nur das, was ich oben im Beitrag geschrieben habe, also AFB inaktiv, nur soll man angeblich irgendwie noch automatisch bremsen können. Ich dachte, daß da ein 103er-Tf was zu sagen könnte.

Die FAQ auf 103er.de (zweiter Link) habe ich übrigens verfasst :D

Gruß,
P.
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Christian Knüttel
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BR 103 und AFB

#7 Beitrag von Christian Knüttel »

Naja die beiden dich ich kenne die bis heute die 103 im Beiblatt stehen haben haben eben gesagt das das Teil bis zuletzt also zur letzten Fahrt die sie gemacht haben war übrigens 2005 noch benutzt haben.

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Patrick Seidler
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#8 Beitrag von Patrick Seidler »

Würde ich nicht abstreiten, es haben mir auch 103er-Tf von aktiven Trafoumschaltern berichtet. Offiziell war beides außer Betrieb gesetzt.

Ich weiß auch nicht, ob bei der AFB wirklich was ausgebaut, oder nur der Steuerungswahlschalter nicht einfach nur für die Stellung "Automatik" blockiert wurde. An der Position ist eine Art Schraube (Sicherungsstift o.ä.), die runtergedrückt werden muß; vielleicht hat man die Schalter einfach nur blockiert oder irgendwelche Kabelverbindungen einfach gekappt, und dann halt so getan, als sei es nicht da - so wie man z.B. bei Neuwagenbestellungen immer die Antennenkabel gelegt bekommt, wenn man die "Antennenvorbereitung" bestellt (gibts das heute noch?), zahlt man 100 Euro extra, läßt man sie weg, bekommt man die Kabel trotzdem und muß im Kofferraum nur die Verkleidung zur Seite ziehen. :D

Gruß,
Patrick
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Miri
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#9 Beitrag von Miri »

Mal vom Technischen gesehen: die AFB ist bei der 103 sehr eng mit der normalen Nachlaufsteuerung verwoben. Ein Ausbau ist damit schwierig und war wohl (angesichts der kurzen Restlebensdauer) zu teuer. M.W. hat man einfach den einen Kontakt vom Hilfsfahrschalter abgeklemmt. Allerdings haben das wohl nicht alle Bw konsequent gemacht, einige Loks sind durchgerutscht. Sonderlich beliebt war die AFB bei den Tf eh nicht, besonders im leichten Gefälle neigte die nämlich zum Pendeln zwischen E-Bremse und minimaler Zugkraft. Einigen Tf sind dabei die Fahr-Bremswender festgebrannt, die haben die AFB dann nie wieder angefasst.
Auch die Trafoumschaltung wurde i.d.R. nicht ausgebaut, sondern in der "unteren" Stellung festgelegt und die Taster abgeklemmt. Auch hier fielen offensichtlich einige Loks durchs Raster.
Man darf dabei nicht vergessen, dass die 103 schon zum Ende der Bundesbahn ziemlich runtergefahren war und man wenig in die Maschinen investierte -sowohl von "oben" als auch von Seiten der Bws.

elasi
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#10 Beitrag von elasi »

Halo,

mag schon sein, dass die AFB und die Trafoumschaltung noch eingebaut war. Wenn man aber Dienst nach Vorschrift gemacht hat, gab es beides nicht. Rumtricksen hätte ich mir nie getraut. Da mag ich gar nicht daran denken, wenn da irgend etwas passiert!

Aber es ist schon interressant zu hören, dass die Dinge nur abgeklemmt wurden. Ist auch irgendwie logisch. Das passt doch zur DB. Nur billige und schnelle Lösungen!

Das mit dem el. Bremsen stimmt schon, war das erlaubt?

"Sonderlich beliebt war die AFB bei den Tf eh nicht, besonders im leichten Gefälle neigte die nämlich zum Pendeln zwischen E-Bremse und minimaler Zugkraft. Einigen Tf sind dabei die Fahr-Bremswender festgebrannt, die haben die AFB dann nie wieder angefasst. "

Genau aus diesen Grund haben wir schon in der Ausbildung gelernt, fasst das Zeugs lieber nicht an, ihr macht euch nur Probleme. Wie bei der 194er. Vergesst die E-Bremse.

Interessant wäre noch zu Wissen wie die 103-245 heute gefahren wird und was da verbaut und aktiv ist.
mfg

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103fan
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#11 Beitrag von 103fan »

Die nach dem Unfall in Rheinweiler wieder zugelassene AFB betraf nur die Loks der fünften Bauserie ( 103 216 - 103 245 ) sowie den Versuchsträger 103 112. Diese Loks hatten zusätzliche Überwachungen für die Regelung bekommen. Bei den anderen Loks konnte die AFB nur noch zum Bremsen genutzt werden.

Anfang 1996 wurde von der DB verfügt die AFB außer Betrieb zu setzen. Als Grund wurden Probleme mit den Schaltwerken sowie den Fahr- / Bremswendern angegeben. Dabei ist nicht klar ob mit der Verfügung auch die "Bremshilfe" gemeint war.

Und nochmals zum Gerücht das der Rahmen der 103 106 für die 103 132 verwendet wurde: das ist falsch! Von der Lok wurden nur das Laufwerk ( Drehgestelle ) und die Bremsanlage als Ersatzteile vorgehalten, der Rest wurde gemäß Antrag vom 29.09.1971 ausgemustert und zur Verschrottung freigegeben. Der Brückenrahmen wurde in Rheinweiler in drei Teile zerlegt und alles nach München-Freimann transportiert wo die endgültige Verschrottung erfolgte.
Grüße aus Münster

FrankF
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Streite dich nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau hinab - und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung

Miri
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#12 Beitrag von Miri »

Bei den anderen Loks konnte die AFB nur noch zum Bremsen genutzt werden.
Vorsichtiger Widerspruch: auch bei den Lok ohne Vist-Überwachung konnte die AFB zum Fahren verwendet werden, aber nur unter LZB-Führung.

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Patrick Seidler
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#13 Beitrag von Patrick Seidler »

@Frank, Danke für die Info bezüglich 103 106. Ich glaube, daß ich es damals mehreren Quellen nach in die besagte 103er-FAQ gesetzt habe, dank heutigem Erkenntnisgewinn weiß ich, das Sachen auch dann nicht richtig sein müssen, wenn selbst vier verschiedene Bahnmagazine das gleiche schreiben. Zumindest wäre es ein Grund, die Seite mal zu überarbeiten... :D

sechsmotorige Grüße,
Patrick
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Martin Draheim
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#14 Beitrag von Martin Draheim »

Hallo,

ich habe mal einen Verwandten von mir befragt, der im BW München als Werkmeister für die 103 245 zuständig ist: Die AFB ist seit einer Überholung der Lok durch Abklemmen von entsprechenden Anschlüssen funktionslos. Der Hauptgrund dafür war, daß eine Anpassung der AFB an die neue LZB-Version zu aufwendig gewesen wäre.

Viele Grüße

Martin Draheim

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