Eine E-Bremse für die Br 141 und 475

Ich brauche für meine Strecke dringend ein Fahrzeug oder "Streckenmöbel"? Vielleicht hilft ja jemand...
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Miri
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#21 Beitrag von Miri »

Die 139er besitzen allerdings keine Nutz-, sondern nur eine Widerstandsbremse!
Naja, mit dem Nutz isses auch nicht weit her. Die 10-15% Rückgewinn rechtfertigen bei einer S-Bahnlok wie der 141 nicht das Mehrgewicht von 5t, finde ich. Man hätte besser die Netzbremse bei den 139ern erproben sollen und die 141 mit der im Vergleich zur Netzbremse leichteren Widerstandsbremse ausrüsten sollen...
Sowas hatten schon die später auf der Höllentalbahn eingesetzen E44W.
Das ist vom technischen ein Vergleich von Trabbi zum Porsche. Die 44er E-Bremse kannte sowas wie Thyristorsteuerung oder vollelektronische Regelung nicht, da wurde noch per Hand der Bremsstromkreis eingeschaltet und die Erregerspannung durch manuelles Aufschalten mit dem Schaltwerk geregelt, dementsprechend schwach war die Bremse auch.
Es schien den damaligen DB-Verantwortlichen wohl eher darum zu gehen, zu erproben, ob sich die in der Schweiz bewährte Rekuperationsbremse auch im flacheren Deutschland bzw. im Nahverkehr als vorteilhaft erweisen würde.
Naja, meiner Meinung nach hätten denen schon bei dem Mehrgewicht die Augen aufgehen müssen, mal ganz abgesehen davon, dass durch die Fahrweise der Rückgewinn bei einer S-Bahnlok naturgemäss recht gering ist. Sowas lohnt sich halt nur auf langen Gefällen und nicht beim dauernden Anfahren und Abbremsen.

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Philipp Küster
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#22 Beitrag von Philipp Küster »

Es soll sogar in Deutschland (oder Österreich oder Schweiz) einen Güterzug geben, der keinen Strom vebraucht. Was der berg auf verbraucht, kann er bergab durch die E-Bremse wieder ausgleichen. Stand mal im Lok Magazin oder so.

CU Tille

blauer_enzian

#23 Beitrag von blauer_enzian »

Hallo Tille
Tilletappen hat geschrieben:Es soll sogar in Deutschland (oder Österreich oder Schweiz) einen Güterzug geben, der keinen Strom vebraucht.
Das soll neu sein? Zu Zeiten der Dampftraktion war das normal! :hat3

SCNR Arne

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Michael_Poschmann
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#24 Beitrag von Michael_Poschmann »

@ Meik: Gerade bei einer S-Bahn-Lok bietet sich diese Technik aufgrund der zu absolvierenden Fahr-Brems-Zyklen eher an als bei einer Lok, die "durchläuft".

@ Tille: Ein elektrisches Perpetuum Mobile gefällt mir natürlich besonders gut. Wenn man's ein wenig optimiert, kann man bestimmt noch etwas Energie für die Zugsammelschiene abzweigen... :hat2

Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 22.01.2004 16:24:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Philipp Küster
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#25 Beitrag von Philipp Küster »

Michael_Poschmann hat geschrieben:@ Tille: Ein elektrisches Perpetuum Mobile gefällt mir natürlich besonders gut. Wenn man's ein wenig optimiert, kann man bestimmt noch etwas Energie für die Zugsammelschiene abzweigen... :hat2

Michael
Na, so gesehen ist es kein Perpetuum Mobile. ;D Die Lok war eine Taurus, das habe ich noch in Erinnerung. Mehr weiß ich aber leider nichzt mehr.

CU Tille
Zuletzt geändert von Philipp Küster am 22.01.2004 16:41:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Arndt Wrobel
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#26 Beitrag von Arndt Wrobel »

Michael_Poschmann hat geschrieben:@ Meik: Gerade bei einer S-Bahn-Lok bietet sich diese Technik aufgrund der zu absolvierenden Fahr-Brems-Zyklen eher an als bei einer Lok, die "durchläuft".
Das mag für die "modernen E-Bremsen" wie auf der 143 zutreffen, aber bei der seinerzeit eher geringen Wirkung der E-Bremse liegt die Hauptlast beim häufigen Anhalten doch auf der Druckluft und den Klötzen. Letztlich hat mans ja auch bei den 5 141ern belassen. Hat man die E-Bremse bei denen nicht auch irgendwann mal stillgelegt?????

Gruß

Arndt

Andreas Karg
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#27 Beitrag von Andreas Karg »

Wenn's ne(n) Taurus war, dann vermutlich Österreich oder nahes Ausland.. (Vorsicht, bissiger Arthur auf dem Gebiet.)

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Philipp Küster
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#28 Beitrag von Philipp Küster »

Ich glaub schon as das irgendwas südliches war. Und ne Privatbahn. Aber is ja wurscht. ;D

CU Tille

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Kilian
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#29 Beitrag von Kilian »

Naja ich denke mal das passiert tagtäglich bei Güterzügen, die den Brenner runterdüsen - Sehr gut möglich, dass beim bergabfahren mehr Energie "erzeugt" wird, als für den Rest der Strecke bei gut gesinnten Fdl´s notwendig ist.

Man muss aber auch sehen, dass der Zug auf der anderen Seite ja auch rauf musste *g*
mfg Kilian :confused:

Mirko
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#30 Beitrag von Mirko »

Howdie!

Und wie Perpetuum Mobile das ist! Es ist egal, ob eine Rampe 1 oder 30%o Steigung hat, die Energie, die man benötigt, um hoch zu kommen und die runter zu frei wird ist die gleiche. Also auf dem Wege bergab steiler als bergauf geht schon mal nix. Und bergauf muß die Lok (egal ob Taurus oder sonst was) den Berg und den Rollwiderstand überwinden. Bergab schiebt der Berg und der Rollwiderstand bremst. Daher ist es einfach nicht möglich "einen Güterzug zu fahren der keinen Strom verbraucht."

Lösung 1: Du hast was falsch(es) gelesen.

Lösung 2: Der Zug wird verändert indem man oben was anhängt. Das erhöht die Hangabtriebskraft und so wird man runter mehr bremsen müssen als man hochzieht.

Lösung 3: Es geht auf der anderen Seite des Berges weiter hinunter als es auf der einen bergauf ging. Dadurch wird genau die Bremsenergie frei werden, die es geworden wäre, wenn es einen Tunnel von A nach B geradwegs durch den Berg gäbe.

Mirko

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(Ar-) T-Rex
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#31 Beitrag von (Ar-) T-Rex »

Es kommt bei den ÖBB tatsächlich vor, daß in einem Unterwerksbereich (meistens in Matrei am Brenner) mehr Energie rückgespeist als verbraucht wird, was zu Problemen führen kann, die ein Elektro-Spezialist wohl besser beurteilen kann als ich.

Irgendwo war da mal ein Artikel in einer Fachzeitschrift - ich glaube, in der "Eisenbahn Österreich". Muß mal nachsuchen...

Ein gar nicht bissiger

Arthur
(wenn man ihn nicht reizt...)

Edit: P.S.: Tatsache ist, daß die meisten ÖBB-E-Loks Rekuperations-(Nutz-)Bremsen haben; zumindest jene, die auf den hiesigen Bergstrecken verkehren. In manche Reihen wurden sie auch nachträglich eingebaut, wie in die 1020, 1110.500, 1041 (kurzzeitig; dann wieder ausgebaut), 1043 (ab 1043.003), 1045, 1145, 1245 etc. Alle Neubauten haben sie sowieso.
Zuletzt geändert von (Ar-) T-Rex am 22.01.2004 18:28:41, insgesamt 1-mal geändert.
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#32 Beitrag von Mirko »

Howdie Arthur!

Wenn nicht einer meiner Sonderfälle eintritt (z.B. alle 5 Minuten ein leerer Zug hoch und ein voller runter), dann ist das eine Momentaufnahme, ja. Ich habe mal eine Abhandlung über die Rückspeisung im Stadtbahnnetz der Üstra Hannover gelesen. Da stellte sich das Problem zwar nicht, es bot aber Optimierungspotential.

Je nach Fahrzeugbauart wird die gesamte Energie ins Netz gespeist oder nur diejenige, die das Netz aufnehmen kann, weil im gleichen Speiseabschnitt ein Verbraucher aktiv ist. Diese "intelligenten" Fahrzeuge verheizen dann die überschüssige Energie über die Dachwiderstände. Is aber nicht wirklich intelligent, die Widerstände müssen einfach nur vorhanden und (was eh der Fall ist) größer sein als derjenige des Stromabnehmers und der Leitung im Speiseabschnitt. Wenn jetzt also der Zug alleine im Abschnitt ist und bremst, dann verheizt er 100% auf dem Dach. Kommt nun ein Einzelwagen auf der Linie 9 und bremst, während ein dreiteiliger Messezug auf der 8 anfährt, dann gehen 100% ins Netz zurück. Wenn kein Dachwiderstand zum Verheizen da ist und kein Verbraucher im Netz, dann wird was anderes als Heizwendel mißbraucht - im Regelfall also die Trafowicklung im Unterwerk. Daß das nicht sehr gesund sein kann, liegt auf der Hand.

Mirko

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Michael_Poschmann
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#33 Beitrag von Michael_Poschmann »

Mirko hat geschrieben:Wenn kein Dachwiderstand zum Verheizen da ist und kein Verbraucher im Netz, dann wird was anderes als Heizwendel mißbraucht - im Regelfall also die Trafowicklung im Unterwerk.
Definitiv nicht, der Trafo wandelt Spannung brav auch in die "Gegenrichtung". Da passiert außer einem Spannungsanstieg nicht viel Böses.
Aber die Aufnahmefähigkeit des Netzes könnte in der Tat beschränkt sein, insbesondere bei kleinen, nicht durchgekuppelten Teilnetzen. Auf Bremswiderstände wird man daher - auch wegen der Netzunabhängigkeit als Sicherheitsmerkmal - nicht verzichten können.

Grüße
Michael
Zuletzt geändert von Michael_Poschmann am 22.01.2004 19:04:58, insgesamt 1-mal geändert.

Mirko
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#34 Beitrag von Mirko »

Howdie!

Wo Du Recht hast haste Recht... Aber nach allen Regeln der Elektrizitätslehre wird es eben irgendwo warm - und wenn man Pech hat zu warm.

Mirko

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Philipp Küster
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#35 Beitrag von Philipp Küster »

Mirko hat geschrieben:Howdie!

Lösung 1: Du hast was falsch(es) gelesen.

Lösung 2: Der Zug wird verändert indem man oben was anhängt. Das erhöht die Hangabtriebskraft und so wird man runter mehr bremsen müssen als man hochzieht.

Lösung 3: Es geht auf der anderen Seite des Berges weiter hinunter als es auf der einen bergauf ging. Dadurch wird genau die Bremsenergie frei werden, die es geworden wäre, wenn es einen Tunnel von A nach B geradwegs durch den Berg gäbe.

Mirko
Ich habe nochmal in meinem Gedächtnis rumgekramt. Wenn mich nicht alles täuscht, fährt der mit Güterwaggons den Berg runter und ohne wieder hoch. So ne Art anschlußbediener. Das stand auf alle fälle mal im Lok Magazin. Aber ist schon ein paar Monate her.

CU Tille

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