Steuerung beim Bremsen und Fahren

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Welche Steuerung bevorzugt ihr?

Stufenschalter / stellungsabhängiges FbrV
20
91%
Auf-Ab-Steuerung / zeitabhängiges FbrV
2
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22

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ManuelNeuerFan1
Beiträge: 149
Registriert: 21.11.2020 21:48:58
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Steuerung beim Bremsen und Fahren

#1 Beitrag von ManuelNeuerFan1 »

Hey guys

Wollte nur mal wissen, womit ihr besser zurecht kommt: Stellungsabhängig (Schalterstellung entspricht Stufe) oder Auf-Ab (0-vermindern-halten-erhöhen).

Diese beiden Steuerungsvarianten gibt es ja sowohl beim Schalten der Fahrstufen als auch beim Führerbremsventil und ggf. der dynamischen Bremse.

Vielleicht ist es eine philosophische Frage wie Steuerhorn vs. Joystick bei Flugzeugen. Man kann sicher mit beiden Varianten super fliegen bzw. hier Zug fahren, und bevorzugt meist trotzdem eine der beiden Steuerungen.
Gerade deswegen ist es mir aber eine Erhebung wert, welche Steuerung ihr bevorzugen würdet.

Der Vectron (193) hat etwa, soweit ich weiß, Stufenschaltung für Zugkraft, dynamische Bremse und Führerbremsventil. Die 245 wiederum hat Auf-Ab-Steuerung für alle drei.

Mit Sicherheit gibt es für oder gegen beide Steuerungen auch "harte" Argumente, die von verschiedenen Tf's aber unterschiedlich gewichtet oder einfach heruntergespielt werden. Das ist ja bei den Piloten auch nicht anders.

Aus meiner Sicht, Vorteile Stufenschaltung:
  • Du musst nicht auf die Fahrstufenanzeige oder das Manometer achten, sondern kannst weiter auf die Strecke schauen.
  • Die Hebel geben haptisches Feedback, indem du einfach die "Klicks" im Kopf mitzählen kannst und weißt, in welcher Fahrstufe oder Bremsstufe du bist.
  • Durch die Schalterstellung hast du eine zusätzliche Visualisierung des Ist-Zustandes.
  • Ist mMn intuitiver: Bei Auf-Ab musst du den Hebel erst mal um 3 Schritte bewegen (Ab, Fahrt, Auf), bis sich überhaupt etwas tut? Um nur eine Stufe zu schalten, zwei Hebelbewegungen?
Vorteile Auf-Ab-Steuerung
  • Man kann den Bremsdruck bei einem zeitabhängigen FbrV feiner regulieren.
  • Man kommt mit weniger/kleineren Hebelbewegungen aus. (Spätestens interessant, wenn man in einer alten Lok mit "Lenkrad" dieses auf 0 zurückdrehen muss)
  • Man kann sich besser die Fahrstufe merken, die z.B. eine bestimmte Geschwindigkeit konstant hält, und diese in diesem Abschnitt als streckenkundiger Tf immer einstellen. Hier ist die Fahrstufenanzeige die präzisere Visualisierung gegenüber der Stellung des Zugkraftstellers. (In alten Loks ohne AFB noch interessanter als heute)
Also dann, bitte abstimmen, womit ihr lieber fahrt.

MfG
ManuelNeuerFan1
(der aber eine echt geile Lok niemals stehen lassen würde, nur weil sie die falsche Steuerung hat)
Egal wie neu du bist, Manuel ist Neuer.

Ich tanze, also bin ich.

Maxx
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Re: Steuerung beim Bremsen und Fahren

#2 Beitrag von Maxx »

Wie bei allen Dingen dürfte das eine Frage der Gewöhnung sein. Als ich das erste Mal den 611er gefahren habe (in ZUSI natürlich), bin ich nicht weit gekommen und habe das Teil monatelang nicht mehr angepackt.
Ich glaube, es war die 245 oder 187, bei der sich herausgestellt hat, daß die Steuerung anfangs nicht richtig implementiert war, ging es nach der Korrektur dann besser; die Auf-Ab-Steuerung ist für mich aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig.
Ich fahre grundsätzlich lieber die Stufenschaltung - versuche aber, mich bei schönen Zugfahrten mit der Auf-Ab-Steuerung mehr und mehr anzufreunden.

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Lukaas
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Re: Steuerung beim Bremsen und Fahren

#3 Beitrag von Lukaas »

Ich habe in der Realität die Erfahrung gemacht, dass das vom Fahrzeugtyp abhängt. Ich will mich da nicht grundsätzlich auf etwas festlegen.

Ich habe meine Ausbildung auf Diesellok gemacht, MaK G1206 und ähnliche. Da konnte man super die Leistung über die Auf-Ab-Steuerung dosieren und damit genaue Werte einstellen. Auch das zeitabhängige Führerbremsventil war toll, da man den ganzen Zug immer sehr fein stufenlos bremsen konnte. Die direkte Bremse dagegen fand ich schlimm. Sie musste so lang in Lösen gehalten werden, bis die Bremse wirklich los war. Da sind andere Ventile, die in Lösestellung einrasten doch angenehmer.

Ich bin dann irgendwann auf Triebwagen umgestiegen, dort hat mir das stufenlose Regeln der Leistung noch nie gefallen. Um eine bestimmte Geschwindigkeit zu halten, sind kombinierte Fahr- und Bremsschalter meiner Meinung nach einfach zu feinfühlig, da nicht der gesamte Weg des Hebels genutzt wird sondern durch die kombinierte Belegung der Achse allerhöchstens 50% zur Verfügung stehen. Es ist z.B. fast unmöglich, einen 643 konstant ohne Tempomat auf einer Geschwindigkeit zu halten, da bereits kleinste Bewegungen des Fahrschalters große Leistungssprünge hervorrufen (ich korrigiere: möglich ist es, nervt aber und lenkt von der Streckenbeobachtung ab). Bremsungen lassen sich wiederum stufenlos relativ genau einstellen, da die Bremse auch direkter und weniger träge reagiert. Ich erinnere mich da an ein Gefälle, an dem der 648 konstant seine Geschwindigkeit hielt, wenn man nach Display die Bremse genau auf 19% einstellte.

Zum Beschleunigen sind Fahrstufen bei Triebzügen (zumindest Diesel, die ich fahre) angenehmer. Ich weiß genau, welche Stufe wieviel Leistung gibt und kann so für meine Bedürfnisse genauer regeln. Natürlich gibt es auch Leistungsbereiche, die genau zwischen zwei Stufen liegen und bei denen hin- und her geschaltet werden muss, das nehme ich aber dafür in Kauf. Ich fahre momentan einen Dieseltriebzug mit Fahr- und Bremsstufen und komme von der Leistungsregelung und auch beim Bremsen sehr gut damit klar. Stufe für Stufe an den Bahnsteig bremsen macht auch mehr Laune als stufenlos wie ein Auto zu fahren. Kurz vor Stillstand wieder zurück in die erste Bremsstufe, rrrrrratsch, und das Ding steht ruckfrei da, wo man hin wollte.

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