Zusi-Forum

Hallo zusammen!
Da ich seit längerem ein Handschaltrad von einer (West) V100 und mehrere Kippschalter/-taster rumliegen habe möchte ich mich nun an einem Fahrpult versuchen. Ich würde die ganzen Geräte (Kippschalter, Handschaltrad, 1 oder 2 Manometer etc. und einen PZB Leuchtmelderblock von RailSwitch) über ein Arduino Gerät laufen lassen.
Da wäre zuerst meine Frage, wie schließe ich das Handrad an? Jede einzelne Fahrstufe hat eine Kombination von Schaltern welche dann An oder Aus sind (siehe rechte Seite des Rades, links ist nur für den Richtungswender). Muss ich dann von jedem Schalter ein Kabeln an das Arduino Gerät anschließen oder gibt es einen einfacheren Weg ein Handschaltrad anzuschließen?



Wie viele Ein- Ausgänge bräuchte dann das Arduino Gerät? Ich würde gerne mindestens 6 Schalter, das Handschaltrad, den Leuchtmelderblock, evtl. weitere kleine Lampen und 2 Manometer anschließen. Davon hängt ja dann der Typ des Gerätes ab.

Ich habe schon durchgestöbert und so manche Infos zum TCP-Client gefunden bin mir aber nicht ganz sicher welchen Code ich letztendlich benutzen muss und wie dieser richtig funktioniert bzw. ich ihn benutze. Könnte mir bitte dazu jemand Hilfestellung geben?

Ansonsten werde ich dieses Thema hier nutzen um das Projekt auf dem laufenden zu halten und ein bisschen mit zu dokumentieren, wie ich was umsetze.

Grüße,
Leon

Das Stichwort dürfte wenn ich mich recht erinnere 16-Stellungsgerät heißen. Ich glaube der beste Link, den ich auf die Schnelle gefunden habe war https://www.youtube.com/watch?v=TWY36v6QSBA (+ das Folgevideo)

Muss es beim Handrad so "kompliziert" sein? Mein erster Gedanke würde in die Richtung gehen, irgendwie einen Poti mit evtl nötiger Übersetzung an die Achse zu frickeln.

Ist das gefrickel nicht wesentlich Komplexer als den bereits vorhandenen A-D-Wandler zu nutzen und einfach auf die Digitaleingänge zu gehen?

Es wäre schon möglich auf die digital Eingänge zu gehen (die werde ich sowieso noch reinigen und alle durchmessen) nur fehlt da oben ein Schaltkontakt, den ich dann selbstgebastelt ersetzen müsste und zudem wird die Verkabelung dann dementsprechend groß. -> Dann bräuchte ich ein Arduino Gerät mit sehr vielen Eingängen oder?

Als Orientierung kann hier die KWS helfen:

1 Eingang für V
1 Eingang für R
1 Füllventil
5 Fahrstufenventile
1 Sifa (nicht in KWS)

Macht also neun Digitaleingänge oder 3 Digital- und einen Analogeingang plus ein paar Widerstände.

Viele Grüße
Wolfgang

Ich würde so viele Nockenschalter des Handrads an den Arduino anschließen, dass die Stellung erkannt werden kann und mit etwas Adruino-Code die Fahrstufe ausrechnen.
Alternativ geht es, eine Zusi-Fahrpult-dll für Gamecontroller zu programmieren. So eine müsste ich auch irgendwo haben.

Carsten

Ich hab mal ne kleine Übersicht zu den Schaltkombinationen gemacht und was mir so aufgefallen ist:


Linke Seite:


Rechte Seite:


Um die einzelnen Stufen richtig zu verkabeln bräuchte ich also nur die Linke Seite, da dort schon jede Fahrstufe einen "eigenen Code" hat.

Auf der Seite https://www.v100.de/index.php?nav=1000202&lang=de stand, dass die erste Fahrstufe eine Getriebeteilfüllung des Anfahrwandlers bewirkt. Was bringt das jedoch im Fahrbetrieb? Also wie schaltet man richtig bei der Lok auf, da man ja z.B. beim 628 kurz in der Fahrstufe 1 verweilt, dass sich das Getriebe komplett füllt.
Macht man das auch bei der Lok dann? Und wenn ja in welcher Fahrstufe 1 oder 2?

Hallo Leon,

Ja, auch bei der V100 musst Du zwei bis drei Sekunden für die Getriebefüllung verweilen, und zwar in Stufe 2. Anders als beim 628 hast Du hier aber den Gelb-Orangen Leuchtmelder „Getriebe“ direkt im Blick. Wenn der erlischt, darfst Du von Stufe 2 weiter hochschalten.

Viele Grüße
Leif

EDIT: Tippfehler korrigiert

Ahh, okay danke! Und wofür ist dann Stufe 1? Hat die dann einen bestimmten Nutzen?

In Stufe 1 erfolgt eine Wandlerteilfüllung bis etwa 50%, erst in Stufe 2 wird der Wandler I komplett gefüllt und damit Antrieb und Abtrieb verbunden. Betrieblich hat die Stufe 1 damit keine Bedeutung.

In der Praxis schaltest Du auch direkt in die 2 und wartest dann auf die komplette Füllung.

Ergänzung: Ich habe eben in der alten Ausbildungsmappe nochmal nachgeschaut. Die Stufe 1 hat nur für die Werkstatt irgendeine Funktion. Im Betrieb ist es auch ausdrücklich vorgeschrieben, direkt von Stufe 0 nach Stufe 2 zu schalten.

Okay vielen Dank!

Auch zur Stufe 1 gibt es in der Videoserie etwas: https://youtu.be/LMFFcLBjzEM?t=349

Ach, der wirklich lehrreiche Kanal von Jörg. Danke für den Hinweis, die Folge kannte ich noch nicht.

Das passende Stufenschaltbild als Grafik gab es hier auch schonmal im Forum, ich hab es damals runtergeladen:



(wenn sich jetzt hier jemand in seinen Urheberechten verletzt fühlt lösche ich das Bild natürlich sofort wieder)

Daraus kann man schon gut erkennen das 6 Eingänge am Arduino vollkommen reichen. Und ja, richtig - die eine Schaltleiste am Fahrschalter reicht (B bis G).
Grundsätzlich geht der Weg über die vorhandenen Schaltkontakte eigentlich sehr leicht, das hab ich schon vor Jahren an Zusi 2 so gehandhabt:

https://vimeo.com/manage/videos/76206197

Um den Anschluß zu vereinfachen habe ich mir damals eine Platine gemacht mit Schraubklemmen für die dicken Kabel zu den Schaltern, Status-LED für jeden Eingang und Pfostensteckern zur Verbindung mit dem Arduino. Man sieht die LEDs leuchten unten am Rand des Videos und wie sie beim schalten den Zustand wechseln.

Das war für mich auf jeden Fall leichter umsetzbar als ein über Getriebe angesetzter Poti. Es gibt aber einen Nachteil: das öffnen und schließen der verschiedenen Schalter passiert teilweise nicht exakt zeitgleich wenn am Handrad gedreht wird.
Daraus entstehen in den Übergangsmomenten zwischen den Schaltstufen andere Schaltbilder als vorgesehen.
Also z.B. beim schalten von Stufe 3 auf 4 können für einen Moment B noch nicht geöffnet, C aber auch schon geschlossen sein woraus im Umschaltmoment Stufe 5 ausgelesen wird.
D.h. man schaltet 3 auf 5 auf 4.
Das muß man ggf. noch irgendwie abfangen, mittels Verzögerung oder wie auch immer...