Umbau Diagnosedisplay /MFD Bombardier BR 185

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Moin,

parallel zu meinem Verkaufs-Thread (viewtopic.php?f=15&t=15967), möchte ich auch den Umbau der originalen Diagnosedisplay / MFD von Bombardier/ BH Elektronik zeigen.
Es sind übrigens insgesamt 3 Geräte noch zu haben, zwei mit dem neuen Bombardier Logo, eins wie hier gezeigt mit "Bombardier Transportation", bei Kaufinteresse bitte PN.


Diesem guten Stück geht es jetzt an den Kragen.


Zuerst folgt die Demontage des Rückendeckels, der Hersteller verwendet hierzu 3 Torx Schrauben + zwei spezielle Schlitzschrauben, die für eine Verplombung vorgesehen sind. Alle Anschlüsse bis auf die Abstandsbolzen für die Arretierung der D-SUB Stecker bei den Video-Anschlüssen (X20 und X21) müssen nicht demontiert werden.


Nun offenbart sich das Mainboard. Zur weiteren Demontage müssen alle Stecker und Torx Schrauben gelöst werden.


Kleiner Einschub: Wer das original Gerät vorm "Ausschlachten" noch einmal im Betrieb sehen möchte, hat mich folgenden Anschlussplan die Möglichkeit. Im Gegensatz zur auf dem Gehäuse vermerkten Betriebsspannung von 110V DC, handelt es sich um ein Mehrbereichsnetzteil, was knapp unter 24V schon anfängt zu arbeiten.


Der Blick aufs Display wird frei: Es handelt sich um ein Toshiba LTM10C210 mit 640x480 Pixel. Auch wenn es sich bei den Display eins mit Standard-Schnittstelle handelt, fliegt es aufgrund der niedrigen Auflösung raus.

Fortsetzung folgt in Kürze...

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So ein bisschen Zeit hab ich gefunden weiter zu machen:


Das Display ist mittels M3 Muttern befestigt. Zu beachten gilt das man wirklich eine sehr schlanke Nuss benötigt, mit einer normalen 5,5-SW Nuss aus meinem Proxxon Kasten bin ich nicht dran gekommen. Der chinesische "feinmechanik"-Bit Kasten konnte zum Glück aushelfen.


Der dicke Außenrahmen ist mit versenkten Schlitzmuttern nach DIN 546 befestigt. Hier braucht man entsprechende Bits/Schraubenzieher (müsste sich um Größe 6 handeln). Weiter an die Schaltplatine kommt man nicht, diese ist mit dem Frontpanel verklebt.


Jetzt geht es zum spannenden Teil: Überraschung - es handelt sich wie schon vermutet nicht um eine herkömmliche Tastatur mit mechanischen Tastern, sondern um eine Piezo-Tastatur von dem Schweizer Hersteller ALGRA. Die Ansteuerung ist dementsprechend auch etwas komplizierter.

Ich hab ein bisschen "Reverse-Engineering" betrieben und folgendes herausgefunden:
Es sind 4 Interface-Chips vom Typ "DYSI-97PS" verbaut (https://www.mentor-bauelemente.de/db/tht/dysi97de.pdf). Diese arbeiten mit VDD +5V und sind für die Übersetzung der Piezo Tasten in verwertbare Signale zuständig. Jeder Controller ist in der Lage 8 Piezo Tasten zu verwursten. Auch wenn der Chip fähig wäre die Ausgänge parallel auszugeben (aktiv "0" wenn gedrückt), wird im konkreten Fall die Ausgänge mittels Schieberegister seriell ausgegeben. "SERCLK" ist der Takt-Pin und "SEROUT" der Datenausgang, das ganze als "active 0".

Desweiteren ist ein M68HC11E Microcontroller verbaut (https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/M68HC11E.pdf). Alle 4 Schieberegister münden in den Microcontroller. Von dort aus gehen die Schaltsignale vermutlich per "Serial Communications Interface (SCI)" an das große Flachbandkabel (Hirose Typ DF13 20pol) und damit weiter an das Mainboard. An den Tx und Rx Ports konnte ich allerdings kein wirklich verwertbares Signal abgreifen.

Mein Plan wird es sein alle 4 Schieberegister vor dem Microcontroller abzugreifen und mittels Arduino auszuwerten. Erste Versuche dazu liefen schon sehr erfolgreich.

Ich melde mich an geeigneter Stelle nochmal, wenn ich neue Erkenntnisse habe.

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So weiter geht es, gestern in einer Nachtschicht konnte ich einiges erreichen:


Zunächst hab an den 4 Piezo-Interface Controller jeweils das Clock (SERCLK) und Datasignal (SEROUT) für das Schieberegister abgegriffen. Ja ich weiß die Lötstellen sind nicht die aller schönsten.

Eine abgewandelte Form vom Quellcode der Arduino Tutorials (https://www.arduino.cc/en/tutorial/ShiftIn) für das einlesen vom Schieberegister läuft einwandfrei. Den "latch pin" wird z.B. nicht gebraucht. Besteht Interesse an dem Sktech gerne bei mir melden.
Bisher läuft das ganze Unterfangen deutlich reibungsloser als zunächst vermutet.

Somit ist schon einer der wichtigsten Hürden geschafft.

Die Tastenbeleuchtung ist auch bereits erforscht, diese läuft mit 12V DC. Die genaue Belegung reich ich nach.

Nun geht es demnächst weiter mit der Konstruktion der neuen Displayhalterung etc.

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Weiter geht es im Thema..

Nun ging es sich zu überlegen, wie man ein neues Display eingebaut bekommt. Dabei hab ich wieder auf ein alten Kassenmonitor von ebay zurückgegriffen. Hersteller müsste TVS sein, 10,4 Zoll. Ziel war es den Monitor an den vorhandenen M3 Stehbolzen zu montieren, dazu hab ich das gute alte SolidWorks wieder angeschmissen und mir mal ein paar Gedanken gemacht. Dabei ist folgendes herausgekommen, sicherlich keine perfekte Lösung, aber es hält:


Adapter-Platte links

Adapter-Platte rechts

Die jeweiligen Langlöcher außen sind zur Positionskorrektur des Monitors an den Stehbolzen. Die Langlöcher mit Formsenkung innen, dienen der Befestigung des Display-Controllers. Auf der Halterung rechts sind ebenso Bohrungen mit Formsenkung für den Arduino-Leonardo und den Display-Inverter vorgesehen. Das ganze gedruckt mittels 3D-Drucker.


So sieht es dann montiert aus, ohne Display-Controller


Und das ganze mit Display-Conroller


Nochmal als Detailaufnahme


Das ganze macht schon eine ganz gute Figur.

Demnächst folgt dann das ordentliche Verkabeln im Gehäuse, was sich deutlich schwieriger ist im Vergleich zum EBuLa, aufgrund des engen Packaging.

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So Moin,

heute hab ich einiges erreicht: Nach einem kleinen Besuch beim örtlichen Conrad, hatte ich nun fast alles zur Komplettierung des Projektes.

Zunächst aber noch die versprochene Belegung der Tastenbeleuchtung:


Dafür befindet sich auf der auf der Tastatur-Platine eine 6 poliger DF13 Buchse. Passende vor konfektionierte Kabel findet man in den einschlägigen Auktionshäusern, falls mein kein originales hat oder verwenden möchte. Betriebsspannung wie bereits erwähnt 12V DC.


Das ganze sieht dann entsprechend so aus.


Dann habe ich mich dran gemacht, die Verkabelung etwas zu optimieren: Betriebsspannung für Display und Beleuchtung kommt über eine 2,5mm Einbaubuchse ins Gehäuse. Von dort aus auf eine Lüsterklemme. Die Beleuchtung wollte ich schaltbar haben, sodass ich noch einen Wippschalter eingebaut habe. Der Arduino wird über USB mit Spannung versorgt. Dazu habe ich eine USB Typ-B Einbaubuchse montiert und innen mittels eines 30cm Micro-USB Kabels verlängert. Ich weiß roségold ist nicht die schönste Farbe, aber war wohl deswegen auch am billigsten auf amazon
Alle Verbindungen zum Gehäusedeckel sollten trennbar ausgelegt sein, sodass man den Deckel einfach abnehmen kann. Dementsprechend erhielt das Beleuchtungskabel noch eine XT60 Kupplung.

Ist sicherlich noch nicht ganz optimal verlegt (mir fehlt auch noch ein Kabel was aus China kommt) und wird dementsprechend noch später optimiert.


Das VGA-Verlängerungskabel ließ sich aufgrund des geringen Platzes nicht ordentlich einbauen und wird nun durch eine Öffnung nach Außen geführt. Restliche Öffnungen habe ich mit 3D-Druck Blenden versehen.

Damit kann ich das Projekt nun als abgeschlossen sehen. War im Großen und ganzen einfacher als zunächst angenommen, die Erfahrungen aus EBuLa und Zugfunk Umbau haben sich deutlich bewährt gemacht. Nun wird demnächst noch eine zweites baugleiches Display von mir umgebaut, sodass ich ein MTD und MFD besitze.

Zu guter Letzt noch ein Video von dem guten Stück:

https://www.youtube.com/watch?v=aNY8gMX ... e=youtu.be" target="_blank

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Kleines Update:


Eine zweite Einheit wurde nun auch umgebaut.

Anbei noch ein Demo-Video für eine Zugdateneingabe mittels der Displays.
https://youtu.be/2ldwUxQ1x9g" target="_blank

Mittelfristig soll damit bei mir ein Traxx-Fahrpult entstehen. Ein passendes EBuLa und ein EADS Zugfunkgerät liegen auch schon hier, die demnächst noch umgebaut worden. Kommt dann ggf. noch in weiteren Threads.