Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

Da immer mehr Zusi User von einem 1:1 Führerstand mit träumen, soll es zumindest an Datenaustausch nicht hapern.
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Sebastian N.
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Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#1 Beitrag von Sebastian N. »

Hallo!

Bei meinem derzeitigen Projekt möchte ich das Bremssystem gerne tatsächlich mit Druckluft betreiben, jedoch nicht mit den originalen Komponenten da hier die Luftströme und vor Allem die Kompressorleistung zu groß wären. Stattdessen hatte ich die Idee als Grundlage des Systems einen gewöhnlichen Baumarkt-Kompressor zu verwenden, dort ist ja auch der "Hauptluftbehälter" gleich inkludiert. Die gesamten Bremsen des Zuges sollen damit extern simuliert werden, so auch die Anzeigen am Führerstand mit Druckluft angesteuert werden. Die Bremsparameter des Zuges sollen über 2 Ventile einsetellbar sein, zum einen die Ansprechzeit sowie die Undichtheit der Hauptluftleitung. Der "Zug" ist ein einfacher Behälter, wobei ich mir beim Luftvolumen noch nicht ganz sicher bin...

Jedenfalls wird dort dann der Druck elektronisch gemessen, welcher dann der Bremsleistung des Zuges entspricht.

Ein Schema hab ich mal aufgezeichnet (man verzeihe mir die hässliche Zeichnung):
Bild

Bremsventil ist ein Oerlikon FV4, über welches ich leider nicht allzuviele Informationen habe. Jedenfalls ist eines der hauptprobleme dass sich nirgendwo ein Poti einbauen lässt, mit ein Grund warum ich das System mit Druckluft betreiben möchte.

Nun, als Elektrotechniker habe ich von Pneumatik nicht allzu viel Ahnung und würde gerne wissen ob das so überhaupt funktionieren kann oder ob ich auf dem Holzpfad unterwegs bin. Weiters kenne ich nicht genau die Aufgabe von Steuer- und Reduktionsbehälter und weiß daher auch nicht wie groß diese zu dimensionieren sind.

Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen!


Gruß,
Sebastian
Zuletzt geändert von Sebastian N. am 12.02.2014 23:35:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Carsten Hölscher
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#2 Beitrag von Carsten Hölscher »

Wie gleichst Du denn die Eigenschaften des Zusi-Zuges mit Deinem System ab, oder fährst Du immer mit einem einmal kalibrierten Standardzug?

Carsten
Zuletzt geändert von Carsten Hölscher am 13.02.2014 18:07:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Sebastian N.
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#3 Beitrag von Sebastian N. »

Ja, dafür möchte ich kalibrierte Standardzüge verwenden, aber vorrangig soll der Simulator auch mit Loksim3D laufen, wo ja Ansprechzeiten softwareseitig generell kaum simuliert werden.
Wenn die Bremsanlage (im Hinblick auf Zusi) eher softwareseitig simuliert werden soll, kann ja die Verzögerung auf 0 gestellt werden, dann wird mehr oder weniger ohne Verzögerung der Druck proportional des Drehwinkels des FbVs eingelesen. Die angezeigten Werte der Manometer stimmen dann zwar nur ungefähr, aber das reicht mir vom Realitätsgrad völlig aus.

BenKKO
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#4 Beitrag von BenKKO »

Hallo Sebastian,

sehe ich das Richtig, dass du das Bremssystem der Lok quasi nachbauen willst, um dann die Werte des simulierten Zuges in das Simulationsprogramm einzulesen?

Wäre es da nicht einfacher, die Bremsventile an Drucksensoren anzuschließen - um dort die Werte auszulesen - um dann anschließend die Manometer mit Druckreglern anzusteuern?

Wenn du einen Baumarkt-Kompressor nehmen willst (die haben i.d.R. 50l), dann nimm einen etwas besseren. Denn jenachdem wie die Person auf dem Führerstand fährt, kann dem Kompressor etwas warm werden.
Außerdem macht es sinn, Luftentfeuchter einzubauen.

Über ein Oerlikon habe ich glaube ich keine Unterlagen, aber ich kann dir gerne sowas wie ein Handbuch zu Bremsen (von Knorr) schicken.

Gruß

Benjamin

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Sebastian N.
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#5 Beitrag von Sebastian N. »

Hallo!
Wäre es da nicht einfacher, die Bremsventile an Drucksensoren anzuschließen - um dort die Werte auszulesen - um dann anschließend die Manometer mit Druckreglern anzusteuern?
Im Grunde ist das ja nicht viel anders, außer dass ich zwischen Bremsventil und digitaler Druckmessung noch einen Luftbehälter einbaue. Die Rückschleifung der Simulationswerte kann ich mir so ersparen.

Ein weiterer Grund ist, dass ich es auch für Loksim nutzen möchte, und dieser ein verglichen mit Zusi etwas dürftiges Bremsmodell vorzuweisen hat (vor Allem Ansprech- und Lösezeiten betreffend). So könnte ich das relativ einfach etwas realistischer gestalten, ohne eine eigene Softwarelösung entwerfen zu müssen.


Gruß,
Sebastian

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Hubert
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#6 Beitrag von Hubert »

Hallo Sebastian
Vom FV4a habe ich noch Bilder und eine Beschreibung. Ich hätte ja das gleiche Problem gehabt bei meinem ursprünglich vorgesehen Fahrpult. Das Potentiometerproblem ist hier tatsächlich und geht nicht ohne externen Anbau.
Auch die beiden kleinen Hilfsluftbehälter für das FBv sind notwendig. Wenn Du nicht beim Bahnabbruch so etwas findest schau mal bei einem LKW Abbruch.
Und ein Problem ist auch, dass Du mittels zusätzlichem Ventil den Zusi Nothaltbefehl in die HLL einfliessen lassen musst.
Ich suche mal zusammen und sende Dir dann die Unterlagen.
Gruss
Hubert
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David Seemayer
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#7 Beitrag von David Seemayer »

@ Hubert

Falls du die Beschreibung des Oerlikon-FV4 digital hast, wäre ich auch höchst interessiert. Ich hoffe, dass man dieses Fbv gut bei Zusi 3 umgesetzt bekommt, denn es ist außerhalb Deutschlands doch weit verbreitet (AT, BE, CH, IT, NL,...).
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Hubert
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#8 Beitrag von Hubert »

@David
Bei Dir als Uralt-Zusianer ist mir Dein Wunsch selbstverständlich Befehl.
Auch wenn Du Dein Beret sicher längst abgezogen hast.
Gruss
Hubert
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Sebastian N.
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#9 Beitrag von Sebastian N. »

Hubert hat geschrieben:Hallo Sebastian
Vom FV4a habe ich noch Bilder und eine Beschreibung. Ich hätte ja das gleiche Problem gehabt bei meinem ursprünglich vorgesehen Fahrpult. Das Potentiometerproblem ist hier tatsächlich und geht nicht ohne externen Anbau.
Bei meinem 1042er Fahpult habe ich es zwar geschafft, aber musste dafür im Inneren eine Feder entfernen um Platz für das Poti zu schaffen, was die mechanischen Eigenschaften etwas verändert hat (ist jetzt leichtgängiger und hebt/senkt sich nicht mehr beim Drehen).
Auch die beiden kleinen Hilfsluftbehälter für das FBv sind notwendig. Wenn Du nicht beim Bahnabbruch so etwas findest schau mal bei einem LKW Abbruch.
Kannst du mir sagen wie groß diese inetwa sein sollten?
Und ein Problem ist auch, dass Du mittels zusätzlichem Ventil den Zusi Nothaltbefehl in die HLL einfliessen lassen musst.
Dafür hätte ich das Magnetventil Zwangsbremsung angedacht, welches ansprechen soll, wenn der HLL Druck < 2.5 bar ist.

Gruß,
Sebastian
Zuletzt geändert von Sebastian N. am 15.02.2014 11:24:39, insgesamt 2-mal geändert.

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David Seemayer
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#10 Beitrag von David Seemayer »

@ Hubert

Das Barett/Beret habe ich immer wieder einmal auf, weil es blau ist und nicht den Bundesadler ziert sondern das "Große Rote Plus" eines weltbekannten schweizer Vereins. ;D Meine Mailadresse wäre david.see [ät] gmx.at
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Hubert
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#11 Beitrag von Hubert »

Die Unterlagen sind ja inzwischen weitergeleitet.
Sebastian, halte uns doch mal über den Stand der Dinge auf dem laufenden.
Gruss
Hubert
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David Seemayer
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Re: Fahrpult mit echtem Druckluftsystem

#12 Beitrag von David Seemayer »

Danke, Hubert!
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