Als es noch kein Zusi gab …

Über alles nicht so Wichtige was aber irgendwie mit Bahn und Zusi zu tun hat. Viel Spaß beim Plaudern.
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Johannes
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Als es noch kein Zusi gab …

#1 Beitrag von Johannes »

… und auch keine anderen Fahrsimulatoren, wurden betrieblich knifflige Situationen mit einigem Aufwand in echt geübt.

Hier hat jemand einen Fahrplan für so eine "Katastrophenfahrt" eingestellt: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 7,10973709 https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 7,10980095

Was heute der Ausbilder per Klick an der Profistation macht, war damals für die Fdl bestimmt entweder Stress oder willkommene Abwechslung :)
Zuletzt geändert von Johannes am 03.12.2024 21:23:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#2 Beitrag von Michael_Poschmann »

In der Tat eine spannende Angelegenheit. Irgendwo im Archiv bei mir schlummert auch eine vergleichbare Fahrplananordnung mit einem Bestwiger Schienenbus. Ok, der Fokus dann sicherlich nicht auf wagen- und bremstechnischen Feinheiten, aber ich meine mich dunkel zu erinnern, dass mich damals (TM) die eingebauten "Gimmicks" fasziniert haben.
Ob es mit der Geheimhaltung der Fplo geklappt hat wie geplant?

Grüße
Michael

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Achim Adams
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#3 Beitrag von Achim Adams »

Da hatte ich mal eine reelle Fahrt, da war im Vorfeld nix geplant oder bestellt, die ist reell so abgelaufen:

Mein Azubi sollte fahren, der Lehrlokführer wollte sich über den Stand der Dinge ein Bild machen. Ich sollte die Klappe halten und den machen lassen.
Ging schon gut los, Ausfahrt mit Zs 1.

Dann im weiteren Verlauf mit Zs 6 ins Gegengleis, und im Gegengleis mit Befehl 8 einen Bü sichern.

Im nächsten Bahnhof nach planmäßigen Halt rief der Fdl an "das Asig ist noch rot, aber zieh schonmal vor."

Weiter kam noch über GSM-R ein Nothaltauftrag rein, der ihn zwar nicht betroffen hat, aber eine Reaktion wird ja schon verlangt.

Die Zwangsbremsung am gestörten GÜ war dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i.

Hat aber alles richtig gemacht, der Lehrlokführer ist zufrieden abgestiegen.
Aber der Azubi hatte an dem Tag keine Lust mehr: "Ich bin erledigt, fahr du bitte weiter!"

MBT Kuhl
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#4 Beitrag von MBT Kuhl »

Achim Adams hat geschrieben: 27.11.2024 00:05:22 Aber der Azubi hatte an dem Tag keine Lust mehr: "Ich bin erledigt, fahr du bitte weiter!"
Das hat man auch mit ein paar Jahren Berufserfahrung dauernd, teilweise schon während der V1

[offtopic], wenn sich herausstellt, dass der Wagenmeister den Dienstauftrag für Montag am Freitag schon nicht bekommen hat, da er das Telefon exakt um 16 Uhr ausgeschaltet hat. Zum Glück war ein Lotse für Möllenhagen bestellt, der nebenbei die Qualifikation zum Wagenmeister hatte. Der hat dann den Zug untersucht.

40 km später hatte ich eine feste Bremse. Dort hatte ich wieder Glück, dass eine Eurodual eines ehemaligen Arbeitgebers im Kieswerk nebenan rangiert hat. Das Unternehmen wurde direkt angefragt, damit der Schadwagen ausrangiert werden konnte, ohne dass eigenes Personal über 4 Stunden anreisen muss. Insgesamt war ich mal wieder von 4 Uhr bis 18 Uhr auf der Lok, 16 Uhr stieg der Ablöser auf und übernahm. [\offtopic]

Früher soll es Signalschaufahrten für angehendes Personal mit Schienenbussen gegeben haben, da man Signale nur auf dem Papier irgendwann durch hat, aber Zusammenhänge mäßig versteht.

Grüße
Ich arbeite gern für meinen Konzern. Initiative für mehr Arbeit

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Achim Adams
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#5 Beitrag von Achim Adams »

So ein von dir beschriebener Vorgang wird mit der dem Wesen der Eisenbahn innewohnenden Raschheit, jedoch ohne Überstürzung, abgehandelt. Als erfahreres Personal weiß man das! Grundsatz: Sicherheit vor Pünktlichkeit! Dann bleibt die Fuhre hlt stehen! Dann isses halt so!

Signalschaufahrten gibt es immer noch, mit ehemaligen Kollegen aus dem Westen habe ich immer wieder hier im Osten Schaufahrten zu Hl-Signalen machen dürfen.
Die gute, alte Tradition des "Signalzurufs" gerät leider immer mehr in Vergessenheit.

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Christian Lehanka
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#6 Beitrag von Christian Lehanka »

Hallo,

auf YouTube gibt es einen DB-Lehrfilm zu so einer Katastrophenfahrt.

https://www.youtube.com/watch?v=w3vsWjLsOH8

Gruß
Christian

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Michael Springer
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#7 Beitrag von Michael Springer »

Die Inhalte kommen mir sehr bekannt vor. So eine Katastrophenfahrt hatten wir damals auch mit der Ferkeltaxe gemacht. Bei uns war es aber kein Schienenbruch, sondern eine Fehlleitung, warum wir zurücksetzen mussten.

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F. Schn.
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#8 Beitrag von F. Schn. »

Mal eine doofe Frage: Der Sprecher nutzt bei GWB den Begriff "Gegengleis" und bei Befehl B den Begriff "Falsches Gleis". Ich weiß, dass Ronny mal vorgeschlagen hat, diese Begrifflichkeiten in dieser Art- und Weise zu trennen, aber ich dachte, dass das letztlich nie im Vorbild umgesetzt worden war?

Hat da jemand ausreichend Überblick über die historischen Richtlinien, dass er dazu etwas sagen kann, bzw. auch ob und wann das so war?
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Jens Strumberg
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#9 Beitrag von Jens Strumberg »

Die Begrifflichkeit des 'Falschen Gleises' gab es eine gute Zeit. Ohne die Jahreszahlen explizit zu kennen:
Das Gegengleis wurde zum Linken Gleis, zum Falschen Gleis, zum Gleis entgegen der gewöhnlichen Fahrtrichtung und vor ein paar Jahren wieder zum Gegengleis. Ronny hatte da mal einen Überblick, glaube ich.

Das 'F' in Lsf soll sich auf 'Falsches Gleis ' beziehen.

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Michael Springer
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#10 Beitrag von Michael Springer »


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F. Schn.
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#11 Beitrag von F. Schn. »

So wie Gustav Richard war auch mein Stand, dass Falsches Gleis bei der Bundesbahn auch für das zweite Gleis im GWB galt, aber das ist ja seit mindestens 1992 offensichtlich falsch. Eine auf BahnPraxis gepostete Diff zu Zeiten der Umstellung 2003 bestätigt das im Rahmen seiner Möglichkeit auch. Kann das jemand zurückdatieren und bestätigen?
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nobbse
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#12 Beitrag von nobbse »

Hallo,
das war von Anfang an klar definiert. Im GWB: Gegengleis und bei Fahrt mit Befehl oder im SFB: falsches Gleis, und musste auch bei Zugmeldungen so genannt werden.
So dokumentiert in meiner FV von 1972 in §28.
Dass die meisten Fdl auch im GWB “falsches Gleis“ sagten…..Jo!
Gruß Norbert

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F. Schn.
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#13 Beitrag von F. Schn. »

Okay, wie hießen dann die ersten Gleise? Richtiges Gleis und Regelgleis?
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nobbse
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#14 Beitrag von nobbse »

Hallo F.Sch,
ja klar, ist doch auch logisch, oder?
Aber auch das ist nachzulesen in der o.g. FV im §28 „Befahren von Gleisen der freien Strecke gegen die gewöhnliche Fahrtrichtung“
z.B. im Absatz 21 „ Sollen Züge………abweichend von der La statt des falschen Gleises das richtige Gleis befahren, so sind Zf und Tf hierüber mündlich zu unterrichten“
oder im Abs. 38 „Entsprechend der Richtung, in der ein Streckengleis im Gleiswechselbetrieb befahren wird, wird es entweder als Regelgleis oder als Gegengleis bezeichnet“.

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Johannes
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Re: Als es noch kein Zusi gab …

#15 Beitrag von Johannes »

Teil 2 (Rückfahrt) mit einem Fahrplan, der die Zusi-Buchfahrplanroutine sicher ins Schwitzen bringen würde. Die Übung lautet "Lokschaden, zurücksetzen nach Peterzell-Königsfeld". Dementsprechend läuft die Kilometrierung plötzlich wieder aufsteigend und der – heute längst stillgelegte – Bahnhof Peterzell-Königsfeld taucht zwei Mal im Fahrplan auf. Das "E 50" wurde handschriftlich ergänzt, genauso wie die Sägelinie :)

(Beim "Lokschaden" an Wp 76 ist wahrscheinlich unauffällig einer der Ausbilder ausgestiegen, um für die erneute Vorbeifahrt Knallkapseln (Signal Sh 4) auf die Schienen zu legen.)

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