Betriebswirtschaftlich Optimierter Bahnhof (3 Bilder a 100K)

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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Carsten Hölscher
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#21 Beitrag von Carsten Hölscher »

also aus eigener Beobachtung in meinem näheren Umfeld lässt sich nur feststellen, dass zur Bundesbahnzeit mehr radikal entwidmet und zurückgebaut (also so, dass nichmal mehr n Bahndamm da ist), als heutzutage. Ging wohl damals auch einfacher...
Deckt sich auch mit meinen Beobachtungen der Strecken im hiesigen Raum. Der Abbaukurs wird schon fortgesetzt, aber unter dem Strich eine Nummer weniger drastisch.

Die ganzen großen Brocken an Rückbau hat hier die Behördenbahn veranstaltet.

Wenn ich mal die Hauptstrecken zwischen Altenbeken und NS-Strecke nehme, dann ging es so ca. Anfang der 80er zur Sache. Bis dahin war im wesentlichen die alte Herrlichkeit voll in der Unterhaltung, nur ein paar Blockstellen und die Dampflok-Bw mußten schon vorher dran glauben.

Nur mal das wichtigste an Infrastrukturänderungen:
- Einstellung Pv Holzminden-Scherfede
- Neue Relaisstellwerke in Vorwohle, Stadtoldendorf, Deensen-Arh., Höxter, Brakel, Hardegsen
- Automatisierung diverser Schrankenposten
- Verlagerung des durchgehenden Güterverkehrs (Umwege sind da egal...)
- Abbau Bf Wehrden + eingleisiger Rückbau Ottbergen - Wehrden (6 km)
- Schließung der Reisehalte Reelsen, Herste, Hembsen, Amelunxen, Wehrden, Ertinghausen, Deensen-Arholzen, Lenne, Vorwohle
- Eingleisiger Rückbau Holzminden - Deensen-Arh.
- Auflösung des Knoten Holzminden inkl. Schließung der Güterabfertigung usw.
- Drastischer Rückgang des lokalen Güteraufkommens (ca. -90%) innerhalb 2-3 Jahren
- Rückbau auf Eingleisig Vorwohle - Kreiensen (23 km ohne Bk!)
- Rückbau auf Eingleisig Lauenförde - Northeim (52 km)
- Beseitigung der Bf Karlshafen, Moringen
- Drastischer Rückbau Bf Ottbergen

Dann kam irgendwann die Börsenbahn und machte noch ca. folgendes:
- ESTW-Vorbereitung Holzminden mit Beschränkung der Ein-/Ausfahrmöglichkeiten (aber fast kein Abriß - also ggf. recht einfach reversibel)
- Gleisabbau Vorwohle (ist jetzt bessere Üst)
- Umwandlung des 2. Gleises Stadtoldendorf - Arholzen (ca. 2 km) in einen Industrieanschluß
- Wiedereröffnung des Hp Wehrden
- Sperrung einiger Güter- und Ladegleise in Lauenförde, Bodenfelde, Brakel.
- Schleichender Niedergang und inzwischen Abbau Holzminden - Scherfede

ca. 10 Jahre Behördenbahn gegen ca. 10 Jahre Börsenbahn sprechen da nicht wirklich für den Staatsbetrieb.

Carsten
Zuletzt geändert von Carsten Hölscher am 18.06.2004 17:06:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Michael_Poschmann
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#22 Beitrag von Michael_Poschmann »

Die Bahnhöfe Fröndenberg, Neheim, Arnsberg, Meschede und Messinghausen sehen das ein wenig anders mit der "bestandserhaltenden" DBAG... :(

Michael
in EFOE steht übrigens immer noch ein Vorsignalwiderholer am Busbahnsteig / LIDL Eingang.

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Roland Ziegler
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#23 Beitrag von Roland Ziegler »

Betriebstechnsicher Rückbau und Desinteresse am Zustand der Anlage mit entsprechend abstoßender Kundenwirkung scheint bei uns durchaus zusammen zu gehören.

Den Bahnhof Remscheid-Lennep in meiner alten Heimat haben sie auch schon zu Behördenbahnzeiten systematisch verkommen lassen.

Die gepflegten Bahnhöfe anderswo, ob bei unseren südlichen oder westliche Nachbarn, oder weit weg, sind wohl aber nicht das Produkt irgedwelcher betriebswirtschaftlicher Strategien, sondern viel eher das einer gewissen Eigenverantwortlichkeit. "Sich mal kümmern", ohne dass es dafür einen gewaltigen Etat oder extra Personal gibt, und schon gar nicht etwas, was durch "Out-Sourcing" erreicht werden kann. In England sagte man (scherzhafterweise?), für den Blumenschmuck sei die Frau des Station-Masters zuständig.

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Hans Daxer
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#24 Beitrag von Hans Daxer »

Weiß gar nicht, was Ihr habt, Leute. Das Gemüse an und zwischen den Gleisen trägt doch wesentlich zum CO2-Abbau teil. Schlimm wird es erst, wenn sich der rotrückige Säbelzahnrüsselkäfer dort einnistet und sein Schläfchen auf den sonnengewärmten Schienen hält. Dann muß der Tf auf Sicht mit Vmax 2 km/h einfahren, um notfalls vor dem Insekt noch sicher zum Halten zu kommen. :D
Führer und Heizer sollten es sich zur Regel machen, auf ihren Fahrten gut und reichlich zu essen (Der Locomotivführer, III. Abtheilung, 1899)

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Christian Gründler
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#25 Beitrag von Christian Gründler »

blauer_enzian hat geschrieben:Die Bahnsteiglaternen auf dem 2. Bild sehen ja sehr nach DDR-Produkt aus. Auch die Beschriftung auf dem Gebäude rechts vom Hauptgebäude auf dem 1. Bild erinnert mich etwas an die Propaganda-Plakate und -Sprüche zu kommunistischen Zeiten an vielen Gebäuden. Scheint also ein Land mit kommunistischer Regierung zu sein. Aufgrund des Lok- und Wagendesigns würde ich daher auf Vietnam tippen.
Gut beobachtet! Ich habe jetzt mal im Atlas nachgeschaut: Thanh Hoa liegt tatsächlich im Norden Vietnams.
Roland Ziegler hat geschrieben:Minimale (Eisenbahn-)Kenntnisse einer anderen europäischen Sprache und ein wenig Wissen über die Kolonialgeschichte sollte zum Ziel führen
Du meinst wohl das "Ga" - erinnert mich in gewisser Weise an "Iarnrod Eireann" ......

M.f.G. Christian

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Roland Ziegler
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#26 Beitrag von Roland Ziegler »

@Christian:

Ga -> Gare: Einfluss der französischen Kolonialmacht

Dass die Vietnamesen lateinisch schreiben, liegt aber an dem noch älteren Einfluss christlicher Mönche.

@Arne:

Die sozialistische Archtitektur ist noch unverkennbar. Heute baut man dort allerdings anders, und durchaus ansprechend. Ich denke aber, dass die häufig anzutreffende liebevolle Gartengestaltung in Bahnhöfen aus jüngerer Zeit stammt.

Die Lok stammt aber vermutlich aus China, der Wagen aus Indien.

(Thanh Hoa ist im Vietnamkrieg zu einer gewissen Berühmtheit gelangt, weil es der US-Luftwaffe nur unter gewaltigen Verlusten gelang, eine strategische Brücke zu zerstören, und das auch nur für kurze Zeit.)

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Gerd Schütz
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#27 Beitrag von Gerd Schütz »

Carsten Hölscher hat geschrieben: Deckt sich auch mit meinen Beobachtungen der Strecken im hiesigen Raum. Der Abbaukurs wird schon fortgesetzt, aber unter dem Strich eine Nummer weniger drastisch.

Die ganzen großen Brocken an Rückbau hat hier die Behördenbahn veranstaltet.
....
ca. 10 Jahre Behördenbahn gegen ca. 10 Jahre Börsenbahn sprechen da nicht wirklich für den Staatsbetrieb.
Vom ersten Eindruck her mag in dieser Liste die Behördenbahn doch deutlich aktiver gewesen sein, nur muß man auch sehen das die Börsenbahn ohne gleich eine Stilllegung durchzuführen, nicht mehr viel zum rückbauen hatte :mua .
Ich bin der Meinung das auch gerade in der Vorbereitung zur Privatisierung doch immer genauer auf wirtschaftlichkeit geschaut wurde.
Also hatte die Börsenbahn schon einen früheren Einfluss auf die Entwicklung als erst zum Zeitpunkt der Privatisierung.

Die ganze negative Einstellung bzgl. der Infrastruktur bei der Börsenbahn wird auch, wenn nicht sogar sehr stark, durch das äussere Aussehen, damit meine ich nicht den Anzug des Hr. M...., beeinflusst.
Solche vergrünten Gleise und Signale die man zufällig hinter einem Ast wiederfindet gab es zu Bundesbahnzeiten nicht.

Gerd

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Bastian Bode
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#28 Beitrag von Bastian Bode »

Jonathan Alt hat geschrieben:
Da gibts noch ein Beispiel: Der "Bahnhof" Selb Stadt, jetztiger Endpunkt der Strecke Hof - Selb - Wunsiedel-Holenbrunn. Der Bahnhof ist bis auf ein Stumpfgleis komplett zurück gebaut worden :wow .
Etwas komplizierter ist die Lage dort schon ;)
Ausgangslage waren:
- Die Hauptbahn (Cheb-) As - Oberkotzau
- Die Lokalbahn Selb-Plößberg - Selb Stadt
- Die Nebenbahn Selb Stadt - Holenbrunn

Nicht nur der ehemalige Bahnhof Selb Stadt ist ein Bild des Jammers (insbesondere, wenn man sich das imposante Bahnhofsgebäude ansieht), auch der Rest der Strecke ist stark "optimiert". In Selb-Plößberg ist von sieben Hauptgleisen und zwei Nebengleisen nur noch ein Hauptgleis übriggeblieben, auf dem die Personenzüge fahren und am Haltepunkt halten. Die internationale Strecke nach Tschechien, seit 1978 Nebenbahn, zweigt mittels einer Handweiche an der Awanst Selb-Plößberg ab und ist mittlerweile stillgelegt. Die liegengebliebenen Gleise sind Richtung Oberkotzau abgetrennt und mittels Prellböcken gesichert. Am Bahnhofskopf Richtung As wächst ein kleines Wäldchen im Gleis. Im Bahnhof Rehau wurden. bis auf die zur Zugkreuzung nötigen beiden Hauptgleise, alle Gleise abgebaut. Die Strecke zwischen Selb-Plößberg und Rehau wurde zur Nebenbahn herabgestuft (müsste 1996 gewesen sein). Südlich von Rehau wird heute im Zugleitbetrieb gefahren.
Positive Entwicklungen sollen allerdings nicht verschwiegen werden: Die Nahverkehrszüge fahren Mo-Fr im Stundentakt, die marode Brücke zwischen Selb Stadt und Selb Nord wurde ersetzt, der verbliebene Bahnsteig in Selb Stadt wurde modernisiert, sprich angehoben und entspricht heutigem Standard. Und trotz allen Rückbaus läuft der Betrieb sehr zuverlässig, innerhalb der letzten zweieinhalb Monate gab es wochentags nur einmal eine grössere Verspätung, die sich aber mit dem nächsten Takt wieder eingependelt hatte.

Gruss
-BB, zurzeit Pendler zwischen Hof und Erkersreuth
Zuletzt geändert von Bastian Bode am 18.06.2004 23:05:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Roland Ziegler
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#29 Beitrag von Roland Ziegler »

Solche vergrünten Gleise und Signale die man zufällig hinter einem Ast wiederfindet gab es zu Bundesbahnzeiten nicht.
Du verkennst den Umweltgedanken hierbei. :evil:

Aber in der Tat, zugewachsene Gleise habe ich vor der sogenannten Bahnreform nicht mit DB assoziieren können.

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Jan Friedrich
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#30 Beitrag von Jan Friedrich »

Hi,
Bastian, was machst du in Erkersreuth? Arbeitest du bei Bohemia (heissen die überhaupt noch so? :rolleyes: ) ?
Bei der "eröffnung" der Brücke in Selb Stadt war ich grad in Selb (2002 beim Porzellinerfest), damals wurde das ganze durch einen Sonderzug eröffnet, eine DR-V60 mit DB-Epoche IV Anstrich mit 3 wagen (Mehr passen nich an den "neuen" Bahnsteig und ner 50er hinten dran. Aber angeblich (Christian Hösch, hast du mir das erzählt?) wollen oder tun die Eisenbahnfreunde Selb/Rehau das verbliebene Gleis hinter an den Lokschuppen verlängern, womit sie seit 5 Jahren wieder einen Gleisanschluss hätten...
In Selb ist der Rückbau eigentlich erst mit der Stillegung der Strecke nach Wunsiedel-Holenbrunn *richtig* losgegangen, ich kann mich noch an eine Fahrt mit dem Schienenbums von Wunsiedel nach Selb erinnern (ich dürfte dort max. 3 jahre alt gewesen sein), ebenso und deutlich besser an das Schienenbusgegurke nach Hof, damals war der 628 ja wirklich eine *Erlösung* auch wenn ich das heute schon wieder anders sehe.

Viele Grüße
Jan
dessen Großeltern in Selb leben und der dort auch eine Zeit seines Lebens verbrachte

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Gerd Schütz
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#31 Beitrag von Gerd Schütz »

Roland Ziegler hat geschrieben: Du verkennst den Umweltgedanken hierbei. :evil:
Nö Roland, ich habe es zwar nicht erwähnt, aber diser Gedanke ist mir schon bekannt. Man muss ja nicht immer gleich die chem. Keule rausholen, aber ein regelmäßiger Baumschnitt z.Bsp. wäre das ein oder andere mal hilfreich.

Ich halte manche "Auswüchse" aber auch für, sicherheitsmäßig gesehen, bedenklich.

Gute Nacht
Gerd

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Bastian Bode
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#32 Beitrag von Bastian Bode »

Jan Friedrich hat geschrieben:Hi,
Bastian, was machst du in Erkersreuth? Arbeitest du bei Bohemia
Nööö. Ich mache ein Praktikum, um mein Studium endlich fertigzubringen. Die nach der Firma benannte Bushaltestelle heisst "Draloric", das könnte Dir was sagen... ;)
(heissen die überhaupt noch so? :rolleyes: ) ?
Es gibt zumindest noch eine Firma Bohemia-Cristal, am Christian-Höfer-Ring.
Bei der "eröffnung" der Brücke in Selb Stadt war ich grad in Selb (2002 beim Porzellinerfest), damals wurde das ganze durch einen Sonderzug eröffnet, eine DR-V60 mit DB-Epoche IV Anstrich mit 3 wagen (Mehr passen nich an den "neuen" Bahnsteig und ner 50er hinten dran. Aber angeblich (Christian Hösch, hast du mir das erzählt?) wollen oder tun die Eisenbahnfreunde Selb/Rehau das verbliebene Gleis hinter an den Lokschuppen verlängern, womit sie seit 5 Jahren wieder einen Gleisanschluss hätten...
Ich bin neulich mal durch die Schotterwüste gestolpert, bis zur Brücke über die (den?) Selb. Man hat tatsächlich ein Stück Gleis gelegt, aber mehr als symbolisch kann man das noch nicht verstehen, es hat beidseitig keinen Anschluss.
In Selb ist der Rückbau eigentlich erst mit der Stillegung der Strecke nach Wunsiedel-Holenbrunn *richtig* losgegangen, ich kann mich noch an eine Fahrt mit dem Schienenbums von Wunsiedel nach Selb erinnern (ich dürfte dort max. 3 jahre alt gewesen sein), ebenso und deutlich besser an das Schienenbusgegurke nach Hof,
Ah, das kann doch kein Gegurke gewesen sein, wo doch dort luxuriöse Stoffsitz-Schienenbusse zum Einsatz gekommen sein müssen... ;)
damals war der 628 ja wirklich eine *Erlösung* auch wenn ich das heute schon wieder anders sehe.
Also, für zwei halbstündige tägliche Fahrten ist der 628 in meinen Augen geradezu ideal. Und bis auf gelegentliche Probleme mit der Toilette (neulich Schwallbrause von oben beim Bremsen) sind die Dinger auch sehr zuverlässig und gepflegt.

BTW: neulich hatte ich einen Lokführer, der nach dem Halt in Schönwald den Motor abgestellt hat und bis Rehau gerollt ist. Grab your train and soar... ;)

Gruss
-BB

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Carsten Hölscher
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#33 Beitrag von Carsten Hölscher »

Gerd hat geschrieben: nur muß man auch sehen das die Börsenbahn ohne gleich eine Stilllegung durchzuführen, nicht mehr viel zum rückbauen hatte .
Die Stillegung war tatsächlich das Ziel der Behördenbahn, nicht nur unter der Hand sondern ganz offiziell. Bleiben sollte Altenbeken-Holzminden und einen Funken Hoffnung sah man für Ottbergen-Bodenfelde.
Weiterer Rückbau wäre schon noch drin, gibt z.B. noch fast 40 km zweigleisige Strecke, Langeland könnte man auf 3-4 Weichen "optimieren" (Pläne dazu gab es auch, werden aber wohl nicht umgesetzt)
Gerd hat geschrieben:Ich bin der Meinung das auch gerade in der Vorbereitung zur Privatisierung doch immer genauer auf wirtschaftlichkeit geschaut wurde.
Also hatte die Börsenbahn schon einen früheren Einfluss auf die Entwicklung als erst zum Zeitpunkt der Privatisierung.
Würde mich auch mal interessieren, ab wann man schon auf die Börse hingearbeitet hat. Die Pläne für eingleisigen Rückbau sind aber z.B. schon sehr alt, die Bundesbahn war wohl nur nicht früher dazu gekommen (vielleicht wollten ein paar Leute nicht dazu kommen).
Dito übrigens auch für Hildesheim-Goslar und Northeim-Walkenried. Diese haben die Bundesbahn aber zweigleisig überlebt und werden ihr 2. Gleis jetzt wohl auch behalten.
Gerd hat geschrieben:Solche vergrünten Gleise und Signale die man zufällig hinter einem Ast wiederfindet gab es zu Bundesbahnzeiten nicht.
Volle Zustimmung, das ist echt eine Katastrophe. Wenn man früher mal Bilder von begrüntem Bahnanlagen war, dann wußte man gleich "Ostblock - sowas gibt's hier nicht". Die Zeiten sind vorbei. Immerhin spritzen sie jetzt wieder, nachdem die Gifte wohl wieder zugelassen sind. Aber ein konsequentes Nachholen der Versäumnisse ist wohl nicht zu beobachten.

Carsten

F(R)S-Bauer
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#34 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Das problem bei solche Rückbauten wie in Iserlohn ist, das eine Wiederinbetreibname nur noch schwerlich möglich ist.

Als, wenn jetzt die Strecke nach Menden wieder Auferstehen sollte, ist nicht nur die Strecke selbst neu zu bauen. Auch der Bf Iserlohn braucht eine Ausrüstung mit mindesten einem Bü und man wird wohl um so mindesten 1 Weiche + 3 Signal nicht rum kommen. Das alles würde in die Reaktivierungkosten fallen. Das kippt das Ganze ins aus. Für das Geld bekommt man eine Polnischen/Uranische/etc Busunternehme , sammt Tatra Bus von 1955 und zugehörigen, öffters besoffenen Busfahre (garantiert 3 Promille), über 5 Zwischenfirmen angemietet und auf 10 Jahre Finaniert. :mua :evil:

düstere grüße

Ralf
Zuletzt geändert von F(R)S-Bauer am 19.06.2004 21:37:43, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...

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Jan Friedrich
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#35 Beitrag von Jan Friedrich »

Hi Bastian,
jup, Draloric sagt mir was, da fährste mit dem Zug ja einmal *fast* drumrum *g*
Das Gewässer schimpft sich btw. Selbbach was aber kein unterschied zur Sache tut. Jo die haben ja das Stücken gleis auf dem die 50er festgerostet ist, daneben müsste noch eins liegen, das würde dann auch als einzigstes Sinn machen verlängert zu werden, ich merke schon, ich muss mal wieder hoch fahren *mimzaunpfahlzuhöschwink*
Ich bin vor 3 Jahren mal einen Tag von Selb nach Wunsiedel gewandert, das geht bis auf die kreuzungspunkte mit der A93(?) ganz gut auf der alten Trasse. Das einfahrtsignal in Wunsiedel stand da auch noch (steht das noch?), also ne nette strecke wars ja echt gewesen...

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Bastian Bode
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#36 Beitrag von Bastian Bode »

Jan Friedrich hat geschrieben: jup, Draloric sagt mir was, da fährste mit dem Zug ja einmal *fast* drumrum *g*
Genau, und vom Zug fällt man fast in die Firma. ;)
Ich bin vor 3 Jahren mal einen Tag von Selb nach Wunsiedel gewandert, das geht bis auf die kreuzungspunkte mit der A93(?) ganz gut auf der alten Trasse. Das einfahrtsignal in Wunsiedel stand da auch noch (steht das noch?)
In Wunsiedel selbst oder in Holenbrunn? In Holenbrunn ist übrigens mittlerweile alles ESTWisiert.

Gestern abend habe ich übrigens geträumt: ein Verkehr, ähnlich wie zwischen Bobingen und Landsberg, mit durchgehenden Zügen Selb-Wunsiedel(-Leupoldsdorf), die in Holenbrunn idealen Anschluss an die Hauptbahnzüge haben. Dazu RE-Halte in Holenbrunn mit Pendelfahrten Holenbrunn-Wunsiedel. Aber das wollten die Provinzfürsten in Wunsiedel ja nicht, die stehen auf Busse mit geheimen Fahrplänen... :§$%

Gruss
-BB

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Jan Friedrich
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#37 Beitrag von Jan Friedrich »

Naa,
ich meinte die ganze Zeit Holenbrunn. Das Stück nach Wunsiedel war dann zu viel. 24,5Km + Umwege ham dann doch gereicht, dafür dass wir keine Berufswanderer sind ;-)

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Gerd Schütz
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#38 Beitrag von Gerd Schütz »

Viele Bahnanlagen wurden auch durch Bundeswehr/Nato am Leben gehalten.
Die Strecke Holzminden-Scherfede ist dafür ein Paradebeispiel.
Obwohl dort der PV eingestellt war, wurde die Strecke gehegt und gepflegt.
Bis dann eben die Bundeswehr/Nato keinen Bedarf mehr anmeldete. Dann kam kurzfristig die Stilllegung.

Gerd

F(R)S-Bauer
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#39 Beitrag von F(R)S-Bauer »

um das ganze ab zu runden, hier noch ein Verweis auf eine DSO Thread aus besseren Zeiten:

http://www.drehscheibe-online.de/forum/ ... 73&t=27473

http://www.drehscheibe-online.de/forum/ ... 06&t=27406
Zuletzt geändert von F(R)S-Bauer am 15.09.2004 23:33:39, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...

Horlofftalbahner
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#40 Beitrag von Horlofftalbahner »

[Off-Topic]
@Ralf

kannst die Zahl in deiner Signatur weiter nach unten korrigieren. Nach dem jetztigen Stand werden zum Fahrplanwechsel folgende Strecken ihren Personenverkehr verlieren:

- Scharzfeld - Bad Lauterberg
- Sondershausen - Bretleben (-Artern) (Kyffhäuserbahn)
- Bautzen - Neustadt (Sachs) (sächs. Semmeringbahn)
- Spremberg - Hoyerswerder
- Falkenberg - Riesa (zweigleisig, elektrifizierte Hauptbahn !!!)
-Salzwedel - Wittenberge

mit Fragezeichen folgede Strecken:

- Wiesenburg - Güsten (Sa/So ein Ausflgszug Berlin-Wernigerode und zurück sonst kein Zugverkehr)


Außerdem hat die LNVG des Landes Sachsen-Anhalt angekündigt noch ein paar Zugkilometer einzusparen. Wie sich das niederschlägt, ist aber noch nicht bekannt.


MfG aus FBZ
Jonathan, der anfängt die traditionellen "Stilllegungs-Tourismus-Wochenendticket-Touren" zu planen....
Zuletzt geändert von Horlofftalbahner am 17.09.2004 14:17:28, insgesamt 1-mal geändert.

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