Signale mit Buchstaben

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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Alwin Meschede
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Re: Signale mit Buchstaben

#41 Beitrag von Alwin Meschede »

Die Berliner Stadtbahn ist zwischen Rummelsburg und Wannsee auf jeden Fall eine zweifach eingleisige Strecke, egal was das Infrastrukturregister sagt. Bei der 6185 Spandau - Oebisfelde fabuliert das ISR zum Beispiel auch was von einem Gegengleis. Und das ist ebenso definitiv falsch. Dass eine Strecke zwar zwei Gleise hat, aber als zweifach eingleisig gilt, lässt sich im ISR wohl nicht abbilden.
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gronom
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Re: Signale mit Buchstaben

#42 Beitrag von gronom »

Danke!
Ist das zufälligerweise bei der parallelen S-Bahn das gleiche?

F. Lehmann
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Re: Signale mit Buchstaben

#43 Beitrag von F. Lehmann »

Auf der gesamten S-Bahn-Stammstrecke München gibt es kein Zs 6. Das ist so im Streckenbuch geregelt.

Der Tf erkennt rein an der Signalstellung (Ks 1 oder Ks 1 mit Zs 3) wohin es geht:
- Bf Isartor Ks 1 mit Zs 3: es geht über die Weichenverbindung ins Gegengleis
- selbiges an der Hackerbrücke

Es gibt dort keine Situation, wo du über eine Weichenverbindung fahren musst, und dann nicht im Gegengleis landen würdest. Von daher weiß der Tf aufgrund seiner Streckenkunde: Langsamfahrt, also geht es ins Gegengleis.

Vielleicht ist das in Berlin ähnlich?

marius99
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Re: Signale mit Buchstaben

#44 Beitrag von marius99 »

Alwin Meschede hat geschrieben: 05.10.2021 10:01:26 Die Berliner Stadtbahn ist zwischen Rummelsburg und Wannsee auf jeden Fall eine zweifach eingleisige Strecke, egal was das Infrastrukturregister sagt. Bei der 6185 Spandau - Oebisfelde fabuliert das ISR zum Beispiel auch was von einem Gegengleis. Und das ist ebenso definitiv falsch. Dass eine Strecke zwar zwei Gleise hat, aber als zweifach eingleisig gilt, lässt sich im ISR wohl nicht abbilden.
Also in Frankfurt die S-Bahn-Stammstrecke passt, dort sind korrekterweise die beiden Strecken 3681 und 3682 angelegt.

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Ronny
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Re: Signale mit Buchstaben

#45 Beitrag von Ronny »

Bei der S-Bahn-Stammstrecke in Frankfurt (Main) hat man zwei VzG-Strecken. Das versteht auch das ISR. Deswegen ist das dort korrekt abgebildet.

In Berlin sind die zwei Gleise Fernbahn und die zwei Gleise S-Bahn jeweils eine VzG-Strecke. Für das Infrastrukturregister liegen dort also zwei zweigleisige Strecken. Betrieblich (Fahrdienstvorschrift) handelt es sich aber um vier eingleisige Strecken. Deswegen gibt es dort kein Zs 6 – weil es kein Gegengleis gibt, weil es (betrieblich) keine zweigleisigen Strecken sind. Soll das ISR das korrekt abbilden, dann muß man entweder am ISR schrauben, oder man gibt jedem der vier Gleise eine eigene VzG-Nummer. Oder man läßt den Murks eben so wie er ist.

Es könnte so einfach sein: Man läßt den ganzen Krempel wie Richtungsanzeiger und Gegengleisanzeiger einfach weg. Fährt man rechts raus, stehen die Signale rechts. Fährt man links raus, stehen die Signale links. Das kriegen die Österreicher hin. Das kriegen die Tschechen hin. Das kriegen die Russen hin. Und zig andere. Nur die Deutschen brauchen ihre Zusatzanzeiger-Extrawurst.

gronom
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Re: Signale mit Buchstaben

#46 Beitrag von gronom »

Wieder was dazu gelernt...
Vielen Dank euch!!

Gruß aus Berlin

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Achim Adams
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Re: Signale mit Buchstaben

#47 Beitrag von Achim Adams »

Alwin Meschede hat geschrieben: 05.10.2021 07:55:36 Ein Übergang zwischen S-Bahn und Fernbahngleis ist ja definitiv ein Streckenwechsel. Ein Zs 6 kann das nicht alleine signalisieren. Es muss noch irgendwo die Information herkommen "du wechselst jetzt hier die Strecke".
Da möchte ich mal widersprechen, denn es gibt durchaus Stellen im Netz wo auf einen Streckenwechsel im Streckenbuch mit "A-Weg Zs 6" hingewiesen wird. In meinem Selbststudium zur eingeschränkten Streckenkunde bin ich über diesen Eintrag gestolpert, und prompt habe ich diese Situation in der Fahrt auch so gehabt. Die Information "du wechselst jetzt hier die Strecke" ergibt sich also (hier) aus dem Streckenbuch. (Das Gegengleis im Regelweg kann hier nur mit Zs 8 oder Befehl erreicht werden, mit Zs6 geht es also in den A-Weg, und der A-Weg ist zudem nur im Gegengleis erreichbar)

Herbertla
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Re: Signale mit Buchstaben

#48 Beitrag von Herbertla »

Ich habe mal eine Zs2 Frage:
eine 2-gleisige Strecke im Richtungsbetrieb endet am Esig und teilt dann in 2 eingleisige Strecken nach "K" und "B" auf.
Weil beide mit der selben Höchstgeschwindigkeit - 120 km/h - befahren werden können - 2500er Weichen - wird am Esig Hp1 und Zs2 "K" bzw. "B" gezeigt.
Soweit klar.
Vom Gleis 3 zweigt nun im Bahnhof ein Hinterstellgleis 4 ab von dem aus aber nur nach "K" ausgefahren werden kann. Die Ein-, Ausfahrt wird mit Hp2 E60 signalisiert.

Bild

Da zur Zeit auf der Strecke nur kümmerlicher Güterverkehr stattfindet, habe ich bisher noch keine Einfahrt in Gleis 4 beobachten können, deshalb Frage an die Fachleute, wird am Esig bei Einfahrt in Gleis 4 mit Hp2 ein Zs2 gezeigt?
In dem Fall nur "K" möglich!

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Ronny
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Re: Signale mit Buchstaben

#49 Beitrag von Ronny »

Ich sage mal so: Notwendig ist der Richtungsanzeiger in dem Fall nicht. Seine Aufgabe ist ja, die Richtung anzuzeigen, wenn aus dem Fahrtbegriff nicht eindeutig hervorgeht, in welche Richtung der Fahrweg führt. Mit Hp 2 ist hier eigentlich völlig eindeutig, daß nach „K“ gefahren wird.

Und jetzt kommt das große Aber: Wenn dort noch andere zukünftige Hp-2-Fahrwege geplant waren, oder wenn es dort früher andere Hp-2-Fahrwege gab, die aber später wegfielen (z. B. Gleise zurückgebaut), dann kann sozusagen als Altlast ein Richtungsanzeiger vorhanden sein. Dann wird man den für die bestehen bleibenden Fahrwege nicht anfassen und einfach weiter mitleuchten lassen. Denn es kostet ja Zeit und Geld, ihn aus diesen Fahrstraßen rauszunehmen – mehr als die paar über die Jahre zu ersetzenden Leuchtmittel.
Und: Es gibt durchaus Örtlichkeiten, bei denen man einfach für alle Fahrstraßen einen Richtungsanzeiger leuchten läßt, obwohl es für ein(ig)e gar nicht notwendig ist. Sozusagen der Vollständigkeit halber. Auch das kann hier zutreffen.
Und: Möglicherweise kann (oder konnte früher) der Fdl einen Wahldurchrutschweg mit Hp 2 auch in Richtung „B“ einstellen.

Also, ob dort letztlich tatsächlich ein Richtungsanzeiger für die Fahrt nach Gleis 4 leuchtet, kann nur jemand beantworten, der örtliche Kenntnisse oder Bildbelege hat.

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Jens Strumberg
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Re: Signale mit Buchstaben

#50 Beitrag von Jens Strumberg »

In Schnabelwaid gibt es von A nur die Fahrstraße nach Gleis 4 mit Hp 2 und im ganzen Bahnhof keine alternativen Durchrutschwege. Ein Zs 2 nach Gleis 4 ist aktuell also nicht erforderlich, das muss aber - wie Ronny schon schreibt - nicht heißen, dass es keins gibt.
Viele Grüße,
Jens

Herbertla
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Re: Signale mit Buchstaben

#51 Beitrag von Herbertla »

Danke erst mal!
Ich hätte es im Ist-Zustand genauso gesehen.Im Plan von 1935 sind noch Doppelkreuzweichen eingezeichnet und Formsignale, also vermutlich 40 km/h.
Ich nehme an, dass die Lichtsignale erst mit dem Umbau auf Schnellfahrweichen und Rückbau der Gleise 1+5 aufgestellt wurden und damit auch die Zs2.
Mit dieser Annahme und der Auskunft von Jens werde ich das Hp2 ohne Zs2 leuchten lassen!

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KlausMueller
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Re: Signale mit Buchstaben

#52 Beitrag von KlausMueller »

Herbertla, nur ein kleiner Hinweis zu Schnabelwaid: Die Strecke „K“ ist zweigleisig. Gleis 2 verzweigt sich an der Ausfahrt über eine weitere 2500er Weiche nach „B“ und „K“

Herbertla
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Re: Signale mit Buchstaben

#53 Beitrag von Herbertla »

@Klaus: Danke für den netten Hinweis!
Natürlich ist mir das bekannt, ich war ja mehrmals Vorort und habe auch entsprechende Pläne, wenn auch leider zu wenig Richtung Bayreuth!
Ich wollte die Skizze nur nicht überlasten, da es für das Problem nicht relevant ist, ob 1 oder 2-gleisig.

Hättest Du da zufällig etwas? Bin für jede Hilfe dankbar! Suche auch Buchfahrpläne, GNT und IVL Richtung NKL und Creussen.

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KlausMueller
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Re: Signale mit Buchstaben

#54 Beitrag von KlausMueller »

Bin zur Zeit auswärts unterwegs. Wenn ich nächste Woche wieder daheim bin schau ich mal ob ich irgendwelche Unterlagen aus der Ecke habe.

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