Wieder so eine merkwürdige Pressemitteilung...

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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rhk
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Wieder so eine merkwürdige Pressemitteilung...

#1 Beitrag von rhk »

Sonntag 15. Juni 2003, 12:59 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Verspätungen beim Hochgeschwindigkeitszug ICE sind nach Angaben der Deutschen Bahn häufig auf defekte Klimaanlagen zurückzuführen. Die Klimaanlagen seien anfällig und viel zu schwach, sagte Bahnsprecher Gunnar Meyer am Wochenende und bestätigte damit einen Bericht der "Welt am Sonntag". Dies führe dazu, dass die Züge vielfach nicht einsetzbar seien. Grund für den häufigen Ausfall der Klimaanlagen sei ein Herstellerfehler.
Nach Angaben der "Welt am Sonntag" öffnen viele Lokführer außerdem die Seitenscheiben zur Kühlung ihrer Cockpits. Bei geöffnetem Fenster sind keine Höchstgeschwindigkeiten erlaubt./kl/DP/he/ari
Ehhhhhmmmm... Ist da ein Schalter in den Seitenfenstern die den Antrieb "abbremsen" oder wie soll das funktionieren???

Typische Pressemitteilung der DB...

Robert

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Marcel Zehl
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#2 Beitrag von Marcel Zehl »

Ääähm... versuch mal, bei 300 km/h ein Fenster aufzumachen....
Wer nicht kommt zu rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt.

rhk
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#3 Beitrag von rhk »

Naja,

ich frage mich nur, welcher Lokführer ist wirklich so blöd und läßt lieber das Fenster offen, statt mit Vmax zu fahren?

Oder anders herum: gibt es tatsächlich eine Kontrolle, daß da irgendwie elektronomisch das geöffnete Fenster Einfluß nimmt und die Geschwindigkeit abriegelt?

Ich finde, die Pressestelle der DB spinnt irgendwie desöfteren... Immer müssen die Lokführer die BuhmännerInnen sein...

Robert

PS: Also werde ich demnächst bei jedem Triebfahrzeugführer vorbeigehen und ihn bitten, das Fenster zuzulassen - weil ich will ja pünktlich ankommen :-)
Zuletzt geändert von rhk am 25.06.2003 10:32:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Max Senft
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#4 Beitrag von Max Senft »

Hi,

also auf kriegste das Fenster... nur das Zumachen wirdn Problem. Und wenn dann im Tunnel nochn Zug endgegen kommt, haste die Streckenpläne an der Scheibe pappen oder die Scheiben fliegen den Leuten in der Lounge in die Fresse. :rolleyes: Ich weiß nich, wie stabil die sind. ;)

War bei uns zumindest so ... war zwar von Dortmund richtung Köln und wir waren nur, kA ... 160 schnell, aber der hatte beide Fenster offen, im ICE3... Das hat schon gewuuuuumpt. ;)

Soviel dazu,
Max Senft

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Roland Ziegler
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#5 Beitrag von Roland Ziegler »

Zu den Zeiten, zu denen noch Bm235 im IC-Verkehr im Einsatz waren (so lange ist das noch nicht her), gab es ja im Sommer noch die Möglichkeit des "Natural Air Conditioning", um die Temperaturen erträglich zu halten. Bei 200 km/h machte es richtig Laune, das Fenster nicht nur einen Spalt zu öffnen (das war schon laut genug), sondern bis zum Anschlag runterzuziehen. Auf die kleineren Gegenstände in der Gepäckablage konnte dabei leider keine Rücksicht genommen werden. (Dachlüfter belüften, wie der Name schon sagt, nur das Dach, sondern würden sie ja Abteillüfter heißen.)

Im letzten Sommer habe ich es bei zwei Hitze-Reise-Versuchen erlebt, dass fast sämtliche Bp und Bv im jeweiligen Test-IC als Brutkasten verkehrten. (Ich habe mich dann jeweils geweigert, dort Platz zu nehmen.) Es ist also, wie auch Michael schon schrieb, nicht auf ICE3 beschränkt.

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Marcel Zehl
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#6 Beitrag von Marcel Zehl »

Ich kenne es eher umgekehrt...
Wenn ich im Hochsommer mit Bpmz/Bvmz gefahen bin, bekam ich eher beim Aussteigen erstmal fast nen Hitzschlag :D
Wer nicht kommt zu rechten Zeit, der muss sehen was übrig bleibt.

Franky
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#7 Beitrag von Franky »

In der Tat gibt es in den letzten Wochen große Probleme mit den Klimaanlagen am ICE 3. Praktisch alle Teile sind unzuverlässig, besonders kritisch ist es an sonnigen Tagen in den Nachmittagsstunden.
Wenn die Klimaanlage nicht funktioniert, ist es nur eine Frage der Zeit (Temperatur) bis auch der härteste Lokführer die Führerstandsfenster öffnet. Die Fenster lassen sich in einer wenige Zentimeter geöffneten Stellung festlegen so dass es bei einer Druckwelle zwar mächtig rumsen dürfte, die Fenster aber nicht ganz aufschlagen können.
Eine technische Abhängigkeit, die die Geschwindigkeit automatisch bei geöffneten Führerstandsfenstern reduziert gibt es nicht. Allerdings wird ein Lokführer höchstens einmal mit 300 km/h und geöffneten Fenstern fahren. Ein Gegenzug im Tunnel - bei je 300 km/h - verursacht eine anständige Druckwelle und wird einem als ziemlich unangenehmes Erlebnis noch lange in Erinnerung bleiben. Die Druckänderungen bei Tunnelfahrten werden ja selbst im druckgeschützten Fahrgastraum noch unangenehm wahrgenommen.
Grüße aus Dortmund

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