Signalisierung Stichstreckenende
Signalisierung Stichstreckenende
Guten Tag,
Ich bin etwas ratlos bezüglich der Signalisierung auf 30 km/h vor dem Ende einer Stichstrecke. Vielleicht weis ja jemand mehr. Folgende Situation:
Man hat einen Haltepunkt am Ende einer Stichstrecke außerhalb des Bahnhofs, an dessen Bahnsteigende die Strecke per Prellbock endet. Entsprechend muss meines Wissens nach vor dem Bahnsteig eine Signalisierung auf 30 km/h erfolgen, Stichwort Stumpfgleiseinfahrt. Soweit ich weis, erfolgt dies mit Zs 3 & Zs 3v (Ist das richtig?). In welchem Abstand muss nun das Zs 3 mit der 3 vor dem Prellbock aufgestellt werden?
Häufig kann man ja auch au der Praxis einige Werte erkennen, nur habe ich manchmal das Gefühl jedes Ende einer Stichstrecke wäre eines signaltechnisches Unikat.
Danke im Voraus.
Gruß
Ich bin etwas ratlos bezüglich der Signalisierung auf 30 km/h vor dem Ende einer Stichstrecke. Vielleicht weis ja jemand mehr. Folgende Situation:
Man hat einen Haltepunkt am Ende einer Stichstrecke außerhalb des Bahnhofs, an dessen Bahnsteigende die Strecke per Prellbock endet. Entsprechend muss meines Wissens nach vor dem Bahnsteig eine Signalisierung auf 30 km/h erfolgen, Stichwort Stumpfgleiseinfahrt. Soweit ich weis, erfolgt dies mit Zs 3 & Zs 3v (Ist das richtig?). In welchem Abstand muss nun das Zs 3 mit der 3 vor dem Prellbock aufgestellt werden?
Häufig kann man ja auch au der Praxis einige Werte erkennen, nur habe ich manchmal das Gefühl jedes Ende einer Stichstrecke wäre eines signaltechnisches Unikat.
Danke im Voraus.
Gruß
- Carsten Hölscher
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Hallo,
auf den Beitrag war ich auch gestoßen, aber entspricht das der Regelanordnung? Ich würde als Regelanordnung eher nicht eine Lösung mit Vorsignal etc erwarten.
auf den Beitrag war ich auch gestoßen, aber entspricht das der Regelanordnung? Ich würde als Regelanordnung eher nicht eine Lösung mit Vorsignal etc erwarten.
- Michael Springer
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Ich hätte auch sowas wie eine Ne2-Tafel erwartet... das Blech kann man wohl sparen.
https://youtu.be/bUl0qqlwZwc?t=2681
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- Carsten Hölscher
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Könnte von vMax und Haupt-/Nebenbahn abhängen.
Carsten
Carsten
Re: Signalisierung Stichstreckenende
In Aschau an der Chiemgaubahn stehen auch Lf6/7 "3", das Lf7 steht dabei ungefähr 275m vor dem Prellbock.
Ne2 gibt es da auch nicht, wohl aber weiter vorne eine Trapeztafel.
Ne2 gibt es da auch nicht, wohl aber weiter vorne eine Trapeztafel.
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Wenn es sich um freie Strecke handelt, können die 30 km/h richtigerweise nur mit Lf6 und Lf7 signalisiert werden. Zs3 würde eine Betriebstelle bedingen, also einen anschließenden Weichenbereich. Außer den Lf-Tafeln ist meistens noch eine Haltepunkttafel im Bremswegabstand aufgestellt, das wars dann aber auch schon. Als Beispiel kannst du dir die Strecke Gersfeld-Fulda oder Weinheim-Fürth anschauen, gibt aber sicher noch einige mehr.
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Hallo,
danke erstmal für die Antworten!
Um den Abstand der Lf 7 vor dem Prellbock zu finden muss ich wohl doch nochmal das Regelwerk durchsuchen.
Gruß
danke erstmal für die Antworten!
Um den Abstand der Lf 7 vor dem Prellbock zu finden muss ich wohl doch nochmal das Regelwerk durchsuchen.
Gruß
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Na ja, ein "anschließende Weichenbereich" setzt erst mal 2 Dinge voraus:
- Ein ASig
- Eine Weiche
Wo findest du das im Stumpfgleis in Richtung Prellbock?
Bei einem Esig git die Vmax erstmal bis zum Asig, der "anschließende Weichenbereich" ist hier Fahrtechnisch nicht vorhanden.
Gruß
Ralf
- Achim Adams
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Es gibt auch Sbk mit anschließendem Weichenbereich, siehe Heidelberg Hbf gen Mannheim Rbf / Neu-Edingen - Friedrichsfeld. Es hängen Zs3 und Zs3v dran, also muss es einen anschließenden Weichenbereich geben.
Ich arbeite gern für meinen Konzern. Initiative für mehr Arbeit
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Nö.
Ril 301.0301 (Signalbuch, Aktualisierung 11), Abschnitt 5 Signal Zs 3 – Geschwindigkeitsanzeiger, Absatz (4) hat geschrieben: Das Signal wird auch an Blocksignalen selbsttätiger Blockstellen (Sbk) angewendet, wenn das nächste Signal im verkürzten Bremswegabstand folgt. In diesem Falle gilt die angezeigte Geschwindigkeit bei Vorbeifahrt der Spitze des Zuges am Signal.
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Im badischen Elzach ist das Ende des Stichstreckenblocks auch mit Lf 6/7 signalisiert.
https://youtu.be/m22YNSmvqqk?t=1774
Grüße
Tobias
https://youtu.be/m22YNSmvqqk?t=1774
Grüße
Tobias
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Eine bezüglich Definition des Weichenbereiches etwas seltsame Konstellation gibt es in der Ausfahrt Karlsruhe-Hagsfeld Richtung Blankenloch. Auf die Ausfahrsignale folgen in der Richtung keinerlei Weichen, auf Grund einer davor liegenden Mittelweiche kann mindestens das Signal im Regelgleis trotzdem Hp 2 signalisieren.
Jetzt könnte man meinen, gut, die Geschwindigkeit gilt mangels real nachfolgender Weichen halt nur bis zur vollständigen Vorbeifahrt am Signal, aber stattdessen hat man fast 100 m hinter dem Asig noch ein Zs 10 aufgestellt.
Jetzt könnte man meinen, gut, die Geschwindigkeit gilt mangels real nachfolgender Weichen halt nur bis zur vollständigen Vorbeifahrt am Signal, aber stattdessen hat man fast 100 m hinter dem Asig noch ein Zs 10 aufgestellt.
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch, Achim. Was hat denn die Eigenschaft „Zuglaufstelle“ mit dem anschließenden Weichenbereich zu tun? Stumpfgleise gibt es doch auch nicht nur auf Nebenbahnen mit Zugleitbetrieb.Achim Adams hat geschrieben: ↑19.06.2022 04:34:49Ich suche jetzt die genaue Stelle nicht heraus, aber die Stelle sagt aus "andere Stellen zu Zuglaufstellen erklären"
Der anschließende Weichenbereich setzt nur eine Sache in jedem Fall voraus: ein Hauptsignal, an dem er beginnen kann. Um das Ende des anschließenden Weichenbereichs kümmern wir uns erst danach. Das Signalbuch bietet für Einfahrten ohne Zielhauptsignal eine ganz einfache Lösung: (letzter) planmäßiger Halteplatz. Wo kein anschließender Weichenbereich vorhanden ist, wird wie schon in einigen Beispielen gezeigt, mit Lf 6 und Lf 7 signalisiert (egal ob das Streckenende ein Haltepunkt oder ein Bahnhof ohne Hauptsignale ist). Das liegt aber nicht an einem etwa fehlenden Ende, sondern an der fehlenden Voraussetzung für den Beginn des anschließenden Weichenbereichs (also ein Hauptsignal am Anfang des Fahrwegs).F(R)S-Bauer hat geschrieben: ↑19.06.2022 02:42:04Na ja, ein "anschließende Weichenbereich" setzt erst mal 2 Dinge voraus:
- Ein ASig
- Eine Weiche
Wo findest du das im Stumpfgleis in Richtung Prellbock?
Bei einem Esig git die Vmax erstmal bis zum Asig, der "anschließende Weichenbereich" ist hier Fahrtechnisch nicht vorhanden.
Gruß
Ralf
Eben das ist hier aber der Fall: Auch hier gilt die Geschwindigkeitsbeschränkung nur bis zur vollständigen Vorbeifahrt am Signal.
Das Signal Zs 10 stammt aus Zeiten, in denen die Regeln für den anschließenden Weichenbereich noch andere waren. Bei der ursprünglichen Definition des anschließenden Weichenbereichs wurde ein eventuelles Fehlen von Weichen im Fahrweg hinter dem Asig nicht berücksichtigt. Damit war aber für derartige Örtlichkeiten kein eindeutiges Ende des anschließenden Weichenbereichs vorhanden. Mit dem Signal Zs 10 konnte man sich zumindest hinsichtlich der Geschwindigkeitsbeschränkung behelfen, auch wenn das Signal für derartige Fälle gar nicht vorgesehen war. Das Signal Zs 10 ist keine Kennzeichnung des Endes des anschließenden Weichenbereichs, sondern es hebt die Geschwindigkeitsbeschränkung schon vor dem Ende auf. Das bedeutet, das Zs 10 steht innerhalb des anschließenden Weichenbereichs, nicht an seinem Ende (wo es ja überflüssig ist), und auch mit dem Zs 10 war an dieser Stelle das Ende nicht gekennzeichnet. Aber so lange die Geschwindigkeitsbeschränkung aufgehoben ist, interessiert das zumindest die Lokführer dann nicht mehr. – Jedenfalls so lange sie mit Fahrtstellung fahren. Denn das Signal Zs 10 gilt nur für Zugfahrten, die mit Fahrtstellung zugelassen werden. Wurde bspw. mit Ersatzsignal gefahren, war eine derartige Örtlichkeit wieder problematisch. Mit der Berichtigung 17 (DV) bzw. Bekanntgabe 18 (DS) des Signalbuchs wurde am 10.12.2006 die Erweiterung aufgenommen: „wenn keine Weiche vorhanden ist, am Ausfahrsignal“. War das Zs 10 in Hagsfeld schon davor nur mit Augenzudrücken dort nutzbar, steht es jetzt seit über 15 Jahren völlig falsch und gehört abgebaut, denn der anschließende Weichenbereich endet am Ausfahrsignal, also 100 Meter vor dem Zs 10. Der im Regelwerk sattelfeste Lokführer ignoriert also das dortige Zs 10.
- Achim Adams
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Re: Signalisierung Stichstreckenende
Indem man andere Stellen (die eigentlich keine Zuglaufstellen sind) zu Zuglaufstellen (wir befinden uns selbstverständlich im Zugleitbetrieb) erklärt, dann gibt es similar zum Bahnhof einen anschließenden Weichenbereich, der hier von Beginn der (erklärten) Zuglaufstelle bis zum gewöhnlichen Halteplatz reicht (viel weiter geht wegen den Prellbocks ohnehin nicht). Somit können auch Zs 3 aufgestellt werden.
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Spontan kenne ich keine Stelle in der Ril 819, die exakt für diesen Fall einen konkreten Wert nennt. Ich habe mich in meiner Planerpraxis daher immer an den Regeln für die Einfahrt in Stumpfgleise orientiert. In Analogie zu Ril 819.1310 (welche sich eigentlich mit der PZB-Ausrüstung befasst) Abschn. 11 Abs. 11 Bild 13 würde ich folgendes vorschlagen:
- 180 m vor dem Prellbock ein Lf 7 Kennziffer 3
- 150 m vor dem Lf 7 ein ständig wirksamer 500 Hz-Magnet
Wurde bislang immer akzeptiert
Bei der Frage Lf 6/7 oder Zs 3/3v schließe ich mich ich Ronnys Argumentation an.
Gruß
TVT
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Hallo,TVT hat geschrieben: ↑20.06.2022 08:39:32
Spontan kenne ich keine Stelle in der Ril 819, die exakt für diesen Fall einen konkreten Wert nennt. Ich habe mich in meiner Planerpraxis daher immer an den Regeln für die Einfahrt in Stumpfgleise orientiert. In Analogie zu Ril 819.1310 (welche sich eigentlich mit der PZB-Ausrüstung befasst) Abschn. 11 Abs. 11 Bild 13 würde ich folgendes vorschlagen:Passend dazu im Abstand des Bremsweges der Strecke vor dem Lf 7 ein zugehöriges Lf 6 mit ständig wirksamem 1000 Hz-Magnet.
- 180 m vor dem Prellbock ein Lf 7 Kennziffer 3
- 150 m vor dem Lf 7 ein ständig wirksamer 500 Hz-Magnet
Wurde bislang immer akzeptiert
Bei der Frage Lf 6/7 oder Zs 3/3v schließe ich mich ich Ronnys Argumentation an.
Gruß
TVT
vielen Dank, genau diese Stelle hab ich gesucht! Perfekt!
Gruß aus Hessen
Re: Signalisierung Stichstreckenende
Wenn eine Betriebsstelle zur Zuglaufstelle erklärt wird, dann können dort Zuglaufmeldungen gegeben werden. Eine Verbindung zum anschließenden Weichenbereich ergibt sich daraus nicht. Die „Definition“ des Begriffs Zuglaufstellen in der Richtlinie 436 ist sowieso zum Abgewöhnen: „Die Bahnhöfe sind Zuglaufstellen.“ Das sagt genau gar nichts darüber was eine Zuglaufstelle ist, vor allem aber erlaubt es nicht den Umkehrschluß, eine Zuglaufstelle würde zum Bahnhof oder bekäme Eigenschaften eines Bahnhofs hinzu. Der anschließende Weichenbereich beginnt am Hauptsignal – so will es das Signalbuch. Ist kein Hauptsignal vorhanden, gibt es nichts zu beginnen.Achim Adams hat geschrieben: ↑20.06.2022 04:22:39 Indem man andere Stellen (die eigentlich keine Zuglaufstellen sind) zu Zuglaufstellen (wir befinden uns selbstverständlich im Zugleitbetrieb) erklärt, dann gibt es similar zum Bahnhof einen anschließenden Weichenbereich