Fahrkomfort Desiro HC

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
Nachricht
Autor
Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#21 Beitrag von Adrian »

Da mache ich auch keinen Hehl daraus, dass der NV in staatliche Hand gemäß der Daseinsfürsorge gehört.

Dritt-EVUs dürfen sich gern im Cargobereich austoben.

Quereinsteiger pauschalisiere ich nicht, ich bin sicher das du als Cargo-Tf mehr drauf hast als EVU übergreifend (ja auch DB) Quereinsteiger auf einem ET.

MaikistimForum
Beiträge: 394
Registriert: 14.03.2016 21:34:32

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#22 Beitrag von MaikistimForum »

Du schreibst
Adrian hat geschrieben: 29.04.2022 15:05:09 Quereinsteiger pauschalisiere ich nicht
Und dann direkt
Adrian hat geschrieben: 29.04.2022 15:05:09 ich bin sicher das du als Cargo-Tf mehr drauf hast als EVU übergreifend (ja auch DB) Quereinsteiger auf einem ET.
Was bewegt dich zu dieser Aussage? Ich kenne genug Quereinsteiger, die besser fahren als die alten Hasen. Warum sollten Tfs von Cargo "besser" fahren, als welche vom Cantus? Oder DB FV?
Vielleicht solltest du überdenken, wie du dich hier im Forum gibst, da man sich mit solchen Aussagen, bzw. dem gesamten Auftreten sehr schnell unbeliebt macht.

Denke damit sollten wir auch zurück zum Topic kommen, dem Komfort im Desiro HC

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#23 Beitrag von Adrian »

Ganz einfach, fahren und bremsen lernst du auf einer Lok und nicht auf einem ET. Ein Tf der Lokbespannt gefahren ist, kann ganz fix einen ET fahren. Geht das andersrum auch? Unabhängig von Bremsprobeberechtigung, Wagenprüfer…, haben das Quereinsteiger auf dem ET? Nein.

Und das trifft jeden Quereinsteiger auf ET/VT egal bei welchem EVU. Und warum, weil du bei den ETs keine Bremsprobeberechtigung brauchst. Deswegen sehe ich das als „light“ an. Das Problem trifft DB wie Dritt-EVUs.

MaikistimForum
Beiträge: 394
Registriert: 14.03.2016 21:34:32

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#24 Beitrag von MaikistimForum »

Dann können wir dich ja einfach mal auf einer X Belibigen Lok ausbilden und in einen 420er setzen und schauen wie du dich schlägst. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen, scheinbar hast du auch nicht viel Ahnung von der Materie Bahn.

In Dortmund, Essen & Düsseldorf gibt es einige Tf auf der S-Bahn die haben eine vollständige Ausbildung (143 und x-Wagen) mit Wagenprüfer usw. Wie fahren diese ihren ET? Digital. Warum? Weil der Arbeitgeber das im Rahmen von ESF so vorsieht. Schnell auf die passende Geschwindigkeit, lange rollen lassen, spät Bremsen. Woher weiß ich wie die fahren? Saß daneben & habs gesehen.

Zu Behaupten, dass ein Lokführer, der NUR auf dem 42X (422-426) ausgebildet ist (weil er einfach nicht mehr braucht), plötzlich besser fährt, nur weil er einen für ihn unnötigen Wagenprüfer bekommt, finde ich mehr als sportlich. Gibts da belege? Inwiefern wirkt sich die Ausbildung zum Wagenprüfer auf die Fahrweise aus? Braucht der S-Bahn fahrer evtl. noch eine LZB Ausbildung? Oder ETCS obwohl er damit gar nicht fährt & die Fahrzeuge das nicht können?

Ich würde dir mal diverse Fachbücher zum Bahnbetrieb nahelegen oder dich allgemein mehr mit der Materie zu befassen.

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#25 Beitrag von Adrian »

Aber kommen wir zum Komfort zurück:

BaWü Rheintalbahn: Mal abgesehen vom fürchterlichen FIS (für den ätzenden BaWü Gong kann das Fahrzeug nix) sind die aus Passagiersicht recht nett. Zumindest sind die Gäste recht happy mit den Fahrzeugen.

Optisch, auch innen sind jedoch die RRX deutlich ansprechender (ich mag das BW Landesdesign einfach nicht - verschandelt jedes Fahrzeug, hab noch keins in dem Design gesehen wo ich sagen könnte: „sieht gut aus“

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#26 Beitrag von Adrian »

Maik weiß ja nicht was du für Baureihen hast, ich hab jedenfalls von 110 bis 407 so ziemlich alles im deutschen PV.

Also ich kann durchaus beurteilen ob jemand so easy den Umstieg von ET auf Lok schafft. Mich kann als Tf niemand zum ESF zwingen.

Am Gedankengang immer nur Minimum auszubilden krankt das System.

Na dann lass mal einen Quereinsteiger ohne Bremsprobeberechtigung eine manuelle Bremsprobe am abzuschleppenden ET ausführen. Richtig darf er nicht, weil nicht bremsprobeberechtigt.

Benutzeravatar
Thomas U.
Beiträge: 3283
Registriert: 15.03.2004 16:39:15
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#27 Beitrag von Thomas U. »

Och, ich mag das von der Eurobahn geklaute inspirierte BaWü-Design, 612, 650, ...sind schon schick. Zugegeben, beim Desiro wirkt es durch die im Zickzack verlaufende Fensterlinie etwas unschön. Und der Mireo ist einfach so hässlich, da kann die Lackierung auch nichts mehr retten.

Frage mich gerade, wie so ein Desiro wohl im VRR-Lack aussehen würde... oder ein 422er als RRX :schiel

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#28 Beitrag von Adrian »

Thomas, ganz ehrlich glaub der Desiro HC würde in grün mega aussehen.

Echt Mireo und hässlich? Ich find den von allen neuen Siemens noch am schönsten. Die von der S-Bahn Rhein-Neckar sind doch optisch ganz nett, sogar der von Goahead Bayern hat was.

Der Mireo im Süwex Design hätte was. Der Flirt mit dem neuen Kopf ist trotzdem für mich der ansprechendste.

Und der hier natürlich 😍 (Den im Zusi 😍😍😍😍)
Bild

Benutzeravatar
Thomas U.
Beiträge: 3283
Registriert: 15.03.2004 16:39:15
Wohnort: Gelsenkirchen

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#29 Beitrag von Thomas U. »

Der Desiro hat ja praktischerweise sogar eine recht lackierfreundliche Textur... ich befürchte, ich sehe mich schon an einem Umlackierungsversuch sitzen... :rolleyes: Beim 422 ist das leider nicht so einfach.

Den Mireo finde ich deswegen hässlich, weil ich keine Fahrzeuge mag, die aussehen, als würden sie mich auffressen wollen. Ich gehöre ja zu der Sorte Mensch, die meint, in Zugfronten Gesichter erkennen zu können. Scheint auch nicht bei jedem zu sein, wie ich mittlerweile feststellen durfte. Und das ist beim Mireo einfach... dieses riesige Maul und die grimmigen Augen... wäre Mr. Hyde Fahrzeugdesigner gewesen, genau so würden seine Züge vermutlich aussehen.

Dann doch lieber "neutralgesichtige" Züge wie der Flirt 3 oder freundliche Fahrzeuge wie 1440 oder 622.

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#30 Beitrag von Adrian »

Hihihi das mit den Gesichtern bei Zügen denk ich auch oft, kommt der 407 im kupplungsbereiten Modus angefahren, meint man auch Peter Altmaier sitzt am Schwenker und guckt den Schwenkbraten an 😂

Matthias Z.
Beiträge: 1025
Registriert: 19.08.2006 19:22:34
Wohnort: Coswig bei Dresden

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#31 Beitrag von Matthias Z. »

Adrian hat geschrieben: 29.04.2022 16:20:33 Maik weiß ja nicht was du für Baureihen hast, ich hab jedenfalls von 110 bis 407 so ziemlich alles im deutschen PV.
Hallo,
ich wage zu bezweifeln, dass die Anzahl der erworbenen Baureihen etwas über die Fähigkeiten eines Tf aussagt.
Vor meiner Zeit als Tf war ich Krankenpfleger auf Intensivstation. Ich habe dort einigen Leuten mit den Teams, in denen ich gearbeitet habe, das Leben retten können, weil Notfallmedizin so ein wenig mein Ding war. Macht mich das zu einem besseren Pfleger? Ich glaube nicht.
MaikistimForum hat geschrieben: 29.04.2022 15:36:50 Was bewegt dich zu dieser Aussage? Ich kenne genug Quereinsteiger, die besser fahren als die alten Hasen. Warum sollten Tfs von Cargo "besser" fahren, als welche vom Cantus? Oder DB FV?
Vielleicht solltest du überdenken, wie du dich hier im Forum gibst, da man sich mit solchen Aussagen, bzw. dem gesamten Auftreten sehr schnell unbeliebt macht.
Das hätte ich auch gern mal gewusst. Ich würde nicht behaupten, dass ich besser als Cargo-Tf fahren kann als ET-Fahrer. Ich hatte nach der Ausbildung während er Streckenkunde zweimal die Möglichkeit, unter Aufsicht 442 und IC2 vom Steuerwagen zu fahren. Das muß man ebenso lernen wie nen Güterzug zu bremsen. Meins wäre es nicht, ich fühle mich bei Cargo wohl. Aber auch sonst fand ich die Routine der Personen-Tfs sowohl beim Fernverkehr als auch bei Regio ziemlich beeindruckend. Punktgenau am Ne 5 zu halten muß auch gelernt sein.

Grüße Matthias
Die Hände des Töpfers fertigen das Gefäß.
Die Asche seiner Frau vollendet es.

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#32 Beitrag von Adrian »

Ach im September sind es bei mir 20 Jahre Bahnbetrieb, da hat man genug Einblicke.

Matthias, für dich wäre der Umstieg auf einen ET leichter, als für einen ET Fahrer auf einen Güterzug. Weil du in der Ausbildung einen dem Bedürfnis von Cargo nach gezielten, umfangreicheren Ausbildungsinhalt hattest.

Frag doch mal einen ET Quereinsteiger wie dein Bremszettel oder deine Wagenliste geführt wird.

Da kann doch keiner von gleicher Qualifikation reden.

Wie sagte mein Gruppenleiter immer: „Wer einen Güterzug fahren kann, der kann alles fahren.

Er war halt großer Verfechter des GB Traktion.

Ich bezweifele, dass es einem PV Lokführer leicht fallen würde einen GZ zu fahren, andersrum wohl schon.

Ich jedenfalls traue mir das fahren eines Güterzuges auch nach zwei Jahrzehnten nicht zu, trotz diverser Zusatzausbildungen wie Frankreich etc.. Liegt in meinem Fall aber auch sicher an fehlenden Interesse am Güterverkehr. So hat jeder sein Steckenpferd und seine Spezialgebiete.

Wolfgang E.
Beiträge: 567
Registriert: 28.10.2021 12:16:41
Aktuelle Projekte: https://github.com/machinae-vectoriae-ductor/
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#33 Beitrag von Wolfgang E. »

Vielleicht noch eine Erfahrung aus der Welt der Straßenbahnen, mit der ich 16 Jahre lang beruflich zu tun hatte: Die Fahrer sind mit den alten Schaltwerkswagen, die der Verkehrsbetrieb seinerzeit noch hatte, feinfühlig umgegangen und haben (zwangsläufig) auch Rücksicht auf den Schienenzustand genommen. Sobald sie auf ein Drehstromfahrzeug umgestiegen sind, kannten die meisten nur noch eine digitale Fahrweise, unabhängig von den äußeren Umständen und unbeeindruckt vom Rauschen der automatischen Besandungsanlage. Ergebnis: Hoher Sandverbrauch, erhöhter Rad- und Schienenverschleiß und schlechter Fahrkomfort.

Ich bin mir daher nicht sicher, ob ein Cargo-Tf auf Dauer wirklich feinfühliger mit den Nahverkehrstriebwagen fahren würde. Er hätte ja auch denselben Zeitdruck aus dem Fahrplan, den man im Güterverkehr so nicht kennt.
Insgesamt fand ich das alte System, wo die meisten Tf sowohl Güter- als auch Nah- und Fernverkehr gefahren sind am besten. Ich stelle mir es auch langweilig vor, jeden Tag das Gleiche zu machen.

questo
Beiträge: 46
Registriert: 05.09.2020 20:32:10

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#34 Beitrag von questo »

Oh ja, das finde ich auch interessant. Österreich macht es ja glaube ich noch so.

Also mein Ziel ist es schon, in den Personenverkehr zu wechseln. Ich gehe aber mal davon aus, dass ich auch dann auf Fahrkomfort achten werde. Wie viel macht es an Sekunden aus, wenn man den Hebel noch vorn oder hinten wirft? 10? Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass man dann pro Halt ja 10-20 Sekunden an Fahrzeit einspart. Aber ich finde, das sollte nicht zulasten des Fahrkomforts gehen. Aber vielleicht bin ich da auch allein mit der Meinung. Vllt. wollen die Fahrgäste ja die ruppige Fahrweise im Verspätungsfall.

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#35 Beitrag von Michael_Poschmann »

Vielleicht sollte man unterscheiden zwischen "Hebel nach vorne werfen" und "Anfahren mit höchst möglicher Beschleunigung". Letzeres wurde bereits in einem Lehrbuch zur Elektrischen Zugförderung aus dem Jahr 1928, in meiner Bibliothek zu finden, als wirtschaftliche Fahrweise gelehrt und fachlich begründet. Mit diesem Wissen und dem Verweis auf gewachsenes Know-How aus der Zeit unserer Vorväter konnte ich vor einigen Jahren in einem Arbeitskreis überraschen.

Grüße
Michael

Adrian

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#36 Beitrag von Adrian »

Michael_Poschmann hat geschrieben: 30.04.2022 19:10:05 Vielleicht sollte man unterscheiden zwischen "Hebel nach vorne werfen" und "Anfahren mit höchst möglicher Beschleunigung". Letzeres wurde bereits in einem Lehrbuch zur Elektrischen Zugförderung aus dem Jahr 1928, in meiner Bibliothek zu finden, als wirtschaftliche Fahrweise gelehrt und fachlich begründet. Mit diesem Wissen und dem Verweis auf gewachsenes Know-How aus der Zeit unserer Vorväter konnte ich vor einigen Jahren in einem Arbeitskreis überraschen.
Und genau deswegen halte ich nichts davon wie heute ausgebildet wird. Und diese Begründung "digitales Fahren". Man könnte auch überspitzt sagen: Was kümmert mich die Materialbeschaffenheit und deren Abnutzung.

F(R)S-Bauer
Beiträge: 6281
Registriert: 09.11.2002 02:00:47

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#37 Beitrag von F(R)S-Bauer »

Führerstand im Jahre 2050:
Nur noch der Startkopf und der Nothalteknopf. Den Rest machen Buchfahrplan, ETCS und der Bordrechner.
Der Tf ist dann nur noch der, der im Fehlerfall vor Gericht gezerrt wird, weil er den Nothalteknopf nicht rechtzeitig gedrückt hat.
Aber schön billig, da keine Ausbildung notwendig.

Na dann...

Benutzeravatar
Michael_Poschmann
Beiträge: 19877
Registriert: 05.11.2001 15:11:18
Aktuelle Projekte: Modul Menden (Sauerland)
Wohnort: Str.Km "1,6" der Oberen Ruhrtalbahn (DB-Str. 2550)

Re: Fahrkomfort Desiro HC

#38 Beitrag von Michael_Poschmann »

Ralf, ich bewundere wie immer Deinen Optimismus.
Hätte von Dir eher erwartet, dass Du fürs Wegrationalisieren der Führerstände plädierst. Spart Geld und bring zusätzlich verkaufbare Beförderungsplätze.

Grüße
Michael
p.s.: Früher war eben nicht alles besser. Meine Sprungangaben zum Beispiel. Die habe ich erst in letzter Zeit kräftig optimiert.

Antworten