Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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Gorgi [Vale]
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Re: Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

#61 Beitrag von Gorgi [Vale] »

machina-vectoria hat geschrieben: 30.06.2022 23:30:01 Dass die Fahrstraßeneinlaufzeiten inkl. der Zeit für die Bedienung im ESTW höher ist als im SpDrS60 habe ich genau von dort.
Das angeblich höhere Sicherheitsniveau musst Du mir erklären. Eine Sicherheitslücke gibt es eigentlich nur bei Stellwerken ohne Gleisfreimeldeanlage.

Viele Grüße Wolfgang
Hallo,
zu der Sache mit der Zeit beim Fahrstraßeneinlauf, das kann man so pauschal jetzt auch wiederum nicht sagen.
Beispielsweise muss bei den SpDrS60 gewartet werden, wenn der D-Weg bei einem Signal noch nicht frei ist, ansonsten kommt beim Stellen der Fahrstraße auch nach der Freigabe des D-Wegs durch den Vorgängerzug keine Freigabe zum Einfahren in das entsprechende Gleis. Hier muss dann Umständlich die Fahrstraße aufgelöst werden, sofern möglich und ansonsten Halt per Weichensperrung und Ersatzsignal eingefahren werden.
Bei einem ESTW ist der D-Weg erstmal egal, da sich das ESTW den Fahrweg + D-Weg frei holt, sobald er freigegeben wird, wird sich der D-Weg für die Fahrstraße genommen und das Signal für die Einfahrt in Gleis wird möglich.
Prinzipiell ist es auch möglich dass das ESTW von den Laufzeiten schneller ist als ältere Stellwerke, es muss nur in den Verträgen drin stehen als Anforderung.

Genauso die Sache mit dem Ersatz von Alttechnik zu ETCS im 1:1 Ersatz, dadurch wird keine Kapazität geschaffen, sondern leider verschließen und das nicht wenig, nur durch zusätzliche Maßnahmen wie kürzere und mehr Blöcke und weiteres kann diese erhöht werden.
Ebenso ist eine Doppelausrüstung von ETCS L2 und LZB nicht förderlich, da es hierdurch auch zu Kapazitätsverlusten kommt. Was hier immer wieder vergessen wird, ist dass sich die Regelwerke von ETCS L2 und LZB überlappen müssen und das Minimum vom Größeren gilt, dadurch müssen beispielsweise einzelne Blöcke verändert werden, beispielsweise durch die Veränderung der Position der Blockkennzeichen auf der Strecke, im Stellwerk und auch in der LZB.

Des weiteren möchte ich noch erwähnen dass das derzeitige ECTS in der Sparausführung noch zu Problemen führen wird und deswegen zusätzliche Gelder bereitgestellt werden sollten um die Kapazität wenigstens auf dem Niveau der PZB zu erhalten, besser wäre aber eine Steigerung, wie bereits erwähnt durch zusätzliche Maßnahmen.


Gruß Gorgi

Alwin Meschede
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Re: Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

#62 Beitrag von Alwin Meschede »

machina-vectoria hat geschrieben: 30.06.2022 16:52:09 Was macht den Kabeltiefbau so teuer? Die Koppelspulen liegen größtenteils an Signalen und da gehen außer bei mechanischen Stellwerken sowieso Kabelkanäle hin. Auch zum 500 Hz-Magneten muss eine Leitung führen.
Bauarbeiten im Gleisbereich sind schon ein recht spezielles Geschäft. Man braucht zum Beispiel für fast alles was man tut Sicherungsmaßnahmen gegen Gefahren aus den Nachbargleisen. Es kann nur in geplanten Sperrzeiten gearbeitet werden -> was machst Du als Unternehmer mit deinen Leuten und Maschinen in der Zeit außerhalb der Sperrpausen? Diese Totzeiten lässt Du dir natürlich bezahlen. Man kann auf Zweiwegebaggern keine stinknormalen Baggerfahrer einsetzen, sondern die brauchen eine Befähigung als Triebfahrzeugführer. Auch für einige sonstige Tätigkeiten braucht man speziell qualifizierte Leute, die ein normales Tiefbau-Unternehmen gar nicht hat.
Aber schon bevor der Bagger losrollt, fallen jede Menge Kosten an, die man bei einer Ausrüstung mit ETCS Level 2 so nicht hat. Zunächst mal muss der Bestand erkundet werden (gibt es nutzbare Kabelkanäle? Ist dort noch Platz drin?). Dort wo man ein Loch graben will, muss erstmal nach Kampfmitteln sondiert werden. Und es gibt weitere Highlights (alles reale Beispiele aus dem ESG-Projekt Korridor A): Zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen für irgendwelche Viecher. Oder man muss erstmal holzen, um den Randweg frei zu bekommen. Manche uralten Kabelkanäle muss man regelrecht ausgraben, weil sie unter Schotter und Geröll verschüttet sind. Vielleicht stellt man auch fest, dass überhaupt kein regelkonformer Randweg vorhanden ist. Dann muss wegen der Verlegung eines läppischen Kabels erstmal der Bahndamm reprofiliert werden, damit es überhaupt einen Randweg gibt auf dem man den geplanten Kabelkanal errichten kann.
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Wolfgang E.
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Re: Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

#63 Beitrag von Wolfgang E. »

Alwin Meschede hat geschrieben: 03.07.2022 21:35:55 Bauarbeiten im Gleisbereich sind schon ein recht spezielles Geschäft. Man braucht zum Beispiel für fast alles was man tut Sicherungsmaßnahmen gegen Gefahren aus den Nachbargleisen. Es kann nur in geplanten Sperrzeiten gearbeitet werden -> was machst Du als Unternehmer mit deinen Leuten und Maschinen in der Zeit außerhalb der Sperrpausen? Diese Totzeiten lässt Du dir natürlich bezahlen. Man kann auf Zweiwegebaggern keine stinknormalen Baggerfahrer einsetzen, sondern die brauchen eine Befähigung als Triebfahrzeugführer. Auch für einige sonstige Tätigkeiten braucht man speziell qualifizierte Leute, die ein normales Tiefbau-Unternehmen gar nicht hat.
Aber schon bevor der Bagger losrollt, fallen jede Menge Kosten an, die man bei einer Ausrüstung mit ETCS Level 2 so nicht hat. Zunächst mal muss der Bestand erkundet werden (gibt es nutzbare Kabelkanäle? Ist dort noch Platz drin?). Dort wo man ein Loch graben will, muss erstmal nach Kampfmitteln sondiert werden. Und es gibt weitere Highlights (alles reale Beispiele aus dem ESG-Projekt Korridor A): Zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen für irgendwelche Viecher. Oder man muss erstmal holzen, um den Randweg frei zu bekommen. Manche uralten Kabelkanäle muss man regelrecht ausgraben, weil sie unter Schotter und Geröll verschüttet sind. Vielleicht stellt man auch fest, dass überhaupt kein regelkonformer Randweg vorhanden ist. Dann muss wegen der Verlegung eines läppischen Kabels erstmal der Bahndamm reprofiliert werden, damit es überhaupt einen Randweg gibt auf dem man den geplanten Kabelkanal errichten kann.
Alles soweit klar, aber auch mit ETCS L2 muss man ja Kabel legen. Man benötigt Leitungen zu den Achszählern oder Gleisfreimeldekreisen. Wenn irgendwo Weichen sind, müssen diese ebenfalls angeschlossen werden. Um den Bestand muss man sich auch kümmern, denn man kann ja nicht die Alttechnik abreißen und erst danach neu bauen. Zudem will man ja aktuell die Strecken mit beiden Systemen ausrüsten, oder? Also benötige ich auch noch Signale.

An der Strecke Köln-Düsseldorf werden ja gerade die Stellwerke Küppersteg und Langenfeld durch das neue ESTW Düsseldorf ersetzt. Die Ks-Signale stehen im Bereich Köln-Leverkusen schon ein paar Monate. Weißt Du, ob das wieder LZB bekommt? Wenn man die Stellwerke schon ersetzt, würde sich ETCS L2 doch geradezu aufdrängen, statt nochmal das bald obsolete Altsystem anzubinden.

Viele Grüße Wolfgang

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Jens Strumberg
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Re: Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

#64 Beitrag von Jens Strumberg »

Hallo Wolfgang,
die LZB CE2 bleibt. ETCS steht im Westen Momentan im Raum Aachen (L1 und L2), Viersen und auf der ABS 46/2 auf der Agenda. Aber das dauert alles noch ein paar Jährchen länger als Leverkusen.
Viele Grüße,
Jens

Wolfgang E.
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Re: Vorsignal schaltet bei Vorbeifahrt um

#65 Beitrag von Wolfgang E. »

Hallo Jens,

im Raum Aachen meint was genau? Nur die beiden Strecken nach Belgien? Eine Google-Suche hat mir das leider nicht beantwortet.

Viele Grüße Wolfgang

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