Führerbremsventil warum Stellung 1A/1B

[ManuelNeuerFan1]

Hey guys

Ich habe mir 1 paar Führerstände angeschaut und mir ist bei der Beschriftung des FbrV etwas aufgefallen.

Die Stufen sind ja eigentlich immer:

FÜ (Füllen) - F (Fahrt) - (Mittelstellung), 1A - 1B - 2..7 - VB (Vollbremsung) - SB (Schnellbremsung)

Warum gibt es die Stufen 1A und 1B? Warum nummeriert man die Stufen nicht einfach fortlaufend (1..8 statt 1A,1B,2..7)?

Noch eine Frage zum Angleicher, wofür wird der benutzt? (Wie würdet ihr das einem Laien erklären?)

Gruß
ManuelNeuerFan1

[Michael Springer]

Noch eine Frage zum Angleicher, wofür wird der benutzt? (Wie würdet ihr das einem Laien erklären?)

Steuerventile von Loks und Wagen sind nie 100% identisch eingestellt, daher kann sich folgender Fall ergeben. Eine Lok stellt einen Wagen ab und hat in der HLL 5,1 bar. Jetzt kommst du mit deiner anderen Lok daher und kuppelst den Wagen an. Deine Lok bringt aber nur 5,0 bar in der HLL. Somit wirst du die Wagenbremse nie auslösen können. Dafür ist der Angleicher da. Du kannst damit die HLL gezielt überlasten auf 5,x bar. So hast du die Chance die Bremse des Wagens zu lösen.

Michael

[F(R)S-Bauer]

Hallo,

ich Empfehle diese Video: https://www.youtube.com/watch?v=Vmtp2iQoqVI" target="_blank

"Der Silberling" hat auch das dazu gehörige Vor und Nachwissen in Videos verewigt.


Gruß

Ralf

[ManuelNeuerFan1]

OK, die Frage zum Angleicher wäre beantwortet.

Kann auch einer etwas dazu sagen, warum die FbrV-Stellungen 1A und 1B heißen?

[snookerfan]

1A: Beim Lösen letzte Stellung, bei der noch Bremswirkung anliegt.
1B: Beim Anlegen erste Stellung, bei der Bremswirkung anliegt.

Das hängt glaube ich damit zusammen, dass gewisse Druckdifferenzen erreicht werden müssen, damit die Bremszylinder was tun.

[F. Schn.]

Alwin hat dazu auch einige Videos, 1A/1B ist z.B. hier erwähnt:
https://youtu.be/8qPyZMWGM4I?t=1157" target="_blank

[td1]

Bei der Knorr HSM-Bremsanlage der ÖBB 1016/1116 haben die 1A / 1B - Stellungen des Führerbremsventils FS 42 folgende Funktionen:

Wird der Bremshebel aus der Fahrtstellung in Richtung "Bremsen" bewegt, bleibt in der 1A-Stellung der HLL-Druck von 5 bar aufrecht. Erst in der 1B-Stellung wird ein HLL-Druck von 4,6 bar eingeregelt. Beim Bewegen des Bremshebels in die Gegenrichtung ("Lösen") wird in der 1B-Stellung ein HLL-Druck von ebenfalls 4,6 bar eingestellt, in der 1A-Stellung jedoch ein solcher von 4,7 bar. Der Regeldruck von 5 bar wird diesfalls erst durch Schalten des Bremshebels in die Fahrtstellung erreicht.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass in der ersten Bremsstufe ein Absenken des Druckes in der HLL um 0,4 bar erfolgt, damit alle Steuerventile im Zugsverband sicher auf "Bremsen" umsteuern.

lg, td

[ManuelNeuerFan1]

Ja, ich kenne Alwin a.k.a. Echoray1, habe schon einige Videos von ihm gesehen.

Das mit den Bremsen muss ich mir in der Tat mal anschauen.
Eure Erklärungen bzgl. 1A/1B klingen schon mal recht plausibel. Fraglich ist dann nur, warum die elektrische Bremse ebenfalls diese Stellungen hat. Bremst die dann auch nicht, wenn der Hebel von F nach 1A verlegt wurde?

Einen eigenen Hebel für die elektrische Bremse haben ja auch nur manche E-Loks, wie die 101. Der Vectron (193) hat ja 1 Kombihebel Fahren/Bremsen und das gewohnte Führerbremsventil.

[F(R)S-Bauer]

Hallo.

Bei den heutigen Standard-Führerständen für Triebfahrzeuge ist immer noch die Ansteuerung eine UIC Druckluftbremse des Gesamten Zuge der Normalfall, da von der Lok ja der ganze Zug gesteuert wird. Die E-Bremse der Lok ist dabei die Ausnahme, sprich der Bremsrechner passt die E-Bremse der Lok dem verhalten der UIC Bremse an. Die E-Bremse der Lok alleine reich bei mehr als einigen Wagen zum Alleinigen Bremsen des Zuges nicht aus. (Falls es nicht klar ist, nur die Lok hat eine E-Bremse, der Rest des Zuges nicht...)

Nur bei Triebzügen ist das ganze anders, da dient die UIC-Bremse als Abschleppbremse, im Normalbetrieb geht es nur Elektrisch.

Gruß

Ralf