Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

Fragen der echten Bahntechnik, Lokbedienung, PZB usw.
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F. Lehmann
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Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#1 Beitrag von F. Lehmann »

Dauerhafte Einstellung Funkleitbetrieb Strecke Titisee - Seebrugg (VZG-Strecke 4301)
Am Montag, 01.09.2020 nach Betriebsschluss wird die Betriebsweise „Funkleitbetrieb“ auf der VZG-Strecke 4301 im Abschnitt Feldberg-Bärental -
Seebrugg dauerhaft eingestellt.
Betriebsanweisung und Anweisungen für das Rangieren auf den Betriebsstellen sind ab 01.09.2020, 21:30 Uhr außer Kraft. Der analoge Zugfunk zwischen Titisee und Seebrugg wird außer Betrieb genommen.
Die Strecke wird nach der Umrüstung auf ESTW-Technik am 06.12.2020 wieder in Betrieb genommen und ist dann mit GSM-R ausgerüstet.
Hierfür wird eine Sonder-La erstellt.
Ein Stück Eisenbahn-(Versuchs-)Geschichte geht zu Ende...

Tommy0815
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#2 Beitrag von Tommy0815 »

Und was genau war jetzt dieser Funkleitbetrieb ? Meine Recherche macht mich jetzt nicht schlauer.
Zuletzt geändert von Tommy0815 am 06.09.2020 10:44:34, insgesamt 1-mal geändert.
Tommy

Alwin Meschede
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#3 Beitrag von Alwin Meschede »

Das war eine Art Frühform von signalisiertem Zugleitbetrieb.
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F. Schn.
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#4 Beitrag von F. Schn. »

Wenn ich das richtig im Kopf habe war das für den Tf ein fast normaler Zugleitbetrieb, der allerdings mit Indusi gesichert war und der vom Fdl über den Stelltisch gesteuert wurde und wo die Fahraufträge per Bandansage an den Tf gesendet wurden. (Daneben gab es so weit ich das weiß auch drollige Rückfallweichen-Signale, die aussahen wie Hauptsignale.)
Im Stellwerk sah das dann so aus: https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 17,9233933" target="_blank
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Frank Strumberg
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#5 Beitrag von Frank Strumberg »

Moin,

das war übrigens kein offizieller Versuchsbetrieb auf der Strecke, wie im Ausgangsbeitrag geschrieben, sondern ein Beispiel für eine pragmatische Lösung der Bundesbahner, diese Strecke weiterhin am Leben zu erhalten. Auch für die Dreiseenbahn stand die Zeichen damals auf mehr als "Fünf vor Zwölf". Man nutzte die vorhandenen Leitungen längs der Strecke zur Übertragung aller nötigen Informationen auf die Bahnhöfe samt Rückmeldungen und erteilte, wie erwähnt, per Sprachansage den Fahrtauftrag bis zur nächsten Betriebsstelle. Das konnte ich mal in einem 628, der um 1990 einen Umlauf über Neustadt hinaus bis Seebrugg fuhr, mit anhören.

Einbezogen war auch der damals noch vollständige Bahnhof Seebrugg, wo nachmittags der FD, später der IR aus dem Norden, gelegentlich auch die Cargobedienung, wendete. Alle anderen Leistungen liefen per Wendezug oder BR 628.

Grüße
Frank

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F. Schn.
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#6 Beitrag von F. Schn. »

Frank Strumberg hat geschrieben:sondern ein Beispiel für eine pragmatische Lösung der Bundesbahner
Wieso war es eigentlich notwendig, den Zugleitbetrieb über eine Stellwerkskonstruktion abzuwickeln, anstatt wie üblich über Zettel und den Fdl?
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Jens Strumberg
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#7 Beitrag von Jens Strumberg »

Ich würde mal den Personalbedarf in Tittisee vermuten.

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F. Schn.
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Re: Einstellung Funkleitbetrieb auf der Drei-Seen-Bahn

#8 Beitrag von F. Schn. »

Also ich kann nur berichten, was ich aus dem obligatorischen Fachzeitrschrifts-Artikel entnehmen kann. Und dort wird behauptet, dass das Konzept ausgehend von der "Alternative zur Fernsteuerung von Stellwerken" entwickelt wurde (und das Konzept mit Zugleitbetrieb auch nur in einem Nebensatz vergleichen wird), und dass es gar nicht für Titisee-Seebrugg geplant war, sondern für eine andere Strecke, wo es Aufgrund des finanziellen Aufwands für die Umrüstung der dortigen BÜs scheiterte. Das passt in meinen Augen eher weniger zu einer "pragmatischen Lösung, um eine gefährdete Strecke zu retten". Es passt viel mehr zu den Zahlreichen Ad-Hoc-Lösungen der Bundesbahn, bei denen man in regelmäßigen Abständen Schwierigkeiten hat, nachzuvollziehen, ob hier überhaupt der eine vom anderen/von bestehenden Lösungen gelernt hat.
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